Lars Friedrich - Das Heiligenkreuz-Komplott

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Das Heiligenkreuz-Komplott: краткое содержание, описание и аннотация

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Als die Reporter Thomas Fischer und Kai Kayser, die eigentlich für eine journalistische Bestandsaufnahme in das beschauliche Kloster nahe Wien reisen, an diesem Mai-Morgen die Wiener Südautobahn an der Ausfahrt 17 verlassen, sind prominente Politiker, korrumpierbare Priester und unechte Polizisten noch jenseits des Denkbaren. Aber spätestens als die Hälfte der Heiligenkreuzer Hochschulstudenten bei einem tragischen Feuer ums Leben kommt, sehen sich die Deutschen der fast übermenschlichen Aufgabe gegenüber, den Fortbestand der österreichischen Demokratie zu sichern. Das niederösterreichische Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz im Wienerwald bildet die prächtige Kulisse für diesen Polit-Roman, der seine Akteure in die Niederungen des neuen Austrofaschismus führt.

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Pater Laurentius trat an den Stein heran, schob seinen Kopf weit nach unten und berührte die Gestalt am Fuße der dunklen Steinplatte mit zwei Fingern.

„Das sagen die Historiker. Was die sagen, müssen sie aber nicht nachlesen, das ist alles falsch.“

Sein Ton duldete erneut keinen Widerspruch.

„Dieser Stein zeigt die Grundidee unseres Handelns, das Leitmotiv unseres Tuns. Dieser Stein ist der Stein des Anstoßes zur Festigung unserer Weltanschauung.“

Kai und ich kamen näher.

„Sehen sie, Menschen sind in zwei Gruppen einzuteilen: die kühnen, ehrenvollen und um die Reinheit besorgten Angehörigen der Herrenrasse, die Arioheroiker, und die Mischrassigen Tschandalen, die Äfflinge. Dieses Bild zeigt einen Tempelritter, einen Arioheroiker, der den Äffling, den Minderrassigen, zertritt.“

Der Pater Kämmerer richtete sich auf, wies mit einer Hand auf das Tier, sah uns an.

„Diese Kreatur ist in uns allen, auch im blondesten der Blonden, durch die Vermischung der Rassen festgesetzt. Es gilt, diesen Tiermensch, an den wir fast unlösbar gekettet sind, zu überwinden.“ Seine Stimme klang jünger und er sprach schneller. „Wir müssen versuchen, die Ketten zum Affen, dem tierischen Adam, zu zerreißen. Das allein gelingt mit Hilfe der Introversion: die Trennung der Kinder Gottes von den Töchtern der Menschen, die Trennung des Göttlichen vom nackten Affen.“

Pater Laurentius sah zu uns herüber.

„Sie schweigen, meine Freunde? Gut so. Mehr über den Orden unserer Väter, den Ordo novi templi, kann ich ihnen nicht berichten. Die Zeit drängt. Kommt um zwei Uhr zur Pforte, ich lasse euch dann die Kreuzkirche aufsperren. Ihr entschuldigt?!“

Der letzte Satz war mehr Feststellung als Frage und der Pater erwartete keine Antwort. Dr. Franz Lenz, genannt Pater Laurentius, ging zum Ende des Ganges und verschwand hinter einer schwarzen Eisentür, die in das Mauerwerk eingelassen war.

„Orden novi templi?“

Kai sah mich an.

„Ordo novi templi, der Neue Templer Orden. Das erstaunt mich.“

„Wieso?“

Kai steuerte zur Tür, durch die wir den Kreuzgang betreten hatten. Sie war verschlossen.

„Nehmen wir die Tür daneben.“

Kaiser stieß sie auf und wir standen wieder im prächtigen Innenhof des Stiftes, der sich zwischenzeitlich mit Touristen gefüllt hatte.

„Der Neue Templer Orden! Das ist der Einstieg in unsere Reportage.“

„Warum?“

„Kai, weil es diesen Orden schon lange nicht mehr geben sollte. Dieser Orden“, ich machte eine Kunstpause, um die Bedeutung des Folgenden zu verstärken, „dieser Neue Templer Orden war es, der Hitler seine Ideen gab. Von diesem Orden stammen weite Teile der Rassentheorien, auf denen die Ideologie des Dritten Reiches fußt. Die Headline für unsere Story habe ich schon.“

„Nämlich?“

„Hitlers heilige Helfer.“

Na ja, manche Nachrichtenmagazine würden auf so etwas voll abfahren...

Kapitel 4

Die Turmglocken des Stiftes schlugen Mittag. Unser Rundgang mit dem Kämmerer hatte also mehr als zwei Stunden gedauert. Kai hatte jedoch noch kein einziges Foto im Kasten und ich keine neue Notiz auf dem Block. Also statteten wir dem Stiftsladen auf der Suche nach Gedrucktem unseren Besuch ab. Zwei Frauen waren beschäftigt, Likör- und Postkarten-Preise für geduldig wartende Touristen in Jen umzurechnen. Es roch nach frisch geschlagenem Holz (von neuen Wandregalen), Weihrauch (von der Klosterkirche nebenan) und - ja, irgendwie auch nach Altenheim (wo kam denn der Geruch nach Urin und Desinfektionsmittel her?).

In den Regalmetern stand reichlich Lektüre aus der Feder des Heiligen Bernhard von Clairvaux und der Heilige Theresia von Avila, ergänzt durch Interpretationen unzähliger Mönche, Äbte und Päpste. Wer schreibt, der bleibt.

In niedrigen Stellagen, die wie Raumteiler den Strom der Besucher vom Drehkreuz am Eingang zu den Kassen am Ausgang lenkten, standen Zinnfiguren und Wachskerzen, Bilderbücher und Bibelverse, Kruzifixe und Madonnen. Ein verschlossener Schrank barg die Kostbarkeiten des klösterlichen Weingutes: Messwein, Tafelwein, Prälatenwein und andere, noch weitaus feinere Tropfen.

"Mit Messwein ist gut kess sein!"

Ein handgemaltes Schild ließ wissen, dass Thallern das älteste, weinproduzierende Freigut Österreichs sei und schon um 1141 von den regierenden Babenberger Herzögen den Mönchen zur Erhaltung des Klosters überlassen wurde - und sicher auch zur hochprozentigen Verköstigung.

„Hier gefällt es mir, hier nimmt man endlich mal auf Leib und Seele Rücksicht“, meinte Kai.

Eine Wand voller Postkarten in Kassennähe präsentierte sämtliche Heiligenkreuzer Malerwinkel: das Stift aus der Vogelperspektive und aus allen Himmelsrichtungen, die Vetsera-Gruft auf dem Gemeindefriedhof, das prächtige Chorgestühl des Italieners Giuliani, den Kreuzgang mit betenden Mönchen in weißen Kutten und den Kreuzgang ohne Mönche, ein Kreuz mit zwei Querbalken, umrahmt von einer goldenen Gloriole. Kai fingerte von jeder Ansicht eine Karte heraus.

„Willst du die Motive klauen?“

„Quatsch, kaufen. Außerdem: Anregung muss sein. Kannst ja nachher davon eine Karte an deine Ische schreiben.“ Ja, an die oder an die Andere.

„Gute Idee. Wem schreibst du?“

Kai zuckte.

„Ich hab es eigentlich ganz gut so getroffen, bei mir gibt es niemandem mit Abo für Grüße oder Anrufe aus der Ferne.“

Anrufe!

Ein Blitz durchfuhr mich – ich sollte Kisten anrufen, sobald wir angekommen waren! Das war aber schon vor sechs Stunden und ich hatte noch immer nicht zum Hörer gegriffen.

„Wir sehen uns draußen; nimm noch ‘nen Klosterführer für mich mit?!“

Eilig schob ich mich an den Japanerinnen vorbei, für die unter stetig albernem Gekicher noch eben eine Barbie im Kaiserin Elisabeth-Look in Packpapier eingeschlagen wurde.

Schon am Morgen hatte ich die Telefonzellen neben dem Stiftsgasthof gesehen, auf die ich nun zusteuerte. Rechts Münzfernsprecher, links Kartentelefon. Prima – spare ich Handykosten. Ich zückte meine Geldbörse – Mist! Zwar hatte ich gestern noch Geld abgehoben, aber das waren natürlich nur Scheine. Eine Plastikkarte für österreichische Euro-Telefone hatte ich auch nicht dabei. Geldwechseln im Klosterladen? Da kam mir Kai auf halbem Weg entgegen.

„Na, Schatzi schon erreicht?“

„Keine Spur, kein Kleingeld. Hast du welches?“

Er schüttelte den Kopf.

„Die Postkarten kosteten fünf Euro, der Guide auch.“

„Dann dein Handy, bitte.“

Kai zog das Mobiltelefon aus der Jackentasche.

Null, null, vier, neun... langsamer als notwendig wählte ich unsere Nummer zu Hause. Ich hoffte insgeheim, dass Kirsten schon weg war – einkaufen, joggen, shoppen oder was man in dem Alter so machte.

War sie aber nicht.

„Bergmann“

„Ich bin’s.

„Wer?“

Der Gesprächsbeginn war stets so schön wie kalte Füße beim poppen.

„Der Osterhase?“

„Der ist aber spät dran!“

„Besser spät als nie. Ich war müde und habe geschlafen.“

„Wie geht's Kai?“

Ich sah zu ihm herüber.

„Der liegt noch im Bett und pennt. Ist völlig fertig von der Fahrerei. Kannst du dir ja denken, das Alter...“

Ich hielt inne – nicht wegen Kai, wegen Kisten. Aber sie reagierte zum Glück nicht auf die Anspielung.

„Wetter gut?“

„Hmm.“

„Wie?“

„Sonne eben und nachts gab es Regen. Sei so lieb und ruf Matthias in der Redaktion an, ich brauche ein paar Unterlagen.“

Kirsten sagte nichts.

„Über einen Orden, hörst du, den Neuen Templer Orden. Machst du das bitte für mich?“

„Ja, ja, geht klar. Bis wann?“

„Er soll es mir mailen.“

„So, Schatz, ich muss mich beeilen, das Geld ist bald alle...“ log ich und drückte die Taste mit dem roten Hörer.

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