Jane Pejsa
Mit dem Mut
einer Frau
Ruth von Kleist-Retzow
Matriarchin
im Widerstand
Aus dem Amerikanischen von
Beate Springmann
Der Verlag dankt für die freundliche Unterstützung bei der Herausgabe der deutschen Ausgabe Ruth-Alice von Bismarck, Heinrich von Kleist-Retzow, Katrina Söderberg-Jahn, Ida Gräfin von Zedlitz und Trützschler und Peter Zimmerling.
Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.deabrufbar.
1. Digitale Auflage 2012 Zeilenwert GmbH
ISBN 9783865064493
© 1996 by Brendow Verlag, D-47443 Moers
Original: Matriarch of Conspiracy.
Copyright © 1991 by Jane Pejsa. All rights reserved.
By arrangement Kenwood Publishing, Minneapolis, Minnesota, USA.
Quellenhinweis: Texte und Briefe von Dietrich Bonhoeffer
© Chr. Kaiser/Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh
mit freundlicher Genehmigung des Verlages.
www.brendow-verlag.de
Dieses Buch ist den Männern und Frauen gewidmet,
die zu allen Zeiten und in allen Ländern
dem Unrecht und der Unehrenhaftigkeit widerstanden,
und vor allem denjenigen,
die für diesen Einsatz ihr Leben ließen.
Cover
Titel Jane Pejsa Mit dem Mut einer Frau Ruth von Kleist-Retzow Matriarchin im Widerstand Aus dem Amerikanischen von Beate Springmann
Impressum Der Verlag dankt für die freundliche Unterstützung bei der Herausgabe der deutschen Ausgabe Ruth-Alice von Bismarck, Heinrich von Kleist-Retzow, Katrina Söderberg-Jahn, Ida Gräfin von Zedlitz und Trützschler und Peter Zimmerling. Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.dnb.de abrufbar. 1. Digitale Auflage 2012 Zeilenwert GmbH ISBN 9783865064493 © 1996 by Brendow Verlag, D-47443 Moers Original: Matriarch of Conspiracy. Copyright © 1991 by Jane Pejsa. All rights reserved. By arrangement Kenwood Publishing, Minneapolis, Minnesota, USA. Quellenhinweis: Texte und Briefe von Dietrich Bonhoeffer © Chr. Kaiser/Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh mit freundlicher Genehmigung des Verlages. www.brendow-verlag.de
Vorwort der Autorin
Dank
Prolog
I Die Gräfin von Großenborau, 1867–1886
»Konts Ruth«
»Ja, tausendmal ja«
»Wo du hingehst«
II Die Frau des Landrats, 1886–1897
Besuch in Kieckow
Der König ist tot
Die Taufschale
Ein Fest zur Erntezeit
»Treu bis zum Tode«
III Die Witwe von Kieckow, 1898–1911
Eine Besucherin aus Kniephof
Männliche Besucher in Kieckow
Zu Hause in Stettin
Die Antwort heißt Nein
Eine unerwartete Hochzeit
»Meine verlorenen Söhne«
IV Der gute Soldat, 1912–1930
Konstantin
»Mit Flügeln wie Adler«
Vom König verraten
Eine Hochzeit in Kieckow
Der Garten in Klein Krössin
Zwei neue Bücher
Familientreffen in Wartenberg
V Großmutter Ruth, 1931–1938
Eine böse Überraschung
Die Nation in der Krise
Das Bildnis des Kaisers
Finkenwalde
Ein doppelter Geburtstag
Karneval in Schmenzin
Die Silberhochzeit
VI Die Freundin des Pastors, 1939–1943
Gewissenskonflikte
Die Verschwörung
Gespaltene Loyalität
Unerfreuliche Nachrichten
Ein Treffen in Klein Krössin
Die Verlobung
Gescheiterte Pläne
Briefe und Geschenke
VII Die letzte Matriarchin, 1944–1945
Der Führer lebt!
Heldentod
Das Gefängnis an der Prinz-Albrecht-Straße
Feuersturm
Flucht nach Westen
Vom Teufel geritten
Ein Ruf aus der Ferne
Epilog
Stammtafeln
Übersichtskarte
Anmerkungen
Bibliografie
Lebensdaten
weitere Werke
Ruth von Kleist-Retzow wurde 1867 als Gräfin von Zedlitz und Trützschler geboren. Sie starb 1945, wenige Monate nachdem Deutschland besiegt und das Dritte Reich Adolf Hitlers zerschlagen war. Ihr ganzes Leben verbrachte sie in Preußen östlich der Oder und Neiße, wo sich die feudale Gesellschaftsstruktur bis weit in das 20. Jahrhundert halten konnte.
Diese so konservative Umwelt formte eine Frau und eine Familie, die es nicht dabei bewenden ließen, den Nazis von Anfang an Widerstand zu leisten. Vielmehr beteiligten sich vier der engsten Familienmitglieder aktiv an Versuchen, Adolf Hitler zu töten und das Naziregime zu Fall zu bringen.
Das Leben Ruth von Kleist-Retzows sowie der Kreis derer, die sie inspirierte, erregte zunächst Aufsehen durch einige, wie es schien, unzusammenhängende historische Anekdoten, unter anderem auch aus dem Leben Dietrich Bonhoeffers. Dieser deutsche Theologe war einer der Anführer der wenigen, die dem Versuch der Nazis, die evangelische Kirche gleichzuschalten, energisch entgegentraten. Später gehörte er einer Verschwörung an, deren Ziel die Beseitigung Hitlers und der Nazis war. Sein Leben und sein Tod sowie seine umfangreichen Schriften stellen ein Vermächtnis dar, das noch heute in weiten Bereichen als Vorbild für gesellschaftliches und politisches Handeln Gültigkeit hat.
Ruth von Kleist-Retzow war es, die Bonhoeffer in seinen gegen die Nazis gerichteten religiösen Aktivitäten in den ersten Jahren der Naziherrschaft unterstützte. In diesen gefährlichen Zeiten entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen dem ledigen Theologen aus Berlin und der Matriarchin aus dem alten Preußen.
Im Laufe der Zeit führte Ruth ihn in ihrer Familie ein. Dadurch entstand die Verbindung zwischen der politischen Verschwörung in Berlin, zu der er gehörte, und der von ihrer Familie geprägten militärischen Verschwörung. Ruth stellte auch eine Verbindung privater Natur zwischen Bonhoeffer und ihrer Enkelin Maria von Wedemeyer her. Die später daraus entstandene Liebe unterstützte sie. Als Bonhoeffer kurz vor dem Sieg über Deutschland im Mai 1945 von den Nazis hingerichtet wurde, waren die beiden verlobt und beabsichtigten zu heiraten.
Ein halbes Jahrhundert nach dem 2. Weltkrieg und Holocaust steht noch die Frage im Raum: Wie konnte aus diesem vermeintlich erzkonservativen, antidemokratischen und militaristischen, für die alten preußischen Gebiete typischen Milieu eine Familie hervorgehen, die sich in Deutschlands schwärzester Zeit so verhalten hat, wie es hier beschrieben wird – eine Familie, die nicht nur Hitlers und der Nazis wahre Natur sehr früh erkannt, sondern sie konsequent und oft sogar heroisch bis zum Ende bekämpft hat?
Wenn es auf diese Frage überhaupt eine eindeutige Antwort gibt, so liegt sie in der Lebensgeschichte von Ruth von Kleist-Retzow. Ihre Wurzeln reichen weit zurück, über ihr eigenes langes Leben hinaus. Die Anwesenheit Otto von Bismarcks, des Architekten des deutschen Nationalstaats, bei Ruths Taufe ist von symbolischer Bedeutung für ihren gesamten Lebensweg. Ebenso zeugt die jahrhundertealte Verbindung zwischen ihrer Familie und der Familie ihres Mannes mit der preußischen und deutschen Monarchie von einer Loyalität, die die Monarchie selbst noch überdauerte.
Im 20. Jahrhundert, vor allem in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg, wurde die Geisteshaltung von Ruth und Gleichgesinnten zu einem Anachronismus. Diejenigen, die jahrhundertelang die deutsche Politik, die öffentliche Verwaltung und vor allem das Offizierskorps der Armee beherrscht hatten, verfielen während der kritischsten Jahre der um das Überleben kämpfenden Weimarer Republik in Passivität. Einige weniger wohlwollende Betrachter der Geschichte würden sagen, sie hätten durch ihre Untätigkeit zum Fall der Republik und dadurch zum Erfolg Hitlers und den damit zusammenhängenden Gräueln beigetragen.
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