Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen
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Er war im Krieg gewesen, doch, abgesehen davon, dass er nie auf jemanden hatte schießen müssen, war das nicht vergleichbar. Was unterschied einen Mörder von einem Nichtmörder? Die Tat, nicht das Tatmotiv. Etwas, was besser passte, wollte ihm nicht einfallen, obwohl es etwas, was besser passte, geben musste. Alles , dachte er so zusammenhang- wie hilflos, ist so, wie es ist, schwarz, weiß oder beides. Die zweite Entdeckung, die er machte, war: Er war in dieses Babel verstrickt.
Er war kein Mittäter, aber doch immerhin Mitwisser. Ja, ja, er hatte sich schuldig gemacht. Und das bereitete ihm heftiges Bauchkneifen. Würde er sich je daran gewöhnen können? Er glaubte damals nicht daran. Er hoffte es nur, klammheimlich, ohne es sich eingestehen zu wollen. Inzwischen wusste er, dass es möglich war… im Lande Nod , östlich von Eden .
Oscar vermutete, dass Saloua sich bei ihrer Mutter aufhielt. Er kannte die Adresse, obwohl er nie dort gewesen war. Sie, die Mutter wohnte, seit ihr Mann tot war, in einer winzigen Wohnung unweit des Friedhofs Montparnasse , in der Rue ... der Name war ihm entfallen. Doch war das Bild der Straße auf seiner Retina eingeätzt und gleichermaßen das Haus. Und die Nummer war ihm erinnerlich Es war die Nummer 12. Er wiederholte es dreimal, wie eine Beschwörungsformel.
Die Mutter Salouas war zu Lebzeiten ihres Mannes wenig bis sehr wenig in Erscheinung getreten. Sie war eher unsichtbar im Hintergrund verblieben, und selbst dieser Hintergrund wurde nach außen kaum je erkennbar. Dennoch schien die Tochter stark von ihr beeinflusst. Die Mutter war wie jemand, den man oft zitiert, der aber selber weder zu sehen noch zu hören ist. Es war kaum vorgekommen, dass sie einmal im Rapzodie gesichtet wurde, wenn Oscar es recht bedachte, im Grunde so gut wie nie.
Saloua unterstützte ihre Mutter finanziell, denn aus dem Nachlass Attila Ferenczys waren nicht viel mehr als ein paar vertrocknete Erbsen zurück geblieben. Etwas Geld kam auch von Mohun. Doch im Grunde wollte die Frau keine Hilfe, schon gar nicht die Frank Freyer Mohuns. Sie versuchte, für sich selber aufzukommen, indem sie, offenbar mit einem gewissen Erfolg, ihren Lebensunterhalt als Wahrsagerin und Kartenlegerin bestritt. Saloua hatte Oscar einmal den Vorschlag gemacht, sich von ihr seine Zukunft lesen zu lassen. Er hatte er das Angebot abgelehnt…
Auf dem Weg zur Bushaltestelle geriet Oscar unfreiwillig in eine Prügelei. Er wollte ausweichen, aber es war zu spät. Ein junger Mann kam ihm in die Quere, fasste nach seinem Arm, krallte sich an ihm fest. Er wurde verfolgt. Drei andere Jugendliche waren hinter ihm her. Sie sahen nicht aus wie Franzosen, eher wie Nordafrikaner. Algerier vielleicht , dachte Oscar.
Es war der vorläufig letzte klare Gedanke, denn zu weiteren reichte es nicht mehr in dem nun einsetzenden Tumult. Die drei heranstürmenden Gestalten holten den flüchtigen Jungen ein und packten ihn, während er sich verzweifelt zur Wehr setzte und gleichzeitig an Oscar festklammerte. Dann stürzten zwei schwarz gekleidete Frauen mit Kopftüchern hinzu. Sie schlugen mit Handtasche und Regenschirm abwechselnd oder gemeinsam auf die drei Verfolger ein. Sie schimpften und jammerten lauthals mit grellen, sich überschlagenden Stimmen. Auch der verfolgte Junge jammerte. Es war ein einziges Durcheinander.
Schließlich kreuzte die Gendarmerie auf, und alle, auch Oscar, mussten mit auf die Wache. Man ließ ihn warten. Also wartete er. Auf das Ende des Dramas. Nach anfänglicher Nervosität beruhigte er sich. Neben ihm saßen die beiden Frauen, eine hatte Nähzeug dabei, das sie irgendwann auf ihren Knien ausbreitete. Sie strömte einen heftigen Knoblauchgeruch aus. Die zweite redete unaufhörlich.
Was bliebe, fragte er sich, wenn alles, was zu viel ist, fehlte? Etwas tief in ihm antwortete: Das Notwendige. Aber was war das Notwendige? Die Frage entglitt ihm wieder. Die an der Schlägerei beteiligten Burschen hatte man nach hinten verbracht. Ein Gendarm war zurück geblieben und war damit beschäftigt, mit dünnen Bleistiften Mikado zu spielen.
Sein Kopf war groß. Sein Kopf war plump. Und der Rest des Mannes übergewichtig. Die Sitzhaltung hatte etwas unerhört Starres. Irgendwann öffnete sich der fleischige Mund. Es war kein Schrei, nicht einmal ein Laut, der heraus hüpfte, nur etwas Speichel.. Dann reckte der Beamte sich träge. In dieser Bewegung lag nichts, was beispielsweise an ein Hüftleiden gemahnte, dazu hielt er sich zu gerade. Er machte, wenn überhaupt, keinen kranken Eindruck. Eher schon wirkte er gelangweilt, abgestumpft, gleichgültig, interesselos, abwesend, kurz: unbeteiligt.
Oscar war der Mann von Anbeginn wenig sympathisch. Er wurde schließlich nach vorne gewunken, und der Gendarm nahm ein kurzes Protokoll auf. Oscar geriet etwas ins Schwitzen, doch stufte man ihn, wie sich zu seiner Erleichterung in der Befragung herausschälte, nur als Zeuge ein, und als solcher wurde er auch vernommen. Er hatte weiter nichts auszustehen. Nach einer knappen Stunde wurde er entlassen.
Er war also wieder frei und im Freien. Die Himmelsschüssel wölbte sich beinahe liebevoll über dem mausgrauen Rücken der Stadt. Paris wirkte aufgeräumt, fast geschwätzig jetzt mit seinen geschäftig hin und her eilenden Bürgern, seinen einmal ruhig, einmal hektisch rollenden Automobilen, seinen Quarrees , diesen akkurat angelegten Grüninseln, seinen Hotels mit den Großbuchstaben, seinen examinierten Museen, seinen opulenten Marktständen, seinen einladend duftenden Restaurants und Cafés, seinen stolzen Brücken und schweigsamen Statuen, seinen bunten Kiosken, seinen schlangennestverwandten Jugendstil-Eingängen an den Metrostationen und der in ein ungesalbtes Licht getauchten, wie morphiumsüchtig vor sich hin murmelnden Seine .
Oscar hatte Hunger und Durst. Er verwarf die Idee, Saloua aufzusuchen, ging stattdessen in eine nahe Brasserie und bestellte ein frisch gezapftes Bier. Er besann sich auf die Ereignisse der jüngsten Zeit. Es war überwiegend ein Überkreuz-Muster aus verknoteten, unentwirrbaren Fäden. Das Nachdenken darüber konnte zum Geduldsspiel werden. Doch störte es ihn vorübergehend nicht. Er schaltete es weg, als wäre es eine störende Verkehrsdurchsage im Radio.
Kapitel 16
Es ist ein Fall für den Sankt Nimmerleinstag.
Timo steigt aus dem Porsche. Oskar hat das bereits getan und steht, bei geöffneter Blechhaube über den Motorblock gebeugt, im hellen Sonnenschein ratlos da. Es gibt einen Defekt, aber er findet ihn nicht. Sie sind liegen geblieben. Auf freier Strecke. Niemand in Sicht, weit und breit. Keiner der beiden hat etwas dabei, um zu telefonieren. Ein Abschleppdienst wäre jetzt prima.
“ Was machen wir? ”
“ Warten.”
“ Du lieber Himmel. ”
“ Wir k ö nnten auch zu Fuß gehen. ”
“ Wohin? ”
“ Zur n ä chsten menschlichen Ansiedlung. ”
“ Bei der Hitze? ”
“ Oder wir versuchen es per Anhalter. ”
“ Ja, wenn denn mal jemand vorbeik ä me,O s s. ”
Eine Idee muss nicht schlecht sein, um schlecht zu werden. Diese hier wird bald ranzig. Sie stellen sich an die Straße, aber es kommt kein einziges Fahrzeug.
Als alles nichts nützen will, anders ausgedrückt: als das Warten sich ins Unendliche zu verlängern droht, setzen sie sich auf einen Stein, jeder auf einen anderen und harren der Eigenheim-Zulage. Oskar murmelt halblaut vor sich hin.
"Die Dinge zeigen sich momentan nicht von ihrer Schokoladenseite."
"Du sagst es, Os s. ”
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