Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer
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Mein Ereignishunger richtet sich auf Beschäftigungen, die viele Leute zu langweilig finden dürften, um dafür aus dem Bett zu steigen.
Manchmal verbringe ich halbe Tage in den Leseräumen der verschiedenen Universitäten im Stadtgebiet oder drüben in Berkeley. Gelegentlich erkunde ich auf gut Glück ein Stadtviertel, das ich vorher noch nicht besucht habe, betrachte die vielfältig bunten Häuser mit und ohne meist winzigen Vorgärten. Bei klarem Wetter fahre mit dem Bus westwärts in den weitläufigen, überwiegend bewaldeten Golden Gate Park oder an den Pazifik dahinter, wo sich flache, graue Sandstrände mit langen, dumpf rauschenden Ozeanwellen mischen.
*
Eine Perle San Franciscos wölbt sich hoch über dem Broadway-Tunnel. Der „Russische Hügel“. Um das Jahr 1840 wurden hier oben mehrere Seeleute der „Russland-Amerika-Gesellschaft“ begraben.
Der Weg dort hinauf gehört zu meinem persönlichen Pflichtprogramm für den ersten Vormittag. Vorbei an dem Kabel-Antriebshaus für die Cable Cars laufe ich zügig die Washington-Straße hinauf. Die steigt an einigen Stellen so steil an, dass mir nach kurzer Zeit die Waden schmerzen und ich außer Puste gerate. Das gehört für mich dazu, um wieder in der Stadt anzukommen.
Ein kurzes Stück des Oberen Broadway über dem Autotunnel ist eine stille Sackgasse, die ostwärts von einer flachen Mauer begrenzt wird. Dahinter fällt der Hügel steil ab; die Autos in der Straße darunter dürfen nur quer zur Fahrrichtung parken. Wie an kaum einer anderen Stelle bietet sich von der Mauer aus ein offener und weiter Blick auf die Bucht bis hinüber nach Oakland.
Und auf den wirtschaftlich wichtigsten Teil von San Francisco; halbrechts der Finanzbezirk mit seinen Hochhaustürmen, dahinter die Oakland-Bay-Brücke sowie die Piers der Hafenanlagen, weiter links der „Telegraph Hill“ mit dem bekannten Coit-Turm, näher im tiefer gelegenen Vordergrund „North Beach“ mit seinen italienischen Restaurants und Cafés und gleich vor dem Hügel der weite Bereich von „China-Town“. Kaum verwunderlich ist „Russian Hill“ eine der feinen und teuren Wohngegenden der Stadt geworden.
Die wahre Größe der Häuser und Villen hier oben ist auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen, da sich viele an die steilen Hügelfelsen schmiegen und von hohen Mauern, dichten Büschen und alten Bäumen umgeben sind. Die ganze Gegend ist grün, die Luft riecht frisch, es ist angenehm ruhig.
Etwa fünfhundert Meter weiter nördlich, parallel zum Broadway, gibt es eine zweite ähnliche Sackgasse, die etwas höher gelegene obere Vallejo-Straße. Sie wird zur Innenstadt hin ebenfalls von einer flachen Mauer begrenzt, an die eine schmale, steil abfallende öffentliche Grünanlage anschließt. Auch hier verdecken links und rechts üppige Büsche und Bäume die wahrscheinlich teuren Häuser – ein Ort wie aus einer mediterranen Urlaubslandschaft, beschaulich, zum Verweilen einladend. Wenn – wie an diesem Dienstag Vormittag – die Sonne scheint, ist dies für mich der richtige Ort, um mit Muße dazusitzen und gedankenverloren auf die Stadt hinabzuschauen.
Zwischen beiden Sackgassen verläuft – mit nur vier oder fünf schmucken Häusern jeweils links und rechts – eine schmale Stichstraße, die nicht zufällig Florence heißt. An deren Ende führt eine gewinkelte und an der Außenseite von dichtem Grün umgebene, steile Steintreppe mit zwei Absätzen hinab zu der flachen Mauer am Oberen Broadway.
4
Mein kleines Glück mitten in der Großstadt. Eine gute halbe Stunde sitze ich auf einem schrägen Stück Gras jenseits der flachen Vallejo-Mauer. Tief durchatmen, den Ort fühlen, die Seele baumeln lassen, sich ziellos umschauen. Ein paar Gedanken an meinen Beitrag zu unserem Workshop melden sich von allein.
Von der Wiese schlendere ich die kurze Stichstraße Florence entlang. Erst später erinnere ich mich an eine Kinderstimme. Unbewusst nehme ich sie von unterhalb heraufklingend wahr, während ich die schmale Steintreppe zum Oberen Broadway hinabsteige.
„Janey, schnell, lauf weg, nach oben zum Eingang!“
Die Treppenstufen sind steil; ich achte auf meine Schritte abwärts. Und bekomme die Bewegung mit. Über den Rand der steinernen Treppenbegrenzung hinweg rechts unter mir. Aufwärts, mir entgegen, ein vorgebeugter Kopf mit kurz geschnittenem schwarzem Bürstenhaar, ein Stück männlicher Oberkörper, mit dunkelrotem T-Shirt bekleidet. Ein Mann kommt die Treppe hinauf.
Der Mann hat es eilig.
Noch ehe er den Treppenabsatz erreicht, ist wie ein Schatten eine Bewegung vor mir. Etwas stößt gegen mein linkes Knie. Nicht schmerzhaft; trotzdem erschrecke ich. Ein hörbar schnell atmendes, längliches, schwarzgelbes Bündel. Für einen Sekundenbruchteil denke ich an einen Hund.
Es ist ein Kind.
Geduckt und eben noch verdeckt durch die steinerne Treppenbegrenzung muss es um die Ecke des scharf gewinkelten Treppenabsatzes gewetzt sein. Ein kleines Mädchen. Es zuckt zurück, stolpert, greift dabei nach meinen Beinen. Keucht: „Hilf mir!“
Ein kleines, gehetztes Stimmchen.
Das Ganze braucht kaum zwei Augenblicke.
Ich greife zu, um mich selbst vor dem Stolpern zu bewahren. Mit der rechten Hand in einer leichten Verbeugung nach dem eisernen Handlauf an der Mauer. Mit der Linken fange ich instinktiv das Mädchen, um es vor dem Zurückfallen auf den Treppenabsatz zu bewahren.
Das Kind rennt davon, durchzuckt es mich.
Es wird verfolgt.
Gleichzeitig kommt der schwarzhaarige Mann um den Mauerwinkel des Treppenabsatzes, dreht sich in meine Richtung, setzt zum Sprung die nächsten Stufen hinauf an. Er schaut hoch, sieht mich, hält überrascht für einen Sekundenbruchteil inne. Wahrscheinlich bringt mich sein entschlossener Blick dazu; ich greife auch mit der rechten Hand nach dem Kind, erwische es unter dem Po. Schwups. Das Mädchen hängt, beide Arme um meinen Hals gehakt, vor meiner Brust. Ehe ich es richtig begreife.
Der Mann ist sofort an uns, zwei oder drei Stufen unter mir. Er packt meine rechten Hand, erwischt mit der anderen ein strampelndes Bein des Kindes. Er ist höchstens dreißig Jahre alt, hat asiatische Gesichtszüge, eine sportliche Figur mit strammen Muskeln an den Oberarmen und unter dem T-Shirt. Er stößt einen keuchenden Laut aus. Ich spüre, wie mein Arm nachgibt und das Mädchen ein Stück abwärts rutscht.
Der Mann zieht ruckartig an uns beiden.
Er tut es kräftig.
Beinahe entgleitet mir das Kind. Aber es hält fest, klammert sich an mich. Intuitiv lehne ich mich zurück und trete zu. Nicht fest genug, aus Angst, selbst die Treppe hinabzufallen. Ich erwische den Mann irgendwo unten am Brustkorb. Sein Zug an meiner Hand lässt nach.
Das Mädchen heult auf:
„Aua, lass los, aua!“
Zum Glück.
Ihr Schrei löst einen Schub Entschlossenheit in mir aus.
Ich trete erneut zu. Der Kerl hat es geahnt, lässt das Mädchen los und schlägt mit der rechten Handkante auf meinen Oberschenkel. Ein spitzer, heftiger Schmerz durchfährt mich. Mein Bein fühlt sich einen Augenblick lang wie taub an. Ich kippe vorwärts, zwei Stufen hinab, dem Mann entgegen. Mit dem weinenden Kind vor mir sehe ich nur einen Teil seiner Gestalt. Im Fallen drehe ich mich seitwärts, suche Halt an dem eisernen Handlauf an der Mauer, greife ins Leere, spüre flüchtig einen unangenehmen Zug im Nacken. Das Kind klammert sich an mich, mit aller Kraft.
Von unserem Fall überrascht versucht der Mann auszuweichen. Doch die Begrenzungsmauer des Treppenabsatzes lässt ihm keinen Raum. Ich gebe mir zusätzlichen Schwung, falle von der vorletzten Stufe mit der linken Schulter voll gegen den Kerl, er stöhnt, verdreht kurz die Augen, ruckt sogleich seinen Brustkorb empor und greift erneut nach dem Mädchen. Unsere Blicke treffen sich; schwarze asiatische Augen, durchdringend, verächtlich; dicht vor mir. Mich packt pure Angst. Schrecksekunde. Womöglich ist der Mann kampfsportgeübt. Wenn der voll in Fahrt kommt, sind das Kind und ich geliefert.
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