Jens Poschadel - Matis Reise in den Bauch der Erde

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Matis Reise in den Bauch der Erde: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Expeditionen führen Mati in immer neue, immer fremdere, unterirdische Welten. Eine plötzliche Flut reißt alle Erwachsenen mit sich – Mati ist im «Bauch der Erde» auf sich allein gestellt. Oder? Er begegnet den blau leuchtenden Gnomen der Unterwelt. Wollen sie Mati töten, wie er es in seinen Träumen vorhersieht oder werden sie ihm helfen? Trotz zahlloser Gefahren schöpft Mati immer wieder neue Hoffnung auf einen Weg hinaus aus seinem finsteren Gefängnis.

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Auf der Termitenautobahn

Das Abendessen bestand aus Reis, schwarzen Bohnen und am offenen Feuer geröstetem Rindfleisch. Mein Bauch spannte sich wie das Fell einer Trommel. Ich musste Unmengen des sehnigen aber unglaublich leckeren Fleisches gegessen haben. Das Zeug schmeckte so, wie die Landschaft roch: würzig. Die Nacht war dennoch traumlos und bis zum Bersten angefüllt mit entspannendem Tiefschlaf. Am Morgen durchstöberte ich die Räume der Station, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches entdecken. Natürlich verlief der Tag hier etwas anders, als ich es von Hamburg her kannte. Am Morgen mussten wir zum Beispiel unsere Milch erst einmal frisch anrühren. Trotz der vielen Rinder, die sich im Buschland und damit auch um unser neues Zuhause herumtrieben, gab es im einige Kilometer entfernt gelegenen Dorf keine Frischmilch zu kaufen. Auch haltbare Milch hatten wir nicht entdecken können. Also rührten wir die Frühstücksmilch aus Wasser und Milchpulver selbst zusammen.

Während meines Rundganges folgte mir die kleine, struppige Suvaneci. Sie war vielleicht sechs oder sieben Jahre alt. Ihr verfilztes, dunkelbraunes Haar wehte staubig in der warmen Brise. Zwei dunkle Murmeln beäugten mich mit einer Mischung aus Misstrauen, Neugier und vielleicht einem kleinen bisschen Furcht. Als ich meinen Rundgang beendet und meine wunderbar gemütliche Hängematte zwischen den Pfosten der Veranda aufgespannt hatte, berührte Suvaneci mit der schmutzigen Spitze ihres linken Zeigefingers meinen rechten Handrücken. Ich lugte träge über den Rand meines sanft schaukelnden Baumwolltuches. Mein Blick folgte der sanft gebogenen Linie ihres ausgestreckten rechten Armes, weiterhin der Hand, dem Zeigefinger und schließlich sah ich, dass sie auf irgendetwas am Horizont deutete. Erstmals hörte ich ihre kindliche Stimme. „Mãe espera.“* Während sie das sagte, bildeten sich in ihren Augen kleine Pfützen. Ich war überzeugt, die Sonne hatte sie geblendet.

*Mutter wartet

Kurz darauf gluckste Suvaneci bereits wieder in einer Weise, wie kleine Mädchen das wohl überall auf der Welt taten, wenn sie in ihr Spiel vertieft waren. Sie ließ im Gras vor der Veranda eine kahlköpfige, einarmige, alles in allem erbarmungswürdige Puppe vollkommen alltägliche Dinge erledigen. Dem Geräusch nach zu urteilen, das sich zwischen Suvanecis Lippen hindurch seinen Weg in die laue, trockene Luft des frühen Abends bahnte, saugte sie gerade Staub. Ganz unvermittelt flog die kahle Berta (so hatte ich das Püppchen von meiner Hängematte aus getauft) in hohem Bogen über den Rasen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass Suvanecis braunes Kleid mich schon die ganze Zeit über an den Kartoffelsack erinnert hatte, den zu tragen ich auf unserer Überfahrt für kurze Zeit das Vergnügen gehabt hatte.

Kurz vor ihrer Landung wurde Berta von einem kurzbeinigen, kurzatmigen, dafür aber umso langohrigeren Dackelmischling aus der Luft gehascht. Das staubig braune Tier verschleppte Berta ein paar Meter weit, ließ sie fallen, drehte sich mehrmals im Kreis, legte sich zu ihr auf den Rasen, wendete sich auf den Rücken und schlief im nächsten Moment in dieser für einen Hund meiner Ansicht nach unwürdigen Haltung ein. Suvaneci achtete nicht auf das Tier. Sie stand bereits seit ein paar Sekunden wieder neben meiner Hängematte und starrte mich an. Während dieser Zeit hatte sie offensichtlich ausreichend Mut angesammelt, denn im nächsten Moment fasste sie meine Hand, drehte sich um und zog mich mit sich fort.

Ich bin nicht ganz sicher, warum ich die folgende Definition an dieser Stelle meiner Geschichte einfüge. Jedenfalls habe ich nach meiner Rückkehr aus dem Bauch der Erde bei Wikipedia nachgeschaut, was es mit dem Ereignis „Abenteuer“ eigentlich auf sich hat. Lest bitte, was ich dort fand:

„Als Abenteuer (v. lat.: adventura = Ereignis; mittelhochdt.: aventiure) wird eine risikoreiche Unternehmung oder auch ein Erlebnis bezeichnet, das sich (meistens) stark vom Alltag unterscheidet - also ein Verlassen des gewohnten Umfeldes und des sozialen Netzwerkes, um etwas (riskantes) zu unternehmen, bei dem der Ausgang ungewiss ist. Bei einem Abenteuer existieren Risikenund Gefahren, die den Verlauf spannend und den Ausgang ungewiss gestalten. In diesem Sinne gelten und galten Expeditionen ins Unbekannte zu allen Zeiten als Abenteuer.“

Zitat Ende.

Suvaneci zog mich mit sich fort, in ihre Welt hinein. Es fühlte sich an, als würde ich in eine mannshohe, in der Abendsonne schillernde Seifenblase hineingesogen. Ohne Sauerstoffflasche oder Schwimmweste. Ohne einen Schimmer, was mich darin erwarten würde. Dafür mit einem Kribbeln in der Magengegend, für das ich drei Wochen lang aufs Fernsehen verzichtet hätte. Mein Leben zog wie ein Film an mir vorüber. Nein, sorry, das war zu dramatisch. Aber mir wurde in diesem Augenblick, da mich ein kleines Mädchen an ihrer Hand mit sich fortzog bewusst, wie wenig intensiv, wie unwirklich ich bisher gelebt hatte. Meine Abenteuer hatten sich in Büchern, im Fernsehen oder in Computerspielen zugetragen. Die gefährlichste Situation meines bisherigen Lebens war ein beinahe-Unfall auf dem Schulweg gewesen. Nun aber war ich mittendrin, in einer Geschichte, deren Verlauf und Ende mir vollkommen offen erschienen. Das war ein absolut g…es Gefühl!

Entsprechend bereitwillig ließ ich mich von der kleinen Schwarzäugigen entführen. Wir liefen ein Stück weit in den feuerfarbenen Sonnenuntergang hinein, dann entdeckte ich unser Ziel. Auf dem Gelände der Feldstation, doch weit abseits des Hauptgebäudes, stand nahe an einem Weiher ein kleines, grau verputztes und schindelgedecktes Häuschen. Es hatte zwei Zimmer und wie das Haupthaus keine Glasfenster, nur einfache Fensterläden aus braunem Holz. Vor dem Eingang breitete sich eine kinderzimmergroße Veranda aus, die von einer sitzhohen Mauer begrenzt wurde. Ihr betonierter Fußboden war den Tag über von der Sonne beschienen worden und wärmte nun unsere nackten Füße. Das Haus war nicht verschlossen. Drinnen zeigte mir das Mädchen einen blauundbraunen, etwa männerhandlangen Hundertfüßer. Suvaneci hielt meine Hand zurück, als ich das Tier berühren wollte. Sie schaute mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an und schüttelte dabei ihre Hand.

Unter einem flachen Stein vor der Hütte wartete ein hellbrauner Skorpion auf die Zeit nach dem Sonnenuntergang. Seine geringe Größe und seine Langsamkeit vermittelten den Eindruck der Ungefährlichkeit. Dennoch zog ich es vor, ihn nur mithilfe eines Stockes in eine aggressive Abwehrhaltung zu drängen. Er bog seinen langen Schwanz bis weit über den Kopf in unsere Richtung. Am Ende des aus mehreren Gliedern zusammengesetzten Schwanzes thronte, mit einer Verdickung vom eigentlichen Schwanz abgesetzt, der dunkelbraune Giftstachel. Ich hatte von Karl gelernt, dass diese mit den Spinnen verwandten Tiere bereits seit ein paar Hundert Millionen Jahren auf der Erde lebten. Eigentlich schwer nachzuvollziehen, wenn man sah, wie dieser hier sich von einem keinen Stöckchen ärgern ließ. Karl hatte eindeutig unrecht: Intelligenz und Überlebensfähigkeit förderten sich nicht zwangsläufig gegenseitig.

Im Orangenhain der Station brüteten zwei schwarze Vögel mit leuchtend orangen Brüsten und Schnäbeln. Sieben nackte Junge mit geschlossenen Augen und hilflos umher wackelnden Köpfen trieben sie mit lautem Gepiepse zur eiligen Futtersuche an. Die Eltern nahmen kaum Notiz von uns Eindringlingen. Sie wirkten hektisch beschäftigt wie New Yorker Bankangestellte auf dem morgendlichen Weg in ihr Laufrad. Im Klo klebte ein hellbrauner, goldäugiger Frosch mit haftscheibenbewährten Zehen an einer blass gelben Kachel. Oberhalb des Frosches, am Überhang der Wand zur Decke, hing eine braunweiß gestreifte Spinne. Sie war so groß wie meine ganze Hand. Suvaneci ließ diese, meine Hand nicht mehr los. Ab und zu schaute sie in meine begeisterten Augen und ich sah ihr an, dass auch sie sich freute. Aber nein, da war noch etwas anderes als nur Freude. Heute, da ich auf diese ersten Tage meines großen Abenteuers zurückblicke, würde ich sagen: sie erkannte mich. Etwas in mir. Jemanden in mir vielleicht.

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