Barbara Goldstein
Der Sohn des Himmels und der Erde
Bis ans Ende der Welt
Dieses eBook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Barbara Goldstein Der Sohn des Himmels und der Erde Bis ans Ende der Welt Dieses eBook wurde erstellt bei
Titel Titel Barbara Goldstein Der Sohn des Himmels und der Erde Roman Copyright © Barbara Goldstein 2002 / 2013 Barbara Goldstein Grünfinkenstraße 33 82194 Gröbenzell Alle Rechte vorbehalten Der Roman Der Sohn des Himmels und der Erde ist nicht identisch mit Der Herrscher des Himmels, erschienen 2007 bei Bastei Lübbe Der Sohn des Himmels und der Erde ist die erste Version eines Romans, der von der Autorin zwei Mal geschrieben wurde. Dieser Roman ist ein eigenständiges Werk. Covergestaltung: Barbara Goldstein mit einem Bild von © mdorottya auf fotolia.com Ein Verzeichnis der Personen und das Glossar befinden sich am Ende des Buches
Umkehr
Ich und der Vater sind eins.
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Das Einzige, was der Mensch beherrscht, ist er selbst.
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Ich streite nicht mit der Welt. Die Welt streitet mit mir.
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Siehe, zu unserem Herrn kehren wir wahrlich zurück!
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Kämpfe um des Kampfes willen, nachdem dir Freude und Leid, Sieg und Niederlage gleichgültig geworden sind.
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Es ist besser, an der eigenen Aufgabe zu scheitern, als dem Weg eines anderen zu folgen.
Glossar
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Impressum
Titel
Barbara Goldstein
Der Sohn
des Himmels und der Erde
Roman
Copyright © Barbara Goldstein
2002 / 2013
Barbara Goldstein
Grünfinkenstraße 33
82194 Gröbenzell
Alle Rechte vorbehalten
Der Roman
Der Sohn des Himmels und der Erde
ist nicht identisch mit
Der Herrscher des Himmels,
erschienen 2007 bei Bastei Lübbe
Der Sohn des Himmels und der Erde
ist die erste Version
eines Romans,
der von der Autorin
zwei Mal geschrieben wurde.
Dieser Roman ist ein eigenständiges Werk.
Covergestaltung: Barbara Goldstein mit einem
Bild von © mdorottya auf fotolia.com
Ein Verzeichnis der Personen und das Glossar befinden sich
am Ende des Buches
Barbara Goldstein arbeitete nach dem Abitur zunächst in der Verwaltung bei japanischen und deutschen Banken, nahm dann ein Studium der Philosophie und der Sozialen Verhaltenswissenschaften auf, war als Managerin in der Personalabteilung einer Bank tätig und schrieb zwei Sachbücher.
Seit 2003 arbeitet Barbara Goldstein in der Nähe von München als freie Schriftstellerin historischer Romane, die alle bei Bastei Lübbe erschienen sind und bereits in mehrere Sprachen übersetzt wurden.
Seit 2010 schreibt sie unter einem ersten Pseudonym auch Gegenwartsliteratur am Anfang des 20. Jahrhunderts im Bereich der Landschafts-/Sehnsuchtsromane auf dem amerikanischen Kontinent. Die Bücher sind bei Bastei Lübbe erschienen.
Im Jahr 2013 veröffentlichte sie unter ihrem zweiten Pseudonym Lara Myles weitere Romane. Mit diesem neuen Marktauftritt etabliert sich Barbara Goldstein als Lara Myles auch im Markt der modernen Gegenwartsliteratur.
Wenn sie nicht für Recherchen auf Reisen ist, lebt und arbeitet sie in der Nähe von München.
Historische Romane als Barbara Goldstein:
Die Baumeisterin (Der Roman erschien 2005 bei Weltbild und 2012 unter dem Titel Die Herrin der Pyramiden bei Amazon)
Der Maler der Liebe (Der Fürst der Maler)
Die Kardinälin
Der Sohn des Himmels und der Erde
Der Herrscher des Himmels
Die Evangelistin
Der vergessene Papst
Der Gottesschrein
Der Ring des Salomo
Das Testament des Satans
Das letzte Evangelium
Romane als Lara Myles:
Lachen mit Tränen in den Augen
In Gedanken bei dir
Am Ende des Buches finden Sie umfangreiche Leseproben aus beiden Büchern.
Besuchen Sie die Websites der Autorin:
www.barbara-goldstein.de
www.lara-myles.de
Umkehr
Es war ein langer Weg zurück. Länger als mein halbes Leben. Aber nun ist es nicht mehr weit.
Ich zügele mein Pferd. Unter mir, am Fuß der Hügelkette, liegt das Lager inmitten eines Meeres sanft wogenden Steppengrases. Die Sonne steht über dem Horizont und taucht die weißen Jurten in ein goldenes Licht. Tausend Jurten. Oder mehr. Dazwischen fließt ein Fluss wie eine Schlange aus glühendem Metall durch die herbstlich vergoldeten Wiesen.
Unbeweglich sitze ich im Sattel, die Hand in der Mähne meines Pferdes, den Blick auf den Horizont gerichtet.
Ich muss nachdenken. Ich muss den einen Gedanken endlich zu Ende bringen. Wie viele Jahre habe ich davon geträumt? Erst jetzt, nachdem ich in die Heimat zurückgekehrt bin, kann ich ihn zu Ende denken. Ich muss in die Steppe kommen, mich auf die Erde legen, den unendlichen blauen Himmel über mir sehen und diese große Stille um mich herum spüren. Das Lied der Steppe hören. Vielleicht werde ich dann zu einem Ende kommen. Und Ruhe finden.
Ich springe vom Pferd, steige auf einen der Hügel oberhalb des Lagers und setze mich ins sommerwarme Gras.
Über mir leuchtet der Himmel in einem unwirklichen Indigo. Unter mir liegt eine Landschaft, die mich ertrinken lässt in ihrer Unermesslichkeit. Jeder Berg, jeder Felsen, die Quellen, Seen und Flüsse atmen Lebendigkeit. Jeder Grashalm, jede Blume vibriert vor Lebenskraft. Jede Grille, jede Mücke singt ihr Lied mit einer Leidenschaft, als wäre es das letzte ihres Lebens. Die Welt ist lebendig.
Wie viele Jahre kann ein Leben haben? Meines scheint übervoll mit Erlebnissen, mehr als ein Leben. Ich war am Ende der Welt und dort, wo sie beginnt. Wie viele Leben hat ein Mensch? Ich hatte mehrere in den letzten Jahren. Eines nach dem anderen habe ich vergeudet. Ich war Khan, ich war Schamane und ich war Reisender in dem Land jenseits des Horizontes. Ich habe in meinem Leben mehr gesehen als manch anderer in hundert Jahren. Mehr als die Menschen der letzten hundert Jahre, mehr als die der nächsten hundert Jahre. Hangzhou. Samarkand. Bagdad. Delhi.
Ich ziehe die zerknitterte Landkarte des mongolischen Reiches hervor und entfalte sie. Ein paar Linien auf dem Papier. Eine Idee, die von Bagdad im Westen bis Hangzhou im Osten reicht, von der mongolischen Steppe im Norden bis zum Yangzi-Fluss im Süden. Ein Reich, erschaffen von einem Mann, der auf seiner Suche nach dem Frieden zum Schwert griff. Dschingis Khan.
Ich drehe die Landkarte um. Auf der Rückseite lese ich die mit roter Tinte niedergeschriebenen letzten Befehle Dschingis Khans. Ich kann meine eigene Handschrift kaum lesen. Nicht weil er zu atemlos diktiert hätte in der Stunde seines Sterbens, denn der Tod konnte ihn im Innersten nicht so erregen wie ich das konnte. Sondern weil ich weinte, als ich seine letzten Worte niederschrieb. Um ihn. Und um mich selbst. Um mein Schicksal, das von Dschingis Khan in seiner letzten Stunde besiegelt wurde. Ein Gott im Himmel und ein Khakhan auf der Erde. Das Siegel des Herrn der Erde: Dschingis Khan.
Soll ich mich dieses Mal seinem Befehl beugen? Soll ich tun, um was er mich mit seinem letzten Atemzug gebeten hatte?
Ich starre hinauf in den Abendhimmel, aber zwischen den feurigen Wolken gibt mir der Himmelsgott kein Zeichen. Kein Donner, der mich ermahnt, die richtige Entscheidung zu treffen, kein Blitz, der mich erschlägt, wenn ich es nicht tue. Aber wann hatte ich mich zuletzt dem Willen Gottes gebeugt?
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