Jennifer Lucy Allan - Das Lied des Nebelhorns

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Ein dröhnendes, einsames Geräusch, das in die Weiten des Meeres hinaushallt: Als Jennifer Lucy Allan zum ersten Mal bewusst das kolossale Gebrüll des Nebelhorns hört, ist dies der Beginn einer Obsession und einer Reise tief in die Geschichte eines Klangs, der die Identität von Küstenlandschaften auf der ganzen Welt von Schottland bis San Francisco geprägt hat. Der unvergleichliche Sound des Nebelhorns erzählt von Schiffswracks und Leuchtturmwärtern, von der Industrialisierung und von fantasievollen Beschallungssystemen für Küsten-Raves. In diesem mitreißenden, so poetischen wie sachlich fundierten Buch verknüpft die Autorin ihr musikalisches Expertinnenwissen mit ihrer persönlichen Faszination für das Nebelhorn als Maschine, als Instrument und als Symbol einer vergangenen Ära.

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Trinity House wird seit jeher von einem Gremium geleitet, das aus einunddreißig Altbrüdern besteht, bei denen es sich um hochrangige Vertreter der Admiralität sowie renommierte Seeleute und Forschungsreisende handelt. Die Liste der Namen dieser ausschließlich weißen Männer liest sich wie ein Who’s who der Kolonialzeit, die Aufzählung reicht von Samuel Pepys bis Ernest Shackleton. Master kann nur ein Mitglied der königlichen Familie werden. Ab 1969 war es Prinz Philip, 2011 ist die Aufgabe an dessen Tochter, die Leuchtturm-Enthusiastin Prinzessin Anne, übergegangen.

Ein Teil des Vermögens von Trinity House stammt, wenn man so will, aus dem Flussbett der Themse. Trinity House hatte das Monopol auf den Ballast, den Schiffe benötigten, damit sie im unbeladenen Zustand stabil schwammen. Ab 1594 gehörte Trinity House zudem zu den wenigen Organisationen, die die Mittel – und die Erlaubnis – hatten, die Themse an Orten wie der London Bridge auszubaggern, um die Versandung des Flusses zu verhindern. Das Material, das dabei anfiel, wurde an die Schiffe verkauft, die den Fluss befahren wollten.

Matsch und Schlamm aus einem Flussbett, das mag nach einer vergleichsweise langweiligen Angelegenheit klingen, aber bei genauem Hinsehen entdecken wir darin einen wichtigen Abschnitt der Geschichte von Ökologie und Handel der Kolonialzeit und des Kapitalismus. Zu den Bestandteilen des Ballasts zählen blinde Passagiere und Saatgut, das monate-, jahre- und sogar jahrzehntelang geduldig auf seinen Einsatz wartet. Pflanzen sind auf diese Weise über Jahrhunderte gereist, und manche gelten an ihren neuen Standorten längst als einheimisch, obwohl sie eigentlich von einem anderen Kontinent stammen. Auf der finnischen Insel Reposaari wachsen exotische Pflanzen, die vor mehr als einem Jahrhundert aus Südafrika und dem Mittelmeerraum eingeschleppt wurden. Heutige Containerschiffe verfügen über Ballasttanks, die mit Wasser gefüllt werden, das aus dem einen Meer stammt und im anderen wieder abgelassen wird, mit ihm jede Spezies, die ohne ihr Zutun in einem weit entfernten Hafen verschluckt wurde. 16Der nordamerikanischen Meereswalnuss, einer Quallenart, kann man auch im Asowschen Meer begegnen, die Schwarze Kompassqualle, die ursprünglich im Schwarzen Meer zu Hause ist, findet sich auch in der Bucht von San Francisco, und den europäischen Kaulbarsch hat es bis in die Großen Seen Nordamerikas verschlagen. Kolonisatoren haben Pflanzen und Tiere in ihre alte Heimat gebracht. Flora und Fauna, die Grenzen überwindet, ist oft invasiv und bedroht einheimische Pflanzen und Tiere, indem sie deren Lebensraum okkupiert und alteingesessene Spezies verdrängt.

Die Schiffe, in die der Ballast aus der Themse verladen wurde, benötigten auf ihrem Weg rund um die Welt Navigationshilfen, und dort, wo Auswanderer sich niederließen, wurden Leuchttürme errichtet und mit Glocken und Kanonen ausgerüstet, mit denen sie ihren Standort mitteilen konnten.

Manche Glocke, die an der britischen Küste installiert wurde, war so groß, dass sie einer Kathedrale zur Ehre gereicht hätte, und die Kanonen, die hier abgefeuert wurden, waren mächtig genug, um Kriegsschiffe zu versenken. Im Vergleich zum Meer aber waren sie kläglich, denn das schwemmte von Zeit zu Zeit nicht nur die Glocken, sondern gleich die ganzen Leuchttürme fort, in denen sie hingen.

So erging es der Glocke von Bishop Rock, die während eines Sturms, bei dem die Wellen das Lampenhaus überragten, unversehrt aufs offene Meer hinausgetragen wurde, obwohl sie eine Vierteltonne wog. 17Noch größer und schwerer war die Glocke, die für den legendären Leuchtturm von Eddystone gegossen wurde, ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, das auf einer Insel vor der Küste von Devon steht. Der Turm wurde mehrfach Opfer der Naturgewalten, und der heutige ist bereits der vierte seiner Art. Der erste wurde vom Kupferstecher und Erfinder Henry Winstanley errichtet und 1703 mitsamt seinem Erbauer ins Meer gespült. Der zweite fing Feuer und brannte vom Lampenhaus abwärts aus. Der Leuchtturmwärter Henry Hall verschluckte versehentlich geschmolzenes Blei, als er nach oben blickte und ein Regen aus flüssigem Metall auf ihn niederging. Niemand wollte ihm glauben, dass Blei in seinem Körper steckte, schon gar nicht, als er sich auf dem Weg der Besserung zu befinden schien. Er starb am zehnten Tag nach dem Vorfall, und bei der anschließenden Autopsie fand man in seinem Magen einen 200 Gramm schweren Klumpen Blei. 18

Der dritte Turm von Eddystone begann zu schwanken, weil das Riff unter dem Leuchtturm unterspült war. Er wurde aufs Festland gebracht und dort zum Denkmal umfunktioniert. Der vierte wurde 1882 errichtet und ist noch heute in Betrieb. Seine große, von einem Uhrwerk angetriebene Glocke war der ganze Stolz seines Herstellers, der Firma Gillet, Bland & Co. in Croyden, die sich in ganzseitigen Anzeigen ihres Werkes pries. Doch das Uhrwerk und die salzhaltige Luft wollten nicht miteinander harmonieren, und so versagte der Mechanismus wiederholt seinen Dienst.

Juliet Fish Nichols (die Dame hieß tatsächlich so) war eine von wenigen Frauen, die offiziell als Leuchtturmwärter fungierten. Ihr Dienstort war die Point-Knox-Nebelwarnstation auf Angel Island an der Westküste der USA. Die Region liegt Tausende Stunden pro Jahr im Nebel, und die Chicago Tribune berichtete im Sommer 1906, dass Juliet Nichols die Glocke zwanzig Stunden am Stück von Hand bedienen musste, weil der automatische Antrieb ausgefallen war.

Auf Kaps und Riffen waren die Leuchtturmwärterinnen und -wärter widrigsten Wetterbedingungen ausgesetzt, wenn sie Nebelsignale wie Glocken und Kanonen bedienen mussten. Bei meinem Besuch in North Stack spüre ich selbst an einem schönen Tag Salz und Sonne auf meiner Haut und den Wind in meinem Haar. An so exponierten Stellen ist das Wetter der bestimmende Faktor, es entscheidet selbst darüber, ob es einem die Luft zum Atmen lässt. Mir steht es frei, vor Sonnenuntergang zu gehen, mich in mein Auto zu setzen, die Heizung oder die Klimaanlage einzuschalten und irgendwo hinzufahren, wo das Wetter weniger Einfluss auf das Leben nimmt, auf den Tod, auf Wohl und Wehe. Leuchtturmwärtern im Dienst bot sich ein derartiger Luxus in der Regel nicht.

Wenn, wie in North Stack, Kanonen als Nebelsignal verwendet wurden, wurden sie nur mit Schießpulver, nicht mit Munition befüllt und abgefeuert. Im Marin County am Nordufer des Golden Gate steht auf einem Felsplateau hoch über dem Pazifik der Leuchtturm von Point Bonita, der heute nur noch durch einen in den Felsen gesprengten Tunnel erreichbar ist. Hier wurde 1855 eine Kanone aus Beständen der US-Armee installiert, ein 24-Pfünder mit einem zweieinhalb Meter langen Rohr, der im Arsenal von Benicia deponiert gewesen war. Bei Nebel wurde die Kanone alle halbe Stunde abgefeuert, und »allein dank dieser Navigationshilfe«, so die Bilanz nach einem Jahr Betrieb, »konnten Schiffe bei Nebel wie bei schlechtem Wetter tags wie nachts sicher in den Hafen gelangen. Ausgenommen davon war nur ein kurzer Zeitraum, in dem es an Schießpulver fehlte.« 19

Der zuständige Kanonier war ein ehemaliger Sergeant der US-Armee namens Edward Maloney, der offenbar der Überzeugung war, an einer schönen Küste zu leben und dann und wann eine Kanone abzufeuern sei für einen Rentner eine reizvolle Perspektive. Aber als Kanonier einer Nebelwarnstation in der Bucht von San Francisco zu arbeiten ist eine wahre Sisyphusarbeit – ein Feuerschiff, das hier verankert war, registrierte in einem einzigen Jahr 2221 Nebelstunden. Als Maloney seinen Dienst antrat, hatte niemand solche Zahlen im Sinn gehabt, und entsprechend häufig saß er ohne Schießpulver da.

Bald hatte Maloney Anlass, sich darüber zu beklagen, dass er drei Tage und Nächte am Stück die Kanone hatte bedienen müssen, weil es auf der abgelegenen Halbinsel niemanden gab, der ihn hätte ablösen können (und die Stadt nur schwer zu erreichen war – die Brücke wurde erst Jahrzehnte später gebaut). Maloney und seine Kanone benötigten mehr Vorräte als von den Behörden kalkuliert, weshalb die Station unter dem Strich deutlich teurer war als erwartet. Erschwerend hinzu kam, dass Maloney die erstbeste Gelegenheit nutzte, um sich ohne Erlaubnis seiner Vorgesetzten in die Stadt durchzuschlagen und in jenem Nebel abzutauchen, vor dem er seine Mitmenschen warnen sollte.

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