Jens Poschadel - Matis Reise in den Bauch der Erde
Здесь есть возможность читать онлайн «Jens Poschadel - Matis Reise in den Bauch der Erde» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Matis Reise in den Bauch der Erde
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Matis Reise in den Bauch der Erde: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Matis Reise in den Bauch der Erde»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Matis Reise in den Bauch der Erde — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Matis Reise in den Bauch der Erde», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Unser Strandspaziergang war cool. Wir aßen gegrillten Fisch und ein paar andere leckere Sachen an einer Imbissbude. Während ich den Surfern in der Dünung zuschaute, hatte Karl irgendein Problem mit seinem Hals. Vielleicht trainierte er bereits für unsere Höhlentouren. Jedenfalls bemühte er sich alle paar Minuten, den Kopf wie eine Eule um 180 Grad zu verdrehen. Natürlich klappte das nicht und er musste mit dem Oberkörper nachhelfen. Bei seinem ungefähr fünften Versuch bemerkte ich, dass sein Blick einem auf drei kaffeebraune Hautfleckchen verteilten, atemberaubend minimalistisch gehaltenen Bikini folgte. „Seit wann interessierst du dich denn für Mode?“ Karl fand meine Frage offenbar keiner Antwort für würdig. Anstatt etwas zu erwidern, schlürfte er von dem Moment an still seinen Caipirinha und blickte stur aufs Meer hinaus, als hätte man ihm Scheuklappen angelegt. Ich dachte an Heinz´ Abschiedsworte, dann an einen alten Song, in dem die Zeile „she´s a maneater“ vorkam und mit einem Male war mir sehr bewusst, dass ich mich erst ganz am Anfang meiner Reise in die Welt der Erwachsenen befand. Musste ich mir um Karl etwa ernsthafte Sorgen machen? Wollte Lu mich trotz ihrer alles andere als schwarzen Augen eigentlich nur aufessen? Ich nahm mir vor, an diesem Abend darum zu beten, dass die überhand nehmende Verwirrung bald wieder nachließ.
Anstelle von Klarheit bescherte mir die folgende Nacht wirre Träume. Ich reiste über staubige Waschbrettpisten, durch Wellblechdörfer mit unscharfen Konturen. Auf baumbeschatteten Steinbänken am Rande hitzeflirrender Marktplätze saßen beängstigend dicke, mit schwarzen Augen hungrig nach Frischfleisch ausschauende Frauen. Kleine, dunkelhäutige Männer standen in einer Schlange vor einem großen holzfeuerbeheizten Kochtopf an. Es roch verführerisch nach Rindereintopf oder so. Lu saß neben mir im Auto, streichelte meinen Kopf und sagte, alles würde gut werden. Ganz nebenbei überprüfte sie den Fleischgehalt meiner Oberarme. Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter und gestand ihr, dass ich den Durchblick verloren hatte. Gestern erst hatte meine Welt noch aus Volleyball, Baumhaus und Spaß mit den Jungs bestanden. Ok, ein bisschen Schule kam auch darin vor. Aber plötzlich, mit einer kleinen Reise, sollte diese Beschaulichkeit von schwarzen Bohnen, männerfressenden Frauen und möglicherweise beängstigenden Höhlenlebewesen aus den Angeln gehoben werden. Ich bat Lu, mir das alles zu erklären. Doch Lu antwortete mir nicht, sie war offenbar zu sehr in ein Kochbuch mit Bratenrezepten vertieft. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh ich war, als am Morgen Karls Handy klingelte.
Wir verabredeten uns mit Ralfii zu einer Sight-Seeing-Tour nach dem Frühstück. Die übrigen Wissenschaftler waren an Bord des Schiffes geblieben, leider. „Warum ist denn Ralfii in einem anderen Hotel abgestiegen?“ Hoppla, nun war mir sein Spitzname doch rausgeflutscht. „Ralfii?“ Karls knapp formulierte Frage bestand zu ungefähr gleichen Teilen aus Neugier und Vorwurf. „Ist Ralf eigentlich ein guter Kollege von dir? Ich meine seid ihr so ein bisschen befreundet?“ „Du magst ihn nicht, oder? Um es mal freundlich zu formulieren: ich bin froh, dass jemand von der Uni mitgekommen ist. Fachlich wie menschlich hätte ich mir eine andere Begleitung gewünscht. Ralf stapft auf beiden Ebenen gern in das eine oder andere Fettnäpfchen. Aber ich möchte, dass ihr beide miteinander auskommt. Spätestens in den Höhlen werden wir alle vollkommen aufeinander angewiesen sein.“
War es wirklich so offensichtlich, dass mir Ralfii auf den Senkel ging? Oder hatte Karl feinere Antennen für Zwischenmenschliches als ich es diesem manchmal leicht verpeilten Vollblutwissenschaftler zugetraut hatte? Mir gefielen seine Loyalität und Ehrlichkeit. Bei Karl wusste ich immer, woran ich war. „Erinnerst du dich daran, dass Ralf sich auf dem Schiff gewünscht hat, eine der neuen Welsarten würde nach ihm benannt? Irgendetwas mit A... ralfii. Und da Ralf ja eher klein und unscheinbar geraten ist, dachte ich, diese dolle verniedlichende Form seines Namens passte ganz gut als Spitzname. Seitdem heißt er für mich Ralfii.“
„Das ist wirklich gut.“ Zu meiner großen Erleichterung musste Karl herzhaft lachen. Wie Verschwörer kamen wir überein, den Namen unter uns beiden zu verwenden. Wer von uns ihn – auch aus Versehen – ausplauderte, musste zehn Euro in die Reisekasse einzahlen. Wir besiegelten unseren Deal mit einem männlichen Handschlag inklusive Augenzwinkern und schlurften einem ausgesprochen leckeren Frühstück entgegen. Inmitten der üblichen Frühstücksbuffetverdächtigen thronte eine gigantische Obstplatte, die von einer in mundgerechte Stücke zerteilten und anschließend akribisch rekonstruierten Ananas gekrönt wurde. Karl organisierte uns zwei nicht zu toppende Obstsalatmitjoghurtundmüsliteller und ich entdeckte ein zufriedenes Funkeln in seinen Augen. Nach seinem ersten Schluck des gleichzeitig sehr vertraut und doch fremdartig duftenden Kaffees entschlüpfte seinem Mund ein deutlich anerkennendes „Wow!“. Spätestens in diesem Moment war ich sicher, dass Karl und mir ein toller Tag und weit darüber hinaus sehr wahrscheinlich vier legendäre Wochen bevorstanden.
Der Tag in Rio brachte uns einen Besuch auf dem Zuckerhut mit dem Ausblick auf alle Strände, die Stadt und ihre zum Teil an steile Berghänge geklebten Slums mittendrin. Man hatte uns davor gewarnt, die Slums zu besuchen und es fiel uns nicht schwer, diesem Rat zu folgen. Stattdessen besichtigten wir den gigantischen Christus, verdösten die heiße Mittagszeit in irgendeinem klimatisierten Museum und schlenderten gegen Abend die belebten Strände entlang. Ich schaute den ziemlich gut Fußball und Volleyball spielenden Leuten zu, während neben Karl nun auch Ralfii den eulenartigen Höhlentourvorbereitungen nachging. Ich hoffte sehr, dass nicht mindestens einer der beiden mit verrenktem Hals im Krankenhaus landen würde, bevor die Reise eigentlich los ging. Vor dem Abendessen gingen wir zurück ins Hotel, um zu duschen. Während Karl unter dem dampfenden Wasserstrahl fröhlich trällerte, schaute ich hinaus auf den noch immer belebten Marktplatz.
Die Buden waren verschwunden, dafür bot sich meinen staunenden Augen eine fremdländische, ja exotische Szenerie dar. Um eine Art Arena hatten sich kreisförmig Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in weißen Baumwollanzügen auf den Boden gesetzt. Manche von ihnen hielten Stöcke in den Händen, einige standen um den Kreis der Sitzenden herum. Bei genauerem Hinsehen fiel mir auf, dass die freie Fläche in der Mitte eher oval als kreisförmig war. An einer Stirnseite des Ovals geschah, was meine Aufmerksamkeit überhaupt auf den Marktplatz gelenkt hatte: ein paar der jungen Leute trommelten. Wenn ich die Augen schloss und nur dem hypnotisierenden Rhythmus lauschte, sah ich einige um ein Lagerfeuer tanzende Buschleute inmitten der Kalahari.
Alsbald beschleunigte sich der Rhythmus der Trommeln. Ein junges Mädchen und ein etwa gleichaltriger Junge traten in den Ring. Sie führten erst langsame, mit dem Beat der Trommeln schneller und akrobatischer werdende Kampfbewegungen gegeneinander aus. Dabei waren die Schläge und Tritte jedoch nur angedeutet, keiner der beiden traf seinen Gegner tatsächlich. Vielmehr wirkten ihre anmutigen Bewegungen, die Kreisel und Drehungen, wie ein aggressiver und doch harmonischer Tanz zweier grundsätzlich übereinstimmender Kinder. Es schien, als hätten die Gegner verabredet, sich nicht zu verletzen. Der sich stetig wiederholende und dabei immer weiter beschleunigende Klang der Trommeln und die Harmonie des kampfartigen Tanzes verzauberten mich. Ich hatte das Gefühl, wie ein deutscher Adler über jenem Marktplatz in Ipanema zu kreisen.
So unvermittelt wie der Tanz begonnen hatte, endete er. Beide Akteure sprangen aus der Arena. Zwei ältere Mädchen mit etwa zwei Meter langen Bambusrohren in den Händen ersetzten sie sogleich. Sie nahmen den bereits wilden Rhythmus in ihre drahtigen Körper auf und übertrugen ihn auf ihre Füße, auf den staubigen Boden. Wilde Drehungen, Angriffe, eingesprungene Seitenwechsel, angedeutete Bambushiebe, spektakuläre Ausweichmanöver und Angriffsfinten folgten. Beinahe unvorstellbar aber Tatsache, dass der Trommelschlag sich immer noch weiter beschleunigte. Die Hände mussten den Trommlern bereits glühen, doch sie wurden schneller, immer schneller. Und mit ihnen beschleunigte sich der Tanz, der Kampf, das wilde Leben in den Körpern der jungen Menschen auf einem staubigen Marktplatz hinter unserem Hotel an einer kleinen Gasse mitten in Rio de Janeiro.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Matis Reise in den Bauch der Erde»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Matis Reise in den Bauch der Erde» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Matis Reise in den Bauch der Erde» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.