Rainer Schulz - Unterwegs zu Sándor

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Unterwegs zu Sándor: краткое содержание, описание и аннотация

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Wenn Jani, der Ich-Erzähler, in Ungarn, Tschechien und Israel allein, mit Carola oder Ines unterwegs ist, um Geschehnissen nachzuspüren, die in einen neuen Roman einfließen könnten, begegnet er an Orten, die ihm magisch erscheinen, wirklich oder vorgestellt Menschen, mit denen sich für ihn Liebe und Hass, Freundschaft und Feindseligkeit, Beglückung und Trauer verbinden. Während er, auf unterschiedliche Weise daran erinnert, vieles von dem, was ihm in zügellosen Zeiten widerfahren ist, noch mal durchlebt, kommt ihm immer öfter Sándor in den Sinn, der sich, wie er im Dorf am Rande der Puszta geboren, im Frühjahr 1944 als Einziger aus dem scharf bewachten Judenzug zu fliehen wagte.
Um zu erfahren, was aus ihm geworden ist, besucht er ihn schließlich mit Ines weit über Haifa in seinem auf einem Hang des Karmel erbauten Haus. Wird Sándor, der lange an der nahen Universität gelehrt hat, bereit sein, von sich preiszugeben, was Jani wissen müsste, um über ihn schreiben zu können?

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Ich ahne, dass Carola, die sich auf der Bank zurücklehnt, und, um nicht geblendet zu werden, ihre Augen schließt, ebenfalls spürt, was sie und mich gleichermaßen beschäftigt. Doch erst als wir eines Nachmittags vor dem „Gerbeaud“ unter einem Sonnenschirm sitzen, Cappuccino trinken, Dobostorta essen und gelegentlich zu den beiden Stehgeigern blicken, die, um möglichst viele Münzen in ihren Hut geworfen zu bekommen, ein Stück entfernt auf dem Vörösmarty tér unermüdlich spielen, sprechen wir darüber.

„Schuld daran“, sagt sie, „sind nicht allein die Gegebenheiten oder Umstände, wenn sich so selten genau das einstellt, was wir erwarten.“

„Sondern?“, frage ich.

„Es liegt, glaube ich, mehr an uns selbst.“

„Das heißt?“

„Wir sind nicht mehr die, die wir beim letzten Mal waren. Jede Stunde, in der wir wach sind, verändern wir uns durch das, was uns widerfährt. Sicher, es geschieht immer nur ein klitzekleines bisschen, so dass wir’s von Tag zu Tag nicht bemerken. Aber wenn wir nach einem Jahr dorthin zurückkehren, wo wir gewesen sind, zeigt sich, dass wir aus dem Blickwinkel von heute in unsrem Gedächtnis ein überholtes, unvollständiges Bild gespeichert haben, weil wir nun anders sehen, werten und empfinden. Oder wie erklärst du’s dir?“

„Ähnlich.“

Hinzu kommt, denke ich, dass wir von manchem nichts gewusst haben: nicht von Elisabeth Sass Brunner und ihren eindrucksvollen, in Japan, Indien und anderswo gemalten, sehr farbigen Bildern, die mich in der Ausstellung auf der Andrássy ut stark berührt und zum Vergleich mit andren Kunstwerken angeregt haben, nicht von Rahel Sanzara, die dort, wo wir jetzt wohnen, geboren wurde und in Budapest ihre ersten Erfolge als Tänzerin feierte, bevor sie Schauspielerin in Prag und schließlich eine viel gelesene Schriftstellerin in Berlin wurde, nichts vom alten Café „Pilvax“ in einer Seitenstraße zur Váci utca, wo sich Petöfi im März 1848 mit Gleichgesinnten traf, nichts davon, dass die seinerzeit auf dem Friedhof Rákoskeresztúr verscharrten Opfer des Volksaufstands erst 1989 in Ehren bestattet wurden.

Während ich verfolge, wie die Geiger, anscheinend enttäuscht von den wenigen Münzen, die sie im Hut finden, ihren Platz verlassen, geht mir durch den Sinn, dass frisch erworbenes Wissen nicht nur das bereits vorhandene erweitert, sondern gleichzeitig noch mehr Möglichkeiten schafft, Geschehnisse, Einsichten und Empfindungen gedanklich miteinander zu verbinden, was manchmal zu unerwarteten Ergebnissen führt: Als wir im Stadtwäldchen, fast an der gleichen Stelle wie voriges Jahr, auf einem schon kahlen Baum mehrere graue Raben entdecken, fällt mir nicht ein, wie ich winters einst durchs teilweise vereiste Küchenfenster im Geäst der drei mächtigen Eichen hinter Lackners Gehöft ihre schwarzgefiederten Artgenossen beobachtete, sondern die, wie ich gelesen und von Sándor gehört habe, inzwischen vogelarme Innenstadt von Mexiko-City, wo ein gesunder, aus dem Tiefland stammender Papagei, den ein Journalist im Käfig auf den Zócalo brachte, um zu beweisen, wie schlecht die Luft geworden sei, bereits nach kurzer Zeit zusammenbrach und qualvoll verendete. Die Männer in schwarzen Uniformen, die einen Tag, bevor sich der Volksaufstand jährt, zugweise mit finsteren Mienen, die ahnen lassen, was sie für den nächsten Abend planen, schneidig von der Andrássy ut auf den Heldenplatz marschieren, erinnern mich nicht an die Auseinandersetzungen vor zwölf Monaten, die wir, kaum ins Hotel gekommen, auf dem Bildschirm sahen, sondern an die noch sehr jungen Männer daheim, die, im letzten Kriegssommer zur SS gepresst, verblendet von großspurigen Reden, forsch aufbrachen und Monate später, falls sie am Leben geblieben waren, von Rotarmisten als Gefangene durchs Dorf in eine ungewisse Zukunft getrieben wurden. In der Großen Markthalle, die wir noch einmal aufsuchen, um etwas für die Heimfahrt zu kaufen, meine ich nicht, auf dem Basar von Taschkent, Duschanbe, Akko oder Haifa zu sein, sondern ganz unvermittelt in unsrer Sommerküche, die an Vaters Stellmacherwerkstatt grenzte. Es geschieht, als wir durch ein großes Fenster beobachten, wie innen ein Mann und eine Frau bereits zu einem Laib geformten Strudelteig, ohne dass er irgendwo einreißt, mit geübten Bewegungen scheinbar mühelos über einen langen, breiten Tisch ziehen, um ihn mit Quark zu füllen. Von einer Minute zur andern ist mir, als säße ich wie einst auf der schmalen Holztreppe, die zum Boden führte, streichelte das samtweiche Fell Schneewittchens und sähe zu, wie Großmutter hantierte, bis ich verstünde, dass es besser wäre, ihr zu helfen.

Während ich, zu ihr geeilt, emsig Mohn mahlte, walkte sie den Teig, bis er nicht mehr an ihren Fingern haften blieb. Sie legte ihn auf einen Teller, deckte ihn mit einem Tuch ab und bereitete aus Apfelstücken, Weichselkirschen, Nüssen, Rosinen, Zucker sowie dem locker gewordenen Mohn die sämigen Füllungen vor.

Spannend wurde es, sobald sie den Teig auf der bemehlten Tischdecke zuerst leicht mit einem Nudelholz ausrollte, und dann, indem sie darunter griff, nach allen Seiten zu ziehen begann, bis er so dünn wurde, dass man fast hindurchsehen konnte. Nachdem die Füllungen gleichmäßig darauf ausgebreitet waren, rollten wir ihn mit Hilfe der Tischdecke, die wir stückweise anhoben, vorsichtig zusammen und verteilten das lange, schlauchförmige Gebilde, mehrfach gewunden, in zwei hochwandige Bleche.

Inzwischen hatte Mutter den Backofen angeheizt, was, wenn es kalt war, auch Vater zugutekam, da die heiße Rückwand, die sich bauchig in seine Werkstatt wölbte, reichlich Wärme abstrahlte.

Das Blitzlicht, das flackert, weil Carola den Mann und die Frau hinter dem großen Fenster beim Arbeiten fotografiert, erinnert mich daran, wo wir uns befinden. Was wir benötigen, ist schnell eingekauft. Als wir ins Freie treten, steht die Sonne schon tief. Mir wird bewusst, dass wir am nächsten Morgen abreisen werden und noch nicht, wie beabsichtigt, über die Kettenbrücke gegangen sind. In der Metro, die wir bis Vörösmarty tér benutzen, reihen sich, während ich durch eine trübe Scheibe ins Dunkel starre, tatsächliche und ausgemalte Bilder zum Film, der rasch vor mir abläuft. Von der Brücke, die viele Menschen überqueren, blicke ich wiederholt zum Parlament, um sicher zu sein, dass ich es einmal so wahrnehme, wie es einst Großmutter gesehen hat. Durch die schon schütter gewordenen Kronen der Bäume, unter denen wir zur Burg emporsteigen, sickert Sonnenschein und scheckt den von welkem Laub bedeckten Boden mit Licht und Schatten. Oben stützen wir uns auf die dicke, brusthohe Umfassungsmauer und schauen hinunter zur Stadt, über der ein schillernder Glanz liegt. Als ich meinen Kopf hebe, entdecke ich den Regenbogen. Er ist so groß und unbeschreiblich farbig, dass ich mich ähnlich betört fühle wie einst am Bahai-Tempel in Haifa.

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