Mareike König - WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII

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WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwischen 1870/71 und 1918 spannt sich das Panorama des Bandes. Während Frankreich und das Reich kulturell wie wirtschaftlich kooperierten, konnten die politischen Differenzen nach der französischen Niederlage 1871 nicht überbrückt werden. Diesen oft stark betonten deutsch-französischen Antagonismus will die Darstellung hinterfragen und auch die Verbindungen und den Austausch zwischen beiden Ländern in den Blick rücken. Beide waren in dieser Zeit mit vergleichbaren Herausforderungen der Moderne konfrontiert, auf die sie zum Teil ähnlich, zum Teil unterschiedlich reagierten, und der I. Weltkrieg brachte gemeinsame schmerzliche Erfahrungen. Aber auch die Verschiedenheit der Erlebnisse wie der Interpretation der deutsch-französischen Konflikte links und rechts des Rheins werden deutlich. Schwerpunkte des Bandes sind neben den beiden Kriegen die Besonderheit Elsass-Lothringens als Grenzraum, die Erfahrung mit den Kolonialimperien und der aufkommende Antisemitismus beiderseits des Rheins.

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WBG DeutschFranzösische Geschichte Herausgegeben im Auftrag des Deutschen - фото 1

WBG

Deutsch-Französische

Geschichte

Herausgegeben im Auftrag

des Deutschen Historischen Instituts Paris

von

Gudrun Gersmann

und

Michael Werner

Nicolas Beaupré

Das Trauma

des großen Krieges

1918–1932/33

Aus dem Französischen übersetzt

von

Gaby Sonnabend

Für Dorota Impressum Einbandgestaltung Peter Lohse Büttelborn Einbandbild - фото 2

Für Dorota

Impressum

Einbandgestaltung: Peter Lohse, Büttelborn

Einbandbild: Unterzeichnung des Versailler Vertrages am 28. Juni 1919.

Gemälde von William Orpen, um 1925, Imperial War Museum, London.

Foto: akg-images.

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie;

detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über

http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk ist in allen seinen Teilen urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig.

Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung in

und Verarbeitung durch elektronische Systeme.

© 2009 by WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder

der WBG ermöglicht.

Satz: Janß GmbH, Pfungstadt

Redaktion: Christina Kruschwitz, Berlin

Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

ISBN 978-3-534-14706-9

Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:

eBook (PDF): 978-3-534-74562-3

eBook (epub): 978-3-534-74563-0

Menü

Buch lesen Einleitung: Verletzungen und Traumata Das Jahr 1918 bedeutete nicht für alle das Ende des Krieges. Für ungefähr 1.376.000 junge Franzosen und 2.034.000 junge Deutsche 1 endete dieser auf tragische Weise im Schlamm des Artois, Flanderns, Lothringens, der Somme oder in den weiten Ebenen Osteuropas. Darüber hinaus sollte der Konflikt – trotz des Endes der Feindseligkeiten – für eine ganze Reihe von „Heimkehrern“, so nannten sich die Veteranen bisweilen, niemals enden: Hatte Kurt Tucholsky nicht 1925 geschrieben, der Soldat des Ersten Weltkriegs sei an das Leben zurückgegeben worden als „ein Ding, das der ziemlich guten Nachahmung eines Menschen glich“ 2 ? Parallel dazu hatte der französische Schriftsteller und Soldat Léon Werth von der Hauptfigur seines autobiographischen Kriegsromans gesagt, dass dieser, „vom Krieg befreit, rasch begriffen hatte, dass der Krieg ihn nicht unversehrt an das Leben zurückgegeben hatte“ 3 . Die Kriegsversehrten, die durch Gas Vergifteten, die „Kriegsneurotiker“ (4.266.000 französische und 4 216 058 deutsche Verletzte zwischen 1914 und 1918) wie auch die vergewaltigten Frauen, die durch die langen Perioden der Besatzung misshandelten Zivilisten, die Waisenkinder, all die Trauernden, die Witwen, die Eltern, die ihre Söhne an der Front oder durch die Hungerblockade verloren hatten, sie alle mussten ihre Leben während des Ersten Weltkrieges an ihrem Körper, ihrem Herz und ihrem Geist befestigt tragen. Weiterhin waren Millionen von Kindern und Heranwachsenden während der Kriegsjahre sozialisiert worden, einige von ihnen in den besetzten Gebieten in direktem Kontakt mit einem als grausam und schlecht beschriebenen Feind 4 . Die anderen hatten – selbst wenn sie weiter von der Front entfernt waren – eine patriotischere und nationalistischere Erziehung erhalten als je zuvor 5 .

Innentitel Nicolas Beaupré

Inhaltsverzeichnis

Informationen zum Buch

Informationen zum Autor

Impressum

Inhalt

Einleitung: Verletzungen und Traumata

I. Überblick

1. Den Krieg beenden?

1.1. Eine allgemeine Erwartung: Der Sieg

1.2. Ende der Kampfhandlungen und Beginn einer neuen gegenseitigen Feindschaft

1.3. 1918–1919: Deutsch-französischer Krieg mit anderen Mitteln

1.3.1. Die Blockade

1.3.2. Der Fall des Elsass

2. Den Krieg trotz allem hinter sich lassen: Die Demobilisierung der Soldaten in Deutschland und Frankreich

2.1. Eine überwundene Krise

2.2. Ein kostspieliger Erfolg

3. Kriegerischer Frieden: Versailles

3.1. Ein Streit der Interpretationen

3.2. Eine deutsch-französische Angelegenheit

4. Auge in Auge: 1919–1924

4.1. Krieg nach dem Krieg oder Krieg dem Kriege

4.2. Eskalation und Deeskalation in den deutsch-französischen Beziehungen: Von der Ruhr zum Dawes-Plan

5. 1924–1930: Die große Illusion des Friedens

5.1. 1924 – Das Übergangsjahr

5.2. Internationale Zusammenarbeit, Abrüstung und Europagedanke: Die Rückkehr des Idealismus?

5.3. Ein circulus vitiosus? Stabilisierung durch Annäherung und Annäherung durch Stabilisierung

5.4. Die wilden Jahre in beiden Ländern

5.5. Trügerische Stabilisierung in Deutschland

6. Innere und äußere Krisen (1929–1933)

6.1. Frankreich: Von einer latenten zu einer tiefen und dauerhaften Krise

6.2. Die innere Krise in Deutschland: eine „totale“ Krise

6.3. Ein neuer Rahmen für die deutsch-französischen Beziehungen: Die Anfänge eines tragischen Missverständnisses

II. Fragen und Perspektiven

1. Verletzte und geschundene Gesellschaften

1.1. Kriegstrauer als gemeinsames Schicksal?

1.2. Nach dem Sieg

1.3. Nach der Niederlage

1.4. Die Herausbildung eines kollektiven Gedächtnisses nach dem Krieg – ein Vergleich: Das Beispiel der Kriegerdenkmäler

2. Wiederaufbauen und Reparieren

2.1. Das Land und die Städte

2.2. Die verletzten Körper und Seelen der Heimkehrer

2.3. Leere ausfüllen und Lehre aus dem Krieg ziehen: Militante Diskurse und Praktiken am Beispiel der Dolchstoßlegende

3. Die besetzten Gebiete: Ort des interkulturellen Zusammentreffens und der täglichen Erfahrung von ‚Fremdherrschaft‘

3.1. Eine besondere deutsch-französische Geschichte

3.2. Zeitlich und räumlich unterschiedliche Situationen

3.3. Die Gewalt des ersten Kontakts. Die militärische Besatzung 1918–1919: „Prestige des Siegers“ oder Ursprungstrauma?

3.4. Die Hasskampagne der „schwarzen Schmach“

4. Die Mandatsgebiete: Besatzung und französische Einflussnahme auf deutschem Gebiet

4.1. Das Saargebiet unter Mandat: Eine Besatzungserfahrung?

4.2. Die östlichen Randgebiete und die französische „Besatzung“: Oberschlesien

5. Vom offenen Kampf zum Machtkampf

5.1. Der Höhepunkt: Kampf, Krise und Krieg an der Ruhr

5.2. Die Illusion der Befriedung und die kulturelle Auseinandersetzung zwischen Besatzern und Besetzten im Rheinland

5.3. Marginale oder identitätsstiftende Erfahrungen?

6. Langsamkeit und Zufälligkeiten bei der kulturellen Demobilisierung: Zwei Fallstudien

6.1. Die „kulturelle Demobilisierung“: Versuch einer Definition

6.2. Den Krieg nach dem Krieg erinnern: Die Kriegsliteratur nach 1918

6.3. Eine langsame und relative Demobilisierung: Das Beispiel der Wissenschaften an den Universitäten

6.3.1. Boykott und Gegen-Boykott

6.3.2. Studenten und Professoren angesichts der deutschfranzösischen Beziehungen: Einige Beispiele

6.3.3. Der besondere Fall der Universität Straßburg

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