Rolf Obergfell - Im Dreiländereck - Einsamkeiten

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Im Dreiländereck: Einsamkeiten: краткое содержание, описание и аннотация

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Wolf Strickmann, ein Architekt Anfang 40, mit grossen beruflichen Perspektiven, steigt aus und gründet einen Kurierdienst, der sich auf Frankreich spezialisiert. Anlässlich einer Fahrt nach Paris übernimmt er einen privaten Ermittlungsauftrag, der mit einem Doppelmord endet. Verschiedene intime Beziehungen sind nicht erfolgreich.

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Es war etwa 20 Uhr, als er zu Hause mit seinem Wohnmobil losfuhr, und schon dunkel. Den Spätherbst mochte er eigentlich nicht besonders. Den Kopf noch voll mit Erinnerungen an die Wärme des Sommers im Dreiländereck zwischen Deutschland , Frankreich und der Schweiz , konnte er sich morgens nur langsam an die Nebelschwaden gewöhnen, die vom Rhein und von der Wiese herüberzogen. Allmählich musste man sich auch auf glatte Straßen und Kälte einstellen und morgens das Eis von den Autoscheiben kratzen. Was ihm auch nicht gefiel war die Tatsache, dass seine Welt kleiner wurde während der kalten Jahreszeit, weil er keinen Wintersport trieb. Das Leben in der Natur, das er so sehr mochte und in den warmen Monaten auf Wandertouren im Schwarzwald und in den Vogesen fand, war nicht mehr möglich. Er hatte angefangen, auf seinen Wanderungen im Freien zu übernachten, und konnte sich mit seiner extrem leichten Ausrüstung schnell ein Nachtlager bauen, selbst bei Regen. Aber an so etwas war im Winter nicht zu denken.

Und doch war ihm die Umstellung auf den Herbst in diesem Jahr leichter gefallen als sonst. Er hatte einem Winzer bei der Traubenernte geholfen und bei der Lese hatte er begriffen, dass der Sommer vorbei war. Das Markgräflerland , das sich auf der deutschen Seite des Rheins von Basel bis in die Nähe von Freiburg erstreckt, ist ein Weinanbaugebiet, wo es keinen Maulwurfshügel gibt, an dessen Südhang nicht ein paar Reben angepflanzt wären. Er wollte einfach wissen, wie man das macht, Trauben ernten. Im Stillen träumte er von einem mehrwöchigen Aufenthalt bei der Weinlese in der Provence . Und nun hatte sich diese eine Woche ungewohnter körperlicher Arbeit im Weinberg als guter Übergang in die kalten Monate herausgestellt.

Ursprünglich hatte er sich auf diesen Kurierauftrag nach Frankreich gefreut. Seit den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen im Mai herrschte politischer Stillstand im Land; die Regierung war offensichtlich am Ende mit ihrem Latein. Jetzt, nach der Bundestagswahl und den begonnenen Koalitionsverhandlungen, konnte man die verschiedenen Politikeraussagen davor und danach miteinander vergleichen – das Ergebnis war eine Realsatire, wie sie sich kein Kabarettist besser hätte ausdenken können. Derjenige, der am Zaun des Kanzleramtes gerüttelt hatte, weil er da hineinwollte, saß nun im Aufsichtsrat einer russischen Gasfirma; sie betrieb eine Pipeline nach Westen, für deren Realisierung der Zaunrüttler verantwortlich zeichnete. Aber im Grunde interessierte das niemanden weiter. Und derjenige, der in seinem Auftrag die Arbeitslosenunterstützung reformiert hatte und damit den kleinen Leuten das Geld kürzen sollte, war inzwischen als Personalchef eines Konzerns zurückgetreten, weil er in die Organisation von Luxusreisen für Betriebsratsmitglieder verwickelt war – man hatte sich in den exklusivsten Städten der Welt mit Prostituierten vergnügt. Geld hatte dabei keine Rolle gespielt, bezahlt hatte der Konzern und kein einziger Sozialdemokrat war deswegen rot geworden.

Strickmann war froh, dass er von solchen Nachrichten eine Weile verschont bleiben würde. Aber nun würde es nichts werden mit dem geplanten Urlaub von der Politik. In Frankreich machte sich die verzweifelte Lage der Jugendlichen nordafrikanischer Abstammung in Gewaltakten großen Stils Luft. In vielen Vorstädten brannten nachts Autos. Wie das werden würde, war noch nicht klar.

Wenig später überquerte er den Rhein – den Großen Fließenden der Kelten – und war im Nachbarland. Trotz aller Probleme musste er lächeln, als er daran dachte, wie sehr er dieses Land liebte und dass es einmal als Erbfeind gegolten hatte. Dann tauchten Erinnerungen an Gespräche mit seinem Großvater auf, der im Ersten Weltkrieg in den Schützengräben vor Verdun hatte kämpfen müssen. Schon als Kind hatte Strickmann die vage Vermutung gehabt, dass sein Großvater erlebt haben müsste, was in den Geschichtsbüchern stand; er bräuchte ihn nur danach zu fragen. Und manchmal tat der ihm den Gefallen und erzählte. Eine Geschichte war ihm besonders lebhaft in Erinnerung: Weißt du , hatte er begonnen, wir kleinen Leute wollten den Krieg nicht. Wir wussten, dass die französischen Soldaten zu Hause auch Frauen und Kinder hatten – wie wir. Und der Krieg war endlos und wir langweilten uns in den Schützengräben und hatten Angst. Auf dem Weg in die Büsche zum Pinkeln begegneten wir manchmal französischen Soldaten. So entstanden die ersten Kontakte. Es gab Verabredungen und es gab Rufe, die vor einem bevorstehenden Angriff warnten. Dann ergab eines das andere und wir trafen uns mit den Franzosen regelmäßig zwischen den Linien. Später besuchten wir einander in den Schützengräben, spielten Schach und redeten miteinander. An Weihnachten schmückten wir gemeinsam einen Baum, sangen Weihnachtslieder und beschenkten uns gegenseitig mit Kleinigkeiten. Wir wollten nicht aufeinander schießen. Leider kamen die Offiziere dahinter, was wir da trieben, und machten es unmöglich. Wir konnten aber noch vereinbaren, dass wir in Zukunft immer zu hoch zielen würden. Und so haben wir das auch gemacht.

Nun, der Großvater war ein gottesfürchtiger Mann gewesen und hatte noch an das Gute im Menschen geglaubt. Den Dreck und die Kälte in den Schützengräben, den Artilleriebeschuss und das tödliche Gas erwähnte er nicht. Und auch nicht, dass sie von ihren Generälen zu Tausenden in die Maschinengewehrsalven des Gegners hineingetrieben wurden und dabei fielen wie das Gras unter der Sense des Schnitters: Bauernopfer im Kampf der Großen um die Durchsetzung ihrer wirtschaftlichen Interessen. Viele Kleine begriffen damals nicht, was mit ihnen geschah, nicht nur der Großvater. Und vielleicht hatte er die Fotos von den Eisenbahnzügen nicht gekannt, die man damals als Truppentransporter einsetzte und die die Aufschrift trugen Auf Wiedersehen in Paris! Und darum herum sah man nur strahlende Gesichter von kleinen Leuten.

Trotzdem tat es gut zu hören, dass damals nicht alle vom Krieg überzeugt waren. Und er hatte auch Glück gehabt, der Großvater. Irgendwann traf ihn dann doch eine Kugel aus einem französischen Karabiner in den Bauch. Im Lazarett stellte sich heraus, dass sein Körper das Blei allmählich abkapselte. Er hatte keine weiteren inneren Verletzungen und die Wunde infizierte sich nicht. Trotzdem war damit der Krieg für ihn zu Ende und er starb 60 Jahre später an Altersschwäche.

Die Geschichte, die Strickmanns Großvater ihm als Kind erzählt hat, entspricht den historischen Tatsachen. Inzwischen – nach fast 100 Jahren – hat auch die offizielle Geschichtsschreibung diesen Aspekt des Ersten Weltkrieges entdeckt und es gibt nicht nur die ersten Bücher darüber, sondern auch einen Spielfilm 1.

In Strickmanns Tagebüchern kommen immer wieder solche Situationen vor, in denen ein scheinbar belangloses Wort zu einem Auslöser wird für eine ganze Kette von Assoziationen wie hier das Wort Frankreich .

Dann versuchte er, sich wieder auf den Weg zu konzentrieren. Kurz hinter St. Louis stand ein Mann an der Straße und machte die charakteristische Handbewegung eines Autostoppers. Das kam ihm gerade recht. Sie könnten sich gegenseitig Geschichten erzählen und die Fahrt würde weniger langweilig werden. Er hatte kein Gepäck und war dunkel gekleidet.

Strickmann reagierte spät, bremste und fuhr ein Stück zurück. Der Mann war eine Frau. Sie stellte sich mit dem Rücken zur Fahrtrichtung an die Beifahrertür und er öffnete das Fenster:

"Hallo. Wohin möchten Sie?"

"Wohin fährst du?"

Er musste grinsen und deutete mit der Hand Richtung Westen:

"Nach da."

Sie lächelte gequält:

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