Martin Geiser - Pultstar

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin Geiser - Pultstar» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Pultstar: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Pultstar»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

Pultstar — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Pultstar», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich hatte manchmal fast das Gefühl, das Publikum komme nur, um zu sehen, was heute wieder passieren könnte und ist zutiefst enttäuscht, wenn das Konzert ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist.

Dabei war Christopher Owen ein guter Dirigent.

Er wusste genau, was er wollte, wenn er vor das Orchester zur Probe trat und arbeitete dann unermüdlich daran, bis er seine Klangvorstellungen erreicht hatte. Die Musiker schätzten ihn als kompetenten und korrekten Leiter. Während einer Probe trank er nie, er griff erst während des Aufführungsstresses zur Flasche. Er hatte Angst vor dem Publikum, hatte Angst, etwas falsch zu machen.

Er schaute mich an, seine Augen waren wässerig und trüb.

»Sag nichts. Ich weiß, ich bin besoffen. Aber ich fühle mich gut. Wirklich, ich meine, wir werden eine großartige Vorstellung bieten.«

Er schloss die Augen und wiegte den Kopf in einem Rhythmus, der ihm wahrscheinlich im Moment gerade durch den Kopf ging.

»Können wir?«

Ich schaute ihn an. Er öffnete die Augen und grinste.

»Komm, lass uns Beethoven spielen. Weißt du, dass dieses Klavierkonzert für mich das allergrößte ist, was Beethoven je geschrieben hat? Keine Neunte, keine Fünfte, kein Fidelio , nein, das dritte Klavierkonzert. C-Moll, meine Lieblingstonart, es ist das Schicksal, das sie zeichnet. Alle großen und wichtigen Werke stehen in c-Moll. Weißt du das? Ich glaube, Beethoven hat das gewusst. Er wusste genau, wann er etwas für die Ewigkeit geschrieben hatte, ja, er wusste es immer im Voraus und dann wählte er c-Moll. Oder zumindest drei B. Es kann ja auch Es-Dur sein, die Eroica , das Emperor-Konzert , es sind immer drei B, es ist ... Kommst du jetzt?«

»Chris, kannst du noch dirigieren?«

»Aber natürlich, ich ... ich fühle jede Note in mir, ich streichle jede Harmonie, sanft, wie wenn ich einen Frauenkörper berühren würde. Wir ... ich glaube, wir sollten gehen. Das Orchester ist bereit und das Publikum wartet. Die haben ja alle keine Ahnung, wissen nicht, wie sehr Beethoven gerungen hat, bis er endlich die Lösung dieses Konzerts gefunden hatte, wissen nicht, wie viel Schweiß, wie viele Tränen über sein mürrisches Gesicht geflossen sind, wissen nicht, welche bahnbrechende Revolution er damit in die Wege geleitet hat. Das Tor zur Romantik weit aufgestoßen hat er, die Exposition allein 111 Takte – man stelle sich das vor –, und die Arschlöcher sitzen jetzt da draußen und ... ja, vielleicht hat es zwei oder sogar drei Leute, die diese Arbeit zu schätzen wissen. Beethovens Arbeit und auch unsere. Weißt du, ich habe wirklich ... immer wieder und dabei war das mein Schlüsselerlebnis ... ich weiß nicht mehr ...«

Den Rest verstand ich nicht. Er hatte den Kopf nach vorne geneigt und sprach mit weinerlicher Stimme.

Ich stand auf und ergriff seine Schultern.

»Komm, Chris. Lass uns gehen und Beethoven zelebrieren«, sagte ich.

Er sah hoch und blickte mich fest an. Plötzlich schien er wie verändert. In seinen Augen schien ein Feuer entfacht worden zu sein, das mit unbändiger Gewalt alles niederbrannte, was ihm in den Weg kam. Er presste die Lippen zusammen und nickte energisch.

»Ja«, sagte er. Mehr nicht. Dann erhob er sich zu seiner vollen Größe, rückte den Frack zurecht und blickte in den Spiegel. Er hob den Stock und ließ ihn sanft nach unten gleiten, um sofort wieder, wie der Adler nach seinem erfolgreichen Raubzug, nach oben zu schweben. Diese Energie und Entschlossenheit, mit der er aus dem Handgelenk heraus den Takt zu schlagen wusste, hatte etwas Einmaliges an Grazie und Eleganz.

Ich schob mich hinter Chris zur Garderobentüre hinaus, und wir durchdrangen den langen Gang, der direkt auf die Bühne führte. Diese Katakomben empfinde ich immer als unheimlich und bedrückend, und ich bin immer froh, wenn ich sie hinter mich lassen kann, um endlich die Bühne zu betreten.

Chris wirkte nun enorm gelöst und entschlossen. Da war keine Spur mehr von Nervosität oder etwa gar Lampenfieber zu erkennen. Wie Zeus dem Olymp erklomm, so näherte er sich dem Konzertsaal.

»Na endlich«, zischte eine Stimme vor uns, und dann wurde die Türe aufgerissen.

Applaus.

Wir liefen zwischen den Musikern hindurch Richtung Podest, das heißt, Chris schwebte eher als er ging, und stellten uns an den Rand der Bühne, wo wir uns verbeugten.

Dann setzte ich mich und Chris nahm seinen Platz auf dem Podest ein. Er dirigierte ohne Partitur, das Umblättern sei ein Hindernis für ihn, hatte er einmal gesagt. Er blickte mich an, und ich nickte. Er hob den Kopf, schob seinen Unterkiefer etwas nach vorne und hob den Stock auf Schulterhöhe. Elegantes Hinuntergleiten – und – eins, zwei, eins, zwei – alla breve, jetzt ging’s los!

Allegro con brio – das Thema zuerst piano in den Streichern, dann wird es von den Bläsern weitergetragen, so sacht und doch so bestimmt. In diesem Moment liebte ich Beethoven über alles. Solch ein Werk zu erschaffen – so und nicht anders –, es war einfach herrlich.

Ich badete im wohltuenden Klang des Orchesters und ließ mich wegtreiben, weit weg, den Kopf nach oben, meinen Blick an der Kuppel des Konzertsaals verweilend. Angenehme Wellen kräuselten sich um mich herum, schlugen sanft an meinen Körper, manchmal deckten sie mich auch zu – und ich trieb – ganze hundertelf Takte lang. Dann setzte ich mich in aufrechte Haltung, blickte noch einmal zu Chris. Fortissimo ließ er das Orchester die beiden letzten Akkorde der Exposition in den Saal donnern und warf dann den Kopf nach hinten. Kein Blick zu mir, er wartete auf meinen Einsatz.

Ich legte los. Sechzehntelslauf aufs eingestrichene C. Sforzando . Kurze Pause. Neuer Lauf, diesmal aufs zweigestrichene C. Und noch einmal, noch eine Oktave höher und dann forte , das Thema beidhändig in den Oktaven. Vielleicht spielte ich zu grob, aber in dem Moment gab es für mich nur diese eine Lösung. Hart und bestimmt, genauso wie Chris es mit dem Orchester vorgemacht hatte. Beethoven hätte es geliebt!

Ich blickte kurz hoch zu Chris. Er stand immer noch wie vorher, die Augen geschlossen und den Mund ganz leicht geöffnet. Ich wusste, dass er jetzt ganz leise mitsang.

Weiter. Piano . Chris ließ seinen Kopf nach vorne fallen und blickte seine Musiker von unten an, dann hob er den Stock. Vier Takte, ganz zart und gedankenverloren, dann setzten die Streicher wieder ein und untermalten meine Läufe mit wohlklingenden Harmonien.

Ich fühlte mich gut, was heißt hier gut ? Dafür lohnte es sich zu leben. Ich schloss kurz die Augen, um die Tasten besser fühlen zu können. Das war es! Die Tasten, die meinen Bewegungen nachgaben, die für mich sprachen, die für diesen einen Moment eine untrennbare Einheit mit mir bildeten – das ist der Sinn des Lebens. Und wenn jetzt neben mir eine Bombe explodieren würde, mir war es egal. Ich hatte die Musik, ich hatte meinen Beethoven. Nichts auf dieser Welt konnte mich aus meiner Fassung bringen. Zärtlich spann ich das Liebesspiel mit meinem Flügel weiter, und er gab mir, was ich wollte. Die Musik trug mich fort.

Und jetzt – Chris winkte das Orchester ab und blickte mich an. Mein großer Auftritt – Kadenz. Ich schwitzte wie ein Wahnsinniger. Ich rackerte mich ab, bearbeitete den Flügel mit all meiner Energie – kurz vor dem Höhepunkt –, ich müsste schreien, aber Beethoven tat es für mich.

Letzter Triller auf dem E, dann setzten ganz fein – pianissimo die Pauke und die Streicher ein, hoben den Satz noch einmal an, ließen die Musik zu ihrer vollen Schönheit entfalten, ich antwortete ihnen, gab noch einmal alles, was ich hatte, ließ meinen Kopf nach vorne fallen – letzter Lauf – Chris umklammerte seinen Taktstock, er erwürgte ihn beinahe – fortissimo – ba bam .... ba baaaaaaaam.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Pultstar»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Pultstar» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Pultstar»

Обсуждение, отзывы о книге «Pultstar» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x