Rolf Obergfell - Rheinabwärts

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Obergfell - Rheinabwärts» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Rheinabwärts: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Rheinabwärts»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Nach dem Verlust seiner Freundin erfüllt sich der Protagonist einen Kindheitstraum und fährt auf einem Frachtschiff rheinabwärts von Basel nach Rotterdam. Er erlebt dabei die verschiedenen Aspekte des Flusses wie die Geologie, die Geschichte, die Flora und Fauna, die Schleusen, alte Berufe wie Fischer, Flößer oder Goldwäscher, die Technik eines Binnenschiffes, die Lebensumstände der Schiffer oder die Atomkraftwerke entlang des Flusses. Auch der Umweltschutz, der illegale Waffenhandel und das Seemannsambiente Rotterdams spielen eine Rolle, genauso wie das Treideln und die Fachsprache der Binnenschiffer.

Rheinabwärts — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Rheinabwärts», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Draußen, bei den Schiffsführern, war es ernüchternd, wie viele erfolglose Gespräche er führte. Stundenlang war er immer wieder durch den Hafen gezogen, hatte gewartet, hatte Matrosen beobachtet und abgepasst, wenn sie Müll entsorgten oder vom Einkaufen kamen und hatte seine Frage gestellt. Aber da war nichts zu machen: Jemanden mitzunehmen bedeutete, ihm Zugang zur Privatsphäre der Wohnung zu erlauben. Angeblich waren es immer die mitreisenden Frauen, die das nicht wollten. Und den Schweizer Schiffen ist es sowieso verboten, Schweizer Frachtschiffe dürfen grundsätzlich keine Passagiere mitnehmen, Tankschiffe zweimal nicht. Und die Schiffsführer halten sich daran, würden sonst ihren Versicherungsschutz verlieren. Manche sind gerade schlecht gelaunt, antworten nicht einmal. Einer fand ihn wohl sympathisch und ließ sich auf ein längeres Gespräch ein: Er solle Containerschiffe fragen, da habe er bessere Chancen. Die hätten eine richtige Crew, manchmal fünf oder sechs Matrosen. Für die gebe es Kammern und wenn gerade eine frei wäre … Ein ausgesucht entgegenkommender Partikulier erklärte ihm, dass er ihn sofort mitnehmen würde, es gebe sogar ein freies Bett an Bord. Aber leider fahre er nicht nach Rotterdam. Er lade gerade eine Fuhre nach Stuttgart und ab Mannheim gehe es den Neckar hinauf. Daran hatte Strickmann kein Interesse und verabschiedete sich genauso freundlich, wie sich der Partikulier ihm gegenüber verhalten hatte. Beim Weggehen sah er die Längenangabe, die in der Schiffsmitte deutlich lesbar angegeben war: 111 Meter. Offensichtlich gab es auch unter den Kapitänen solche und andere: Erst in der Woche zuvor hatte ihm einer erklärt, dass auf dem Neckar die maximale Schiffslänge 105 Meter betragen könne, längere Schiffe passten dort nicht in die Schleusenkammern.

Der Rückweg zur Straßenbahn war nach solchen Absagen das härteste Stück Arbeit des ganzen Tages. Zuerst die trostlose Berme entlang, über löchrige Asphaltwege und rutschige Treppen mit rostigen Eisengeländern. Die Gebäude waren dann wesentlich verwahrloster als auf dem Hinweg. Die ausgebesserten Stellen im Rauputz der Lagerhallen waren heller und stachen von ihrer Umgebung deutlich ab. Die Kesselwagen, an denen er vorbeikam, wurden nur noch durch ihren Rost zusammengehalten. Unter den vernachlässigten Betonrampen lagerte das Gerümpel von Jahren und rottete vor sich hin: Schaltafeln aus Sperrholz, Fahrgestelle von kleinen Handwagen, alte Eisentüren, Holzbalken und leere Gasflaschen, Stahlregale, asbestverseuchte Platten aus Eternit, alles schmierig oder unter einer fingerdicken Schicht aus Staub. Ein Gebäude in schwarz-grauem Putz war bedeckt mit dem Dreck von 100 Jahren, viele Fensterscheiben waren eingeschlagen. Die Winden im Boden zwischen den Gleisen bewiesen, dass sie hier nicht einmal genug Loks hatten, um ihre Güterzüge zu rangieren. Die rote oder blaue Farbe der Lagertüren blätterte ab. Dazu brannte die Sonne vom Himmel und es war stickig, kein Wind regte sich. Aus den Verwaltungsgebäuden kamen die ersten Angestellten in sichtlicher Vorfreude auf ihren Feierabend. Die Buchhalter, Telefonistinnen und Disponenten gehörten zu den Glücklichen, die den ganzen Tag mit Frachtschiffen zu tun hatten. Jetzt verließen sie diese Welt so schnell wie möglich, um ihr eigentliches Leben zu leben, eilten zu ihren Autos oder begrüßten ihre Partner, die gekommen waren, sie abzuholen. Das waren die Leute, die ihm am Telefon empfohlen hatten, direkt in den Hafen zu gehen und die Schiffsführer persönlich zu fragen. Eine andere Möglichkeit gebe es nicht. Und genau das hatte er wieder einmal getan – ohne Erfolg, wie immer bisher. Nicht einmal eine Telefonnummer hatte er erhalten oder einen Schiffsnamen, den er im Internet hätte recherchieren können – nichts, einfach nichts.

Aus einem Hinterhof tauchte eine Radfahrerin auf – immerhin eine kleine Chance.

"Hallo. Kennen Sie sich hier aus, bitte?"

Sie hielt an, stieg ab:

"Hoi 2. Ja, schon."

"Gibt es hier eine Beiz 3, wo sich die Leute von den Schiffen treffen?"

Sie schüttelte den Kopf:

"Das weiß ich nicht. Vielleicht im Rostigen Anker oder im Seemannskeller ."

Sehr originell, diese Namensgebung: Jäger treffen sich im Morschen Hochsitz , Angler im Wilden Wurm und Schiffsleute eben im Rostigen Anker – wie könnte es anders sein.

"Und wo finde ich die?"

"Da gehen Sie bis zu den Garagen da vorne, links über die Bahngleise und die Treppe hinunter zum Rhein. Der Rostige Anker hat jetzt aber geschlossen."

Hervorragend. Vielleicht eine Chance in der zweiten Beiz:

"Und die andere?"

"Der Seemannskeller ? Der ist in dem türkisfarbenen Hochhaus da vorne, unten drin, im Untergeschoss."

Sie zeigte auf eine Böschung.

"Sehr schön, das hilft mir weiter. Danke vielmals."

"Gerne. – Es gibt noch das Schiff . Da treffen sich manchmal Schiffsführer. Wenn Sie zur nächsten Haltestelle gehen, kommen Sie daran vorbei. Wissen Sie, wo das ist?"

"Ja, ich bin mit dem Tram hergekommen. Merci auch. Ciao."

Wieder einmal verhielt sich jemand ausgesucht freundlich, obwohl Strickmann an seiner Sprache sofort als Deutscher zu erkennen war. Diese Frau war ganz selbstverständlich vom Fahrrad gestiegen und schickte ihn nicht zu einer Kneipe, die gar nicht geöffnet hatte. Aber für heute war es genug. Strickmann hatte schon ein paar Stunden im Hafen zugebracht, war enttäuscht und ging zurück, wollte sich nur noch schnell dieses Schiff anschauen. Er erinnerte sich an die Darstellung eines Hafenmotivs auf einer Hauswand: Vor hohen Kaminen und behäbigen Öltanks entluden zwei Schauerleute ein paar Kähne, jeder gebeugt und mit einem vollen Sack auf dem Rücken. Die ästhetisierenden Pastellfarben wollten nicht so richtig zu der schweren körperlichen Arbeit passen. Aber wie sich herausstellte, war das an einem anderen Gebäude. Das Restaurant Schiff war tatsächlich nicht zu verfehlen, auch seine Frontseite war mit Motiven vom Leben am Fluss bemalt: wettergegerbte Männer mit Stocherstange und Netz in einem Weidling, ein Fährmann in einer der berühmten Basler Gierseilfähren, die mit der Kraft der Strömung betrieben werden, ein Steuermann am Ruder eines Frachters. Daneben ein improvisierter Mast mit einer Reihe bunter Wimpel. Hier gab es allerdings keine Pastellfarben, hier waren kräftige Brauntöne verwendet worden, für Erde, Holz und Haut. Schwarze Umrisslinien verstärkten den Eindruck von harten Burschen, die ihr Leben lang schwere körperliche Arbeit im Freien verrichtet hatten. Die nächsten dieser Fähren gab es erst wieder in Plittersdorf bei Rastatt und in Ulm über die Donau.

Der Publikumsbetrieb spielte sich bei den herrschenden Sommertemperaturen auf der Terrasse ab, innen in der Gaststube war kaum jemand. Strickmann fielen die Holztäfelung an den Wänden auf, ein paar aufgehängte Rettungsringe und großformatige historische Fotos von Dampfschiffen. Er setzte sich an einen freien Tisch und bestellte eine Stange 5. An einem offenen Fenster saß eine Gruppe Handwerker beim Jassen 7, an ihrer Arbeitskleidung als Maler, Schlosser oder Bauarbeiter zu erkennen. Interessanter war eine bunt gemischte Gruppe am Stammtisch daneben – vielleicht ehemalige Matrosen, die in Erinnerungen an ihr früheres Leben auf dem Wasser schwelgten, eine Schweigsame, die sich lange nicht am Gespräch beteiligte, und eine Resolute, die den Männern in der Runde Kontra gab, wann immer sie es für angebracht hielt. Vor ihr auf dem Tisch stand eine leere Teetasse, daneben lag ein Handy.

Einer der Alten war neugierig und fragte die Teetrinkerin:

"Wartest du schon lange?"

"Eine halbe Stunde. Aber es ist noch Zeit."

"Wann kommt er?"

"Er schätzte um drei. Die Strömung ist gerade stark, es hat geregnet die letzten Tage."

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Rheinabwärts»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Rheinabwärts» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Майк Йогансен - “Vorwärts”
Майк Йогансен
Sylvia Obergfell - Schattenzeit
Sylvia Obergfell
Sylvia Obergfell - Die Erbsenkönigin
Sylvia Obergfell
Rolf Obergfell - Karrieren
Rolf Obergfell
Frank Schmidt - Ein Jahr talwärts
Frank Schmidt
Rolf Obergfell - Katastrophen
Rolf Obergfell
Andreas Wolter - Die gute Alte Vorwärts
Andreas Wolter
Jacques Zwart - Abwärts
Jacques Zwart
Anna Cron - Schneewärts
Anna Cron
Отзывы о книге «Rheinabwärts»

Обсуждение, отзывы о книге «Rheinabwärts» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x