Reinhold Zobel - Die Entleerung des Möglichen

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Die Entleerung des Möglichen: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine Gruppe Passanten findet sich auf der Flucht vor Terroristen in einem Haus zusammen, wird dann von den Kriminellen gekidnappt und in den Keller gesperrt. Dort beschließen die Gefangenen, sich die vor ihnen liegende Nacht mit dem Erzählen von Geschichten zu vertreiben. Zeitrahmen: 1950-2019.

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Man soll , dachte er, keine schlafenden Schakale wecken . Der einzige, mit dem er hätte reden mögen, war Joe. Doch ist es, dachte er weiter, wohl angeraten, nicht durch auff ä llige Erkundigungen an dieser Stelle Misstrauen zu erregen. Joe war ein getreuer Vasall seines Dienstherrn. Oscar hätte sich gern irgendwo Rat geholt, doch bei wem? Bei Varga? Nein, der gehörte ja nicht länger zu der Mannschaft auf diesem Kanonenboot.

Oscar hatte das Empfinden, in einem gespenstischen Wartesaal vor sich hinzudämmern. Er wartete darauf, dass Mohun zurückkam. Er wartete darauf, dass die Lage sich entspannte. Ja, er hoffte, dass die Dinge sich, gleich wie, wieder zum Besseren wendeten. Er horchte ins Unbestimmte und versuchte sich an einer Hörprobe für Klänge, die ihm vertraut und bekannt vorkamen. Doch alles Warten wurde zu einer schallenden Ohrfeige in einem schalltoten Raum. Es zermürbte seine Nerven. Der Wirrwarr war ihm zu viel, die Unruhen, die Unsicherheit, das gefährliche, in Teilen todbringende Spiel. Er war kein Krieger und wollte auch keiner sein.

Jetzt hätte er es doch gut gefunden, die seltsame Bullaugen-Uhr testen zu können, die Pepe ihm geschenkt hatte. Nur, Frage wie Antwort, ob sie das hielt, was sie versprach, hatten sich leider erledigt. Sie war nämlich weg. Sie musste ihm, während er in irgendeinem Lokal betrunken unter dem Tisch gelegen hatte, aus der Jackentasche entwendet worden sein.

Es war vielleicht ein unverzeihlicher Fehler Mohuns, urteilte Oscar, sich in dieser heiklen Situation auf Reisen zu begeben, sich sozusagen weit hinter der Front aufzuhalten. Er war so nicht mehr vollständig Herr der Umstände, er gab sie aus der Hand, überließ sie seinem Gegenspieler. Trat er etwa den Rückzug an? Einmal hatte er in einem Nebensatz über den Bretonen die Bemerkung fallen lassen, jener verfüge über die stärkeren Bataillone.

Oscar fragte sich, während er still am Tisch saß und die anderen reden ließ, warum Mohun sich mit soviel Einfalt umgab? Doch mochte diese Frage untauglich sein. Mohun setzte eigene Werte. Für ihn waren seine Leute nicht allein fügsame Lämmer und harte Jungs, sie waren loyal und respektierten einen internen Ehrenkodex. Sie beugten sich einer Gesetzestafel, die nicht nur das Zusammenleben regelte, sondern gleichzeitig für Zusammenhalt sorgte. Es gab so etwas wie eine Bibel mit zehn Geboten. Vielleicht waren es auch neun, vielleicht elf. Jedenfalls garantierten sie eine übersichtliche, klar gegliederte Welt.

Außenstehende sprachen gern davon, man habe es mit Gesetzlosen zu tun. Nichts traf weniger zu. Es gab sie, die Gesetze, und sie wurden strikt eingehalten. Jeder Einzelne wusste, er war geschützt, sollte ihm Gefahr drohen; geriet er dagegen auf Abwege, erwarteten ihn harte, strenge Strafen, im äußersten Fall die Exekution. Es war alles in allem eine gut geölte, gut gepanzerte Maschine, kalt auf der Außenhaut, angenehm temperiert im Innern.

Es gab allerdings eine Nichtkonstante. Das war Mohun selbst. Er bedrohte das eigene System. Er schien gespalten in eine Hälfte, die Halt, Sicherheit und Orientierung bot und in eine andere, die ins Unberechenbare tendierte. O ft , so dachte Oscar, scheint der F ü hrer der eigentliche Gesetzlose zu sein. Er stellt die Gesetze zwar auf, aber er ist es auch, der sie immer wieder bricht . Darin ist er ganz wie der Herrgott .

Mohun hatte überdies, so meinte Oscar sicher beobachtet zu haben, eine weitere undichte Stelle, seelenseitig. Denn es zog ihn ins Schöpferische, ins geistige Abenteuer. Er war ein cleverer Geschäftsmann. Nur war ihm das offenbar nicht genug. Hier beendete Oscar seine Analyse. Es war nicht sein Spezialgebiet. Er wandte sich den aktuellen Umständen zu.

Die Runde um ihn löste sich auf. Er fuhr ins Gouffre Bleu. Dort traf er überraschend auf Saloua. Sie hatte Neuigkeiten, die sie ihm mitteilte. Mohun war, wie schon von ihm vermutet, unterwegs in Afrika. In Drogengeschäften. Aber nicht nur. Er sah auch Filme, hörte Musik, traf sich mit Gauklern, Tänzern, Feuerschluckern, Schlangenbeschwörern, schwärmte von magischen Momenten. Mohun, sagte Saloua, spräche davon, dass er jetzt ein Leben in der Hängematte führe...

Oscar sah sich in der Vorstellung zwischen ihnen eingerahmt. Beiden war eine fließende Weichheit zu eigen, neben der er sich oft wie ein zäher Knorpel vorkam. Aber dort, wo sie hart waren, waren sie härter als er. Warum war Saloua zurückgekommen? Hatte Mohun sie fortgeschickt? Sie hüllte sich darüber in Schweigen. Er sah sie jetzt, wie er unter Bedauern feststellte, nur noch selten. Sie war ruhig geworden, ruhig und ernsthaft. Es war wohl nicht allein der Tod des Vaters. Er nahm an, eine andere Frau, auf Seiten Mohuns, sei mit im Spiel.

Oscar hatte, wie allabendlich, sein Mezzoforte. Die Nacht schien - an der Oberfläche - eine x-beliebige. Er verließ den Club als letzter. Er kannte die Räume, hatte sie oft durchschritten, wie auch die Gerüche, er hatte sie oft gerochen; er hatte die Luft hier viele Male geatmet, sie hatte sich mit seinem Atem vermischt. Aber ihm wollte es, als er die Tür verriegelte, so erscheinen, als sei all das wie in Watte verpackt. Er wähnte sich am Rande eines Nichts, aber am Ende war dieses Nichts womöglich der einzig reale, ja, der einzig verlässliche Ort.

Kapitel 14

Er fährt ins Krankenhaus. Was ist geschehen? Sie ist gestürzt und hat sich am Kopf verletzt. Es ist auf dem Fahrrad passiert. Sie hat ein Einzelzimmer. Nun, das ist selbstverständlich, schließlich sind sie privat versichert. Der behandelnde Arzt, dem er kurz auf dem Korridor begegnet, macht einen langmütigen Eindruck, wenngleich seine Gesichtsfarbe, wie Oskar findet, die Annahme nähren könnte, in den Tiefen seines Seelenkastens poche eine cholerische Ader.

Oskar kommt, wie es sich gehört, mit Blumen. Constanze liegt in einem weißen, metallenen Krankenbett, die Hände über einer weißen, sauberen Bettdecke gefaltet, den Kopf zur Hälfte in einem weißen Verband, der den Gedanken an einen Turban nahe legt. Sie schaut ein bisschen pathetisch geradeaus. Er sucht nach einer Vase für die Blumen, es sind keine Chrysanthemen, sondern Astern und lässt sie sich schlussendlich von einer hilfreichen Schwester abnehmen, die in der erklärten Absicht damit verschwindet, einen passenden Behälter ausfindig machen zu wollen. Oscar setzt sich auf den Bettrand und greift nach der Hand seiner Frau. Es ist die linke.

Wie geht es dir?

Gut.... Sag jetzt bloß nicht: Du machst vielleicht Sachen, oder: Wie konnte das nur passieren?

Erz ä hl es mir trotzdem, Schatz.

Ich bin umgefallen, ich weiß auch nicht, wie.

Wo bist du denn umgefallen?

In einer Kurve. Es war etwas absch ü ssig und ziemlich glatt, vom Regen. Und ein Bus kam. Er war dicht hinter mir und hupte. Ich glaube, das hat mich erschreckt.

Armes Kleines ...”

Lass nur, es geht schon wieder.

Sie richtet sich ein Stück auf. Er will ihr dabei helfen, schiebt ihr das Kissen in den Rücken. Es gibt einen Knopf, der - man kennt das - wenn man ihn drückt, dafür sorgt, dass das Kopfende des Bettes sanft seinen Winkel verändert. Constanze betätigt ihn.

Es ist keine schlimme Verletzung. Ein Riss in der Kopfhaut. Er musste aber gen ä ht werden.

Hast du Schmerzen?.

Nur ein leichtes Pochen, nicht mehr. Ich werde morgen bereits entlassen.

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