Stefan G Rohr
Konfrontation mit einer Selbstvernichtung
Wenn ein geliebter Mensch Suizid begangen hat.
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Stefan G Rohr Konfrontation mit einer Selbstvernichtung Wenn ein geliebter Mensch Suizid begangen hat. Dieses ebook wurde erstellt bei
Konfrontation mit einer Selbstvernichtung Konfrontation mit einer Selbstvernichtung Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, deren Lebensproblematik durch Suizid geprägt ist, für deren Freunde und Bekannte, für alle diejenigen, die sich hierfür interessieren müssen. Möge es jeder/m Leser/in die größtmögliche Hilfestellung bieten und dazu beitragen, dass sich das Seelenleid reduzieren lässt und die richtige Hilfe erfahren werden kann. Geschrieben ist es aber auch für Menschen, die sich mit falschen Gedanken und Vorhaben quälen, damit sie von diesen ablassen, und nicht das geschieht, was in diesem Buch so bitter zu schreiben war. S.G.R. ∞ In nie endender Liebe zu meiner am 30. September 2019 aus dem Leben geschiedenen Ehefrau. Mit großer Dankbarkeit gegenüber unseren Freunden in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Groß Britannien, Österreich, Schweiz, Türkei.
Vorwort
Teil 1: Das Unfassbare begreifen
Verzweiflung und die Gefahr einer Traumatisierung
Was ist ein Trauma
Der Wille zu sterben
Kommunikationsdefizite in präsuizidalen Phasen
Teil 2: Mit dem Unfassbaren umgehen
Der Verlust der Liebe
Der Umgang mit der Wut
Ansteckung und Schuld
Ist Leid tatsächlich ansteckend?
Schuld - das Epizentrum der Tragödie
„Warum?“ - Wenn kein Abschiedsbrief vorliegt
Ursachenanalyse – ein Weg der Bewältigung
Freunde, die helfen – Freunde, die schaden
Teil 3: Mit dem Unfassbaren leben
Wie kann unser Leben weitergehen?
Im Schmerz allein sein können
Das Wesen unserer Erinnerungen
Das Begegnungsproblem mit der Öffentlichkeit
Empfehlungen für die Trauerbewältigung
Metaphysische Wahrnehmungen
Teil 4: Die Komponente „Psyche“
Typisierungen und Phasen des Suizids
Einfluss von Depressionen und psychischen Störungen auf den Suizid
Gesellschaftliche Defizite
Nachwort
Das Auffinden
Wenn das Haus zum Tatort geworden ist
Der Anfang der Suche nach Antworten
Resümee einer Tragödie
Autorenportrait
Unvergänglichkeit
Anhang (Suizid-Report)
Impressum neobooks
Konfrontation mit einer Selbstvernichtung
Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, deren Lebensproblematik durch Suizid geprägt ist, für deren Freunde und Bekannte, für alle diejenigen, die sich hierfür interessieren müssen. Möge es jeder/m Leser/in die größtmögliche Hilfestellung bieten und dazu beitragen, dass sich das Seelenleid reduzieren lässt und die richtige Hilfe erfahren werden kann.
Geschrieben ist es aber auch für Menschen, die sich mit falschen Gedanken und Vorhaben quälen, damit sie von diesen ablassen, und nicht das geschieht, was in diesem Buch so bitter zu schreiben war.
S.G.R.
∞
In nie endender Liebe zu meiner
am 30. September 2019
aus dem Leben geschiedenen Ehefrau.
Mit großer Dankbarkeit
gegenüber unseren Freunden
in
Deutschland,
Frankreich,
Griechenland,
Groß Britannien,
Österreich,
Schweiz,
Türkei.
Magst Du zweifeln, dass die Sterne glühen,
dass die Sonne sich bewegt,
magst die Wahrheit Du für Lüge halten,
aber zweifle niemals an der Liebe.
William Shakespeare (1564 – 1616)
Dieses Buch zu schreiben, stellte die bislang größte Herausforderung in meinem immerhin schon über 60 Jahre währenden Leben dar. Die Wunden eines Suizides verheilen bei den Hinterbliebenen – wenn überhaupt – nur sehr langsam. Die Narben hingegen bleiben für alle Zeit. Die Schmerzen und das wahrgenommene Leid sind schier unerträglich, mit unbekanntem Ausgang, mit immer wieder aufflammenden neuen Attacken. Ein Buch über die eigene Tragödie zu verfassen – trotz des Zieles anderen Betroffenen Hilfe hierdurch zu geben – stößt deswegen an die Machbarkeitsgrenze, überschreitet diese mitunter, wie ich während des Schreibens und den Korrekturläufen immer wieder schmerzvoll feststellen musste.
Im Vorfeld, aber auch während der Arbeit an diesem Buch, kamen mir überdies immer wieder Zweifel, ob ich dazu fähig sein würde, zudem, ob es mir überhaupt obliegt, ein solches Werk zu verfassen. Schließlich bin ich weder Psychologe, noch Therapeut, auch kein Arzt oder Trauerbegleiter. Würde ich mich also nicht nur viel zu weit über meine Kompetenzen hinaus wagen? Würde ich mich auf Themen und Problemstellungen einlassen, für die Menschen jahrelang studiert, sich als Fachleute in der Praxis geformt und komplettiert haben? Steht es mir überhaupt zu, mich auf dieses Terrain zu begeben, unabhängig der Tatsache, ob und was ich selbst erlebt, gespürt, recherchiert und geschlussfolgert habe, so sehr ich auch glaube, dass meine Erfahrungen mitnichten als Einzel- oder Sonderfall gesehen werden können, man meine Geschichte und mich durchaus als repräsentativ verstehen muss?
Am Ende dieser Überlegungen aber bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es weder verwerflich noch unsinnig sein kann, als Suizid-Betroffener ein Dokument zu verfassen, welches allein darauf abzielt, anderen Menschen in einer Ausnahmesituation zu helfen, Beistand zu geben, Augen ein wenig zu öffnen, die geschundene Seele zu beruhigen.
Mir geht es zudem auch gar nicht darum, „Recht“ haben zu wollen, auch nicht um eine kybernetische Konkurrenz zu Experten des Psychotherapie- oder Psychiatrie-Genres zu entwickeln, nicht um Besserwisserei, Angabe oder gar Narzissmus. Auch nicht darum, mein eigenes Leid zu kaschieren, in dem ich mit halbgaren Thesen und pseudowissenschaftlichen Attitüden aufwarte. Hier könnte ich nur als Scharlatan beurteilt werden, was dann sicher auch berechtigt wäre.
Suchen Sie eine akademische Expertise, dann sind Sie besser bedient, dieses Buch weder zu kaufen, noch zu lesen. Zahlreich und fast überall sind Experten zu finden. Das sollte demnach kein Problem darstellen. Suchen Sie die Nähe zu einem Menschen, der durch die gleiche Hölle gegangen ist, die aktuell die Ihre ist, zu jemandem, der alle Phasen durchlaufen hat, die auch die Ihren waren, sind oder sein werden, der Ihnen somit Erfahrungen nahebringen kann, die ganz sicher hilfreich sein werden, auch wenn diese dann nicht identisch 1:1 bei Ihnen in Ansatz zu bringen sind, dann wären Sie schon ganz richtig in diesem Buch angekommen.
Aber vor allem werde ich auf die schier unzählig anmutenden Fragen eingehen, die Ihnen aktuell (und noch für sehr lange Zeit) den Mittelpunkt Ihres Daseins nach dem Suizid Ihres geliebten Menschen ausmachen werden. Das werde ich weitestgehend sehr „unwissenschaftlich“ gestalten, aber dafür mit umso größerer Verständigkeit, der richtigen Antizipation und objektiver Ehrlichkeit. Denn das ist es, was Sie derzeit am meisten benötigen – und was unglücklicherweise am schwersten zu generieren ist.
Aber ich möchte an dieser Stelle auf Sie als Leser/in eingehen und Ihnen aus tiefsten Herzen sagen, wie leid es mir tut, dass Sie Anlass haben, dieses Buch zu lesen. Kein fröhlicher und unbeschwerter Mensch greift zu einem Buch wie diesem. Dazu bedarf es einer Tragödie, und eine solche wird Ihrem Motiv mit großer Sicherheit zu Grunde liegen. Lassen Sie mich Ihnen deshalb auch sagen, dass Ihr Schmerz durch nichts, auch nicht durch dieses Buch, geheilt werden kann. Die Tiefe und Unbegreiflichkeit ist nur von Ihnen selbst zu ergründen, niemand wird es Ihnen nachempfinden, nicht abnehmen, lediglich dann antizipieren können, wenn von diesem ein ähnlicher Schicksalsschlag erlebt und verarbeitet werden musste.
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