Rolf Obergfell - Rheinabwärts

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Nach dem Verlust seiner Freundin erfüllt sich der Protagonist einen Kindheitstraum und fährt auf einem Frachtschiff rheinabwärts von Basel nach Rotterdam. Er erlebt dabei die verschiedenen Aspekte des Flusses wie die Geologie, die Geschichte, die Flora und Fauna, die Schleusen, alte Berufe wie Fischer, Flößer oder Goldwäscher, die Technik eines Binnenschiffes, die Lebensumstände der Schiffer oder die Atomkraftwerke entlang des Flusses. Auch der Umweltschutz, der illegale Waffenhandel und das Seemannsambiente Rotterdams spielen eine Rolle, genauso wie das Treideln und die Fachsprache der Binnenschiffer.

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"Ich heiße Marit."

Ihre Augen waren lebendig, ihr Make-up so dezent, dass es kaum wahrnehmbar war. Ihr blassrosa Lippenstift kleidete sie in eine geheimnisvolle Aura, Nagellack hatte sie nicht nötig. Sie trug nur ein einziges Schmuckstück, einen silbernen Ring mit einem blauen Stein, vielleicht ein Lapislazuli.

"Freut mich – Wolf."

Er schüttelte ihre Hand. Sie verwendete eine Seife mit einem sehr intensiven Duft.

"Habt Ihr genügend Frischobst an Bord?"

"Ein paar Erdbeeren wären nicht schlecht, oder Kirschen. Gibt es jetzt noch frischen Spargel?"

"Wahrscheinlich nicht. Aber ich versuch's."

Dieses Mal verzichtete der Wirt nicht auf sein Geld. Er kassierte die Zeche und Strickmann verabschiedete sich, noch ungläubig und voller Zweifel an seinem Erfolg.

Als er die Haltestelle erreichte, wartete die grüne Tram abfahrbereit, das Symbol auf der elektronischen Anzeigetafel blinkte schon. Er gab der Frau am Steuer ein Zeichen und sie öffnete die Tür noch einmal für ihn. In Basel ist das nichts Besonderes, das machen alle so, die Passagiere und die Wagenführer. Drinnen war es angenehm kühl, die drückende Hitze in der Straße war nicht zu spüren. Allerdings war das mit den Sonnenschirmen etwas seltsam – er hätte nie gedacht, dass es so viele in Weiß-rosa geben würde in der Stadt. Überall waren sie zu sehen, an jeder Ecke, in jedem Straßencafé. Aber das war noch nicht besorgniserregend, konnte ganz leicht mit selektiver Wahrnehmung erklärt werden: Wenn man sich eine blaue Hose gekauft hat, sieht man plötzlich überall blaue Hosen. Er merkte erst auf, als die entgegenkommenden Straßenbahnen ebenfalls weiß-rosa waren, nicht mehr grün. Am Claraplatz stieg er aus. Die Litfaßsäulen dort – weiß-rosa. Die Werbeplakate in den Schaufenstern – weiß-rosa. Es war ungewohnt. Er suchte systematisch die Umgebung ab und war verunsichert: Weder gab es so viele weiß-rosa PKW, wie er sah, noch so viele Frauen in weiß-rosa Sommerkleidern. Und von den Fahnen, die weiter vorne entlang der Mittleren Brücke flatterten, hätte eigentlich keine einzige weiß-rosa sein dürfen. Ob das etwas mit der Musik zu tun hatte, die sie offensichtlich seit Neuestem in den Straßenbahnen spielten? Es war ein banaler englischer Schlager gewesen mit einem unverständlichen Text. Nur der Titel war annähernd deutlich: Pretty Flamingo. Dann auch noch eine Sehstörung: Er sah eine Art Überblendung, über die Stadt war ein Film von einer Gruppe Vögel projiziert, wie er sie aus dem Zoologischen Garten kannte. Die meisten Tiere stelzten in aller Ruhe auf ihren schier endlos langen Beinen im flachen Wasser herum und durchsiebten es mit ihren gebogenen Schnäbeln, um an die Kleintiere zu kommen, die ihnen als Futter dienten; andere putzten sich wie kurz vor dem Ausgehen auf ein Fest, die übrigen standen auf einem Bein und ließen sich die Sonne auf ihr Gefieder scheinen. Ein Ende der Gruppe war nicht zu sehen. Je weiter er in die Ferne schaute, desto größer wurde die Anzahl der Vögel und desto intensiver erschien ihm die Färbung der einzelnen Tiere, bis das Weiß aus ihrem Gefieder verschwunden war und sie nur noch rötlich leuchteten. Das waren nicht mehr ein paar Exemplare aus dem Zoo, das war eine ganze Flamingokolonie mit zehntausenden von Tieren, wie es sie in Afrika gibt. Plötzlich heben einzelne den Kopf, werden unruhig. Eine Spannung entsteht, die sich in alle Richtungen fortpflanzt und im Nu sämtliche Tiere erfasst. Die Protein-Party ist zu Ende, die tägliche Reinigung des Gefieders wird abgebrochen, selbst die Sonnenanbeter fahren ihr zweites Bein aus. Sie schauen verdutzt in die Runde, als ob sie fragen wollten, was denn los sei. Und es ist allerhand los – Aufbruch ist los, Aufbruch nach Norden. Noch zwei, drei Rufe und ein ohrenbetäubender Lärm bricht aus, weil sich überall Tiere in die Luft erheben und die ganze Kolonie unter wildem Gekrächze und Flügelschlagen nachfolgt. Sie bilden sofort ihre Flugformation und drehen ab Richtung Rhein.

Über der Mittleren Brücke weichen sie zum ersten Mal von ihrem nördlichen Kurs ab und beginnen über der Stadt zu kreisen, aber keiner der Passanten unten bemerkt das. Die Menschen reagieren überhaupt nicht, es ist, als ob sie die Vögel gar nicht wahrnehmen. Selbst als der Schwarm in den Tiefflug übergeht, befürchtet niemand, dass er der Spitze des Münsters gefährlich werden oder gegen die Scheiben des Hochhauses am Messeplatz krachen könnte. Das Rheintaxi kämpft weiter gegen die Strömung an, die Schwimmer mit ihren orangefarbenen Luftkissen lassen sich weiter flussabwärts treiben; die Fähren pendeln weiter von einem Ufer zum anderen, vor dem Kulturfloß sammeln sich die ersten Zuhörer des abendlichen Rockkonzertes, Frauen mit breitkrempigen Hüten und Männer auf Hollandrädern setzen ihren Heimweg von der Arbeit fort, Wasserskifahrer jagen hinter Motorbooten her wie an jedem Wochentag im Sommer.

Wann die Vögel die weiß-rosa Tram entdeckten, in der Strickmann saß, war nicht genau zu erkennen. Aber sie stoßen plötzlich andere Rufe aus, laute, lockende, und Strickmanns Straßenbahn reagiert darauf. Sie schüttelt sich und beschleunigt. Dabei faltet sie ihre Flügel auf und in der Mitte der Brücke erhebt sie sich ohne jede Anstrengung in die Luft, vermeidet spielend den Kontakt mit den elektrischen Oberleitungen und steigt hinauf bis auf die Flughöhe der Vögel, um sich ihren viel kleineren Artgenossen anzuschließen. Sie wird freudig begrüßt und in Windeseile weiß jeder in dieser riesigen Menge Tiere, dass ihre große Schwester mit ihnen kommen wird. Sie drehen ab und ziehen als kleiner werdende schwarze Punkte vor der gleißenden Sonne den Fluss hinunter, folgen seinem Lauf, bis sie hinter dem Rheinknie nicht mehr zu sehen sind. Das glitzernde Band unter ihnen leitet sie, vor ihnen liegt ein Reiseweg von 800 Kilometern. Strickmann hat kein Auge mehr für die Stadt, er ist vollauf mit seinen Gefühlen beschäftigt, die ihn jetzt überfluten und alle Zweifel ausräumen. Die Musik wird lauter, der Text deutlicher. Es geht um den Vergleich zwischen einer schönen Frau und einem Flamingo. Strickmann wundert sich keineswegs, dass dieses Lied ausgerechnet jetzt zu hören ist. Er hat es geschafft, hat einen Frachter gefunden – es geht den Rhein hinunter, es geht nach Rotterdam.

2

Strickmann fand die Flamingo ohne Probleme. Es war ein unauffälliger Frachter mit einem schwarzen Rumpf, einem weißen Streifen und ein paar Reibhölzern den Seiten entlang. Marit hatte eine Leiter an die Bordwand gestellt und hieß ihn willkommen, zusammen mit Luuk, ihrem Mann. Der erklärte ihm als erstes, dass an Bord jeder mit jedem per Du sei und das Deck vor allem bei Nässe ziemlich schlüpfrig. Anschließend führte er ihn zu einer freien Kammer im Bug – für einen Matrosen oder einen Lotsen, gab ihm seine Bettwäsche, zeigte ihm Bad und Küche:

"Zu Mittag kannst du mit dem essen, der gerade nicht fährt, sonst kannst du dich am Kühlschrank bedienen. Frisches Bettzeug habe ich dir gerichtet. Oben am Kaffeetisch ist ein Platz für dich. Du bist bei uns herzlich willkommen."

"Ich danke dir. Kann ich meine Tasche verstauen und dann sofort auf die Brücke gehen?"

"Klar. Du kannst dich an Bord frei bewegen. Bitte an der Technik nichts verändern und alles, was du hier mitbekommst, soll vertraulich bleiben."

"Selbstverständlich."

"Und wir nennen unseren Kommandostand Steuerhaus , nicht Brücke ."

Luuk trug verwaschene Jeans und ein ausgeleiertes T-Shirt, an den Füßen schwarze Sicherheitsschuhe. Er war Mitte 40, blond und sehr schlank, fast schmächtig. Es war deutlich zu sehen, dass er körperlich weniger hart arbeiten musste als die Männer auf dem Wandgemälde des Restaurants Schiff , wenn er auch genauso braun war wie sie. Seine direkte Art würde die Kommunikation unkompliziert machen.

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