Mareike König - WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII

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WBG Deutsch-Französische Geschichte Bd. VII: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwischen 1870/71 und 1918 spannt sich das Panorama des Bandes. Während Frankreich und das Reich kulturell wie wirtschaftlich kooperierten, konnten die politischen Differenzen nach der französischen Niederlage 1871 nicht überbrückt werden. Diesen oft stark betonten deutsch-französischen Antagonismus will die Darstellung hinterfragen und auch die Verbindungen und den Austausch zwischen beiden Ländern in den Blick rücken. Beide waren in dieser Zeit mit vergleichbaren Herausforderungen der Moderne konfrontiert, auf die sie zum Teil ähnlich, zum Teil unterschiedlich reagierten, und der I. Weltkrieg brachte gemeinsame schmerzliche Erfahrungen. Aber auch die Verschiedenheit der Erlebnisse wie der Interpretation der deutsch-französischen Konflikte links und rechts des Rheins werden deutlich. Schwerpunkte des Bandes sind neben den beiden Kriegen die Besonderheit Elsass-Lothringens als Grenzraum, die Erfahrung mit den Kolonialimperien und der aufkommende Antisemitismus beiderseits des Rheins.

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Die Demobilisierten demonstrieren bisweilen ihre Unzufriedenheit auf der Straße, vor den Präfekturen. Der berühmte Satz von Clemenceau – „Sie haben Ansprüche an uns“ – bestätigte implizit die Soldaten in ihren Forderungen nach Integration und Anerkennung.

Eine der Lösungen, um mit dieser „außergewöhnlichen Bewegung von Männern“ 129fertigzuwerden, lag, wie in Deutschland, im Bereich der Symbolik. Es ging darum, die fünf Millionen Männer zu empfangen, die in ihre Häuser zurückkehrten. Auf lokaler Ebene wurden, wie übrigens auch in Deutschland, zahlreiche Zeremonien veranstaltet, vor allem in den Garnisonsstädten zur Rückkehr der Regimenter. Auf nationaler Ebene wurden sowohl finanzielle als auch symbolische Maßnahmen beschlossen.

Anfang des Jahres wurde ein Gesetzt verabschiedet, das eine Demobilisierungszahlung in der Höhe von etwa zwei Monaten Lebenshaltungskosten vorsah 130. Ein Abgeordneter erklärte, dass diese finanzielle Maßnahme eine sehr unzureichende Form der Gegenleistung sei im Verhältnis zu den immensen dargebrachten Opfern: „Der Gedanke, der uns (diesen Gesetzesvorschlag) diktiert hat, ist ein Gedanke der Gerechtigkeit und der Achtung gegenüber den Frontsoldaten (…) Diese Vergütung ist keine Entschädigung“ 131. Die Prämien wurden gemäß der Dauer der Mobilisierung und der Präsenz an der Front verteilt.

Da die Mehrheit der Soldaten den Wunsch äußerte, ein greifbares Souvenir ihrer Anwesenheit an der Front zu behalten, erhielten sie die Erlaubnis, ihren Helm aufzubewahren, und man verteilte auch eine offizielle Plakette, auf der „Soldat des Ersten Weltkriegs“ eingraviert war. Laut Bruno Cabanes hatte diese symbolische Geste eine große Bedeutung bei der Demobilisierung, indem sie den Soldaten gestattete, ein konkretes Zeichen ihrer vergangenen Identität und der Anerkennung ihres Mutes, ihrer Opfer und ihres speziellen Status durch die ganze Gesellschaft aufzubewahren.

2.2. Ein kostspieliger Erfolg

Schließlich und endlich stellte die Demobilisierung in Deutschland wie in Frankreich eine überwundene Krise dar. Dennoch war der Enderfolg kostspielig, sowohl in wirtschaftlicher als auch symbolischer Hinsicht.

Man konnte in der Tat sehen, dass es kurzfristig möglich war, die Rückkehr nach Hause zu beschleunigen, den Übergang zum Zivilleben durch die Vergütungszahlungen ein wenig zu erleichtern. Für die Jüngsten gab es an den Universitäten eine zusätzliche Maßnahme: In Deutschland öffnete man diese weiter für die Einschreibung der Veteranen-Studenten, indem man zum Beispiel Sondersemester im Frühjahr und Herbst 1919 einführte, im Fall der Mediziner bezog man die Praxisjahre an der Front in die Studien- oder Facharztausbildung mit ein.

Dennoch war der Staat, sowohl in Deutschland als auch in Frankreich, nicht in der Lage, eine Anstellung für alle zu garantieren, und dies umso weniger, als die wirtschaftliche Lage eine berufliche Wiedereingliederung bestimmter Kategorien von Soldaten erschwerte. Der Arbeitsmarkt gehorchte anderen Regeln, und das wirtschaftliche Chaos drohte die Rückkehr der Soldaten noch schwieriger zu gestalten.

Dennoch existierten Brücken. In beiden Ländern – vor allem in Frankreich – stammte die Mehrheit der Soldaten vom Land, und die wirtschaftliche Wiedereingliederung konnte im landwirtschaftlichen Sektor leichter vollzogen werden, vor allem für alle diejenigen, die nicht als Arbeiter von einem Arbeitgeber abhängig waren, sondern auf eigene Rechnung oder in einem Familienbetrieb arbeiteten. In diesem Sinne begünstigten die Landwirtschaft und die „Tradition“ in gewisser Weise die Demobilisierung und eine Art Rückkehr zur „Normalität“ 132.

Im Falle Deutschlands konnte die zeitlich versetzte Rückkehr der Kriegsgefangenen, die länger als die der besiegten Länder inhaftiert blieben – 800.000 deutsche Gefangene kehren erst Ende 1919, Anfang 1920 zurück –, paradoxerweise ebenfalls als Stoßdämpfer wirken, indem sie ihre Wiedereingliederung staffelte.

Die Städte und Industrieregionen mit einer starken Konzentration an zu demobilisierender Kriegsindustrie stellten die Räume dar, wo die Spannung aufgrund der wirtschaftlichen Wiedereingliederung der demobilisierten Soldaten potentiell am größten war. Auch die hier anstehenden Probleme bei der Umstellung der Kriegswirtschaft wurden durch eine chaotische Situation wie in Deutschland verlangsamt. Im Vergleich mit London und Paris „war der Übergang zum Frieden in der alten deutschen Hauptstadt viel schmerzhafter und verbitterter als es der Übergang zum Krieg weniger als eine Dekade vorher gewesen war“ 133.

In diesem Zusammenhang war die massive Rückkehr der Frauen in den Haushalt eine der vorgeschlagenen „Lösungen“ des Problems. Diese Rückkehr wurde von der traditionellen Vorstellung zur Frauenrolle begünstigt. So veröffentlichte der deutsche Kriegsminister noch vor dem Abschluss des Waffenstillstands ein Memorandum mit dem Titel „Frauenarbeit in der Übergangswirtschaft“, das empfahl:

„1. Die Frauen müssen heraus:

a) alle Frauen aus den Arbeitsplätzen, die für die heimkehrenden Männer freigemacht werden müssen.

b) alle Frauen aus schwerer und gesundheitsschädigender Arbeit, bei Knappheit der Arbeit ferner:

c) Ortsfremde Frauen aus Arbeitsplätzen, die für Ortseingesessene benötigt werden,

d) Jugendliche aus ungelernter Arbeit.

2. Die Frauen müssen herein:

a) nicht erwerbsbedürftige Frauen in die Familie,

b) erwerbsbedürftige Frauen in die früheren Berufe, die Mangel an Arbeitskräften haben (Hauswirtschaft, Landwirtschaft) und solche sonstigen Berufe, in denen sie infolge zweckmäßiger Arbeitsteilung, den Männern keine Konkurrenz machen,

c) ortsfremde Frauen müssen tunlichst in die Heimat zurückgeführt werden,

d) Jugendliche in geregelte Ausbildung“ 134

Diese Vorstellung wurde übrigens teilweise von den Frauen selbst geteilt, die darin die Möglichkeit einer „Rückkehr zur Normalität“ erblickten. Die Aufgabe einer Fabriktätigkeit konnte de facto ein Heiratsprojekt oder mehr noch die Planung von einem oder mehreren Kindern erleichtern, die während des Krieges bisweilen aufgeschoben wurde.

Während die Entlassungen der Frauen die langfristige Tendenz einer immer höheren Frauenerwerbsarbeitsquote nicht umkehren konnten, trugen sie „durch die Öffnung des Arbeitsmarktes für die rückkehrenden Kriegsteilnehmer erheblich dazu bei, die drohende Gefährdung des alten wirtschaftlichen Systems und der neuen politischen Ordnung abzuwenden“ 135.

Schließlich zielten auch sozialpolitische Maßnahmen, die sich speziell an Veteranen, Kriegsversehrte und Kriegsopfer richteten (2,7 Millionen Kriegsversehrte in Deutschland), darauf ab, den Schock einer eventuellen Arbeitslosigkeit oder einer vorübergehenden oder dauerhaften Arbeitsunfähigkeit zu dämpfen 136.

Wenn sie auch sozial wirksam und individuell unerlässlich waren, erwiesen sich diese Maßnahmen mittelfristig zugleich als kostspielig und vor allem überaus wenig erfolgreich in symbolischer Hinsicht 137.

In Deutschland muss man den Fall der „verlorenen Soldaten“ anfügen, all jener, die die Niederlage zurückwiesen und im Innern wie an den Grenzen des Landes weiterkämpften. Sie waren natürlich weit weniger zahlreich als diejenigen, die hauptsächlich zurück nach Hause wollten, stellten jedoch eine potentielle Gefahr für die Republik und ihre neuen Führer dar 138. Diese benutzte sie daher für ihre eigenen Zwecke. Jene Allianz diente in gewisser Weise als Sicherheitsventil und erlaubte es – trotz Putschversuchen und politischen Attentaten –, diese der Republik zutiefst feindlichen Kräfte zumindest bis 1920 in Schach zu halten und zu lenken. Aber der rein taktische Anschluss eines Teils der Truppen, von denen einige zu den radikalsten gehörten, war mit dem hohen Preis einer Art Selbstbeschränkung der Revolution und einer definitiven Trennung zwischen den Sozialdemokraten und der „linken Linken“ verbunden.

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