Rolf Obergfell - Rheinabwärts

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Nach dem Verlust seiner Freundin erfüllt sich der Protagonist einen Kindheitstraum und fährt auf einem Frachtschiff rheinabwärts von Basel nach Rotterdam. Er erlebt dabei die verschiedenen Aspekte des Flusses wie die Geologie, die Geschichte, die Flora und Fauna, die Schleusen, alte Berufe wie Fischer, Flößer oder Goldwäscher, die Technik eines Binnenschiffes, die Lebensumstände der Schiffer oder die Atomkraftwerke entlang des Flusses. Auch der Umweltschutz, der illegale Waffenhandel und das Seemannsambiente Rotterdams spielen eine Rolle, genauso wie das Treideln und die Fachsprache der Binnenschiffer.

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Strickmann packte das mitgebrachte Frischobst in den Kühlschrank und beeilte sich, in seine Kammer zu kommen. Auf dem Fenstersims sah er eine ganze Reihe von Blumentöpfen mit Orchideen. Da hatte jemand einen grünen Daumen. Aber er wollte sich jetzt nicht näher damit beschäftigen, wollte ins Steuerhaus hinauf, um zu sehen, wie das Schiff ablegte.

Neben dem Steuerstuhl im Zentrum – arrangiert wie ein Thron – befand sich ein Tisch, an dem die Besatzung ihre gemeinsamen Kaffeepausen zelebrierte. Jetzt, während der Anwesenheit Strickmanns, war das auch die Besucherecke.

Das Ablegemanöver – eine äußerst symbolträchtige Handlung – verlief seltsamerweise ganz unspektakulär. Luuk stand mit einem Walkie-Talkie auf dem Kai und wartete auf Marits Kommando. Als ihn ein Bahnarbeiter von einem Güterzug herunter ansprach, brachte er den Eisenbahner mit einer schroffen Handbewegung zum Schweigen, ganz auf das Rauschen in seinem Funkgerät konzentriert. Endlich kam das Kommando. Er nahm das Tau vom Poller und informierte Marit:

"Bug ist klar."

Fast gleichzeitig kam eine zweite Bestätigung. Ein freundliches Herauf mit euch ! für Luuk und den Matrosen am Heck, noch ein paar Sekunden, damit sie an Bord kommen konnten und Marit schob zwei Hebel am Steuerstand ganz sachte nach vorne. Da heulte keine Maschine auf, es gab nicht einmal Vibrationen. Das Schiff bewegte sich kaum, aber es bewegte sich. Zur Kaimauer hin entstand eine Wasserrinne, die immer breiter wurde. Marit war hochkonzentriert, beobachtete die Bordkameras, suchte mit den Augen die Umgebung des Schiffes ab, schaute durch das Fernglas auf den Fluss, beschleunigte. Die Fahrt hatte begonnen.

Mit einem Schlag fühlte sich Strickmann im Zentrum der Welt. Alles um ihn herum bewegte sich – die Kaimauern, die Krane, die Lagerhäuser, der Pylon, der den Punkt symbolisiert, an dem die Grenzen von Frankreich, Deutschland und der Schweiz zusammentreffen, die Funkzentrale des Hafens, die ganze Stadt. Selbst der Fluss und die Landschaft jenseits der Hafeneinfahrt – sie kamen auf ihn zu, neugierig, wie um ihn willkommen zu heißen. Nur er selbst schien bewegungslos in der Mitte zu stehen. Die Wohnschiffe am französischen Ufer glänzten in der Sonne, die Leute an Bord grüßten mit einer lässigen Handbewegung herüber. Strickmann fuchtelte in der Luft herum und beobachtete heimlich Marit. Er würde ihre knappe Bewegung systematisch üben müssen oder eine ganze Weile auf einem Schiff verbringen, bis er sich so eins fühlte mit der Situation, sich so selbstverständlich verhalten konnte wie sie. Marit bemerkte seine Unsicherheit und erklärte ihm den Hintergrund:

"Diese Wohnschiffe sind meistens umgebaute Frachter. Das da drüben gehört einer älteren Dame aus Paris, einer ehemaligen Pianistin. Sie war jahrelang mit einer péniche auf dem Rhein und der Rhone unterwegs. Als sie mehr Platz wollte und ein größeres Schiff brauchte, musste sie sich entscheiden: Rhone oder Rhein. Sie entschied sich für das Dreiländereck, jetzt ist sie hier hängen geblieben. Nachdem sie in Basel ein paar Monate vertäut war, hat ihre Mannschaft gemeutert: zu langweilig, zu wenig los. Da hat sie sie bei halbem Lohn freigestellt. Wenn sie weiter will oder sie sonst braucht, müssen ihre Leute innerhalb von zwei Tagen an Bord sein. Aber ihr gefällt es hier, sie will gar nicht weg."

"Langweilt sie sich nicht?"

"Von wegen. Sie hat gemeint, das sei die beste Zeit ihres Lebens."

"Wie denn das?"

"Ihre Wochenendpartys sind legendär. Freitagabends gibt es ein Begrüßungsmenü – stundenlang. Während dieser Zeit trödeln die Leute ein 9und werden einander vorgestellt. Samstags geht es hoch her mit Bar, Buffet und Band, am Sonntag wird ausgeschlafen und wenn wir zu Mittag essen, gibt es bei denen ein Katerfrühstück. Danach verabschieden sich die Gäste allmählich, zuerst die aus Marseille, etwas später die aus Paris, zuletzt die Einheimischen. Mittlerweile will jeder eingeladen werden."

Zuerst wunderte sich Strickmann über Marits Verwendung des Wortes trödeln , bis ihm bewusst wurde, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache war. Ihre Sprachkompetenz war enorm, bis dahin war ihm kein Fehler aufgefallen.

"Jedes Wochenende Party?"

"Nicht jedes. Manchmal lädt sie sich nur einen Liebhaber ein, manchmal geht sie in die Vogesen wandern oder zum Skifahren in die Alpen. Als wir dabei waren, war es eigentlich keine richtige Party. Da hatte sie lauter Schriftsteller eingeladen. Kaum hatten die ihre Trinksprüche losgelassen und ihre Vorspeise zerdrückt 10, ging es los mit den Diskussionen: Wann die epische Vergangenheit in der indirekten Rede angewendet werden müsse und wann die Zwergengegenwart notwendig sei, solcher Schreibkram eben. Es war ziemlich öde, bis jemand den Vorschlag machte, sie sollten doch ihre Standpunkte mit Beispielen aus ihren eigenen Texten belegen. Da haben sie vorgelesen – von den eitlen Gockeln hatte jeder seine Bücher dabei. Am Anfang gab es ziemlich viel Beifall, aber als der Alkoholpegel gestiegen war, kam die erste vorsichtige Kritik und schließlich endete das Ganze in wüsten Beschimpfungen. Einer aus Marseille lästerte über die redundanten Nullmorpheme eines Parisers – was immer das auch sein mag –, ein anderer bemängelte den Aufbau eines Textes bei einem superbekannten Autor aus der Provinz: Überall fehle bei dem der Plot, und zwar in allen seinen Texten – durchgängig. So wurde das Wort zum Schlager des Abends: Es wurde durchgängig gelästert und durchgängig gebechert, einer ging durchgängig an Deck, um immer wieder frische Luft zu schnappen, und einer, der die Austern nicht vertrug, saß durchgängig auf der Toilette. Als ein junger Schnösel einem älteren Goncourt-Preisträger vorwarf, er würde Tag für Tag die Sprache vergewaltigen, schüttete der ihm sofort ein Glas Rotwein ins Gesicht. Ein Verbrechen sei das, erwiderte der Junge, einen solchen Wein auf diese Art und Weise zu verschwenden. Aber das sehe diesem arrivierten Fuzzi ähnlich, einen 1978er vom Château Lafite-Rothschild nicht von einem Johannisbeersaft unterscheiden zu können."

Marit musste bei diesen Erinnerungen noch einmal schmunzeln:

"Luuk war sehr beeindruckt von solchen Weinkenntnissen. Dabei habe ich genau gesehen, wie der Junge einige Zeit vorher das Etikett gelesen hat. Ich habe mir die Flasche später etwas genauer angesehen und auf dem Boden noch ein Preisschild gefunden: 520 Euro – und es war weniger als ein Liter. Das Ganze endete damit, dass sich eine Dreiergruppe zu Siegern erklärte, weil sie die anderen locker unter den Tisch gesoffen hatte. Und das meine ich wörtlich: Sie saßen unter den Tischen auf dem Fußboden, lümmelten neben einer Couch in irgendeiner Ecke oder lagen in leeren Fächern der Bücherregale – es war schlicht niemand mehr in der Lage zu widersprechen. Beim Literarischen Frühschoppen im Fernsehen bekommt man so etwas nicht einmal ansatzweise geboten. Trotzdem reicht mir eine solche Party. Das waren alles ziemlich abgedrehte Leute, von richtiger Arbeit haben die keine Ahnung – und von Schiffen zweimal nicht. Von denen wusste keiner, dass ein Plot ein Schaubild ist mit allen äußeren Faktoren, die den Kurs eines Schiffes beeinflussen: Wind, Strömung, andere Schiffe, Hindernisse im Wasser. Und keiner von diesen Schreiberlingen stellte die Frage, wo eigentlich das Geld der Gastgeberin herkam. Jemand hat das ja irgendwann einmal verdienen müssen."

"Und was hat sie sich dabei gedacht, euch zu so einer Runde einzuladen?"

Strickmann sah, dass sich vorne die neue Fußgängerbrücke näherte, eine filigrane Konstruktion aus silberfarbenen Stahlträgern und dünnen Drahtseilen mit flatternden Fähnchen zum Schutz der Vögel. Sie war für die Anwohner inzwischen selbstverständlich und vereinfachte die Verbindung von Weil nach Huningue sehr.

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