Karin Firlus - Smartphone, Sorgen und Salbei

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"Sie sind zu alt und zu teuer für diese Firma!" Diesen Satz knallt Irenes Chef ihr vor den Latz, einen Tag nach ihrem 55. Und er droht damit, sie wegzurationalisieren. Für Irene eine existentielle Bedrohung, denn ohne Partner oder Familie ist sie auf ihr Gehalt angewiesen. Mehr noch, ihre Mutter dümpelt in einem Heim in einer Welt des Vergessens vor sich hin; von dort ist keine Unterstützung zu erwarten. Und wie soll sie in ihrem Alter noch eine andere bezahlte Arbeit finden, von der sie leben kann? Aber nach fast 30 Jahren arbeiten mit 57 auf Hartz IV…
Rein theoretisch könnte ihre Tochter ihr helfen, aber Irene hat zu Sabine ein sehr distanziertes Verhältnis. Hilfe von ihr anzunehmen ist absolut keine Option.
Geldmangel, Einsamkeit und das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden – sieht so ihre Zukunft aus? Diese Aussicht stürzt Irene in eine tiefe Krise – schafft sie es, sich daraus zu befreien? Allein?
Tapfer kämpft sie gegen die Schikanen ihres Chefs an, der mit allen Mitteln versucht, sie loszuwerden. Und stolpert und fällt und entwickelt eine Krankheit nach der anderen – bis das Blatt sich wendet.

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Ihrem Mann war die Chance, alt zu werden, verwehrt geblieben. Hannes war mit sechsvierzig an Magenkrebs gestorben. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, als sie von seinem sicheren Todesurteil erfuhren.

Nachdem er eine Zeitlang von Magenschmerzen geplagt worden war, hatte er einen Termin bei seinem Hausarzt vereinbart. Der hatte etliche Untersuchungen angeordnet und für einen Freitagnachmittag um 18 Uhr einen Besprechungstermin anberaumt. Sie hatten sich gemeinsam auf den Weg gemacht, weil sie danach noch mit Freunden hatten essen gehen wollen.

„Falls ich ein Magengeschwür habe, darf ich wahrscheinlich nur Diät essen“, hatte Hannes vorgebaut.

„Wart erst einmal ab. Du wirst Tabletten verschrieben bekommen, mehr nicht!“, hatte Irene prophezeit.

Ihre Tochter war seit mittags bei ihren Eltern, wo sie bis Samstagsmittags bleiben würde. Sie hatten also einen entspannten Abend vor sich und würden am nächsten Morgen ausschlafen und sich einmal wieder in Ruhe lieben können. Somit waren sie überhaupt nicht auf den Tiefschlag vorbereitet, den der Arzt ihnen versetzte.

Er redete nicht lange um den heißen Brei. „Es tut mir leid, aber ich muss Ihnen mitteilen, dass alle Untersuchungen eindeutig darauf hinweisen, dass Sie Magenkrebs haben, Herr Hofmann. Bei der Blutuntersuchung hatten Ihre -“

Irenes Kopf war von diesem einen Wort beherrscht: Krebs. Magenkrebs! Das war tödlich, oder? Aber es gab sicherlich eine Lösung. Man musste doch operieren und eine Chemotherapie durchführen können.

„ … schon zu weit fortgeschritten.“ Der Arzt räusperte sich.

„Und was kann man dagegen tun?“, hatte Hannes sehr ruhig, wie es Irene schien, gefragt.

„Ich fürchte, nicht viel. Der Krebs ist im Endstadium, der Tumor hat bereits gestreut, deshalb können wir nicht operieren. Wir werden versuchen, die Ihnen verbleibende Zeit durch medikamentöse Applikation ertragbar zu gestalten, aber eine Chance auf Heilung besteht nicht.“

Irene wollte das nicht einfach so hinnehmen. „Aber es muss doch irgendeine Möglichkeit -“

Hannes legte ihr eine Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf. Er sah den Arzt an. „Wie lange noch?“

Dr. Heimann atmete tief durch. „Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Ein paar Wochen noch, drei bis vier Monate höchstens …“

Da hatte Irene angefangen hemmungslos zu weinen.

Sie stand im Bad, schaltete den Fön aus und setzte sich auf den Toilettendeckel. Tränen liefen ihr übers Gesicht. Sie spürte mit fast unverminderter Verzweiflung die damalige Hoffnungslosigkeit, den Schmerz und die Angst, die dieses Todesurteil in ihnen beiden ausgelöst hatte.

Einige Wochen – das war zu wenig, um noch sorgenfrei zu lieben, um Dinge zu tun, die man schon immer hatte tun wollen, aber auf eine unbestimmte Zukunft verschoben hatte, weil man davon ausging, dass man ja noch so viel Zeit haben würde.

Zeit genug, um das Nötigste zu regeln, ja. Ein wenig Erleichterung darüber, dass Hannes drei Jahre zuvor eine Lebensversicherung abgeschlossen hatte und Irene somit wenigstens einen Teil des Kredits, den sie für die Bezahlung der drei Jahre alten Eigentumswohnung aufgenommen hatten, würde ablösen können. Aber würde sie die Vier-Zimmer-Wohnung halten können? Um genügend Eigenkapital für den Wohnungskauf zu haben, hatte Hannes seine spätere Pension beliehen. Das hieß, dass er bisher nur während der letzten vier Jahre eingezahlt hatte. In dieser Zeit war seine Pension kaum angewachsen.

Sie erinnerte sich an die Gespräche, die sich nur darum drehten, wie sie und Sabine nach Hannes‘ Tod zurechtkommen würden. Irene war fuchsteufelswild. „Wie kannst du über solche Belanglosigkeiten reden im Angesicht dessen, dass du bald stirbst?“, hatte sie ihren Mann angefaucht.

„Das ist nicht belanglos, es betrifft schließlich das Leben meiner Frau und meiner Tochter. Es ist mir wichtig, euch einigermaßen versorgt zu wissen, nur so kann ich gehen, ohne von Verzweiflung zerfressen zu werden.“

Sie verstand ihn nicht. Sie an Hannes‘ Stelle hätte gewütet, geheult, geschrien. Wo blieb da die Gerechtigkeit? Was hatte ihr Mann, der nie jemandem etwas Böses getan hatte, nur verbrochen, dass er so früh sterben musste? Nichts! Und dennoch blieb ihm versagt, sein Leben zumindest bis zu einem Alter zu leben, wo es normal war, dass man starb.

Irene schnitt ihre Zehennägel. Und wann war dieses Alter erreicht, bei dem man sich sagte: „Nun ist es genug, nun will ich gehen?“ Früher, wenn sie überhaupt an das eigene Sterben dachte, was äußerst selten vorkam, hatte sie Zahlen wie 65, 70 im Kopf. Inzwischen wanderte diese Endzahl immer weiter nach hinten und landete in ihrer Vorstellung weit jenseits der achtzig – bei guter Gesundheit bis kurz vor Ende sozusagen. Den Gedanken an ihre Mutter schob sie weg, nicht das jetzt auch noch; sie hatte genügend Probleme mit sich selbst.

Hannes schien sich nicht einmal übermäßig zu grämen, dass er bald würde sterben müssen. Sie hatten an dem Abend, an dem der Arzt ihnen sein Todesurteil präsentiert hatte, nebeneinander auf dem Sofa gesessen und beide geheult. Aber Irene war diejenige gewesen, die ihre Angst und ihre Verzweiflung herausgeschrien hatte. „Bist du denn nicht stinkesauer, dass du bald sterben musst? Du wirst um die Hälfte deines Lebens betrogen, verdammt! Und ich auch.“

Später lagen sie nebeneinander im Bett, hielten sich an den Händen und konnten, obwohl es bereits nach Mitternacht war, nicht einschlafen. Bewusste, gemeinsame Zeit war ein kostbares Gut geworden.

Er sagte zunächst nichts, dann flüsterte er mit belegter Stimme: „Eigentlich bin ich nicht sehr überrascht. Ich habe mir zwar keine Sorgen gemacht, dass ich eine schlimme Krankheit haben könnte. Aber irgendwie habe ich geahnt, dass ich nicht mehr lange leben würde.“

Er hielt inne und sie hörte ihn im Dunkeln leise weinen. Sie drückte seine Hand, überwältigt von den Gefühlen der Liebe für ihn und von Verzweiflung bei der Vorstellung, den Rest ihres Lebens ohne ihn verbringen zu müssen.

Sie waren in diesen knapp zwölf Jahren, die sie gemeinsam verbracht hatten, zu einer Einheit zusammengewachsen. Sie konnte sich einfach nicht mehr vorstellen, ohne die Geborgenheit, die er Sabine und ihr vermittelte, überleben zu können; ohne seinen Humor und seinen Charme einen Grund zum Lachen zu haben; ohne die vertraute Zweisamkeit gern leben zu wollen.

Da sprach er leise weiter: „An Weihnachten stand ich am Esstisch und beobachtete deine Eltern, Sabine und dich, wie ihr Geschenke ausgepackt und fröhlich gelacht habt. Ich machte ein Foto, nur für mich, damit ich diese Szene in meinem Herzen und in meiner Erinnerung bewahren konnte. Ich fühlte mich außen vor und insgeheim ahnte ich, dass ich beim nächsten Weihnachtsfest nicht bei euch sein würde. Ich konnte mir das nicht logisch erklären, aber dieses Gefühl war so tief in mir drin, dass ich wusste, es war echt. Zwei Wochen später fingen die Magenschmerzen an.“

Irene setzte sich auf. „Du hattest so früh schon Probleme und bist erst im Februar zum Arzt gegangen? Das war leichtsinnig!"

Er zog sie zu sich hinunter, so dass ihr Kopf auf seiner Brust lag. „In der Uni ging es damals drunter und drüber, das weißt du doch. Ich hatte wieder mal keine Zeit krank zu sein. Und außerdem … ich glaube, ich wollte es einfach nicht wissen, wollte die Gewissheit hinausschieben. Solange ich keinen ärztlichen Befund hatte, würde ich leben, verstehst du?“

Knapp fünf Monate später, an einem strahlenden Spätsommertag im August, war er gestorben. Während der letzten Tage hatte er niemanden mehr erkannt.

Irene zog einen Pyjama über und ging in die Küche. Sie schnitt eine Tomate in Scheiben, die sie auf ihr Käsebrot legte.

Sie hatte mit zweiunddreißig Jahren zusammen mit ihrer neunjährigen Tochter am offenen Grab gestanden und sich gefragt, wie es weitergehen sollte, ohne Mann, ohne Versorger, ohne Vater für Sabine.

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