Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen
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"Du weißt, ich fahre den Porsche nicht so gern."
"Schatz, es ist ein Auto wie andere Autos auch."
"Mir ist es zu schnell."
Sie machen eine Gesprächspause. Oskar liest, blättert, liest. Nach geraumer Weile überzieht Constanze ihn mit einem Netz seltsam musternder Blicke. Er spürt das und hebt den Kopf. Ein Lächeln umspielt ihre Lippen, als wisse sie etwas, was er nicht weiß.
"Du wirkst nachdenklich in letzter Zeit, irgendwie selbstversunken."
“ Findest du ?"
"Ja, manchmal huscht so ein lyrischer Ausdruck ü ber deine ergrauten Z üge."
"St ä nzchen, du schmeichelst mir."
"Das wollte ich nicht, verzeih."
Er überhört die letzte Bemerkung. Er ist in einer friedfertigen Stimmung. Das Klima zwischen ihnen ist ein wenig blasig. Man könnte auch von unterseeischen Gasbildungen sprechen. Sie sind aber noch unzertifiziert. Oskar reckt die Arme, atmet hörbar. Er blickt zum Fenster hin.
"Ich w ü nschte manchmal, wir k ö nnten wieder wie fr ü her in die Welt blicken."
"Wie meinst du... blicken?"
"Aufgeschlossener … Ich habe dich, als wir jung waren, immer daf ü r bewundert, ja, angebetet, dass du so ü bersprudelnd warst... wie eine muntere, frische Quelle."
"Glaubst du etwa, du hättest dich nicht ver ändert?"
"Nein, ich war immer schon... ungenieß bar und gallenbitter."
*
Seine Stimmung schlug einen Purzelbaum.
Erst hustete er, dann räusperte er sich. Sein Schädel, er war sich nicht sicher, ob es wirklich der seinige war, wog gut dreizehn Tonnen oder mehr und roch nach Strandgut. Seine Gemütslage glich einem nicht bestellten Gemüsebeet, genauer gesagt, sie war eine Schneise der Verwahrlosung. Sein Blick senkte sich nach innen, dorthin, wo, wie er wohl wusste, das eigene Dunkel tief war. Tief wie der Marianengraben .
Er wollte das tödliche Resultat der Strafaktion nicht bezeugen, er hatte schon genug mit ansehen müssen, doch wagte er nicht, sich zu weigern, als Joe und Napoleon ihn in ihre Mitte nahmen. Sie gingen den schmalen Korridor entlang, der zu den Hinterzimmern des Clubs führte. Sie blieben vor der Tür am Flurende stehen. Joe schloss auf. Der Türrahmen war aus Stahl. Dennoch schien es, als würde er knarren, als sie eintraten.
Sie hätten so manche Pokerpartie zusammen gespielt, verkündete Napoleon mit dunkler, kratziger Stimme, die Arme vor der Brust auftürmend, und Cosmin habe das Spiel meisterlich beherrscht, sonst sei aber nicht sehr viel mit ihm anzufangen gewesen...
Mohuns Leute mussten ihn vom Hinterhof hierher verlegt haben. Jetzt lag er leblos am Boden, in einer Ecke des Zimmers, exekutiert, gefesselt, nackt. Etwas später betrat Mohun selbst den Raum. Er warf ein unruhiges Auge auf die Leiche. Oscar sah, dass sein linkes Augenlid zuckte, und er hätte fast schwören mögen, auf seiner runden Stirn zittere eine einsame Schweißperle.
"Eines m ü ssen wir jetzt jedenfalls nicht mehr bef ü rchten."
"Was denn, Chef?"
"Dass Cosmin noch ein As im Ä rmel hat."
Joe kaute an einem Streichholz. Dann sprang sein tiefes, gutturales Lachen durch den Raum, in Halbtonschritten, paarte sich mit einem Lächeln Mohuns, das aber eher Andeutung blieb.
Mohun setzte sich an den Tisch. Dort lagen, im Halbkreis verstreut, Papiere, Fotos, Dokumente. Er gönnte ihnen einen flüchtigen Blick. Anschließend erhob er sich wieder. Ging auf und ab. Das Licht der Tischlampe verschoss zu den Seiten hin flackernde Blitze. Sie schwankte, die Lampe. Mohun war, als er aufstand, mit dem Kopf gegen sie gestoßen.
Das Zimmer glich einer Verhörzelle. Und es hatte offenbar einem solchen Zweck gedient. Cosmin war wohl, bevor man ihm den Garaus gemacht hatte, an diesem Ort peinlich befragt worden. Joes riesiger Körper ragte gleich einem Totenhügel in den Raum, warf im Schein der Deckenlampe einen Überschatten. In diesem Schatten ruhte Cosmin. Ja, er schien darin aufgebahrt.
“ Er hinterl ä sst eine Frau und eine kleine Tochter. Wir werden ihnen Geld schicken. Du k ü mmerst dich darum, Joe."
“ Ja, Chef . E in reizende s Püppchen übrigens, die Kleine, Jeannette heißt sie; so unschuldig. Cosmin brachte sie manchmal mit hierher in den Club."
"Unschuldig, ja, mag schon sein. Doch eines Tages wird auch sie einen Junker finden, der sie auf die Hörner nimmt .”
Oscar trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Er wollte hier raus. Und noch etwas wollte raus, eine aus Ohnmacht, Angst und Empörung geborene und für ihn eher untypische Wutattacke.
“ All deine Willk ür, all deine Macht, das, ehm, ist ja nur geliehen, wie dein Leben. Eines Tages wird es damit aus und vorbei sein, wird es vergl ü hen wie eine Sternschnuppe."
"Langsam, mein Freund, langsam. Du wirst uns ja am Ende noch zum Dichter. Soll ich dir etwas sagen, Oscar: Du l ä ufst hier herum wie ein Wurmfortsatz. Ä ndere das. Ich rate dir dringend dazu."
Mohun war ganz gelassen geblieben, als Oscar so unerwartet wie zornesrot seinen Kommentar ausspuckte. Ja, der Auswurf schien Mohun eher zu amüsieren, oder er tat zumindest so.
"Kann ich gehen?"
"Geh nur!"
Oscar wandte sich mit zwei, drei raschen Schritten dem Ausgang zu. Ehe er den Raum endgültig verließ, veranlasste ihn die Stimme Mohuns noch einmal zum Innehalten.
"H ö r zu, Oscar! Cosmin war ein Verr äter. Hä tten wir ihn nicht beseitigt , h ä tte er daf ü r gesorgt, dass man uns beseitigt, und zwar, damit das völlig klar ist, uns alle…”
Das Fest war vorüber. Die Gäste hatte es fortgespült. Oscar durchquerte den leeren Club, warf einen schrägen Blick Richtung Bar, Richtung Bühne. Das Licht ringsum leuchtete spakig, rostig, kalt. Es roch nach abgestandenem Tabakrauch. Halbvolle Gläser und Flaschen paarten sich auf und unter den Tischen, volle Aschenbecher machten Doktorspiele. Stühle waren, wahrscheinlich von verirrten Leberhaken getroffen, auf die Herzseite gestürzt. Enthemmte Gliedmaßen hatten Wein, Bier oder Sekt verschüttet. Das Piano ragte rachitisch und einsam in eine einsame Kulisse.
Hinter Oscars Schläfen pochte ein bitterer Cocktail aus Erschöpfung, Schwindel und Schmerz und dem Rückstand chloroformierter Stunden. Er trat, freier atmend, nach draußen in die Nacht, er stand da unter blitzenden Sternen, unter dem schroffen Licht eines Erdtrabanten, der einer geplatzten Zyste glich. Er sah zur Uhr. Es war früher Morgen. Das Datum hatte er vergessen. Es spielte auch keine Rolle…
An diese Anfänge im Gouffre Bleu musste er jetzt denken, als ihm der plötzliche Einfall kam, Saloua aufzusuchen. Er sah das damalige Geschehen spiegelverkehrt und mit Patina versehen, obwohl es nur einige kleine Zeitkapseln zurück lag. Einiges davon, etwa den Cosmin-Part hatte er geglaubt, längst verdrängt zu haben, tief vergraben unter der Kruste seines Wachbewusstseins. Das Ganze war nun aber wieder nach oben gespült worden. Warum? Wozu? Weil es eine Art Fortsetzung gefunden hatte, jenseits des zerrissenen Hymens einer nur für Sekunden jungfräulichen Gegenwart.
Er machte sozusagen zwei Entdeckungen post festum. Die zweite wurde vertagt, die erste schien bereits mit einem Geburtsfehler behaftet, was aber nicht so war. Er weilte unter Artgenossen, die ab und an jemanden umbrachten. Sie fielen nicht weiter auf, nicht mehr als andere gewöhnliche Sterbliche. Sie aßen und tranken, legten sich schlafen, sie gingen auf Toilette, sie litten unter Haut- oder Seelenkrätze, ihr Handschlag (den Oscar aus persönlichen Gründen zu vermeiden suchte) übertrug keine bösen Krankheiten, sie heirateten und zeugten Kinder. Sie trugen kein sichtbares Zeichen, kein Kainsmal, das deutlich machte: Ich bin ein Mörder . Hatte er anderes erwartet? Ja und nein.
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