Martin Geiser - Pultstar

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Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

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V

Concerto

»Es ist nicht erforderlich, Musik zu verstehen.

Man braucht sie nur zu genießen.«

Leopold Stokowski

»Maestro, in einem Interview habe ich einmal Ihre Worte gelesen: Ich dirigiere, weil ich nichts anderes kann.«

»Das, mein lieber Johansson, war entweder ein sehr unaufmerksamer Journalist oder ein flüchtiger Drucksetzer. Ich habe damals gesagt: Ich dirigiere, weil ich nicht anders kann! Aber ich muss zugeben, dass ich diesen Verschreiber sehr interessant finde. Ich glaube, er ist nicht ganz falsch und ich halte ihn für durchaus bedenkenswert.«

1

Als ich auf die Welt kam, dirigierte Vater im Amsterdamer Concertgebouw Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie . Die Kindertotenlieder wären wohl passender gewesen.

2

Ich hatte einen Vater, und ich habe ihn geliebt und gleichzeitig auch gehasst. Jetzt ist er nicht mehr da, weil ich es so haben wollte, weil es mein Wille war, und jetzt ist mir nicht mehr so klar, was ich für ihn empfinde. Sollte ich für ihn noch etwas fühlen – Liebe oder Hass – jetzt, wo er nicht mehr da ist? Können diese starken Emotionen plötzlich durch Gleichgültigkeit ersetzt werden?

Ich bin hin- und hergerissen, und es fällt mir auf, dass sich mein Fokus nur noch auf die Vergangenheit gerichtet hat. Ich lebe nur noch in den Erinnerungen, die mir geblieben sind, zum Teil sehr diffuse Bilder, die sich in mein Gedächtnis gebrannt haben und über deren Realitätsgehalt mir manchmal sehr starke Zweifel kommen. Habe ich das wirklich so erlebt? Lasse ich mich von verklärten Wunsch- oder übertriebenen Wahnvorstellungen in die Irre führen? Es scheint keine fein abgestuften Grautöne zu geben, entweder erinnere ich mich mit überbordender Liebe oder verweile in grenzenlosem Hass.

Und dann überwältigt mich plötzlich wieder dieses Gefühl von kompletter Gleichgültigkeit, allem gegenüber, besonders mir selbst. Ich merke, dass die Gegenwart keinen Platz mehr in meiner Wahrnehmung hat, ich spaziere am herrlichen Plage de Gigaro entlang, spüre den feinen Sand unter meinen Füssen, verweile und lasse den Blick hinaus aufs Mittelmeer schweifen und bin trotzdem nicht im Hier und Jetzt. Es sind die Bilder aus der Vergangenheit, die mich in ihren Bann ziehen, meistens verbunden mit Musik, und ich versuche vergeblich, Ordnung in meine wirren Gedanken zu bringen.

Wenn ich die Zeilen durchlese, die ich bisher zu Papier gebracht habe, werde ich zum Teil von starken Gefühlen überwältigt und muss kurz unterbrechen, weil die festgehaltenen Worte neue Erinnerungen freisetzen, die ich sofort wieder niederschreiben will. Es bleibt ein unstrukturiertes Durcheinander, obwohl ich mit meiner Niederschrift ja eigentlich Klarheit schaffen will. Aber ich schaffe es nicht, mich auf den roten Faden zu fokussieren und schreibe auf, was mir in den Sinn kommt. Es muss so sein, sollen doch andere eine vernünftige Ordnung in dieses Chaos bringen, es wird nicht mehr an mir liegen, mich zu erklären und für Verständnis zu sorgen.

Noch viel weniger bewegt mich die Zukunft, sie ist im Vergleich zur Gegenwart, die ich doch immerhin von Zeit zu Zeit wie Blitze durch eine verhangene Wolkendecke hindurch wahrnehme, komplett ausgeblendet, sie ist inexistent; nicht einmal die Frage nach dem Zeitpunkt, wann die Gendarmen vor Vaters Haus am Boulevard Abel Faivre auftauchen werden, vermag mich zu beunruhigen. Bestimmt bleibt mir nicht mehr viel Zeit, doch es liegt nicht an mir, diesen Verlauf zu bestimmen, mein Teil ist vollbracht und solange ich noch Zeit habe, werde ich hier sein, Musik hören, in der Vergangenheit leben und schreiben.

Mehr gibt es für mich nicht mehr zu tun.

3

Dann gibt es andere Bilder, welche mich mit bestechender Klarheit heimsuchen, als ob sie nur wenige Tage zurückliegen würden. Da sind zum Beispiel die Erinnerungen an meine Großeltern Gertrud und Bruno, bei denen ich aufgewachsen bin. Es sind Momente voller Glück und Unbeschwertheit, heiße Sommertage an der Aare, wo mich meine Großmutter das Schwimmen gelehrt hat, und klirrende Wintertage, an denen Großvater mit mir Schlitteln gegangen ist und wir gemeinsam einen Schneemann gebaut haben. Ich spüre noch seine kalten Hände, mit denen er mich nach Hause geführt hat, weil unsere gestrickten Handschuhe vom Herumtollen im Schnee komplett durchnässt gewesen sind und sich meine Finger deshalb wie Eiszapfen angefühlt haben. Ich höre noch, wie Großmutter deshalb mit ihm geschimpft hat und Großvater sie darauf in die Arme genommen und sich mit ihr um die eigene Achse gedreht hat. Ich bin daneben gestanden und habe geschrien, dass ich auch Karussell fahren wolle.

Es waren Momente voller Nähe und Geborgenheit.

Ich sehe Großvater, wie er schmunzelnd auf mich zukommt, mich am Oberkörper packt, mich hochhebt und mit mir Flugzeug spielt. Vor Verzückung kreische ich und lache laut. »Nein, Großvater, nicht Flugzeug, Karussell habe ich gesagt!«

»Ich bin vorher schon mit Großmutter Karussell gefahren, Fabrice. Davon wird mir immer so schwindlig, darum fliegen wir jetzt ein bisschen durch die Wohnung.«

Großmutter hat uns einen herrlichen Pfefferminztee gekocht, damit wir uns nach unserem Winterausflug wieder aufwärmen können und stellt einen selbstgemachten Gugelhupf dazu, mein Lieblingskuchen.

»Hast du viel Rosinen hineingetan, Großmutter?«, frage ich, nachdem ich mich nach unseren Flugmomenten an den Tisch gesetzt habe.

»Fabrice, deine Großmutter weiß doch, was du gern hast«, sagt Großvater und schneidet den Kuchen an.

Und dann sitzen wir da, zu dritt am Tisch mit Tee und Kuchen, und ich erzähle, was wir draußen alles erlebt haben und erkläre, wie ich morgen gedenke der Schnellste zu sein, wenn ich mich mit meinen Freunden zu einem verabredeten Schlittenrennen treffen werde.

»Vergiss aber deine Klavierübungen nicht, Fabrice«, mahnt mich Großmutter, wissend, wie wichtig es meinem Vater ist, dass ich den Klavierunterricht ernst nehme und sowohl die Lektionen bei meinem Klavierlehrer seriös vorbereite, als auch Vaters Übungen, die er mir zusätzlich aufgegeben hat, nicht vernachlässige.

Ich nickte ernst und stopfe mir ein mächtiges Stück Gugelhupf in den Mund, viel zu groß für mich, so groß, dass ich fast keine Luft mehr bekomme, husten muss, und unzählige Kuchenbrösel wieder auf dem Teller landen. Großvater klopft mir auf den Rücken, nennt mich einen Vielfraß und will wissen, ob ich verstanden habe, was Großmutter gesagt hat.

»Üben ist wichtig«, keuche ich, mich langsam vom Hustenanfall erholend.

Seit ich Vater in der Sibelius-Probe erlebt hatte, betrachtete ich ihn als einen übermächtigen Geisterbeschwörer, der mit magischen Gesten aus dem Nichts Töne hervorbringen konnte, ähnlich wie der Zauberkünstler, den ich im Fernsehen gesehen hatte und der ein Kaninchen aus seinem Zylinder erscheinen ließ.

Mir erschien die Musik damals als etwas Geheimnisvolles, etwas Zauberhaftes und Magisches, dem ich unbedingt auf den Grund gehen wollte und ich betrachtete meine Klavierstunden als die erste Stufe auf einem langen Weg zum Hexenmeister. Ich war mir sicher, dass ich dieses Ziel unbedingt erreichen wollte und hatte daher einen hohen Grad an Selbstmotivation, mich ans Klavier zu setzen und die Tonleitern rauf und runter zu spielen.

Wenn Vater zwischen seinen Konzerten mich wieder zu sich nach Hause holte und ich ihm stolz am Klavier meine Fortschritte präsentieren konnte, so war er fast immer voll des Lobes für meine Leistungen, was mich natürlich zusätzlich enorm anspornte und mir bestätigte, dass die vielen Übungsstunden ihren Zweck erfüllt hatten.

Ich war auf Kurs auf meinem langen Weg zum Hexenmeister.

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