Martin Geiser - Pultstar

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Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

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»Aber das ist doch Ihr Leben. Das ist der Weg, den Sie und tausende von anderen Menschen gewählt haben. Sie haben sich der Musik verschrieben und haben doch damit einen der großartigsten Berufe dieser Welt ergriffen – Sie können Menschen glücklich machen. Ist es für Sie nicht das Höchste, wenn Sie feststellen können, dass dem Zuhörer in der ersten Reihe vor Rührung eine Träne die Wange herunter läuft? Stellen Sie Ihnen nicht die Nackenhaare auf, wenn Ihnen nach einer gelungenen Vorstellung stehende Ovationen gezollt werden? Lohnt es sich nicht, dafür zu leben?«

Die erste Klarinette schaute mich fast etwas mitleidig an, nahm dann einen Schluck aus seiner Tasse, strich sich mit der Zunge über die Lippen und lehnte sich entspannt in seinen Stuhl zurück. Was mochte ihm jetzt wohl durch den Kopf gehen? Er blickte mit einem seligen Lächeln um den Mund verträumt ins Leere und schien nach den richtigen Worten zu suchen. Dann kippte er wieder nach vorne, stützte die Ellbogen auf den Tisch, faltete die Hände, legte sein Kinn auf die Daumen und rieb sich mit den Zeigefingern über den Mund.

»Ich weiß nicht recht, was ich Ihnen jetzt sagen soll.«

Ich wollte eben mit meiner Brandrede weitermachen, aber er gebot mir mit erhobener Hand Einhalt.

»Eigentlich haben Sie Recht. Wir haben einen fantastischen Beruf, einen Job, in dem viele Leute ein Paradebeispiel der Selbstverwirklichung sehen.«

»Es ist doch kein Beruf, sondern vielmehr eine Berufung.«

»Sehen Sie, Sie sind voller Ideale. Der Himmel hängt für Sie voller Geigen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich sind Sie aber ein Gefangener, die Musik hat Sie eingenommen.«

Schreckenserfüllt und mit offenem Mund starrte ich ihn an. Ich – ein Gefangener der Musik? Der Kerl war wohl nicht recht bei Trost. Wusste er überhaupt, was er da sagte, welch ungeheure Behauptung er da aufstellte? Und das kam ausgerechnet von einem Musiker. Ich konnte es nicht fassen.

»Sehen Sie?« meinte er lächelnd. »Jetzt denken Sie doch bestimmt, dass ich ein alter Spinner bin. Vielleicht haben Sie sogar Recht, aber wissen Sie, ich tue trotzdem das, wozu ich mich berufen fühle. Sicher wäre ich lieber Solist geworden, daran arbeitet jeder, der sich auf ein Konservatorium wagt. Nun habe ich’s aber nur zum Orchestermusiker gebracht. Das ist auch nicht schlecht. Ich habe ein geregeltes Einkommen, darf dafür meiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen und habe zusätzlich einen Lehrauftrag am Konservatorium unserer Stadt. Aber ich bin nicht berühmt. Die wenigsten Konzertbesucher kennen meinen Namen und schätzen trotzdem meine Arbeit. Dafür kann ich in der Anonymität untertauchen und stehe nicht immer im Rampenlicht. Diese Vorstellung war zuerst furchtbar für mich – ich, der jahrelang daraufhin gearbeitet hatte, um meinen Namen einmal groß auf Plakaten zu sehen. Wenn ich mich jetzt sehe und zugleich Sie betrachte, so bin ich froh, dass es mit mir nicht so weit gekommen ist. Wie bereits gesagt: Sie sind gefangen von der Musik, Sie sind Ihr Sklave. Ihre Verbissenheit ist deutlich festzustellen. Haben Sie sich schon überlegt, dass es außer Musik auf dieser Welt noch viele andere Dinge gibt, die ebenso schön und wichtig sind? Glauben Sie, dass Sie mit der Musik alle Ihre Probleme lösen können?«

Mit Entsetzen hörte ich ihm zu. Das alles war doch wahr, was er da sagte. Aber aus seinem Munde klang es falsch. Alles, was ich bis anhin als richtig erachtet hatte, sollte nun einfach falsch sein, weil mir das ein frustrierter Möchtegernsolist auf die Nase bindet?

Aber der war ja gar nicht frustriert! Das irritierte mich.

Er trank seinen Espresso aus, lehnte sich nach vorne und schaute mir tief in die Augen.

»Wachen Sie auf! Noch können Sie es. Lassen Sie sich von der Musik nicht völlig vereinnahmen. Ignorieren Sie den großen Schatten ihres Vaters, der über ihnen schwebt. Machen Sie einfach Ihr Ding! Das ist das Einzige, was ich Ihnen raten kann. Den Rest müssen Sie alleine machen. Dirigieren Sie übermorgen dieses Konzert, es wird wunderbar, ganz gewiss. Lassen Sie sich nicht irritieren, lassen Sie sich von den erfahrenen Musikern tragen. Und machen Sie dann einmal eine Pause. Schalten Sie ab, entspannen Sie sich, überdenken Sie einmal Ihre Situation – und zwar ohne Musik. Fliegen Sie weit weg, in die Karibik oder was weiß ich. Ohne Platten, ohne Partitur, ohne Literatur über Musik.«

»Ich kann das nicht. Ich kann ohne Musik nicht leben.«

»Nun – so sind Sie süchtig, und die Musik ist Ihre Droge.« Er schüttelte den Kopf. »Natürlich können Sie es. Natürlich können Sie ohne Musik leben. Jedermann kann das. Man muss es nur wollen.«

»So ist Musik für Sie unwichtig ...«

»Unsinn! Ich bin Musiker. Natürlich ist Musik etwas Wichtiges und etwas enorm Schönes. Aber Sie dürfen sich nicht komplett von ihr einnehmen lassen. Musik kann eine Droge sein wie Alkohol oder andere Rauschmittel. Sie unterscheidet sich durch letztgenannte nur durch eines: Sie bedingt keine körperliche Abhängigkeit. Aber die psychische Wirkung kann genauso schlimm sein, wenn nicht noch schlimmer. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, ich habe noch eine Klarinettenstunde zu geben.«

Er legte ein paar Münzen auf den Tisch, nickte mir kurz zu und erhob sich. Als er im Begriff war wegzugehen, drehte er sich nochmals um, beugte sich zu mir hinunter und versicherte mir mit einem süffisanten Lächeln:

»Fürchten Sie sich nicht vor der Aufführung. Wir werden das schon schaukeln. Und etwas noch: An der Art, Ihre Eins zu schlagen, müssten Sie noch etwas arbeiten.«

Und dann war er weg.

8

Ich saß in meinem Auto, fuhr über die Kirchenfeldbrücke und warf im Rückspiegel einen letzten Blick aufs Casino. Es war alles wie geplant verlaufen. Nachdem ich Vater erschossen hatte, war ich in seiner Garderobe geblieben, um nicht das Risiko einzugehen, im Gang auf jemanden zu treffen. Es fiel mir enorm schwer, mit Vaters Leiche vor den Augen im Dirigentenzimmer zu warten und die Nerven zu behalten, bis endlich wieder an die Türe geklopft wurde und ich von draußen die Stimme von Roger Dombrowski hören konnte. »Maestro, Ihr Auftritt.«

Ich wartete, bis seine Schritte verklungen waren, öffnete vorsichtig die Türe und lugte durch den Spalt. Keine Menschenseele war zu sehen, Vater wurde beim Aufgang zum Podium erwartet, wo man ihm die Türe öffnen würde, damit er sich dem Publikum zeigen, die spürbare Anspannung auflösen und den Antrittsapplaus entgegennehmen konnte.

Leise schlüpfte ich aus dem Zimmer, wandte mich der Treppe zu und schritt, so lautlos wie es nur möglich war, aber doch nicht zu schnell um nicht unnötig aufzufallen, wenn mir jemand begegnen sollte, die Treppe hinunter Richtung Künstlereingang, durch den ich auch schon hineingekommen war. Zügig lief ich dem Konzerthaus entlang Richtung Casinoplatz und Parkhaus. Ich erwartete jeden Moment, von jemandem aufgehalten zu werden, aus welchem Grund auch immer. Doch nichts geschah. Nachdem ich meine Parkgebühren bezahlt und das Auto wieder gefunden hatte, befand ich mich kurz darauf auf der Thunstraße und steuerte meinen Wagen Richtung Autobahneinfahrt Ostring.

Ich war erstaunt, wie ruhig ich war. Obwohl ich immer wieder die weit aufgerissenen Augen meines Vater vor mir sah, die Arme, die er mir entgegengestreckt hatte, das Blut auf dem Fußboden, verspürte ich keine Reue. Zufrieden stellte ich fest, dass sich auch im Nachhinein keine Zweifel bei mir regten und ich überzeugt war, das Richtige gemacht zu haben.

Auf der Autobahn zweigte ich ab Richtung Genf, wo ich rund zwei Stunden später die Grenze überquerte. Als ich die erste verlassene Raststätte erblickte, hielt ich an und rauchte eine Zigarette. Es war vollbracht! Nun musste ich die mir verbleibende Zeit noch sinnvoll nutzen, meine Aufzeichnungen niederschreiben und dann mein Werk vollenden.

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