Stefan G. Rohr - Das Kontingent

Здесь есть возможность читать онлайн «Stefan G. Rohr - Das Kontingent» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Kontingent: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Kontingent»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Spannung, Abwechslung und ein waschechter Thriller. Was zunächst als unvorhergesehenes, fast harmloses Unterfangen beginnt, entfaltet sich zu einem ausgewachsenen Abenteuer inmitten internationaler Machenschaften. Erzählt an vielen Orten in Deutschland, dem Orient und Griechenland – dramatisch, mitreißend, aber auch wohltuend immer wieder mit feinem Humor unterlegt. Dieser gut verschachtelte Roman – mit seinen vielen sich nach und nach zu einem Ganzen zusammenfügenden Parallelgeschichten – bleibt stets abwechslungsreich und hält seine Leser dauerhaft in Atem.

Das Kontingent — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Kontingent», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sharif al-Basir ist ebenso alt, wie Julius. Seine schwarzen Haare sind enorm lockig und Marta sagt immer, dass er als Baby wohl ausgesehen haben müsste, wie der Botticelli-Engel eines Kalifen. Sharif studiert Maschinenbautechnik und will als Ingenieur irgendwann einmal zurück in seine Heimat, um dort sein Land aufzubauen. Marta hatte anfänglich den Kontakt zu ihm gescheut, als Sie aber erfuhr, dass er zur christlichen Minderheit gehört, war sie beruhigt. Einen Moslem zwei Etagen höher zu wissen, wäre ihr irgendwie nicht geheuer gewesen.

Als wir ihm vom Tod Kallis erzählen, steht Sharif die pure Fassungslosigkeit in den Augen. Er ist noch nicht sehr lange bei uns, aber sein herzliches Wesen, seine Klugheit und seine Hilfsbereitschaft haben ihn schnell einen von uns werden lassen. Julius und er ziehen ab und zu gemeinsam um die Häuser und die beiden verbindet inzwischen eine echte Freundschaft. Denn beide sind gleichermaßen intelligent, talentiert und mit Erfolg bei der Sache.

Julius kam in diesem Haus zur Welt, und seine Mutter starb noch in derselben Nacht. Er wuchs mit Hilfe der Nachbarsmütter und natürlich mit Martas Hilfe auf. Seinen Vater liebt er über alles und ist deshalb durch nichts zu bewegen, unsere Wohngemeinschaft zu verlassen und in eine schönere Wohnung und Gegend zu ziehen. Wie oft haben wir es ihm aber genau das angeraten, da er hierher ja auch kaum ein vernünftiges Mädel bringen kann. Erst Recht nicht, wenn es was Ernstes werden sollte. Sich mit diesem Haus und dazu vielleicht noch uns anfreunden zu können, dafür muss man schon einiges verkraften. Er ist aber bis heute geblieben und sorgt immer wieder dafür, dass auch mal wieder das Licht des normalen Lebens zu uns vordringt.

Nach und nach löst sich unsere Gruppe auf. Ich gehe als Letzter, reichlich alkoholgeschwängert, ins Bett und mein Schlaf ist schwer und traumlos. Die sich anschließenden Tage vergehen wie im Fluge. Die Trauer um unseren Freund hält uns voll und ganz im Würgegriff. Wir treffen alle Vorbereitungen für Kallis Beerdigung und staunen nicht schlecht, was es alles zu organisieren und zu bedenken gibt.

Nach noch nicht einmal einer Woche haben wir uns auf dem Altonaer-Hauptfriedhof zusammengefunden, stehen als sehr kleine Trauergemeinschaft um das Grab und übergeben Kallis Asche der bereitwillig wartenden Erde. Ebenso schmucklos, wie er sein Leben geführt hat, verläuft seine letzte Zeremonie. Wir können uns eben nicht viel leisten. Und zu allem Übel beginnt es dann auch noch zu regnen. Wir werfen jeder eine Schippe des nun schon nassen Sandes auf die Urne, verharren ein paar Augenblicke des Gedenkens an unseren Freund und Wegbegleiter und reichen die Schaufel an den nächsten. Als wir gehen, drehe ich mich nach wenigen Schritten noch einmal um. Marta hat noch einen paar Blumen auf das frische Grab gelegt. Es sieht fast so aus, als hätte diese dort jemand vergessen.

Ich habe mich seither oft gefragt, ob Kalli wohl schon wusste, was wir in den wenigen Tagen und Wochen hiernach erleben würden. Ob er sich vielleicht sogar gefreut hat, ob er zufrieden war, dass wir uns so entschieden haben, wie wir es taten. Zugesehen haben wird er uns in jedem Fall. Da bin ich mir sicher.

2

Ich erwache. Auf die Uhr zu schauen, brauch ich nicht. Es ist wie immer genau sechs Uhr. Die kleine Fabrik auf der gegenüberliegenden Seite der Straße hat ihren Betrieb aufgenommen. Und sie weckt mich beharrlich mit ihren monotonen Geräuschen. Mein Fenster, das direkt zur Straße geht, dämpft den Schall der Maschinen nur wenig. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Wie fast jeden Morgen mache ich mich startklar, obwohl ich nicht weiß, ob es einen Einsatz für mich gibt. Wenn aber ja, dann muss ich schnell machen. Aushilfsarbeiter haben pünktlich zu sein.

Im Treppenhaus höre ich Schritte die vor meiner Türe verhallen. Es folgt ein leises Klopfen. Ich höre Willis Stimme:

„Bist Du schon wach…?“

Er klopft erneut. Als ich die Tür öffne, drängelt er auch schon an mir vorbei und geht schnurstracks in mein Wohnzimmer.

Ich denke mir nichts Böses. „Darf ich Dir einen Kaffee anbieten?“ frage ich leicht ironisch. „Die frischen Brötchen und die Marmelade kannst Du gleich in die Küche bringen.“

„Die Armentafel ist zwei Straßen rechts.“ kontert Willi und lässt sich schlaff in meinen alten Ohrensessel fallen. Ich muss lächeln, typisch Willi. In meiner kleinen Küche stelle ich die Kaffeemaschine an und sehe durch die geöffnete Türe, wie mein Besucher eine Zigarettenschachtel hervorholt und sich eine anzündet. Er macht ein sorgenvolles Gesicht und ruft mir ohne weitere Umschweife zu:

„Wir müssen dem Jungen helfen.“

Ich reiche Willi die Tasse. „Ich habe übrigens nur noch zwei Kaffee-Pads. Nur für den Fall, dass Du Dich hier häuslich niederlassen möchtest. Und Lakritz habe ich auch keine.“

Willi überhört das wie immer und nippt an seinem Becher. „Die Haushaltsauflösung, der Betrieb. Und wohlmöglich wird er mit der Bank Schwierigkeiten bekommen.“ sagt er bedenklich und nippt erneut.

„Beim Aufräumen kann ich helfen. Mit Banken kenne ich mich nicht aus. Aber was ist denn da problematisch?“ antworte ich und hoffe, dass meine Besorgnis unbegründet ist.

„Der Kleine soll das Erbe bloß nicht annehmen.“ Willi scheint mehr zu wissen.

„Erbe? Was für ein Erbe denn?“ frage ich erstaunt.

„Eben nichts, sogar weniger als nichts, wenn Du verstehst.“ Willi wird etwas lauter.

Ich verstehe aber eben nicht und warte gespannt auf die Auflösung. Willi scheint genervt zu sein. „Ein Millionär wie Du wird es kaum nachvollziehen können, aber Kalli hat nur Schulden hinterlassen.“

„Und Du weißt davon?“ ich schaue ihm direkt in die Augen und mir schwant jetzt immer weniger Gutes.

„Schließlich war ich sein Vermieter.“ Willi ist wirklich überzeugt, dass sein Metier das rechtfertigt.

Er erzählt, dass der alte Drucker schon seit langer Zeit mehr oder weniger pleite war. Ohne Altersversorgung war er gezwungen, einfach immer weiter zu machen, bis er umfallen würde. Das sei ja nun auch geschehen. Was von seiner Hände Arbeit irgendwann einmal übrig war, wäre in die Ausbildung von Julius geflossen. Die Aufträge seien ausgeblieben und die wenigen Arbeiten, die er noch gemacht hat, hätten so gut wie nichts mehr eingebracht. Gereicht hat es schon lange nicht mehr.

Willi selbst habe dann zuerst auf die Gewerbemiete, irgendwann dann auch auf die Wohnungsmiete verzichtet. Kalli hat immer versprochen, er würde es einmal zurückzahlen. Willi habe zuletzt sogar die Kosten für Strom, Gas und Wasser übernommen, sonst wäre Kalli regelrecht auch das Licht abgedreht worden. Willi musste ihm versprechen, niemand etwas davon zu erzählen, erst Recht nicht seinem Sohn. Er hätte sich zu sehr dafür geschämt.

„Dann müssen wir Ruprecht zu Rate ziehen. Der alte Paragraphenfuchs wird wissen, was zu tun ist.“ Ich wende mich zur Türe. Aber da klingelt mein Telefon. Ich greife den Hörer, kritzle mir eine kurze Notiz auf einen Zettel und lege kurz darauf wieder auf.

„Willi, so wie es aussieht, muss ich arbeiten. Ich lege das jetzt in Deine Hände. Geh zu Ruprecht und kläre das. Wir sehen uns heute Abend.“ Heute wartet wieder die Papierfabrik auf meine Arbeitskraft. Ich mache mich deshalb schnell fertig und ich verschwinde in Eile, zuvor aber packe ich noch meine Arbeitskleidung ein, denn es wird sicher wieder schmutzig werden.

Als ich am Abend nach Hause komme, habe ich den Körpergeruch eines Iltisses angenommen. Diese Papierfabrik ist ein Moloch und es riecht dort, als würden überall Stinkbomben geplatzt sein. Der Geruch klebt einem förmlich in den Schleimhäuten und erinnert noch nach Stunden daran, dass man ein klägliches Leben führt. An meiner Wohnungstüre finde ich einen Zettel von Marta: `19 Uhr Essen´. Eine solche Aufforderung darf man bei Marta nicht unbeachtet lassen und man muss pünktlich sein.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Kontingent»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Kontingent» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Kontingent»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Kontingent» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x