Jane Pejsa - Mit dem Mut einer Frau

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Geboren in gräflichem Hause in Schlesien folgt Ruth ihrer Jugendliebe Jürgen von Kleist-Retzow nach Pommern. Dort musste sie schon früh als junge Witwe die Verantwortung für den großen Gutsbetrieb und die fünf Kinder übernehmen. Ihre scharfe politische Beobachtungsgabe machte sie schon früh für die verheerenden Lehren Hitlers hellhörig. Ihr Gut wurde zu einem Zentrum des Widerstandes. Mit dem Theologen Dietrich Bonhoeffer verband sie nicht nur ihre Enkelin Maria von Wedemeyer, mit der Bonhoeffer später verlobt war. Ihre kritische Meinung und ihr aufrichtiger christlicher Glaube machten sie zur Beraterin und engen Vertrauten des 1945 in Flossenbürg ermordeten Widerstandskämpfers. Eine lebendig erzählte Biografie, die dem beispielhaften Leben von Ruth von Kleist-Retzow nachspürt – eine Persönlichkeit voller Mut und Gottvertrauen in einer von Menschenverachtung erfüllten Zeit.

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Auf diese Weise lebt Ruth ihre Fantasien aus, in denen sie träumt, eines Tages werde sie ein schöner Prinz holen und auf ein Schloss irgendwo in den weiten Ländereien Preußens bringen. Freilich kommt es ihr nie in den Sinn, dass sie ja schon das Leben einer Märchenprinzessin führt.

»Ja, tausendmal ja«

1870. Die Armeen König Wilhelms haben Frankreich vernichtend geschlagen. In Preußen geht dieses Ereignis als Sieg von Sedan und Sturz Napoleons III., des letzten französischen Kaisers, in die Geschichte ein.

1871. Am 18. Januar wird Wilhelm, König von Preußen, im Schloss von Versailles zum deutschen Kaiser Wilhelm I. proklamiert. Sein Reich ist das zweite Reich in der deutschen Geschichte; das erste war im Mittelalter durch Kaiser Heinrich I. gegründet worden. Die vorherrschende Rolle im zweiten, alle deutschen Fürstentümer im Süden und Westen umfassenden Reich spielt Preußen. Es ist der erste moderne deutsche Nationalstaat mit großen Gebieten, die von Slawen, Franzosen und Skandinaviern bewohnt sind. Bezeichnend ist aber auch, dass die deutschsprachigen Teile Österreich-Ungarns nicht dazugehören. Der Traum eines Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ist tot, lebendig und weit verbreitet aber ist der Geist Friedrich Barbarossas. Erstaun­licherweise spielt Wilhelm I. eine nur zögerliche Rolle in der Entstehung dieses Reiches. Er ist nicht geneigt, die Rolle des Kaisers von ganz Deutschland anzunehmen, gibt dem Drängen seines Ministerpräsidenten Otto von Bismarck, jetzt Kan­zler des Deutschen Reiches, jedoch nach. Das neue Reich ist einzig und allein Bismarcks Verdienst und gleichzeitig Höhepunkt seiner Karriere. Er schafft ein gewähltes deutsches Parlament, wenn auch mit stark eingeschränkten Rechten. Der Kanzler allerdings ist direkt und ausschließlich dem Kaiser unterstellt.

Dieser kühne Schritt Bismarcks aber findet nicht nur Un­terstützung. Zu den Verfechtern des Reiches zählen die Intellektuellen, die Mittelschicht, die Industriearbeiter, die selbstständigen Bauern und sogar die Dorfbewohner aus Schlesien und Pommern. Sie tragen den Geist des Nationalismus im Herzen und glauben, ein Nationalstaat müsse unweigerlich zu wirtschaftlichem Fortschritt und einer gerechteren Gesellschaft führen. Im Gegensatz dazu befremdet dieser Schritt den preußischen Landadel, also genau jene Konservativen, die Bismarck ursprünglich zur Macht verholfen haben. Sie profi­tieren noch von den Privilegien der Feudalgesellschaft und fürchten, diese beim Entstehen einer modernen deutschen Nation zu verlieren.

1881. Graf Robert von Zedlitz und Trützschler ist einer der einflussreichsten Landbesitzer in ganz Schlesien. Sein Gut Großenborau gilt vor allem wegen der von ihm eingeführten Techniken der Hochwasserregulierung als ein vorbildlicher landwirtschaftlicher Betrieb. Der Graf ist Mitglied des schlesischen Wirtschaftsentwicklungsausschusses und konnte durch dieses Gremium seine modernen Hochwasserregulierungsmethoden in ganz Schlesien bekannt machen. So gelang es, die Hochwasser, die früher Leben und Besitz in den Fluss­tälern ständig bedrohten, wirksam zu regulieren. Robert war auch einer der Vorsitzenden einer Landbesitzervereinigung, auf deren Berliner Kongress er die Mitglieder davon überzeugen konnte, sich über ihre parteipolitischen Interessen hinaus mit gemeinsamen landwirtschaftlichen Problemen zu befassen. Seine Erfolge bei der Überwindung parteipolitischer Interessen sind seinem alten Freund, dem Kanzler, nicht verborgen geblieben; in der Tat ist Graf Robert einer der wenigen aus diesen Kreisen, auf den sich Bismarck verlassen kann.

Daher kommt es nicht überraschend, als Bismarck Robert im September 1881 zum Regierungspräsidenten in Oppeln ernennen lässt. Diese Ernennung erfolgt im Namen des Königs und nicht des Kaisers, da Kaiser Wilhelm I. Preußen weiterhin als König regiert. Unter den schlesischen Landbesitzern ruft Roberts Ernennung große Freude hervor. Einer der Ihren und nicht irgendein Fremder aus Brandenburg oder Pommern regiert nun über sie.

In Großenborau reagiert man mit einer Mischung aus Freude und Sorge auf diese Neuigkeit. Im Dorf macht sich ein Gefühl der Unsicherheit breit, da die Anwesenheit des Grafen im Alltagsleben immer von Vorteil war; andererseits ist man auch stolz auf die unerwartete Wahl des Kaisers. Die Gefühle in der Familie reichen von freudiger Erregung bis zu tiefer Trauer, bedeutet doch des Vaters neue Stellung ­den Umzug nach Oppeln in die Residenz des Regierungspräsidenten, einen richtigen Palast mit elegant möbliertem Wohntrakt und Büroräumen.

Für Ruth ist der Gedanke an den Umzug schon Vorbote für das Ende ihrer unbeschwerten Kindheit. Eine Veränderung hatte bereits stattgefunden. Ihr Bruder Rob, mit dem sie ein vertrauensvolles Verhältnis verband, war vor einem Jahr in die Militärakademie eingetreten. Er bereitet sich nun im Kadettenkorps Lichterfelde auf die militärische Laufbahn vor. Bei seinen gelegentlichen Besuchen zu Hause führt er lange Gespräche allein mit dem Vater in der Bibliothek, hinter verschlossenen Türen. Für Ruth ist Rob ein Mann geworden, während sie noch ein Kind ist. Ob das allen Kindern widerfährt, die Großenborau verlassen? Ruth vermutet, dass dies wohl so ist. Was Ruth nicht weiß, ist, dass Rob in langen Gesprächen seinen Vater inständig bittet, die Armee verlassen und den seit 700 Jahren in den Familien der Zedlitz und Trützschler üblichen Lebensweg aufgeben zu dürfen – er möchte nach Amerika auswandern und als »Selfmademan« sein eigenes Leben aufbauen. Sein Vater kann diesen unglaublichen Wunsch nicht verstehen; er plagt sich mit Selbstvorwürfen, da er meint, er habe in seiner Rolle als Vater vollkommen versagt. Später jedoch wird Rob seinen Traum aufgeben, denn er ist ja schließlich ein Zedlitz – Treue bis zum Tod!

1882, April. Gerade ist die gesamte Familie aus Lichterfelde nach Oppeln zurückgekehrt. Unter blühendem Flieder und Spiräen wurde Rob zum Leutnant des Ersten Preußischen Garde-Infanterieregiments ernannt. Ruth ist auf ihren Bruder mächtig stolz; sie behauptet, sie könne für immer und ewig seine Uniform bewundern, ohne den Blick auch nur einmal abzuwenden.

Die fünf Zedlitz-Kinder sitzen an der großen Tafel in der Residenz des Regierungspräsidenten, zwei auf der einen Seite, drei auf der anderen. Graf Robert sitzt am Kopfende, Gräfin Agnes ihm gegenüber. Ruths Platz ist zur Linken ihres Vaters. Das Tischgebet wurde bereits gesprochen und die Kinder essen schweigend ihre Suppe. Der Vater, an niemand speziellen oder vielleicht an alle gemeinsam sich wendend, sagt: »Heute hat mir der alte Kleist seinen Sohn als Referendar angemeldet.« Wenige Tage später kommt Ruth im Empfangszimmer an dem silbernen Tablett vorbei, welches als Ablage für Visitenkarten dient. Es stapeln sich dort bereits die Kärtchen, die immer zweifach abgegeben werden, eine für den Grafen, eine für die Gräfin. Obenauf liegen zwei identische Karten mit dem Aufdruck »Jürgen von Kleist-Retzow1, Kammergerichtsreferendar«.

An einem schönen Sommerabend einige Wochen später darf Ruth ihren Vater zu einem Konzert der Militärkapelle begleiten, welches im Freien außerhalb von Oppeln stattfindet. Ruth selbst lernt und spielt eifrigst Klavier, und so möchte ihr Vater ihr mit diesem Konzert eine besondere Freu­de bereiten. Nun sitzt sie neben ihm in der Loge des Regierungspräsidenten, während er die Passanten grüßt. Plötzlich wendet er sich ihr zu und deutet auf einen jungen Mann in der Ferne. »Dieser junge Mann ist Kleists Sohn«, sagt er und widmet seine Aufmerksamkeit gleich wieder denjenigen, die ihn begrüßen wollen.

Ruth jedoch kann ihren Blick von dem großen, schlanken, gut aussehenden Mann mit den dunklen Augen, dem dunklen Schnurrbart und dem bemerkenswert ernsthaften Gesichtsausdruck nicht abwenden. Sie werden einander nicht vorgestellt, auch kommt der junge Mann nicht vorbei, um dem Grafen die Ehre zu erweisen. Trotzdem weiß Ruth genauso sicher, wie sie Ruth heißt, dass dieser Mann, Kleists Sohn, sie ebenso intensiv beobachtet wie sie ihn.

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