Mareike König - WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII

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Zwischen 1870/71 und 1918 spannt sich das Panorama des Bandes. Während Frankreich und das Reich kulturell wie wirtschaftlich kooperierten, konnten die politischen Differenzen nach der französischen Niederlage 1871 nicht überbrückt werden. Diesen oft stark betonten deutsch-französischen Antagonismus will die Darstellung hinterfragen und auch die Verbindungen und den Austausch zwischen beiden Ländern in den Blick rücken. Beide waren in dieser Zeit mit vergleichbaren Herausforderungen der Moderne konfrontiert, auf die sie zum Teil ähnlich, zum Teil unterschiedlich reagierten, und der I. Weltkrieg brachte gemeinsame schmerzliche Erfahrungen. Aber auch die Verschiedenheit der Erlebnisse wie der Interpretation der deutsch-französischen Konflikte links und rechts des Rheins werden deutlich. Schwerpunkte des Bandes sind neben den beiden Kriegen die Besonderheit Elsass-Lothringens als Grenzraum, die Erfahrung mit den Kolonialimperien und der aufkommende Antisemitismus beiderseits des Rheins.

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Die Beibehaltung und die Remobilisierung von aus dem Krieg erwachsenen Vorstellungen im Jahre 1918 erklären, warum weder der Waffenstillstand noch die Verträge einen Schlusspunkt für alle setzen. Gerd Krumeich betont, der Waffenstillstand von Rethondes (in der Nähe von Compiègne) 67habe eher einer bedingungslosen Kapitulation geglichen als einem Waffenstillstand im echten Sinne des Wortes. Klassischerweise war ein Waffenstillstand „eine momentane und gegenseitig vereinbarte Einstellung der Kampfhandlungen, eine Art Waffenruhe, die normalerweise der Erholung und der Wiederherstellung der Mittel der Kriegsparteien dient, dessen Funktion jedoch auch darin bestehen kann, Friedensverhandlungen zu beginnen“ 68. Obwohl es die Deutschen sind, die aufgrund der militärischen Niederlage den Waffenstillstand verlangen, sind sie kaum in der Position zu verhandeln, nicht mehr übrigens als die Russen ein Jahr zuvor.

Seit dem 29. September und dem Eingeständnis des Scheiterns der großen Offensive sind die deutschen Generäle nicht mehr in der Position der Stärke, um irgendetwas durchzusetzen. Ludendorff selbst forderte die Eröffnung von Waffenstillstandsgesprächen, jedoch unter der Verantwortung einer neuen Regierung und des Parlaments, was es ihm erlaubte, die Verantwortung für die Niederlage auf das Letztere abzuwälzen.

Tatsächlich waren Ludendorff und Hindenburg nicht dazu bereit, sich für besiegt zu erklären und die Verantwortung für den Waffenstillstand auf sich zu nehmen, obwohl sie sie für die militärische Niederlage trugen 69.

Der Rücktritt Ludendorffs am 26. Oktober, zwei Tage nachdem er von den deutschen Soldaten unter dem Vorwand, der von den Alliierten vorgeschlagene Frieden sei nicht „ehrenvoll“, die Fortsetzung des Kampfes gefordert hatte – während er gegen Rathenaus Endkampf-Lösung gewesen war –, eröffnet den Weg zum Waffenstillstand. Doch indem der General zurücktrat, bevor er seine Verantwortung für die Niederlage übernehmen musste, gelang ihm ein symbolischer Coup. Im Folgenden suchte er Sündenböcke für die Niederlage und wurde einer der führenden Vertreter der Dolchstoßlegende. Die Tatsache, dass der Waffenstillstand aufgezwungen und nicht ausgehandelt wurde, warfen Ludendorff und seine Freunde nicht nur den Alliierten vor, sondern auch und vielmehr den innenpolitischen Gegnern. Unter diesem Blickwinkel gehört die Geschichte des Waffenstillstands und des Kriegsendes ebenso zur Geschichte des Krieges wie zu jener der Jahre 1918–1933.

1.3. 1918–1919: Deutsch-französischer Krieg mit anderen Mitteln

Der Krieg zwischen Frankreich und Deutschland wurde im Übrigen von 1918 bis 1920 mit anderen Mitteln fortgesetzt. Das Ende der Kampfhandlungen bedeutete nicht das Ende der Feindseligkeit. Die Demobilisierung des „Krieges der Geister“ sollte noch länger dauern. Dies wird besonders klar anhand von drei erwähnenswerten Fällen.

Der erste und zweifellos sowohl politisch als auch symbolisch wichtigste Fall ist, seit November und gemäß der Waffenstillstandsklauseln, jener der Besetzung weiter deutscher Territorien durch fremde und vor allem französische Armeen, was eine totale Umkehrung des Verhältnisses Besatzer – Besetzte im zu Ende gegangenen Krieg markiert. Dieser Aspekt, der gerade eine entscheidende historiographische Erneuerung erfährt, wird noch Gegenstand langer Ausführungen im zweiten Teil des Buches 70.

Wir erinnern anschließend an weitere Aspekte dieser Fortsetzung des Krieges in anderer Form, zunächst an die Fortsetzung der Wirtschaftsblockade gegen Deutschland, anschließend an den Fall der Rückkehr der „verlorenen Provinzen“ an Frankreich (genauer gesagt der Fall des Elsass). Dieses erlaubt uns, den Analysemaßstab zu variieren, indem wir die Konsequenzen der Fortsetzung des Krieges in der Nachkriegszeit landesweit, regional und bezüglich eines besonders wichtigen Wirtschaftszweiges berücksichtigten.

Hinzuzufügen ist, dass diese Kontinuitäten auch anhand anderer Beispiele illustriert werden könnten, wie etwa der Beschäftigung von ungefähr 300.000 deutschen Gefangenen 1918 bis 1919 zur Säuberung der Schlachtfelder 71oder der gegenseitigen Beobachtung deutscher und französischer Hochschullehrer zum Kriegsende 72.

1.3.1. Die Blockade

Die Blockade 73wird nach dem 11. November beibehalten und dient sogar als Druckmittel bis zu ihrer tatsächlichen Aufhebung im März 1919, was aus dem Waffenstillstand vom November de facto einen bedingten Waffenstillstand macht. Die Franzosen sind die Letzten, die der Aufhebung zustimmen.

Die Blockade macht sich seit 1917 bemerkbar in einer, verglichen mit französischen und englischen Städten, spektakulär hohen Sterblichkeitsrate in den deutschen Städten. In Berlin steigt die Sterblichkeit von Kindern und Frauen an. Bei Frauen über 60 Jahren steigt die Sterblichkeit von ungefähr 62/1000 im Jahr 1916 auf fast 85/1000 1917. 1919 ist die Rate mit mehr als 65/1000 höher als die von 1916. Im Fall der Sterblichkeit von unter einjährigen Mädchen ist die Rate 1919 sogar weitaus höher (ungefähr 180/1000) als während des Krieges (sie betrug 110/1000 im Jahr 1916). Bei unehelichen Kindern ist die Rate noch höher und hält sich bis 1921 bei 300/1000. Auch in diesem Fall steigt sie am stärksten zwischen 1918 und 1919 74. Zwar schlägt zu diesem Zeitpunkt die Epidemie der Spanischen Grippe zu, doch trifft diese ganz Europa, sodass sich die erhöhte Sterblichkeit in Berlin im Vergleich zu Paris oder London dadurch nicht erklären lässt. Allerdings trifft die Grippe Deutschland ganz besonders hart aufgrund der vom Hunger und den seit Winter 1917 besonders spürbaren Einschränkungen geschwächten Körper.

Natürlich ist diese übermäßige Sterblichkeit nicht nur der Blockade zuzuschreiben. Ihre Ursachen wurden auch in Deutschland diskutiert, wobei vor allem die Linke das kaiserliche Regime und die Armeeführung im Nachhinein der Fahrlässigkeit und Unfähigkeit anklagte, da beide gänzlich auf die Kriegswirtschaft gesetzt und die Zivilbevölkerung vernachlässigt hätten 75. Sozialgeschichtliche Untersuchungen haben seither diese Unfähigkeit des Staates 76bestätigt, die zum großen Teil auf die ideologisch geprägte Vision der „Welt im Krieg“ und auf die Kraftanstrengungen der deutschen kriegführenden Generäle zurückzuführen ist. Der übertriebene Dirigismus und der Mangel an Lebensmitteln gingen einher mit einem Aufschwung des Schwarzmarktes 77, was sich noch stärker auf die Versorgungslage und den ungleichen Zugang zu Nahrungsmitteln auswirkte.

Die Inflation und die Blockade, das Nachkriegschaos und der Regimewechsel haben diese Situation zusätzlich verschlimmert. Nach Meinung von Beobachtern war es also möglich, die ganze Verantwortung für das Versorgungsdefizit der Bevölkerung auf manichäische Weise entweder den Regierungsverantwortlichen oder der alliierten Kriegführung zuzuschreiben.

Wie dem auch sei, die Auswirkungen der Blockade waren echt und trugen zur übermäßigen Sterblichkeit der jüngsten und ältesten Altersklassen sowie der am meisten benachteiligten sozialen Gruppen bei, indem sie zu einer Kürzung der individuellen Rationen führten, die viel drastischer ausfiel als in anderen kriegführenden Ländern. So waren Ende 1918 die Fleischrationen in Berlin auf 12 % des Vorkriegsstandes gefallen und die Rationen der Getreideprodukte wie Brot auf 48 % 78. Diese Effekte waren zudem dauerhaft, und ihr Ausgleich dauerte seine Zeit. Noch 1922 betrug die Jahresration an Fleisch in Deutschland nur die Hälfte des Vorkriegsniveaus (52 kg 1913 und 26 kg 1922) 79.

Es ist sehr schwierig, die Verluste, die direkt auf die Blockade zurückzuführen sind, zu beziffern, denn die anderen Faktoren wie z.B. für die Bevölkerung unglückliche innenpolitische Entscheidungen haben sie ebenfalls stark beeinflusst. Zudem war der Hunger nicht immer die direkte Todesursache, sondern begünstigte vielmehr die Verbreitung tödlicher Krankheiten wie der Tuberkulose, die während des Krieges ausbrach. Ebenso war die von der Spanischen Grippe verursachte Sterblichkeit in Deutschland nach den Berechnungen von C. Paul Vincent um 250 % höher als in Großbritannien, im Verhältnis zur Anzahl der Betroffenen. Folglich sind, immer noch gemäß Vincent, die Zahlen in einem Memorandum des Reichsgesundheitsamtes (die Berechnungen wurden im Dezember 1918 eingestellt), das 763.000 Hungeropfer während der Blockade auswies, weitgehend plausibel – umso mehr, da sie weder die Opfer des Jahres 1919 noch die Opfer der Spanischen Grippe einbeziehen, die bereits Ende 1918 gestorben sind 80.

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