Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

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Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

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Abrupt stand Bernd auf und sagte in drohendem Ton:

»Karla, ich mache es nicht.«

Traurig fügte er hinzu: »Ich kann nicht so schreiben wie Hermann Hesse.«

Erschrocken sah Karla ihn an. Dagegen gab es kein Bitten, Überreden, kein Argument.

»Ich gehe jetzt schlafen. Wenn es dir recht ist, bleibe ich noch eine Nacht hier. Morgen fahre ich nach Hamburg, du brauchst mich nicht zum Bahnhof zu bringen.«

Regungslos blieb Karla auf ihrer Schlafcouch sitzen, das Gesicht in den Händen vergraben. Sie hörte, wie Bernd ins Badezimmer ging, nach einer Weile herauskam und in Hubertus’ früherem Gemach verschwand. Dann war es still.

Irgendwann erhob sie sich mühsam, knipste das Licht aus und ging in die Küche. Auf dem Tisch lag neben den Tellern und Weingläsern noch das Buch Narziß und Goldmund .

Sie nahm es in die Hand, schlug irgendeine Seite auf und las im Stehen:

Und nun blickte er dem Abt ins Gesicht. Es war ein hageres Gesicht, fest und klar geschnitten, mit sehr dünnen Lippen. Es war ein Gesicht, das er kannte. Wie verzaubert blickte Goldmund in dies Gesicht, das ganz von Geist und Wille geformt war.

Gedankenverloren blätterte sie einige Seiten weiter.

›Immerhin‹, sagte Narziß zögernd, ›es war ein recht häßlicher Plan. Hättest du wohl wirklich einen Priester, der als Beichtvater zu dir kam, totschlagen können?‹

›Dich nicht, Narziß, natürlich nicht, und vielleicht auch keinen von deinen Patres, wenn er die Mariabronner Kutte trug. Aber einen anderen beliebigen Priester, o ja, verlaß dich drauf.‹

Karla wiegte den Kopf. So weit ließ Hesse Goldmund sich in Schuld verstricken und bewahrte ihn zugleich davor, tatsächlich ein Verbrechen zu begehen. Wie aber reagierte Narziß auf dieses Geständnis?

›Also über diese Sachen‹, sagte Narziß mit kühler Stimme, ›sprechen wir ja später. Du kannst mir einmal beichten, wenn du magst. Oder du kannst mir sonst von deinem Leben erzählen. Ich freue mich darauf. Auch ich habe dir dies und das zu erzählen. Ich freue mich darauf. – Wollen wir gehen?‹

Es war Karla, als hörte sie Narziß sprechen, als stände er dicht hinter ihr. Narziß freute sich darauf, von Goldmunds Leben zu hören, obwohl dieser ihm gerade von seinem Mordplan erzählt hatte? Wer war Narziß, dass er nicht urteilte, nicht verurteilte, sondern sich freute? Dies und das wollte er erzählen, hätte Freude daran gehabt – und tat es nicht.

Narziß, es war ihr, als wäre er wirklich anwesend, als würde er sie betrachten. Nein, er bat nicht darum, dass sie seine Geschichte erzählte, dieses Dies und Das, wie er es vornehm zurückhaltend beiläufig bezeichnete. Aber sie müssten seine Geschichte schreiben, weil sie erzählenswert war.

Wie nur Bernd dazu bewegen? Die Antwort darauf, das wurde Karla eisesklar, konnte nur Hermann Hesse geben. Irgendwo in seinen Büchern müsste stehen, dass er einverstanden damit war, wenn sie das Buch über Narziß’ Leben schrieben.

Hastig räumte Karla den Küchentisch leer, wischte die Tischplatte sauber, griff nach den Plastiktüten, packte ein Buch nach dem anderen aus und legte die Bücher ordentlich dicht nebeneinander auf den Tisch.

In welchem Buch könnte die Antwort stehen? Sie ließ ihre Hand über Hesses Werk gleiten, überlegte: Siddhartha ? Steppenwolf ? Peter Carmenzind ? Knulp ? Gedichte ? Klingsors letzter Sommer ? Das Glasperlenspiel ? Demian ? Wohl dort am ehesten, denn der Demian war ja nicht nur ein Roman, sondern so etwas wie eine Theorie, wie ein Schlüssel zu Hesses Werk.

Ihr Blick fiel auf die Morgenlandfahrt .

Da ging es darum, dass der Erzähler eine Beschreibung dieser Morgenlandfahrt machen wollte, einer Reise in das Reich des Geistes, der Musik, der Poesie. Zugleich waren die Mitreisenden eben jene Männer des Geistes, der Musik und Poesie:

Es waren unter uns viele Künstler, viele Maler, Musikanten, Dichter, es war der glühende Klingsor da und der unstete Hugo Wolf, der wortkarge Lauscher und der glänzende Brentano – aber mochten auch diese Künstler, oder einige von ihnen, sehr lebendige und liebenswerte Gestalten sein, so waren die von ihnen erdachten Figuren doch ohne Ausnahme viel lebendiger, schöner, froher und gewissermaßen richtiger und wirklicher als die Dichter und Schöpfer selber. Pablo saß da in entzückender Unschuld und Lebenslust mit seiner Flöte, sein Dichter aber schlich schattenhaft, vom Mond halb durchschienen, am Ufer hin und suchte Einsamkeit.

So sah sich also Hesse selbst, schattenhaft, seine Figuren aber lebendig. Und sie fühlte irgendwie konzentriert den Blick von Narziß auf sich gerichtet. Sie blätterte weiter – und erschrak.

Da stand die Antwort. Hesse gab sie selbst. Das Buch ans Herz gedrückt, lief sie in Bernds Zimmer, knipste das Licht an und rief aufgeregt:

»Bernd, ich muss dir was von Hesse vorlesen«, sprach sie und kletterte die Leiter zu seinem Hochbett ein Stück weit hinauf.

Verschlafen richtete er sich auf, stützte seinen Kopf auf seinen Ellenbogen.

»Hör dir das an. Also, der Erzähler will einen Bericht über die Morgenlandfahrt schreiben, kommt aber dabei nicht gut voran und fragt einen Autor, der ein Buch gegen den Krieg geschrieben hat, wie es ihm möglich gewesen sei, das Buch zu schreiben.

Er besann sich einen Augenblick, aus Gedanken zurückkehrend. ›Es war mir bloß darum möglich, weil es notwendig war. Ich mußte entweder dieses Buch schreiben oder verzweifeln, es war die einzige Möglichkeit meiner Rettung vor dem Nichts, vor dem Chaos, vor dem Selbstmord. Unter diesem Druck habe ich das Buch geschrieben, und es hat mir die erwartete Rettung gebracht, einfach weil es geschrieben ist, einerlei wie gut oder schlecht.‹

Bernd, hast du gehört. Einerlei wie gut oder wie schlecht, das sind Hesses eigene Worte. Wir stehen doch vorm Abgrund. Schau dir dieses Zimmer, diese Bilder an. Und du? Was wird aus dir? Es ist gewiss nicht dein Schicksal, durch das Berufsverbot vernichtet zu sein.«

Sie fasste ihn leicht an seinem Ärmel.

Bernd machte ihre Hand los und erklärte hart:

»Und deines ist es nicht, verlassene Geliebte zu sein.«

»Autsch, das tut weh«, klagte sie, kletterte die Leiter hinunter und verließ leise den Raum.

Kurz darauf kam er, noch in dem geliehenen Schlafanzug, zu Karla in die Küche, stand bedröppelt vor ihr und murmelte: »Es tut mir leid.«

»Du hast ja recht«, antwortete sie nüchtern, tapfer, sie schluckte.

»Wenn du magst, erzähl mir doch, was passiert ist.«

Karla nickte. »Aber nicht hier.«

Wenig später verließen sie die Wohnung, gingen das Treppenhaus hinab und standen unschlüssig vor der Eingangstür. Es regnete, es goss, es stürmte.

»Setzen wir uns ins Auto«, schlug Karla vor und rannte über das glitschige Kopfsteinpflaster. Bernd hechtete ihr nach, schlug vor dem Regen schnell die Wagentür hinter sich zu und verkroch sich in seinem Parka. Kalt und feucht war es im Auto. Karlas Gesicht hinter dem Lenker verschwand im Dunkeln, wurde einen Augenblick von den Scheinwerfern eines entgegenkommenden Autos erhellt. Bernd wartete. Sie zündete sich eine Zigarette an, inhalierte, die Asche glimmte, sie drückte die Zigarette aus, wandte sich ein wenig seitwärts Bernd zu und sagte nüchtern: »Ich habe meine Seele verkauft.«

Bernd erwiderte darauf nichts, wartete.

»Der Satz hat sich in mein Gehirn gefressen. Ich wiederhole ihn jeden Tag. Zwanghaft. Er hat sich wie eine Zecke in mir festgebissen.«

Sie schwieg und zündete sich erneut eine Zigarette an.

»Aber es ist natürlich nicht der Satz, es ist die Wahrheit.«

»Wie das?«, fragte Bernd zögernd. Er mochte nicht hinzufügen: ›Du bist eine erfolgreiche Journalistin, siehst fantastisch aus, wirst bestimmt von vielen beneidet. Vergiss den Kerl.‹

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