Felix Heidenberger - Hermes oder Die Macht der grauen Zellen

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Altphilologe und Geschichtsprofessor Dr. Guido Hermes reist von München nach Leipzig, um auf der Buchmesse seinen Roman «Der Mischkrug» vorzustellen, in dem er versucht hat, die Idealvorstellungen aus Platons philosophischen Dialogen erzählerisch aufzubereiten. Der Roman findet kaum Interesse beim Publikum. Das im gleichen Verlag erschienene Sachbuch «Die Materie lebt» des Hirnforschers Dr. Eliya Singh wird dagegen als Bestseller gefeiert. Beide Autoren verfallen der erotischen Ausstrahlung der Fernsehjournalistin Dr. Herma Schäfer, die sich ihrerseits von der Altersreife des Professors genauso angezogen fühlt wie vom Forscherdrang des Neurowissenschaftlers, der in der Glaubensabhängigkeit die Ursache für alles menschliche Leid sieht. Die Gegensätze der Kontrahenten spitzen sich zu: Professor Hermes, gläubiger Katholik, verfolgt mit Sorge die Experimente des Rivalen, vor allem, weil dieser die Journalistin Herma für seine Forschungen zu manipulieren scheint.
Aktueller Hintergrund des Romans: Die letzten Geheimnisse unseres Gehirns sollen endlich gelüftet werden. Eine internationale «BRAIN-Initiative» fordert alle Hirnforscher der Welt dazu auf. Die Europäische Union will mit einem eigenen «Human-Brain-Projekt» bis 2020 das menschliche Gehirn endgültig «in Action» erforscht haben. Es geht unter anderem um die Klärung der äußeren Einflüsse, durch die neuronale Aktivitäten in und zwischen den Gehirnzellen ausgelöst werden und unser Denken, Fühlen und Handeln steuern: die multimediale Beeinflussung durch Funk und Fernsehen, durch Internetnetzwerke, durch Bücher und Publizistik.

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Der Autor hielt das Buch hoch und wandte sich an seine Zuhörergemeinde. „Wenn Sie jetzt wissen wollen, was es mit diesem Heft auf sich hat, müssen Sie das Buch lesen. Ich kann Ihnen nur verraten: Das Heft ist der Schlüssel zum Roman. Die Handlung geht aber zunächst so weiter.“

Er setzte sich wieder in Positur, schlug die Beine übereinander und fuhr fort:

„Wenige Tage nach dem heimlichen Besuch im Nachbarhaus erkrankte Klaus-Jürgen an einem seltsamen Fieber. Es wurde so heftig, dass man um sein Leben fürchtete. Der Junge verlor das Bewusstsein und starb tatsächlich am folgenden Tag … Die genaue Todesursache konnte nicht festgestellt werden … Um das Treiben im leer stehenden Haus kümmerte sich niemand mehr … Bis eines Nachts Sirenen heulten und die Nachbarschaft aufschreckten. Polizeiautos mit Blaulicht stoppten vor dem Haus, auch ein Krankenwagen kam. Bewaffnete stürmten hinein. Wenig später trugen zwei Männer eine Leiche heraus …“

„Hören Sie auf! Hören Sie endlich auf!“, schrie ein Mann, der sich durch die Reihen der Zuhörer im Saal drängte.

Krumbiegel brach seine Vorlesung ab. Der Störenfried war der gleiche Kapuzenmann, der schon gestern versucht hatte, bei Lesungen von Krimiautoren auf sich aufmerksam zu machen.

„Sie vergiften die Gehirne der Menschen mit Ihren Geschichten!“, rief er. „Verbrechen, Unmenschlichkeiten, Abnormitäten – das ist Ihr Geschäft. Davon leben Sie … Sie sind ein Abgesandter des Teufels!“

Zwei Ordnungsmänner, die am Eingang bereitstanden, ergriffen den Mann. Er ließ sich widerstandslos abführen.

Krumbiegel war aufgestanden. Mit einem Blick auf die Verlagsdame, die hinter ihm gesessen hatte, und auf das Publikum fragte er: „Ich weiß nicht, soll ich weiterlesen?“

„Ja! Weiter, weiter!“, antwortete es im Chor.

Die Vertreterin des Verlags war verunsichert. „Ich glaube, es ist besser, wir brechen ab“, sagte sie. „Herr Krumbiegel ist aber bereit, Autogrammwünsche zu erfüllen.“

5

Der Zwischenfall wurde gleich Gesprächsthema im Messerestaurant. Auch am reservierten Tisch des Buchmann Verlages. Die Verlegerin hatte einen neuen Autor mitgebracht, von dessen Erstlingswerk sie sich offensichtlich mehr versprach als von Hermes’ Roman. Sie machte die beiden Gelehrten miteinander bekannt. „Dr. Eliya Singh hat in Amerika studiert“, sagte sie. „Spricht fließend Englisch, aber auch sein Deutsch ist einwandfrei. Er ist ein Phänomen – nicht nur sprachlich. Er hat einen doppelten Doktor!“ Sie strahlte den jüngeren Gast – offensichtlich indisch-asiatischer Herkunft, wie Hermes vermutete – wie eine günstige Neuerwerbung an. „Das Lektorat hatte kaum Mühe bei der Bearbeitung. Die vielen Fachausdrücke sind ja immer ein Problem bei wissenschaftlichen Sachbüchern.“

Dr. Singh lächelte – es sah zumindest so aus – und strich seinen schwarzen Backenbart. Ohne auf die Elogen der Verlegerin einzugehen, griff er den Zwischenfall im Vortragssaal auf. „Vergiften – hat der Mann das so gesagt? Da ist tatsächlich etwas dran.“ Er schob seinen Salatteller beiseite. „Man kann das Gehirn vergiften. Durch schädliche Speisung, durch Wiederholungen vor allem. Das ist wie leibliche Speise. Essen Sie einmal fettes Fleisch, ist nicht schlimm. Essen Sie immer fettes Fleisch, werden Sie krank.“

Professor Hermes horchte auf. Er hatte im Vortragssaal ganz hinten gestanden und die Darbietung Krumbiegels verfolgt. Gelangweilt und angewidert hatte er den Saal gerade verlassen wollen, als der Zwischenrufer aufgetaucht war. „Wollen Sie sagen, der Dauerkonsum von Kriminalromanen vergiftet das Gehirn?“

„Ich will nicht verallgemeinern“, erwiderte Dr. Singh. „Kenne den Mann nicht, weiß nicht, was er für Sachen schreibt.“

Lilott Buchmann wandte sich erklärend an Hermes. „Dr. Singh ist Arzt, Mikrobiologe. Gehirnforschung ist sein Spezialgebiet … Er hat auch in Physik promoviert!“

Hermes nahm die Qualifikationen seines Gegenübers gelassen zur Kenntnis. Es war offensichtlich, dass die Verlegerin ihn favorisierte. Er tat jedoch so, als habe er die Zwischenbemerkung überhört und setzte das Gespräch fort: „Der Mann schreibt Krimis. Bildet sich was darauf ein, hat offensichtlich eine feste Lesergemeinde, die seine Mordgeschichten schätzt. Wirkt sich das tatsächlich aufs Gehirn aus, wenn man dauernd solches Zeug liest?“

„Das ist unterschiedlich“, räumte Dr. Singh ein. „Jedes Gehirn ist anders. Die Grundsubstanz der Zellen ist von Natur aus gegeben. Aber die Moleküle können sich verändern. Es hängt von den Eindrücken ab. Wir sagen so – Eindrücke.“ Er schaute Hermes fragend an, als sei er nicht sicher, ob ihm der gelehrte Altphilologe auch folgen könne. „Es sind tatsächlich Eindrücke in die Substanz, aber dazu auch die äußeren Eindrücke. Die können sehr verschieden sein. Ein Kind in Europa empfängt von Geburt an andere Eindrücke als ein Kind in Asien oder Afrika. Das familiäre Umfeld ist anders, auch die Sprache. Es folgt das unterschiedliche Reagieren auf äußere Einflüsse – das Wetter, Geräusche, Tierlaute –, alles prägt sich dem Gehirn ein und steuert Verhaltensnormen.“

Professor Hermes ließ sich seine Pasta bolognese schmecken. Was dieser doppelte Doktor sagte, war ihm durchaus geläufig. „Um auf die Kriminalromane zurückzukommen“, sagte er deshalb in überlegenem Ton, „wie würde sich denn Ihrer Meinung nach die Dauerlektüre solcher Sachen auf das Gehirn auswirken?“

„Wiederholte Eindrücke können zu einem Dauererlebnis werden“, dozierte Dr. Singh. „Reales Geschehen und Angelesenes vermischen sich. Verbrecherische Vorgänge – je drastischer geschildert, umso nachhaltiger prägen sie sich ein – werden wie tatsächliches Erleben in der Erinnerung gespeichert. Primär gegebenes Bewusstsein von Recht und Unrecht, von Gut und Böse, von Mein und Dein, diese moralischen Prinzipien – wir gehen davon aus, dass sie automatisch erworben werden – können sich im Unterbewusstsein verändern. Man hat immer wieder gelesen: Verbrechen ist möglich, Diebstahl funktioniert, Raub gelingt, Mord ist schnell getan …“ Dr. Singh wedelte mit der Hand, als seien solche Taten nur Luftgespinste. „Man darf sich nur nicht erwischen lassen!“ Er lächelte zynisch. „Das kann einen Reiz zur Nachahmung auslösen. Zunächst nur in Gedanken. Vielleicht unbewusst im Traum. Vielleicht dann auch durch eine Tat – eine Untat. Allein der Reiz bestimmter Gehirnzellen mit Gedanken, die den moralischen Prinzipien widersprechen, kann zerstörerisch wirken – wie Gift. Das liberale Schusswaffengesetz in den USA ist ein Beweis für die bereits in den Gehirnen verankerte Illusion, der Besitz eines Gewehres sei Voraussetzung für die persönliche Freiheit. Es muss nicht immer eine Pistole sein. Es kann auch ein Messer sein, ein Baseballschläger – oder auch Gift, was zur Mordwaffe wird. Auslöser ist die oft unbewusste Erinnerung an eine entsprechende Tat – ob in Wirklichkeit erfahren oder angelesen. Das macht keinen Unterschied. Unbewusste geistige Prozesse laufen da ab.“

Das Klingeln von Frau Buchmanns Mobiltelefon unterbrach Dr. Singhs weitschweifige Ausführungen. Ungeduldig nahm sie den Anruf entgegen. Wie es schien, war ihre Anwesenheit am Messestand des Verlages dringend erforderlich. Sie entschuldigte sich. „Ich muss die Herren allein lassen. Tut mir leid. Es ist so interessant, Dr. Singh zuzuhören. Guido, Sie müssen unbedingt sein Buch lesen – Die Materie lebt . Ich lass Ihnen ein Exemplar zurücklegen.“ Sie stand auf. „Nicht vergessen: Wir sehen uns um vier am Stand! Die Fernsehleute sind immer pünktlich. Dr. Singh kennt die Redakteurin ja auch schon. Sie hat ihn bereits gestern interviewt.“

Hermes horchte auf. Sein Konkurrent im Verlag war ihm also auch bei Herma schon vorausgekommen. Mit einem Gefühl von Eifersucht, nicht mehr nur als Autor jetzt, wandte er sich erneut an Dr. Singh: „Wenn ich Sie recht verstehe, dann sind es Ihrer Meinung nach infizierte Gehirnzellen – durch Erfahrung mit entsprechender Literatur infiziert –, die zu kriminellen Nachahmungen verleiten?“

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