Andreas Pfister - Matura für alle

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Es gibt drei Maturitäten in der Schweiz: die gymnasiale Maturität, die Berufs- und die Fachmaturität. Künftig sollen alle Jugendlichen eine dieser drei Maturitäten erlangen. Der Autor und Bildungsexperte Andreas Pfister fordert in seinem Debattenbuch eine 'Matur für alle'. Die Schweiz ist eine Bildungsnation, wir sind auf dem Weg zu einer Wissensgesellschaft. Digitalisierung, Automatisierung, Spezialisierung verändern den Arbeitsmarkt: Gefragt sind höhere Qualifikationen. Das ist eine Chance für unsere Kinder und Jugendlichen. Die vorgeschlagene Bildungsoffensive hebt sie auf ein neues Niveau. Sie stärkt sowohl die Lehre durch den Ausbau der Berufsmaturität als auch den akademischen Weg durch eine höhere gymnasiale Maturitätsquote. Die von Pfister vorgeschlagene allgemeine Maturitätspflicht erfasst alle, auch jene, die sich bisher selbst von Bildung ausgeschlossen haben – so wie einst der Geissenpeter. Um sie bemüht sich dieses Buch ganz besonders, denn Bildung ermöglicht ein selbstbestimmtes Leben.

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Heute gilt es, die nachobligatorische Schulzeit zu reformieren und zukunftstauglich zu machen. Im Kern beinhaltet das eine Ausweitung der Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr. Mit dem Schritt von der Chance zur Pflicht sollen alle erreicht werden, auch die Bildungsfernen, die sich selbst von Bildung ausschliessen – wie einst der Geissenpeter. Das Geissenpetersyndrom überwinden heisst die Selbstexklusion überwinden. Dazu braucht es die allgemeine Maturitätspflicht.

Der Eigenwert der Bildung, der Arbeitsmarkt und die Chancengerechtigkeit verlangen es gleichermassen: Das Recht auf Bildung muss für alle gelten. Dieses Buch möchte dazu beitragen – für unsere Jugendlichen, für unsere Zukunft.

01 61,9 – VON DER SCHULPFLICHT ZUR MATURITÄTSPFLICHT

Dieses Buch plädiert für eine Matura für alle. Damit ist gemeint, dass alle Jugendlichen in der Schweiz einen der drei Maturitätstypen erlangen, die wir heute kennen: die gymnasiale Maturität, die Berufsmaturität oder die Fachmaturität. Gegenwärtig ist das Erlangen dieser Maturitätstypen freiwillig. Das soll sich ändern. Die Schulpflicht soll neu eine der drei Maturitäten beinhalten. Damit wird die obligatorische Schulzeit bis zum 18. Lebensjahr verlängert.

Das heisst nicht, dass alle ans Gymnasium müssen. Es heisst auch nicht, dass man bis 18 in die Schule muss. Der Schulbesuch kann weiterhin an der Berufsschule und während der Lehre stattfinden.

Der Vorschlag einer Matura für alle folgt drei Grundsätzen: Erstens soll die gymnasiale Maturaquote erhöht werden. Es sollen und können mehr Jugendliche in diesem Land eine gymnasiale Maturität erlangen – und zwar unter Beibehaltung des bisherigen Niveaus. Zweitens soll die Berufsmaturität nicht länger einem kleinen Anteil von Lehrlingen vorbehalten sein, sondern flächendeckend für alle Lehrlinge eingeführt werden. Für Lehrlinge mit besonderen Bedürfnissen braucht es wie bisher besondere Lösungen. Drittens soll daneben die jetzt noch recht schmale Fachmaturität ausgebaut werden.

Diese Grundsätze stärken beide Bildungswege, sowohl das Gymnasium als auch die Lehre. 1Die generelle Maturitätspflicht soll auch dazu beitragen, die Kluft zwischen den Bildungswegen zu verkleinern.

38.1 Prozent aller Jugendlichen in der Schweiz haben im Jahr 2016 die Maturität erlangt. 20.2 Prozent die gymnasiale Maturität, 15.1 Prozent die Berufsmaturität und 2.9 Prozent die Fachmaturität. 2Die anderen 61,9 Prozent haben keine Maturität. Dies, obwohl sie das genau gleiche Recht auf Bildung haben und obwohl die Anforderungen des Arbeitsmarkts auch für sie steigen. Mit der Maturapflicht für alle wird das Bildungsniveau in der Schweiz generell angehoben. Dabei werden die drei verschiedenen Maturitätstypen beibehalten. Die Unterschiede in der Ausrichtung und dem Niveau des jeweiligen Maturitätstyps bleiben bestehen. Für die Berufs- und Fachmaturität kann eine Binnendifferenzierung eingeführt werden, zum Beispiel in ein Niveau A und ein Niveau B, analog zur Sekundarstufe I.

Warum fordere ich eine Matura für alle? Bildung hat einen Eigenwert, Bildung im humanistischen Sinn ist für den Menschen da. Sie ist und vermittelt eine Kultur, die wir unseren Kindern weitergeben wollen. Eine neue Bildungsoffensive soll mithelfen, unsere Jugendlichen besser auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Die Maturapflicht ist eine Pflicht für den Staat, für die Jugendlichen aber eine Chance. Sie sollen ungeachtet ihrer sozialen Herkunft und ihres Elternhauses teilhaben an Bildung.

WAS TUN?

Eine verlängerte Schulpflicht schlägt man nicht leichtfertig vor. Der Ausbau des Schulobligatoriums in der heute noch nachobligatorischen Schulzeit ist ein Eingriff in die bisherige Wahlfreiheit. Wenn dieses Buch trotzdem eine Maturapflicht vorschlägt, dann im Dienste jener Wahlfreiheit, zu der erst eine ausgebaute Schulpflicht befähigt. Die Schul-bzw. Maturitätspflicht ist höher zu werten als die vermeintliche Freiheit, nach elf Jahren nur noch einen Tag pro Woche in die Schule zu müssen. Die Unfreiheit, die sich aus mangelnder Bildung ergibt, verschärft sich mit den wachsenden Anforderungen der Arbeitswelt und der schleichenden Erosion der Chancengerechtigkeit.

Immer wieder stösst man auf die alte Frage: Was kann man tun für mehr Chancengerechtigkeit? Alle, die wollen, können bei entsprechenden Leistungen an höherer Bildung teilhaben. Zwingen jedoch kann man niemanden. Das sprichwörtliche «Zwingen zum Glück» ist allen zuwider. Aber das mit dem Wollen ist so eine Sache. Das wussten die Gründer der Volksschule vor rund zweihundert Jahren nur zu gut. Aus diesem Grund gibt es heute nicht nur eine Schulchance, sondern eine Schulpflicht. Der Schritt zur Maturitätspflicht stellt darum in seiner Stossrichtung nichts Neues dar. Er steht in einer ehrenwerten Tradition: der Tradition der Schulpflicht. Neu soll diese vom 15. bis zum 18. Lebensjahr ausgedehnt werden. Wie die Schulpflicht zur Selbstverständlichkeit geworden ist, soll dies auch die Maturitätspflicht werden. Als Fortsetzung dieser Tradition will der Vorschlag einer Matura für alle eine Erneuerung, und zwar auf dem Weg, den wir längst eingeschlagen haben.

WO LIEGT DAS PROBLEM?

Erst-August- und andere Reden betonen unverdrossen die Notwendigkeit von Bildung für den Wohlstand der Schweiz. 3Doch im Bildungswesen weht heute ein rauer Wind. Bildungsexpansionen sind einem Bildungsabbau gewichen. Bildungs- und Eliten-Bashing ist beliebt. Belächelt werden Bildungsinhalte, die angeblich nichts nützen: Literatur, Kunst und Kultur, Mathematik, die nicht direkt anwendbar ist. Dass es zum Wesen von Kultur gehört, im engeren Sinn nichts zu nützen, 4davon will man nichts hören.

Doch der angebliche Gegensatz von Schule und Wirtschaft, von humanistischer Bildung und Entfremdung in der Fabrik, ist hochgradig konstruiert. Ob zu Zeiten Humboldts, während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert oder in den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts – es waren nie Idealismus und Humanismus allein, welche die Bildung förderten. Immer war die Wirtschaft ganz entscheidend mitbeteiligt an den jeweiligen Bildungsexpansionen. Der Unterschied zu früher liegt darin, dass der Bildung heute die Unterstützung aus der Wirtschaft wegbricht. Es ist leichter geworden, hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen. Damit wird die Dringlichkeit geschmälert, den inländischen Nachwuchs zu bilden.

Nicht selten stösst der Vorschlag einer neuerlichen Bildungsexpansion auf Verwunderung. Die Berufsbildung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Wo also liegt das Problem? Gerade in der Schweiz mit ihren durchlässigen Bildungswegen! Hat sich nicht alles längst in Minne gelöst? 5Man verweist auf all die Möglichkeiten, sich später weiter und höher zu bilden, und hält es offenbar für richtig, bei der Grundbildung beim Status quo zu bleiben. Obwohl dieser historisch gewachsen ist, sieht man sich an einer Art Endpunkt angelangt, von dem aus keine weiteren Verbesserungen möglich sind. Das Bildungspotential der Bevölkerung gilt für viele als ausgeschöpft, 6jede Erweiterung der Bildung stellt für sie eine Senkung des Niveaus und eine Inflation der Titel dar.

UMFRAGEN UND SCHLAGZEILEN

Verschiedene Umfragen versuchen, die Meinung der Bevölkerung zum Thema zu eruieren. Ob solche Umfragen sinnvoll sind in einer Bevölkerung, die mehrheitlich keine Maturität gemacht hat, ist fraglich. Trotzdem sei hier die Umfrage der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung SKBF erwähnt. 7Befragt hat man Ende 2015 6 000 Schweizerinnen und Schweizer zur gymnasialen Maturitätsquote. Auf die Frage «Was denken Sie über die Anzahl gymnasialer Maturanden?» antworten 54 Prozent: «Es sind zu viele.» 40 Prozent halten die Anzahl für gerade richtig. Nur 6 Prozent finden, es gebe zu wenige. Werden die Befragten über die tatsächliche Maturitätsquote informiert, finden sie noch 45 Prozent zu hoch. Für ebenfalls 45 Prozent ist sie dann gerade richtig und für 10 Prozent zu niedrig.

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