Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen
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"Wie geht's?"
"Danke, ich habe zu tun."
Die Frage war ihm mehrfach gestellt worden, die Antwort gab er nur einmal. Es musste schon eine Zeit her sein. Er stand auf, es war Morgen, aber noch nicht hell, wie er, nachdem er die Vorh ä nge vor den Fenstern aufgezogen hatte, mit einem Blick nach draußen feststellen konnte. Er machte sich ein wenig zurecht, f ü r die Sterne, denn andere waren nicht zugegen. Er war allein. Selbst der Mond hatte offenbar Ausgang.War er eingesperrt in diesen Raum? Es war ein Einbett-Zimmer? Ab und an, erinnerte er sich, war eine junge Frau herein gekommem, eine Pflegerin - ja, es k ö nnte eine Pflegerin gewesen sein - hatte sein Kopfkissen gerichtet. Er hatte sich dabei wie ein beliebiges, ja, nutzloses St ü ck Fleisch gef ü hlt, vielleicht noch mit einer Nummer versehen. Er selbst kannte die Nummer nicht. Ihm wurde bedeutet, er habe hier nichts zu sagen. Aber jeder hat etwas zu sagen und wenn es nur 'Guten Tag' und 'Guten Weg' ist. War er denn ein Nichts? Nein, soweit war es noch nicht. Sonst h ä tte man nicht nach ihm gesehen. Er konnte sich ohne fremde Hilfe bewegen, aufstehen, sich waschen, auf Toilette gehen. War die Toilette nicht auf dem Flur gewesen? Er besaß keine pers ö nlichen Sachen. Er musste lange geschlafen haben, vielleicht war es eine Art Koma gewesen. So etwas gab es. Hatte er einen Unfall gehabt? War das hier wirklich ein Pflegeheim oder doch mehr eine Unfallstation oder gar beides? Er war sich nicht sicher. Er konnte sich nicht sicher sein. Er w ü rde die Schwester oder Pflegerin fragen m ü ssen, wenn sie das n ä chste Mal kam … falls sie ein n ä chstes Mal k ä me. Er erinnerte sich ihres Namens: Fr é n é sie. Ein Name wie eine Krankheit. Ein sch ö ner Name. Und auch seine Gedanken irrten ab. Sie gerieten aus ihrer flachen Umlaufbahn und im Anschluss einander ins Gehege. Er h ä tte, wenn er es gew ü nscht h ä tte, dem Vorgang vielleicht eine ü berraschende Seite abgewinnen k ö nnen, aber ihm war nicht danach. Wozu auch? Zu viele Fragen, die man auf diese oder jene Weise aufwerfen w ü rde, zu viele Antworten. Wobei in der Regel einiges von der Interpunktion abhing, oder, nicht oder, doch? Das Komma konnte Dinge verdrehen, machte, so fantasierte er, dass sich die W ö rter zueinander hin neigten, der Punkt, dass sie nicht umkippten. Er verfolgte das nicht weiter. Es waren gefiederte, fahnenflüchtige Gedanken. Sie flogen auf und davon. Er senkte sein schwindliges Haupt. Wie konnte man sich aber seiner Urteile je sicher sein? Es kam manches so selbstverst ä ndlich daher, h ä ufig war jedoch T ä uschung mit im Spiel, man t ä uschte sich und ließ sich t ä uschen, von der Wiederkehr des scheinbar ewig Gleichen, aus Gewohnheit. Ja, das war es: Die Gewohnheiten. Sie stiegen, wie Treibsand, aus den Niederungen auf, wo sie zuhause waren und verpesteten die H ö henlagen, wo frische Lüfte wehten; vergebens. Das Moment der Tr ä gheit. Es durfte an dieser Stelle nicht unerw ä hnt bleiben. Es war der Gewohnheit benachbart, sie geh ö rten demselben Klub an, wenn es denn einer war. Vielleicht war es auch mehr eine Art Loge, ein Geheimbund. Sie waren zahlreicher, als man es sich tr ä umen ließ. Denn sie tarnten sich. Am Ende war jedes Gehirn, hatte es erst einmal einen gewissen Reifungsgrad erreicht, ein in sich geschlossenes, ritualisiertes, starr gef ü gtes und f ü r Unbefugte unbegehbares kleines Universum, abgef ü llt mit privatem Brauchtum, eine Parzelle unkalkulierbarer Inhalte, die gegebenenfalls nur darauf wartete, ja, herbeisehnte, eines Tages aufplatzen zu d ü rfen, dann n ä mlich, wenn die Gunst der Stunde es erlaubte, im Kriegsfall, im Gef ü hlsrausch, im Exzess. Bewohnte nicht ein jeder sein eigenes Wahnsystem? Aber letztlich blieb nichts ü brig. Auch gute Taten, bessere Tr ä ume wurden zu Staub. Alles war am Ende tr ü gerisch. So stand es schon im Buche Kohelet geschrieben. Jedenfalls, der Mensch, so stellte er abschließend fest, war eine Tretmine, ja, ganz gewiss war er das oder zumindestens etwas Ähnliches .
Es gibt Momente, dachte er, die keine sind, weil, sie sind zu lang. Sie spreizen sich. Andere knicken ein, sie wurden zu fr ü h verplant. Er schritt das Zimmer ab. Das war rasch erledigt. Er sah sich um. Viel gab es nicht zu sehen. Er sah erneut aus dem Fenster. Weiterhin alles schwarz. Er sah zur T ü r. Er h ä tte sie ö ffnen und wieder schließ en k ö nnen. Vielleicht sp ä ter. Er setzte sich auf den Rand des Bettes, kratzte sich, ü berlegte, kratzte sich, ü berlegte … Man konnte immer so weiter machen. Er h ä tte gern ö ffentlich bekannt gemacht, dass er ü ber seine Lage nachsann, dass er bereit war zu reden, Auskunft zu erteilen. Doch wor ü ber? Ihm fiel nichts ein, so sehr er gr ü belte, obwohl das Wort 'gr ü beln' die Sache nicht wirklich traf. Man kannte das aus dem Kino: Pl ö tzlich wachte einer auf und hatte keine Erinnerung…
Oskar legt das Büchlein aus der Hand. Er wollte eigentlich nicht mehr darin lesen. Wieso übrigens ist ihm bei der Lektüre die Autopanne vom vergangenen Wochenende in den Sinn gekommen? Er würde jetzt gern mit Timo reden, doch Timo ist abgereist.
Oskar geht auf die Terrasse. Kinder laufen über das Grundstück. Er denkt kurz daran, sie zu verjagen, lässt es aber. Als sie ihn sehen, lachen sie und schneiden Fratzen. Dann laufen sie davon. Es werden, denkt er sich, Kinder aus der Nachbarschaft sein, von jenen umliegenden Ferienhäusern, die bewohnt sind. Es ist auch egal.
Er legt sich in die Hängematte. Eine Idee von Constanze. Er hat sie vor zwei Tagen aufgespannt. Sie haben sie zufällig in der Garage entdeckt, unter Gerümpel. Meistens wird sie von seiner Frau benutzt, wenn man hier überhaupt von ‘meistens’ sprechen kann.
Neben der Hängematte liegt ein Magazin auf den Steinfliesen, es ist eine Frauenzeitschrift, eine bereits etwas ältere Ausgabe der Marie Claire . Er nimmt sie an sich, blättert darin. Plötzlich sticht ihm ein Artikel gesondert ins Auge. Er zeigt Bilder einer Ausstellung, irgendwo in New York . Eines der abgelichteten Werke kennt er, von früher her. Er kann nicht mehr sagen, wo er es erstmalig gesehen hat, ob in einem Museum oder an einem anderen Ort und ob im Original oder in einer Reproduktion, Vermutlich geschah es in Begleitung seiner Frau, anlässlich einer dieser Vernissagen, zu denen sie ihn gerne mitschleift.
Schon damals war ihm das Malwerk aufgefallen. Er sieht es sich jetzt erneut interessiert an. Es ist nur auf einem kleinen Foto zu betrachten und auch dort nur in einem Ausschnitt. Den Rest ergänzt seine Erinnerung. Das Gemälde: Ein spielendes Kind auf einer blühenden Wiese im hellen Sonnenschein. Dahinter ein Haus. Davor ein Mann und eine Frau im Streit. In der Nähe west der Kadaver eines verendeten Tiers. In der Ferne ziehen Unwetter auf. Ein schlichtes Bild, mit einer schlichten Unterzeile: Das sch ö ne, schreckliche Leben . Er liest das, er entsinnt sich, er kennt das, jeder kennt das, und siehe, es kühlt vorübergehend die Grübelsäfte in seinem Denkapparat, es dekantiert sie. Und dann , brummt er, indem er, wie einst als kleiner Bub, zum Himmel aufschaut, der sich an diesem Morgen als gefiltertes Abbild einer weich zeichnenden Kameralinse zeigt, warten wir nur noch ungeduldig auf den lang angek ü ndigten Vortrag: Gott erklä rt uns Raum&Zeit.
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