Sabine Walther - La Espeja

Здесь есть возможность читать онлайн «Sabine Walther - La Espeja» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

La Espeja: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «La Espeja»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wenige Tage nach der Rückkehr in ihr Heimatdorf Alvaría verschwindet Leandra de Luna. Kommissar Neron reist aus Valencia an, um zu ermitteln: gegen das Raunen der Dorfbewohner und gegen einen Mythos, der auch ihn, den Skeptiker, zunehmend vereinnahmt.
Denn Leandra ist keine gewöhnliche 23-Jährige, sondern eine Espeja, in deren Augen sich die geheimen Sehnsüchte des Betrachters spiegeln. Eine überstrenge Erziehung sollte die Auserwählte zur Anführerin ihres Dorfes formen. Doch Leandra floh und verwandelte ihre Begabung damit in einen Fluch.
Haben sich die Bewohner von Alvaría an ihr gerächt? Halten sie Leandra gefangen oder haben sie die junge Frau getötet?
Ein mystischer Krimi, einfühlsam erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven zweier Menschen, die einander nie begegneten, obwohl ihre Schicksale unauflöslich miteinander verknüpft sind.

La Espeja — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «La Espeja», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dabei fürchten sie doch nur, ihre Schäfchen könnten bemerken, dass es nicht nur eine ferne höhere, sondern eine nahe niedere, aber deutlich besser funktionierende Gerechtigkeit gab.

Tohias funktionierte den einzigen Stuhl im Raum in einen Tisch um und platzierte den Kaffeebecher sowie einen kleinen Teller mit selbstgebackenen Keksen darauf.

„Von meiner Haushälterin“, sagte er, „einfach köstlich.“ Dann ging er, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, in die Hocke und fragte ihn, wie und wobei er ihm helfen könne.

Neron zog einen blauen Ordner aus seiner Tasche und entnahm ihm Leandras Foto.

„Sie kennen das Mädchen?“, fragte er.

„Aber natürlich“, antwortete Tohias. „Leandra de Luna, jeder hier kennt sie. Sie war ja ein paar Tage im Dorf, um ein Fest zu organisieren. Ich meine aber, sie ist am Ostersonntag schon wieder abgereist. Was ist mit ihr?“

„Sie ist nicht abgereist“, entgegnete Neron unwirsch. „Sie ist verschwunden. Oder untergetaucht. Wir wissen es nicht. Ich hoffte, Sie könnten mir mehr darüber sagen.“

Padre Tohias blickte schweigend auf das Foto und Neron war sich sicher, dass der Geistliche seine Worte sorgsam abwog. Er würde genau hinhören müssen, die Pausen zwischen den Wörtern analysieren, um zu verstehen, was sein Gegenüber preisgab, indem er es verschwieg.

„Tut mir leid“, sagte Tohias. „Ich habe keine Ahnung, was sie jetzt macht.“

„Glaube ich Ihnen gern“, knurrte Neron. „Aber Sie haben gewiss eine Ahnung, was geschehen ist, bevor sie verschwand. Oder wollen Sie mir erzählen, dass Sie ausgerechnet an Ostern nicht im Dorf waren?“

„Doch natürlich“, sagte Tohias.

„Ich habe am Karfreitag die Prozession geleitet, die Messen gelesen, die Osternacht betend und wachend in der Kirche verbracht. Ostern heißt für uns ja immer, Überstunden machen bis zum Umfallen. Deshalb konnte ich an der von ihr organsierten Feierlichkeit auch nicht teilnehmen. Es soll aber sehr lustig zugegangen sein, erzählte man mir.“

Neron stellte seinen Kaffeebecher mit einer heftigen Bewegung auf dem Stuhl ab. 35 Dienstjahre waren genug, um zu hören, dass der Padre log. Außerdem hatte das Fest direkt auf dem Platz vor der Kirche stattgefunden, er konnte also davon ausgehen, dass Tohias zumindest gehört haben musste, was sich draußen abspielte.

„Kannten Sie sie persönlich“, fragte er, „also sind Sie ihr früher schon einmal begegnet?“

„Nein“, entgegnete Tohias. „Ich hatte allerdings schon von ihr gehört, bevor sie anreiste. Und sie wird ja“, sein Blick schweifte zu dem aufgeschlagenen Buch auf seinem Schreibtisch, „auch hier und da erwähnt.

Eine sehr eigenwillige junge Frau mit einer sehr eigenwilligen Geschichte“, fügte er hinzu und hielt Nerons Blick einen Moment zu lange stand.

Immer dieselben Spielchen, dachte der Kommissar entnervt. Immer dieselben Typen, die glauben, sie wären klüger als wir.

Aber es half ihm nichts, er konnte das Prozedere nicht abkürzen, indem er sich den Padre schnappte, ihn kräftig schüttelte oder ihm rechts und links ein paar Ohrfeigen verpasste. Er würde den üblichen Weg beschreiten müssen. Fragen stellen, Lügen notieren, Widersprüche aufdecken, neue Fragen stellen. So lange, bis einem der Befragten der Schweiß ausbrach und er in seiner feigen Not doch noch gestand.

„Wo wird sie denn erwähnt?“, fragte er.

Padre Tohias stand auf und griff nach der Kirchenchronik.

„Schauen Sie“, sagte er. „Hier, der Tag ihrer Geburt, der 8. September 1995. Sie hat am selben Tag Geburtstag wie die Jungfrau Maria, wussten Sie das? Könnte das für Ihre Ermittlungen …, aber nein, was rede ich.

Vielleicht hat einer meiner Vorgänger, Padre Lopez, ihre Geburt deshalb mit einem Ausrufezeichen versehen. Vielleicht aber auch, weil die Leute im Dorf sie als Espeja bezeichneten. Sie wissen, was das bedeutet?", fragte er.

„Ich habe von diesem Unfug gehört. So eine Art Spiegelmensch, oder? Jemand, in dessen Blicken man sich erkannt fühlt.“

„Unfug, ja, ein alter Aberglaube, gegen den wir machtlos sind. Aber für die Dorfbewohner ist die Geburt einer Espeja ein enorm wichtiges Ereignis. Denn sie spiegelt nicht nur die Menschen in ihrer Nähe, sie wird auch zur Seherin erzogen, die ihr Volk eines Tages anführen soll.

Es heißt, eine Espeja werde nur alle zwei Generationen geboren – und zwar immer dann, wenn eine Katastrophe unmittelbar bevorsteht. Anfangs hat sie sich ihrer Bestimmung wohl auch gefügt, aber dann“, er ging zum Regal und zog ein weiteres Jahrbuch heraus, in dem er zielstrebig eine Seite aufschlug, „hier, der 1. September 2013, wenige Tage vor ihrem 18. Geburtstag. Lopez beschreibt …“

Padre Tohias unterbrach seine Rede, weil ihm bewusst wurde, dass er mit einem Ungläubigen sprach, der seiner Kirche nicht angehörte – so viel hatte er bereits über den Kommissar recherchieren können, nachdem der ihn angerufen und um ein Gespräch gebeten hatte.

„Beschreibt was?“, fragte Neron ungeduldig.

„Tut mir leid, Beichtgeheimnis“, antwortete Tohias.

„Beichtgeheimnis“, wiederholte Neron scheinbar ruhig. „Soso. Und trotzdem in den Kirchenbüchern vermerkt. Wollen Sie mich verarschen?“, brüllte er dann und sprang unvermittelt auf.

Aber er hatte Tohias wohl unterschätzt, denn der Padre ließ sich nicht einschüchtern, stellte das Buch ins Regal zurück, nahm einen Lappen, um den verschütteten Kaffee aufzuwischen, und ging dann wieder an seiner vorherigen Position in die Hocke.

„Hören Sie“, sagte er, „ich würde Ihnen wirklich gern helfen, Leandra zu finden. Aber ich weiß nicht, wohin sie gefahren ist, und ich bin nicht befugt, Ihnen Einblick in unsere Aufzeichnungen zu geben.

Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann“, fügte er nach einer kleinen Pause hinzu, „ist, dass Padre Lopez in der Nacht nach seiner letzten Begegnung mit Leandra de Luna und deren Großmutter an plötzlichem Herzversagen verstarb.

Sie können sich vorstellen, was für ein Geraune das gab. An ihrem 18. Geburtstag ging sie dann nach Valencia und seitdem … seitdem hat das Dorf sich verändert. Oder auch nicht, vielleicht ist das Eigenartige tatsächlich, dass sich seitdem rein gar nichts mehr verändert hat.

Fakt ist, dass sie seitdem nie wieder zurückkam, niemanden besuchte, nicht einmal ihre Großmutter, bei der sie aufwuchs, nachdem ihre Eltern verstorben waren. Bis eben, bis der Bürgermeister, der die Vorgeschichte so wenig kannte wie ich, ihr diesen dummen Auftrag erteilte.“

Neron nahm sich vor, seinen Jähzorn zu zügeln. Zwar war offensichtlich, dass Tohias etwas verschwieg, dass er log, aber sicher nicht, weil er etwas mit der Sache zu tun hatte. Er würde langsamer vorgehen müssen, Vertrauen aufbauen, ihn einbeziehen.

„Gut, ich verstehe“, sagte er. „Verzeihen Sie mein schlechtes Benehmen, es ist nur … Nein, ich will Sie nicht mit meinem Verdacht belasten“, fügte er dann listig hinzu, denn natürlich wusste er, dass die Vorstellung stets schlimmere Bilder hervorbringt als die Realität, so brutal sie auch sein mochte.

„Nur so viel: Ich muss herausfinden, was hier geschehen ist. Vielleicht lebt sie noch, vielleicht leidet sie gerade Höllenqualen. Können Sie das mit Ihrem Gewissen vereinbaren?“

„Natürlich nicht“, sagte Tohias leise und legte die Hand über die Augen, als plagten ihn schreckliche Bilder.

„Aber wie kommen Sie überhaupt darauf, dass ihr etwas geschehen ist? Vielleicht hat sie ihre Gründe, weshalb sie nicht nach Valencia zurückgefahren ist?“

„Sagen wir mal, ich weiß es nicht, ich …“

„Sie glauben es?“, fragte Tohias amüsiert, der bemerkte, dass dem Kommissar ein solches Wort nicht leicht über die Lippen ging.

„Ich vermute es“, korrigierte Neron ihn und blickte dem Padre ernst und ruhig in die Augen. „Ich bin lange genug im Dienst, um zu wissen, was ich erst noch beweisen muss. Und genau deshalb bitte ich Sie um Ihre Hilfe, Padre.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «La Espeja»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «La Espeja» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «La Espeja»

Обсуждение, отзывы о книге «La Espeja» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x