Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen

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Eine Gruppe Passanten findet sich auf der Flucht vor Terroristen in einem Haus zusammen, wird dann von den Kriminellen gekidnappt und in den Keller gesperrt. Dort beschließen die Gefangenen, sich die vor ihnen liegende Nacht mit dem Erzählen von Geschichten zu vertreiben. Zeitrahmen: 1950-2019.

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Turnlehrer Löw hatte eine Übung vorführen wollen, einen Sprung über den Sprungkasten. Damit seine ungelehrigen Schüler einmal hautnah miterleben konnten, wie man das richtig anstellte. Dr. Löw machte es leider falsch. Es wurde eine Bruchlandung, mit, wie sich später herausstellen sollte, verstauchtem Handknöchel. Zwei seiner ‘Jungs’ eilten ihm zu Hilfe. Es waren, wie immer, Herbert und Jim. Sie waren die Streber in der Klasse. Sie machten gerne den Mundschenk, den Arschabwischer oder den Boten für die Herren Pädagogen. Sie rauchten nicht in den Pausen auf dem Schulhof, erledigten stets brav und ordnungsgemäß ihre Hausaufgaben, und kamen nie zu spät. Der eine wurde Leiter einer Sparkassenfiliale, der andere Trinker und Spieler.

Oskar meint in den Aufzeichnungen seines Vaters eine durchgehend passive, ja deterministische Unterströmung entdeckt zu haben. Und dazu ist ihm gerade eben aus der eigenen Vorgeschichte besagte Schulszene in den Sinn gekommen. Die einstigen Schulkameraden und das was aus ihnen geworden ist... Man hätte in manchen Fällen vorhersagen können, wer zu welcher zukünftigen Aufgabe bestimmt sein würde, in manch anderen, wo es besonders absehbar erschien, hingegen nicht.

Oskar betritt den Garten. Genug dieser Betrachtungen. Er will etwas Praktisches, etwas Handfestes tun. Er hat sich entschlossen, den Rasen zu bewässern. Damit der nicht komplett austrocknet. Er müsste es nicht, doch er tut es. Hinter dem Haus neben der Garage ist ein Wasseranschluss. Dort hängt, aufgewickelt auf einer rostigen Metallfelge, ein Schlauch. Er hat den Schlauch ausgerollt, dann den Wasserhahn aufgedreht und sprengt nun eifrig das dürstende Grün. Constanze wundert sich. Sie steht in der offenen Terrassentür.

Willst du unserem Nachbarn Konkurrenz machen?

Der m ä ht, ich w ä ssere. Das ist ein elementarer Unterschied.

Und wie lange wirst du da jetzt den Regenmacher spielen?

Warum?

Weil wir noch einkaufen m üssen.”

Keine Bange, Stänzchen. Es wird nicht lange dauern.

Na sch ö n. Aber... verspritz dich nicht!

Sie geht ins Haus. Er lächelt amüsiert. Ob auch sie lächelt, kann er nicht sehen, da sie ihm den Rücken zuwendet. Er ist versucht, kurz und lüstern den Schlauch auf sie zu richten. Er lässt es. Es wird auch so ein schöner Tag werden.

Morgen will Timo eintreffen. Gestern Abend rief er an. Aus der französischen Hauptstadt. Es könnte etwas später werden als geplant, teilte er ihnen mit. Oskar richtet die Wasserdüse in eine andere Richtung, dreht an dem verstellbaren Kopf, fächert den Strahl etwas weiter auf, so dass er eine größere Fläche des Rasens benetzt.

Gestern Abend, als der Anruf kam, saßen Constanze und er, wie so oft auf der Terrasse, nahmen dort das Essen ein. Gestern Abend gab es Ochsenmaulsalat und Fisch. So manches Meeresgetier, das man auf den hiesigen Märkten erwerben kann, kennen sie von zuhause gar nicht. Es wurde ein milder Abend. Sie saßen lange draußen. Constanze rauchte etwas viel. Er sagte es ihr allerdings nicht, er wollte nicht, dass ein falsches Gesprächskorn versehentlich zum Sand im Getriebe ihres Beisammenseins wurde. Die See, die Seelen, alles badete in Stille. Die Nachbarn waren unterwegs.

Auch sonst störte nichts die Idylle, die in runden, warmen Schatten vor sich hin träumte. Ein Schleier lag darüber, eine Stimmung aus Leder und Seide, dazu ein Aroma wie von chinesischem Tee, den man in kühlen, dunklen Räumen trinkt, sowie zarte, sprühende Geräusche, Wohlllaute, das Zirpen des Windes, der Flügelschlag von Schmetterlingen, die noch zu munter waren, um einzuschlafen.

Sie sprachen nicht viel miteinander, Constanze und er; jeder hing, wie man so sagt, seinen eigenen Gedanken nach. Aber sie waren, Oskar spürte das, einander verbunden, und zwar auf eine ungewohnt mildtätige, annähernd beglückende Weise. Sein Denken kreiste wieder einmal um den Vater. Manches Mal war er ihm tellurisch nah und dann wieder kosmisch fern. Der Senior hatte einen Ganoven zum Freund gehabt. Doch ließ sich, so überlegte Oskar, ein Charakter wie Mohun auf diesen unschicklichen Begriff reduzieren, konnte man das überhaupt bei irgendeinem Menschen tun? Sein Vater jedenfalls hatte sich, wie er fand, erst spät hierüber ernsthaft Gedanken gemacht.

Oskar ist mit dem Wässern des Gartens fertig. Er schleift den Schlauch hinter das Haus, dreht zunächst das Wasser ab und rollt ihn dann zurück auf die Felge. Ich werde, überlegt er, vielleicht meine Absicht ändern und mit meiner Frau über die väterlichen Aufzeichnungen sprechen. Er schaut an sich herunter. Hose und Schuhe sind nass geworden. Auf noch etwas fällt sein Blick: Trotz regelmäßigen Lauftrainings hat sich da, auf Höhe des Revolvergurts, eine kleine Fettblase gebildet. Seine Frau ließ bereits diesbezüglich eine Bemerkung fallen.

"Warum tr ä gst du deine Hemden nicht mal ü ber der Hose."

"Warum sollte ich? Ist das jetzt Mode?"

Es w ä re, glaube ich, vorteilhafter r deine Figur…und für den Betrachter .”

Eigentlich , denkt er bei sich, spricht es aber nicht aus, sollte ich ihn lieben, meinen Bauch. Er ist das j ü ngste Teil an mir.

Sie fahren eine Stunde später in den Ort, nachdem Oskar sich umgezogen hat und machen ihre Einkäufe. Was hätte in dieser einen Stunde, überlegt Oskar, nicht noch alles geschehen können? Und was war in dieser einen Stunde rund um den Erdball wohl noch alles geschehen?

Er überlegt das, während sie im Auto sitzen und fahren. Er stellt das Autoradio an. Er wollte die Untiefen seines Denkens doch für eine Weile verlassen! Constanzes Kopftuch weht im Wind. Es hat die Farbe des Himmels. Er müsste noch mal in die Werkstatt. Irgendetwas stimmt mit dem Motor nicht. Er zeigt sich bockig. Vor ihnen fährt ein anderes Cabriolet, ein Peugeot , ein älteres Modell.

So einen Wagen hat er früher einmal gefahren. Es herrscht viel Verkehr auf der Straße. Er hat den Peugeot damals an einen Freund weiter verkauft. Der Freund hieß Basil. Sie besuchten dasselbe Gymnasium. Er war der einzige ausländische Junge in der Klasse. Seine Eltern kamen aus Irland. Das wäre heutzutage auch nichts Besonderes mehr. Sie sind einander später noch einmal zufällig auf der Straße begegnet, Basil und er. Der andere sah sonderbar müde aus. Er grüßte kraftlos, und sie wechselten ein paar magere Worte.

Komisch , dachte Oskar nach diesem Wiedersehen, Basil war fr ü her doch ein Mensch voller Begeisterung, voller Tatendrang gewesen und sehr mitteilsam. Nun aber ging er gebeugt. Und die Worte quälten sich über seine Lippen. Sein Blick war glanzlos. Meine W ü nsche , schienen seine rehbraunen Augen zu sagen, haben Sprechverbot . Meine Hoffnungen tragen einen Gipsverband. Was ist schon das Heute? Es ist nicht so gut wie das Gestern. Und morgen wird auch nicht mehr sein als ein hohler Pfeifton im Wind . Seine letzte Bemerkung, als sie sich trennten, war: I’m done.

Oskar lenkt den Wagen in den Ort. Seine Frau reckt den Hals. Sie freut sich bereits darauf, über den Markt zu bummeln. Sie tut das gern. Es ist für sie eine willkommene Abwechslung, eine mit einem gewissen Festcharakter. Nicht lange nach dem Treffen mit dem Klassenkameraden erfuhr Oskar auf Umwegen, dass dieser Basil gestorben war. Den Namen der Krankheit erfuhr er nicht. Vielleicht , dachte er bei sich, ist es ja besser, wenn Krankheiten keinen Namen tragen.

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