Maren Bohm - Hermann Hesses wundersame Geschichte

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Hermann Hesses wundersame Geschichte: краткое содержание, описание и аннотация

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Bernd und Karla befinden sich beide in einer Existenzkrise und beschließen als Ausweg, etwas Verrücktes zu tun: Sie fälschen einen Roman von Hermann Hesse, und zwar einen zweiten Teil von «Narziß und Goldmund».
Das Fälschen der Erzählung ist das eine – das andere ist die Konstruktion einer plausiblen Story über das ›verschollene‹ Manuskript, die den kritischen Verleger und die Experten überzeugt. Es gilt zu klären: Warum hat Hesse das Manuskript nicht selbst veröffentlicht? Wie sind Bernd und Karla an das Manuskript gekommen? Die Fragen weisen in die Zeit zwischen 1933 und 1936 und Hesses Stellung in Deutschland, die Narziß' Position im Hinblick auf die Pogrome seiner Zeit ganz ähnlich is

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Bernd«, rief sie und schaute vor Begeisterung vom Buch auf, während Bernd sich bückte und den Toast-Hawaii aus dem Ofen nahm.

»Dein Narziß hat Sex-Appeal.«

»Nun ist aber Schluss«, sagte er ärgerlich, kam blitzschnell auf Karla zu und klappte das Buch zu.

»Was willst du überhaupt?«

»Das habe ich doch schon vorhin gesagt«, antwortete Karla mit Engelsmiene, »ein Buch über Narziß schreiben.«

»Wozu das?«

»Also, genaugenommen schreibst du einen Roman über Narziß. Wenn er fertigt ist, gehen wir zum Suhrkamp Verlag und sagen, wir hätten ein verschollenes Manuskript von Hermann Hesse gefunden und bieten es dem Verlag zur Veröffentlichung an.«

Sie lächelte unschuldig mädchenhaft.

»Erstens ist Hesses Buch Narziß und Goldmund kein Roman, sondern eine Erzählung. Und zweitens: das ist Betrug. Das ist eine Straftat, was dir nicht entgangen sein dürfte. Es handelt sich nicht einmal um die Kollision zweier Grundrechte, der Würde des Menschen und der Freiheit der Kunst, denn, was dir vorschwebt, ist keine Kunst, sondern eine Fälschung.«

»Ja, weißt du«, entgegnete sie trocken. »Einige Jahre Knast können dir auch nicht mehr schaden. Im Gegenteil, es ist weitaus ehrenhafter als Fälscher denn als Terrorist zu gelten.«

Verblüfft sah Bernd sie an, er schluckte und setzte sich aufs Sofa.

»Vielleicht hast du recht. Aber es geht nicht nur um mich, sondern um die Würde von Hermann Hesse. Erst vor kurzem, vor einem Jahr hat das Bundesverfassungsgericht im ›Mephisto-Urteil‹ festgestellt, dass die Würde des Menschen auch über den Tod hinausreicht.«

»Wann ist denn Hesse eigentlich gestorben?«, warf Karla dazwischen.

»1962.«

»Also vor 10 Jahren. »Und wann ist seine Frau gestorben? Oder lebt die etwa noch?«

»Seine Frau Ninon ist auch tot. Sie ist 1964 gestorben.«

»Das ist gut, dann kann sie nicht aussagen, Hesse hätte den Roman, pardon, die Erzählung nicht geschrieben«, kommentierte Karla.

»Du bist verrückt.«

»Im Steppenwolf heißt es: Nur für Verrückte

»Der Toast wird kalt«, rügte er.

Karla stand auf, entnahm dem Küchenschrank zwei blaue Teller mit friesischem Zwiebelmuster.

»Wein?«, fragte sie und schaute Bernd an.

»Meinetwegen.«

Stumm aßen sie. Der Käse war zäh, weil kalt geworden. Er fand, es schmeckte scheußlich.

»Lassen wir mal das Bundesverfassungsgericht und das Gefängnis beiseite. Was, meinst du, würde Hesse antworten, wenn wir ihn fragen könnten, ob wir seine Geschichte von Narziß weiterschreiben dürfen«, begann Karla wieder.

»Nun ja. Hesse besaß selbst eine ziemliche Portion, na sagen wir, Skrupellosigkeit, obwohl, das Wort ist wohl zu hart. Jedenfalls hat er als über 40-Jähriger den Fischer-Verlag hinters Licht geführt und seinen Roman Demian als das Werk eines anderen, Sinclairs, eines jungen Autors ausgegeben. Auf wiederholte Anfragen des Verlages, dass man doch diesen Sinclair einmal kennenlernen möchte, hat Hesse geantwortet, dieser sei krank und äußerst menschenscheu. Als Sinclair sogar einen Literaturpreis für das beste Buch eines Debütanten erhielt, hat sich Hesse immer noch nicht als Autor zu erkennen gegeben. Nur als die Sache aufflog, weil ein Leser dahinterkam, musste er zugeben, dass Sinclair nichts als eine erfundene, fiktive Figur war.«

»Und wie ist er dahintergekommen?«, fragte Karla gespannt.

»Durch die Formulierung ›nimmer‹ für niemals. Die ist typisch für Hesse, du findest sie auch bei Gertrud und auch später in Narziß und Goldmund

»Hm, dann musst du halt aufpassen.«

»Hör auf, Karla.«

Ungerührt fuhr sie fort und steckte sich eine Zigarette an: »Wenn ich nun an Hesses Buch Demian denke, so finde ich, dass Hesse unmissverständlich sagt, jeder Mensch müsse das tun, was als Schicksal in ihm angelegt ist, selbst wenn er ein Verbrecher ist. Hesse führt das dann auch lang und breit am Beispiel der Geschichte mit den Schächern am Kreuz aus. Derjenige, der weinerlich seine Taten bereut, wird verachtet. Derjenige Verbrecher aber, der sich auch angesichts des Todes und der Hölle zu seinen Taten bekennt, der ist ein Kerl und hat Charakter. Der geht seinen Weg zu Ende und sagt sich nicht im letzten Augenblick feig vom Teufel los, der bis dahin ihm hat helfen müssen. Das ist doch die Botschaft von Hesse:

Geh den Weg zu dir selbst. Wahrer Beruf für jeden Menschen ist nur das eine: zu sich selbst zu kommen. Seine Sache ist es, das eigene Schicksal zu finden. Er mochte als Dichter oder als Wahnsinniger oder als Prophet oder Verbrecher enden. Aber von sich selber wegzugehen, ist Sünde.«

Karla schwieg und sah Bernd erwartungsvoll an.

»Lass uns aufhören.« Er schob das Weinglas beiseite, stand auf und fragte: »Du hast doch bestimmt einen Fernseher.«

»Drüben in meinem Zimmer.«

»Dann lass uns zur Abwechslung mal ein bisschen Fernsehen gucken.«

»Mach du ihn schon einmal an. Ich schaue, ob ich was zum Knabbern finde.

Und stell die Antenne richtig ein«, rief sie Bernd nach, als er schon die Türklinke von der weißen Flügeltür runterdrückte.

Bernd machte das Deckenlicht an und stand einen Augenblick verblüfft in dem großen herrschaftlichen Raum. Zu seiner Linken Bücherregale aus dunklem Holz bis an die Decke, sogar mit einer Trittleiter, so dass Karla bequem an die oberen Regale herankam. Davor ein mächtiger Schreibtisch aus Eichenholz, der jedem ostpreußischen Gutsbesitzer zur Ehre gereicht hätte. Darüber ein auslandender Kronleuchter. An der rechten Wand jedoch befand sich ein mit grobem rotem Stoff bezogenes Couchbett, davor ein niedriger Glastisch und ein viel zu hoher Bistrostuhl. Bernd hockte sich vor ein ovales niedriges Tischchen mit schief gestellten Beinen und Messingumrandung, worauf der portable rote Fernseher stand. Er drehte an der langen spitzen Antenne, bis das Bild einigermaßen akzeptabel war.

»Zimmermann, Aktenzeichen XY – ungelöst. Du kannst die Sendung ruhig anlassen«, entschied Karla und stellte ein Schälchen mit Chips und Schokoriegeln auf den Glastisch.

»Der sieht immer so bieder aus mit seinem dunklen Anzug, so seriös und amtlich und dabei ein bisschen schmierig«, bemerkte sie, während sich Bernd zu ihr auf die Couch setzte.

Er mochte die Sendung nicht, sah nur halb hin. Es ging um Mord. Man sah einen Wald an einer Landstraße, das Fleckchen Gras, wo die Tote gelegen hatte. Düster, obgleich Karla einen Farbfernseher hatte.

Der Ton fing an zu rauschen, weiße Punkte erschienen auf der Bildfläche, graue Streifen, ein einziges Flimmern.

»Du solltest dir mal eine zweite Zimmerantenne anschaffen«, bemerkte er und hockte sich wieder vor den Fernseher.

»Die hat Hubertus mitgenommen«, antwortete sie.

Schweigen. Am liebsten hätte er den Kasten ausgemacht. Aber Karla blieb beharrlich auf ihrer Couch und schwieg.

Dann plötzlich – ein klares Bild.

»Und nun bitte ich um Ihre besondere Aufmerksamkeit. Es handelt sich um einen Mann von außergewöhnlicher krimineller Energie und Kaltblütigkeit«, tönte es aus dem Fernseher.

Man sah einen jungen Mann mit Lederjacke über den belebten Vorplatz des Bremer Hauptbahnhofs gehen. Kurz vor den Straßenbahnschienen fiel ihm eine Pistole aus dem Ärmel, es löste sich ein Schuss. Der Mann hob die Pistole auf, lächelte die Umstehenden an und ging seelenruhig weiter. Kurz darauf stand er in einer Bank, bedrohte den Kassierer, hielt die Angestellten in Schach und entkam mit der Beute.

»Der hätte Hermann Hesse gefallen«, bemerkte Karla möglichst beiläufig und steckte sich Chips in den Mund. »Höre doch, Bernd«, flehte sie, »Hermann Hesse ermutigt selbst dazu, sich sein Werk anzueignen. Er sagt doch selbst, ob sich das Verstehen eines Lesers mit dem deckt, was er selbst als Absicht und Sinn seiner Arbeit empfindet, das halte er für ganz belanglos.«

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