Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen

Здесь есть возможность читать онлайн «Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Entleerung des Möglichen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Entleerung des Möglichen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Eine Gruppe Passanten findet sich auf der Flucht vor Terroristen in einem Haus zusammen, wird dann von den Kriminellen gekidnappt und in den Keller gesperrt. Dort beschließen die Gefangenen, sich die vor ihnen liegende Nacht mit dem Erzählen von Geschichten zu vertreiben. Zeitrahmen: 1950-2019.

Die Entleerung des Möglichen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Entleerung des Möglichen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Oscar spielte, selbst dann, wenn er zu tief ins Glas geschaut hatte, nie so schlecht, dass es in der nicht eben kunstsinnigen Zuhörerschaft groß aufgefallen wäre, wenn er sich einmal in den Tönen vergriff. Außerdem, wäre es doch häufiger vorgekommen, hätte es immer noch als Bestandteil der Show durchgehen können. Es mochte sogar dazu beitragen, die Fußangeln der Begeisterung im Publikum zu spannen, wenn er in unfreiwilligen Zugaben den Tollpatsch gab. Er fragte sich ohnehin unter den fluglahmen Schwingen jener Seelenlage, die ihn nun mehr und mehr einzunebeln drohte, ob es an dieser Stätte denn überhaupt die geeigneten Antennen gab für das, was er zu Gehör brachte?

Mit einem Mal sah er sich wieder als der frühe Knabe auf dem Holzschemel, der er einst gewesen war, brav seinen Czerny übend, sah den alten Klavierlehrer Samrei, wie dieser während der Etüden zeitweise einnickte. Sein Klavierlehrer hatte immer strebend sich bemüht, dem Schüler ein frühes Bewusstsein dafür einzuimpfen, was “ tiefe ” Musik ausmachte - zunächst mit geringem Erfolg.

Der alte Samrei meinte einmal, als Oscar gerade das Rondo alla turca übte, in diesen wenigen Noten liege bereits der ganze Reichtum eines außerordentlichen musikalischen Gehirns: Fülle, Sinnlichkeit und Kraft. Oscar brauchte einige Zeit, bis er willens war, dieser Beurteilung etwas abzugewinnen. Was, so fragte er sich, würde der gute Samrei sagen, könnte er ihn, Oscar, zur heutigen Stunde hier sitzen sehen? Vermutlich bekäme er Schluckauf oder einen Hörsturz.

Er legte die Hupe aus der Hand, mit der er gerade, sich vom Klavierschemel erhebend, einige Späße hatte einleiten wollen. Er brauchte es nicht mehr, da nun die Tänzerinnen an der Reihe waren. Er hatte Pause. Er nahm Platz, während ein halbes Dutzend nur unzureichend verhüllter sekundärer weiblicher Geschlechtsmerkmale sich ringsum den Saugnapf-Blicken der männlichen Gästeschaft aussetzte.

Oscar fühlte sich durch ein Gitter aus träger Verwirrung und matschiger Erschöpfung von dem übrigen Geschehen abgetrennt. Mittendrin, aber nicht dabei. Er starrte die kleine, stumpfmetallene Hupe an, die vor ihm lag. Ich spiele wie viele, schien sie zu sagen, nur werde ich nicht dafür bezahlt. Hatte sie gerade gesagt: bezahlt oder bezahlen? Er fragte sich ferner, ob das das Echo eines eigenen Gedankens war oder das eines fremden und in beiden Fällen, ob er ihn auf sich beziehen musste.

Kapitel 15

Oskar blättert noch einmal in dem schmalen Büchlein, das er von Timo geschenkt bekommen hat. Ein flottierendes Thema darin ist der Tod und seine Vasallen. Der Autor heißt Artur B. J. Frost. Es finden sich neben Gedichten viele Prosasplitter, Auszüge aus längeren Arbeiten. Das Ganze ist wohl eine Art Best of . Das ist, denkt Oskar, eine beliebte Mode der Jetztzeit. Man nimmt ein paar Happen und hastet weiter. Es erspart Zeit, Aufwand und schont vermeintlich kostbare eigene Ressourcen. Man träfe, heißt es gerne, eine repräsentative Auswahl. Das sagt sich, als folge man einem allgemein gültigen Naturprinzip. Nur, wer wählt hier eigentlich was aus und für wen? Und mit welcher Befugnis?

Oskar legt die Geburtstagsgabe beiseite. Eine Firma könnte man mit diesen gedanklichen Texturen sicher nicht erfolgreich führen, brummt er, und als Constanze fragt, was er gerade gesagt habe, erwidert er nur kurz:

Ach, nichts.”

Es hat keinen Umschlag, das Druckwerk, dafür einen grauen Einband mit schwarzer Bordüre. Es erinnert Oskar stellenweise an Märchenbücher aus Kindertagen, äußerlich. Er war nie ein großer Märchen-Fan. Lieber schmökerte er früher in Büchern wie Robinson Crusoe oder Die Schatzinsel .

Sein Blick verlässt die vorliegende Lektüre. Sicher hat Timo, und das wäre typisch für ihn, gar nicht in dem Buch gelesen, sondern sich darauf verlassen, dass ihm von Bekannten respektive Freunden da etwas Brauchbares empfohlen worden ist. Er wird ihn noch einmal diesbezüglich ansprechen, irgendwann später. Apropos Tod. Oskar kommen die Tagebuchaufzeichnungen des Vaters in den Sinn, der eine an Gewalt fette Partitur des Todes, - wie er ja mittlerweile weiß, in seiner Pariser Zeit gleich mehrmals auf freier Lebensbühne miterleben musste…

Schau nur, da kommen sie wieder! Sind sie nicht entzückend !

Miez, Miez, Miez, Miez, Miez!

Rasch, hol etwas Milch, Oskar!

Sollte man Katzen nicht besser keine Milch geben?”

Den Kleinen werden ein paar Tropfen sicher nicht schaden. Sonst nimm eine Schale Yoghurt!

Die Katzenfamilie ist überraschend zur offenen Terrassentür herein marschiert, das heißt, die Mutter mit ihren Jungen. Ein Kater ist nicht dabei. Sie kommen bereits das dritte Mal. Vorsichtig sichert die Alte das Gelände, während vier quiekende Pelzknäuel über den Fliesenboden purzeln. Zwei der Katzenbabies sind schwarz, eines ist weiß, eines hellbraun.

Was ist, Oskar?

Ich geh ja schon. Pass auf, dass sie sich nicht erschrecken und weglaufen.

Was denkst denn du! Mach rasch jetzt .”

Es glückt. Oskar eilt in die Küche, holt eine Tüte mit ungesüßtem Yoghurt aus dem Eisschrank, füllt eine flache Schale damit, setzt warmes Wasser hinzu und kehrt zurück.

Die Katzenmutter trägt ihre Kinder zur Futterstelle und überwacht sie aufmerksam, während die Kleinen ihre Mäulchen hungrig in die weiße Pampe tunken. Oskar und Constanze halten den Atem an, schauen ergriffen zu. Staubatome flirren im Sonnenlicht durch den Raum. Ihnen gesellen sich laute Schmatzlaute zur Seite. Nach dem Mahl schleckt die Alte ihre Kleinen ausführlich sauber. Danach verschwindet die Katzen-Karawane wieder, wie sie gekommen ist.

Sch ö n, nicht wahr?

Bezaubernd.

Constanze tut, was sonst Oskar gerne tut, sie seufzt, es ist ein Wohllaut. Sie sind zu zweit im Haus. Timo ist draußen im Garten, hat es sich im Liegestuhl bequem gemacht. Oskar dreht den schmalen grauen Band in seinen Händen. Soll er weiterlesen? Seine Frau liegt auf der Couch, Beine und Füße überkreuz, alle vier unverhüllt und greift zu einer Illustrierten.

"Ein gesunder Geist in einem gesunden K ö rper. Das ist im Grunde doch kein schlechter Grundsatz, oder?”

Aber einer, der gerne missbraucht wird."

"Schon. Aber du folgst ihm ja auch. Ich meine, du l ä ufst jeden Tag deine Runden, machst Kraft-Training, spielst Tennis…”

"Sicher. Es ist ü brigens Badminton Nur gebraucht mein Verstand den K ö rper nicht als Droge."

"Darin liegt f ü r dich der Unterschied?"

"Zu den Obsessionen unserer Gegenwart, ja."

Und was hältst du von dem Spruch: Einer für alle. Alle für einen?”

Find ich gut… Was ist los, Stänzchen, hast du heute deinen philosophischen Tag?”

"Fahren wir nachher noch an den Strand?"

"M ö chtest du?"

"W ü rde ich sonst fragen?"

"Ich glaube, ich bleibe lieber am Haus."

"Dann frage ich Timo."

Ja, tu das. Ihr k ö nnt den Wagen nehmen, wenn ihr wollt."

"Warum? Ich radele auch gern, bei gutem Wetter. Und das Wetter ist gut."

"Aber Timo f ä hrt lieber mit dem Auto. Er hasst Fahrr äder."

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Entleerung des Möglichen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Entleerung des Möglichen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Entleerung des Möglichen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Entleerung des Möglichen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x