Stefan G. Rohr - Der Funke eines Augenblicks

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Ludwig Maler begleitet seinen sterbenden Vater, der immer wirrer und unzugänglicher wird, in eine Spezialklinik in einer bekannten Kurstadt. Diese Wochen sind für ihn geprägt von den letzten Stunden des Todkranken, dessen Gedanken und Ängste. Parallel aber erlebt er in der quirligen Casino-Metropole Skurriles, Amüsantes und teils Prickelndes. Das alles will gar nicht zu seiner eigentlichen Situation passen. Eine Erzählung mit viel Tiefgang, aber eben auch mit satirischem Flair, einem kritischen Blick auf Menschen und Gesellschaft, die den Leser nicht nur fesselt, sondern auch großartig amüsiert.

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Stefan G. Rohr

Der Funke eines Augenblicks

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Inhaltsverzeichnis

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Der Funke eines Augenblicks Stefan G. Rohr Der Funke eines Augenblicks Dieses ebook wurde erstellt bei

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Impressum neobooks

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In der Klinik hatte ich meinen Vater schlafend angetroffen. Die Betreuer baten mich, ihn möglichst nicht zu wecken, er hätte eine sehr unruhige Phase durchlebt und es täte ihm sicher gut, wenn er nun zunächst ungestört bliebe. Das wollte ich natürlich akzeptieren, öffnete aber noch kurz die Türe zu seinem Zimmer für einen kleinen Spalt um wenigstens einen Blick auf ihn werfen zu können. Er lag auf dem Rücken mit leicht nach hinten gestrecktem Kopf und halb geöffnetem Mund. Ich vernahm ein wiederkehrendes kurzes Röcheln, abgehackt, nichts Gutes verheißend. Seine Haut war aschgrau, seine Wangen eingefallen, die Augen tief in den Höhlen eingesunken.

Obwohl ich diesen Anblick nun schon einige Zeit kannte, erschrak ich erneut. So sah der Tod aus, schon im Raume stehend, wenn er sich nach und nach des Menschen bemächtigte. Und im Diesseits gewöhnt man sich nur sehr schwer an diese Bilder. Eine Hoffnung gab es keine mehr. Es ging vielmehr um die Frage des Wann und Wie, und es zerbrach mir auch an diesem Tage das Herz ihn so zu sehen. Hier gab es keine Sanftmut, keine schmeichelnd bettenden Daunenkissen eines sanften Entschwindens. Das Ringen um die letzten Augenblicke war nicht romantisch, nicht wiegend, nicht luftig leicht. Das Tier stand im Raum, sein Opfer umlauernd, es zerrte und fletschte mit den Zähnen, riss immer häufiger an ihm, ließ nicht mehr ab, kannte keine Gnade, keine Niederlage. Es würde das Geschöpf besiegen, und sich seiner bemächtigen. Und erst dann durfte es Hoffnung geben, dass sich die nun freie Seele zu den Wolken gesellte, mit ihnen tanzen und ziehen konnte, entlastet von allen dunklen Tüchern, die sie zuvor so schwer bedeckten.

Vor der Kliniktür schnappte ich unwillkürlich nach Luft. In meiner Nasenschleimhaut hatte sich der Geruch von Desinfektionsmittel, feuchten Linoleumböden und kaltem Kantinenessen festgesetzt. Es war immer so. Man trug das Leid noch länger in den eigenen Atemwegen mit hinaus, im Gewebe der Kleidung, so als wollte es sich an einem festklammern, seine Schatten dehnen, das Vergessen mit lästiger Anhänglichkeit noch in die Länge ziehen.

Von einer der vielen Kirchen der Innenstadt vernahm ich das Schlagen der Glocke einer Turmuhr. Dumpf hallten die Töne durch die Gassen, sangen monoton ihr Lied der Zeit, dann plötzlich mehrstimmig, als folgte der Trauer um die verlorene Stunde die Freude über die nun folgende, gerade neu geborene. Eine Gemeinde, die sich ein solches Spielwerk leisten konnte, musste wohlhabend sein, und verdorben. Denn die reichsten Kirchen haben nicht selten die meisten Sünder. Gespendete Glocken, Altare, Orgeln, Monstranzen, Statuen und natürlich auch Turmuhren dienen der Reinwaschung. Und je prächtiger die Gabe, desto schuldbeladener der edle Spender. Gottes Gnade musste somit käuflich sein. Ein Geschäftsmann also, der mit der Verdammnis drohend gute Kasse zu machen verstand. In armen Gemeinden wird man ihn demnach wohl missen. Da gibt es nichts zu holen. Und wer mittellos bleibt, kann getrost der Konkurrenz überlassen werden. Eine klare Verteilung des Marktes, ein Kartell zwischen Gott und seinem Antagonisten. Ich kam zu dem Schluss, unter diesen Umständen das Paradies gar nicht mehr als so erstrebenswert anzusehen. Der bessere Teil der Gesellschaft ließe sich wahrscheinlich viel eher irgendwo zwischen Fegefeuer und dem Untergeschoss antreffen.

Unbemerkt, ganz in meinen Gedanken vertieft, war ich in die Innenstadt gegangen. Links von mir das pompöse Kurhaus mit seinem bekannten Casino, der Trinkhalle und dem Odeon, in dem sich das Flötenorchester einer hiesigen Schule gerade auf eine Darbietung vorbereitete. Eine Mädchenschar mit Zöpfchen, weißen Blusen, blauen Röckchen, Kniestrümpfen und Lackschuhen stellte Notenständer auf, andere bliesen ihre Instrumente warm und verursachten dabei ein heilloses Durcheinander von schrillen Lauten, die nur schwerlich die harmonische Umformung in etwas Hörbares versprachen.

Mir war ohnehin nicht nach Flötentönen zumute, und so ging ich an den Kolonaden vorbei, schaute in die Auslagen der kleinen Boutiquen, den Lädchen mit sündhaft teuren Uhren und funkelnden Brillantgeschmeiden, deren Preise nicht ausgewiesen waren. Die Frage, ob das eine milde Geste gegenüber Menschen wie mir gemeint war, ihnen nicht an den Kopf werfen zu wollen, wie ärmlich doch die Reichweite ihrer Kaufkraft ausgefallen sei, oder es nur um einen billigen Trick handelte, den arglosen Bewunderer über die Schwelle zu locken, ließ ich unbeantwortet. Ich hatte nicht vor, dem per Selbstversuch auf den Grund zu gehen.

Wie viele von den hier Spazierenden aber wirklich in der Lage waren, sich ein Einfamilienhaus an den Arm oder um den Hals zu binden, war auch nicht zu erkennen. Die Fülle an Juwelieren und Boutiquen auf engstem Raume ließ jedoch die Vermutung zu, dass die Zahlen von Schaulustigen und Abverkäufen lukrativ korrelierten. Der Ausschank von Champagner und Chablis an einem halben Dutzend gut positionierter Stände war sicher auch nicht ohne Hinterlist gedacht. So manche zarte Kauflaune entwickelte sich nach ein, zwei Gläschen zu einem mächtigen Verlangen. Und die Kreditkarte erledigt dann den Rest.

Viele trugen große Hüte, als kämen sie direkt vom Golfplatz. Wer ein Polohemd trug, hatte meist den Kragen hochgeschlagen, was aussah, als hätten sie sich übereilt angezogen und keine Zeit mehr gehabt, noch einmal in den Spiegel zu gucken. Auch die vielen bunten Wattewesten, deren Designursprung aus dem Konstruktionsbüro einer Schwimmwestenfabrik stammen musste, oder knallgelbe Cordhosen sowie schottisch-karierte Beinkleider erzählten von eigenwilligen Modevorlieben der an mir vorbeischlendernden Herrenwelt.

Die Damen hatten sich kleine Einkaufstüten über den Arm gehängt, auf denen die Namen der umliegenden Boutiquen oder eines sündhaft teuren Designerlabels zu lesen waren. Sie trugen sie wie Trophäen, und ich fragte mich, ob es diese auch einfach nur so, ohne Inhalt, irgendwo zu kaufen gab. Mehr aber faszinierte mich die große Geschicklichkeit, mit der die meist eleganten Grazien ihre prächtigen Hüte trugen. Das war nicht allein dem Umstand geschuldet, dass schon der einzelne Stück so manches Mal eine Artistin als Trägerin verlangte, auch stießen die stolzen Besitzerinnen offensichtlich nie mit ihren Kopfbedeckungen zusammen, was ich als große Leistung empfand, denn der Radius so mancher Kopfbedeckung konnte mit dem eines Hula-Hoop-Reifens problemlos mithalten.

Ich hatte die Fußgängerzone erreicht. Unzählige Cafés hatten Tischchen und Stühle vor die Türen gestellt, Sonnenschirme aufgespannt und es herrschte emsiges Treiben. Trotz des noch nicht allzu weit fortgeschrittenen Aprils war es warm, sonnig und das Klima versprühte das Flair einer Stadt in der Toskana. Das Sprachgewirr hatte babylonische Ausmaße. Ich hörte Russisch, arabische Dialekte, viel Französisch, Japanisch und Chinesisch, immer wieder Englisch und manchmal auch ein wenig Deutsch, dann meist in der für die Region so typischen Mundart.

Eine alte Leierkastenfrau hatte sich zwischen zwei Bistros platziert und dudelte alte Weisen aus den 40er Jahren. Es schien, als ob sie die Kleiderkammer des Stadttheaters geplündert hatte. Sie trug ein wallendes schwarzes Bühnenkleid, hatte sich bunte Schals umgehängt und einen kecken Strohhut aufgesetzt. Ein kleines Sträußchen bunter getrockneter Feldblumen steckte in der Bordüre und wippte bei jeder ihrer Bewegungen rhythmisch von links nach rechts. Das sah lustig aus, und half ein wenig die vielen schiefen Töne aus ihrer Quetschkommode zu überhören.

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