Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer
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„Gilt das auch für seine Ehefrau?,“ fragt Nancy beiläufig.
Ihr Vater schaut gerade aus, reckt das Kinn empor und schweigt.
Was hast du erwartet, Robert? Ein Abend im Kreis dieser Familie? Durchatmen, Ruhe bewahren und das Knistern im Gebälk überhören.
Immerhin hat Nancy erneut bei mir an Glaubwürdigkeit gewonnen.
Vor allem für das, was sie mir über ihre Mutter erzählt hat.
In die einsetzende Stille hinein erklärt Frau Jennings:
„Ich denke, ich lasse auftragen.“
Sie klatscht zweimal in die Hände. Sogleich öffnet sich hinter mir neben der rustikalen Kommode eine Holztür. Ein zierlicher chinesischer Diener in einer dunkelgrünen Uniform trägt auf einem Tablett eine Suppenterrine und vier kleine Schüsselchen mit den dazugehörenden ovalen Porzellanlöffeln auf. Erst serviert er dem alten Herrn Wong, anschließend mir und Nancy.
Zuletzt Miriam.
„Traditionell trinken Chinesen nach dem Essen. Aber Suppe vorweg muss natürlich sein,“ bedeutet mir Charles Wong.
Der Diener kehrt mit zwei vollen Serviertellern zurück, Hühnchen süßsauer mit gemischtem Gemüse, würziger Fisch mit Pilzen und Sojasprossen, dazu gekochter Reis. Wie üblich nehmen wir zunächst kleine Portionen in unsere Essschälchen, warten, bis der Gastgeber nach einem kurzen „Möge es Leib und Seele der Anwesenden gut tun“ zu essen beginnt.
Herr Wong spricht mir für die Beherrschung des Essens mit Stäbchen Anerkennung aus, erkundigt sich nach dem Grund meines Aufenthalts in der Stadt. Ich erwähne den bevorstehenden Workshop und meinen Beitrag als Trainer.
Charles Wong überrascht mich.
„Ich unterstelle, junger Freund, Ihnen sind die Aussagen des Zen-Buddhismus zum Wesen des Menschen geläufig. Sie bieten reiche Bezüge zum Wissen der traditionellen Heiler und Schamanen. Was die chinesische Naturmedizin über die kosmische Energie und ihr Wirken im menschlichen Organismus seit tausend Jahren zu sagen hat, wird glücklicherweise auch in der westlichen Welt zunehmend ernstgenommen, findet sogar Eingang in therapeutisches Handeln.“
Ich kann ihm nur zustimmen, berichte von meiner Arbeit mit Laser- und Druck-Akupunktur zum Stressabbau und gegen Körperverspannung.
„Ich sehe, junger Freund, Sie sind offen für ein sehr aufregendes Gebiet menschlichen Lernens. Sicher findet sich eine Gelegenheit, auf dem Weg weiterzugehen, solange Sie hier in der Stadt sind. Jedenfalls wäre es mir eine Freude, Ihnen entsprechende Anstöße bieten zu dürfen.“
Wirklich erstaunlich. Er spricht gebildet, weiß, wovon er redet. Sein Angebot weckt ein Gefühl von Gemeinsamkeit in mir, den Wunsch, länger in Ruhe mit ihm zu sprechen.
Wenn Contreras uns jetzt sehen könnte.
„Wenn deinen Worten Taten folgen,“ unterbricht Nancy meine Gedanken, „das fände ich super, Daddy.“
Es klingt mehr wie eine Anweisung als nach einer Bitte.
„Mein Mädchen,“ erwidert er trocken, „seit wann halte ich nicht, was ich verspreche?!“
Nach einer kurzen Pause meldet sich Miriam Jennings.
„Wie Sie sprechen, Mr. Berkamp, Sie leben weiter nördlich, richtig?“
Officer Clayton lässt heimlich grüßen.
„Die Himmelsrichtung stimmt, Mrs. Jennings. Mein Vater stammt aus Travers City in Michigan. Aber ich bin Deutscher.“
„Ihre Familie lebt in Deutschland?“
„Ich bin geschieden. Meine Tochter lebt hier in den USA. Sie ist ...“
Plötzlich gerate ich ins Stocken. Nancy hat mir unsanft auf den rechten Schuh getreten. Ungefragt fährt sie an meiner Stelle fort:
„Roberts Tochter lebt in Phoenix, Arizona. Sie ist dort Lehrerin. Sagtest Du nicht an der Desert Vista Highschool? Ist nicht wichtig, jedenfalls ist Robert amerikanischer als halb China-Town.“
Die Aufforderung in ihrem kurzen Seitenblick ist eindeutig.
„Ja, ... ja, das stimmt, die leben in Phoenix,“ bestätige ich.
„Ist das nicht schön, eine internationale Familie,“ verkündet Miriam. „Aber Phoenix wäre nichts für mich, mit den vielen Mexikaner-Banden und ihren dauernden Schießereien.“
Nancy schneidet ihr beinahe den Satz ab.
„Übrigens, Daddy, Robert war schon dreimal in China, auch auf der Langen Mauer, als er noch für die Autoindustrie gearbeitet hat.“
Als hätte der alte Wong auf das Stichwort gewartet. Er wird ungewöhnlich heftig, lässt uns kaum zu Wort kommen, schimpft derb und erregt über die Missgeburten von Managern in Detroit. Nur mit üppigen Steuergeldern hätten sie den Sauladen „General Motors“ über die Runden gebracht. Dessen Schrottkisten hätten längst ihr Daseinsrecht verwirkt.
„Diese Hohlköpfe!,“ befindet er entschieden. „Haben nur Dollar vor Augen. Leidenschaft für Technik und Kundenpflege kennen die nicht.“
Er betupft die Lippen mit der Serviette und ergänzt:
„Nur Geldmachen ohne höheres Ziel ist unanständig.“
Bemerkenswert, dies aus seinem Mund zu hören.
Wir sind längst beim Nachtisch, Obstsalat und Tee, angekommen.
„Die sollen sich warm anziehen.“
Audi und BMW seien technisch überlegen, hätten einen höheren Prestigewert und hervorragenden Kundendienst.
Ich höre kaum noch hin. Mehrfach tauchen störende Bilder in mir auf. Der chinesische Angreifer mit blutiger Nase, Officer Clayton an Nancys Küchentisch, Detective Contreras in Richtung Zimmerdecke predigend.
Hier komme ich mir langsam fehl am Platz vor, wie jemand, der bewundernd zuhören darf, wenn der Meister seine Weltsicht verkündet. Der Mann hat Sorgen.
Nancy dürfte ähnlich empfinden.
„Daddy,“ schiebt sie ihren Stuhl laut zurück und steht auf, „das wird die Herren in Detroit außerordentlich beeindrucken. Morgen wartet jede Menge Arbeit auf mich. Danke für das Abendessen.“
Nach chinesischen Anstandsregeln ein mittelschweres Vergehen.
Am liebsten möchte ich ihr ein Küsschen auf die Wange drücken.
Wong schaut verwundert auf seine goldene Rolex-Uhr, schüttelt den Kopf und stellt fest:
„Dein Studium hat mich ein Vermögen gekostet. Trotzdem sind gute Manieren bei dir immer noch Mangelware, mein Mädchen. Selbstverständlich lasse ich meinen jungen Freund hier nicht gehen, ohne ein paar Worte allein mit ihm gewechselt zu haben.“
Nancy setzt sich schräg auf die Vorderkante ihres Stuhls.
„Kommt nicht in Frage,“ erklärt sie entschieden. „Falls Du über den Vorfall auf der Treppe sprechen willst, bleibe ich dabei. Das betrifft mich in gleicher Weise. Erst recht, wenn es um Maßnahmen geht, die zu folgen haben.“
„Sehr richtig,“ hakt Miriam Jennings beflissen ein, „ich bin dabei, zumal die Kinder nach dem Schrecken öfter zu uns hier rauskommen sollten, meinst Du nicht, Charles?“
„Du hältst dich aus meiner Familie raus,“ weist Nancy sie zurecht. Ein Peitschenhieb könnte kaum bissiger sein. Ihre zusätzliche Botschaft ist eindeutig; der Stellung ihrer Mutter kommt Miriam nie auch nur nahe.
„Tja, meine Tochter, schneidig wie immer. Gehen wir hinüber in das Bücherzimmer,“ ist alles, was der alte Wong zum Angriff auf seine Miriam bemerkt.
Die schaut zur Zimmerdecke; kalte Wut in den Augen, Verachtung in den Mundwinkeln.
29
In der Eingangshalle erklärt Miriam Jennings knapp:
„Mal sehen, was die Abendnachrichten bringen.“
Ohne sich zu verabschieden steigt sie mit durchgedrücktem Rücken die Marmortreppe hinauf.
Durch einen offenen Türspalt zu einem abgedunkelten Raum gegenüber dem Speisesaal sind mehrere übereinander gestapelte Bildschirme zu erkennen. In das leise Summen von Ventilatoren mischen sich Geräusche, die vom Hantieren einer Person herrühren. Die Videokameras sind also in Betrieb, Haus und Garten werden überwacht.
Charles Wong führt uns am Treppenaufgang vorbei zum nächsten Zimmer. Ein mehrstufiger Rahmen, dickes Innenfutter aus Metall und aufgesetzte Holzverkleidungen verraten eine massive Sicherheitstür. Der mittelgroße Raum ist fensterlos und spürbar klimatisiert. Vom Boden bis zur Zimmerdecke füllen schwere Holzregale randvoll mit Büchern die Wände. Drei zweisitzige dunkelgrüne Ledersofas mit hohen Rückenlehnen und wulstigen Steppnähten gruppieren sich u-förmig um einen flachen quadratischen Tisch. In den Winkeln zwischen den Sofas stehen kleine quadratische Kommoden, in der Mitte darauf fest montiert jeweils eine Messingleuchte mit beweglichem Lampenschirm. Ringsum über den Bücherregalen sind schmale Bänder mit Leuchtdioden in die Zimmerdecke eingelassen, die den Raum in ein helles, angenehmes Licht tauchen. Der Stil englischer Lesezimmer der 1930-er Jahre lässt grüßen.
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