E.R. Greulich - ... und nicht auf den Knien

Здесь есть возможность читать онлайн «E.R. Greulich - ... und nicht auf den Knien» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

... und nicht auf den Knien: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «... und nicht auf den Knien»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Autor dieses Lebensbildes weicht den Problemen der werktätigen Jugend in der Weimarer Republik – heute so aktuell wie damals – nicht aus. Er beschreibt die interessante Kindheit, die bewegte Jugendzeit und die erregenden Geschicke des reifen Artur Becker, der als Interbrigadist für Spaniens Freiheit fiel. Der Tod eines echten Helden
erschüttert uns. Selbstlos ging er mit der Tat voran und opferte sein Leben, das der immer Heitere so liebte. Trotz des tragischen Schlusses wirkt dieses hoffnungs starke Naturell lebensbejahend. In diesem Roman wird ein Schicksal literarisch gestaltet, das es verdient hat, nicht nur in Geschichtsbüchern fortzuleben, sondern vor allem in den Herzen der Menschen unserer Zeit.

... und nicht auf den Knien — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «... und nicht auf den Knien», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Walter Becker sah den wechselnden Gebilden der ziehenden Wolken nach und sagte mit leiser Bitterkeit: "Wir sind schon zufrieden, wenn ihr beide überhaupt einen Beruf erlernt. Was hast du ihr geantwortet?"

"Dazu sind wir zu arm, Fräulein Marein."

"Ach, Bengel", Walter Becker begeisterte sich an einem Wunschtraum vieler seiner Genossen, "wenn nur viele Proletenkinder Lehrer werden könnten. Die meisten Pauker sind doch so mies, weil sie nicht wissen, wie es in einem Arbeiterkind aussieht."

"Fräulein Marein sagte, ihre Eltern waren auch Arbeiter. Aber bessergestellte Verwandte haben geholfen, und es ist trotzdem schwer gewesen."

"Deshalb ist sie auch eine Ausnahme. Darfst ihr nie Ärger machen."

"Bei Lehrer Neblich lernen sie auch gut", berichtete Artur, "er ist streng, aber dreschen tut er nie."

"Der hat's mit dem lieben Gott", spottete Eugen. "Wer seinen ganzen Quatsch glaubt, kommt überhaupt nicht raus aus der Hölle."

"Pass Obacht", sagte der Vater und starrte in die Richtung des Dorfes. Nepomuk war eben vom Bretterzaun des letzten Gehöfts herabgesprungen und rannte über die Wiese dem Weg zu. Hinter dem Zaun tauchte eine Frau auf und drohte dem Fliehenden schimpfend nach. Nepomuk wandte sich um und warf ihr Kusshände zu. Dann lief er fürbass, als wäre nichts geschehen. Die Dorfstraße war jetzt belebt, Glockengeläute hallte herüber.

Nepomuk hatte die drei Beckers entdeckt und tänzelte erfreut auf sie zu. "Komisches Weib", räsonierte er, "einen Menschenbruder zu schelten, anstatt die Würste." Aus den Taschen seines Jacketts förderte Nepomuk je einen Ring Blut- und Leberwurst zutage. "Sie wollten durchaus zu mir. Und ich weiß, wie weh es tut, wird einem ein Wunsch abgeschlagen."

Walter Becker stand auf und klopfte sich die Tannennadeln von der Jacke. "Wir wandern jetzt weiter und möchten dich nicht mehr treffen, Nepomuk. Gegen die Blauen haben wir gern für dich aufgepasst, aber nicht Schmiere gestanden für deine Mauserei."

"Wer die Satten verteidigt, schlägt die Hungrigen", murmelte Nepomuk.

"Ich weiß, was Hunger ist. Aber mit Diebstahl hilft man denen, die den Hunger erzeugen. - Sieh mal, wer dort kommt, Nepomuk!"

Im Laufschritt näherten sich vom Dorf her die bestohlene Bäuerin, ein dicker Bauer und ein Gendarm. Die Frau entdeckte die Vier am Gehölzrand und schrie von Weitem: "Da ist der Lump - mit seiner Räuberbande!"

"Jetzt ist's an der Zeit, dass ich weiche", meinte Nepomuk. "Servus, Brüder!" Wie ein Schatten huschte er ins Dickicht. Die drei Beckers starrten den Anstürmenden entgegen, die sich gegenseitig überbrüllten: "Haltet ihn, haltet ihn!"

Die Bäuerin, eine gut gewachsene Frau in den besten Jahren, stemmte die Hände in die Hüften, als sie herangekommen war. "Der Hauptmacher ist weg, aber seine Kumpane werden's büßen. Lemke, nehmen Sie die fest!"

Walter Becker blieb ruhig. "Sie sind zu aufgeregt, liebe Frau. Dürfte ich auch mal was sagen?"

"Ich bin nicht Ihre liebe Frau", keifte sie, "und reden können Sie im Spritzenhaus."

"Kommen Sie herunter von der Wiese", schnauzte der Gendarm, um seine Autorität zu beweisen.

"Der Rucksack ist weg, Papa!", rief Artur erschrocken.

Ungläubig suchend schaute sich Walter Becker um. Dann hob er bedauernd die Schultern. "Hat er also auch mitgenommen. Damit ist Ihr Irrtum von der Räuberbande widerlegt", wandte er sich an die Bäuerin.

"Warum haben Sie den Landstreicher nicht festgehalten?", forschte der Polizist. "Wir haben doch deutlich genug gerufen."

"Deutlich schon, nur nicht früh genug", entgegnete Walter Becker.

"Und überhaupt helfen wir keinem Greifer", rief Artur.

"Da haben Sie's", hetzte die Frau.

Eugen gab dem Bruder einen heimlichen Puff, und der Vater suchte auszubügeln: "Er meint, dass jeder das Seine tun soll. Ich arbeite schwer die ganze Woche und kriege dafür mein Geld. Der Gendarm kriegt sein Gehalt, damit er die Diebe fängt. - Und nun kommt, Jungs." Er nahm den Jüngsten an die Hand, und sie marschierten zum Weg hinab.

Artur schwieg, innerlich erregt. So viel war eben auf ihn eingestürmt. Sie waren doch im Recht. Warum hatte es der Vater dem Gendarm nicht ins Gesicht geschrien, hatte sogar abgebremst, als er, Artur, es tun wollte? Stotternd fragte er: "Wenn - wo du so - so zu dem Schandarm warst, warum hast du ihm nicht auch den Nepomuk gefangen?"

Walter Becker holte tief Luft. "Für die zwei Würste hätten sie den Nepomuk eingelocht. Nachher wäre er wieder der gleiche Speckjäger gewesen; denn nun hätte er erst recht keine Arbeit, keine Wohnung gekriegt. Solchen Unsinn kann man doch nicht unterstützen."

Das sah Artur ein. Um so heftiger begehrte er auf: "Und warum hast du es dem Schandarm nicht ...?"

"Ich kann doch mit dem keine Diskussion anfangen", erregte sich der Vater, "mit der kreischenden Bauerschen daneben."

"Aber die Bauersche hat uns ungerecht beschimpft. Weshalb ..."

Walter Becker fuhr sich durchs Haar. "Ein bisschen musst du sie schon verstehen. Wir freuen uns auch nicht über den geklauten Rucksack. Herrgottsakrament, das Leben ist eben manchmal so verzwickt, dass man nicht anders zurechtkommt als mit Taktik. Eigentlich müssten wir doch zusammenhalten, die Arbeiter und Bauern gegen die Schandarmen. Klar, manche haben mehr als wir, aber sie müssen auch schwer schuften und werden gemolken wie wir. Dass die meistem es so noch nicht sehen, ändert nichts an der Tatsache. Angenommen, den Bauersleuten würde der Hof versteigert werden wegen Steuer-, Pachtschulden oder ähnlichem raffiniertem Kram, da würde sie der stramme Lemke ebenso eifrig auf die Straße jagen, wie er eben der Bäuerin zu Diensten sein wollte. Und plötzlich würde man sehen, wie es wirklich steht."

Eugen unterstützte den Vater. "Denk mal an das Bild neulich im 'Simplicissimus'."

Walter Becker spitzte die Ohren, und Eugen musste ihm von der Zeichnung berichten.

Der Vater wurde eifrig. "Das Bild ist goldrichtig. Wie sollte man so was besser zeichnen? Das sind die wirklichen Ausbeuter des Volkes." Er erzählte seinen Söhnen vom Ausstand der Crimmitschauer Textilarbeiter, vom ersten Massenstreik in Deutschland, der vom August 1903 bis Ende Januar 1904 dauerte. Nachdenklich schloss er: "Den Crimmitschauern ging lange die Puste nicht aus, weil wir ranschafften. Das zeigt das Bild. Die oben drücken und drücken, aber die unten halten stand."

"Haben sie gewonnen?", fragte Artur erwartungsvoll.

Zornig stieß Walter Becker hervor; "Sie sind schließlich verraten worden. Legien heißt der Obermimer von der Gewerkschaft, und sein Knecht Hübsch, Vorsitzender des Textilarbeiterverbandes. Keine Forderung erfüllt, aber über tausend der Besten blieben draußen."

"Die mussten dann hungern?"

"Das möcht' ich befürchten."

"Ich habe auch Hunger", sagte Artur. "Wenn wir den Nepomuk kriegen, versohlen wir ihn und nehmen ihm Rucksack und Würste ab."

"Du willst Lehrer werden?", spottete der Vater. "Mit Schlägen überzeugt man niemanden."

Eugen hob einen strammen Ast auf und schwenkte ihn. "Den überzeugt keiner, darum muss er versohlt werden!"

Walter Becker dachte halb ernst, halb belustigt: Hunger kann die besten Erziehungsabsichten zuschanden machen. Im Wirtshaus des nächsten Dorfes bestellte er drei Portionen Bratkartoffeln, das billigste Gericht des Schankwirts. Die Jungen bekamen gemeinsam ein Malzbier; und der Vater trank ein Helles. Nach der Mittagsrast hieß es rüstig weiterwandern. Nepomuks Wurstraub hatte ihnen Zeit genommen. Artur wurde um so einsilbiger, je schwerer ihm die Füße wurden. Es gab so viel zu denken. Der Vater hatte wieder mal ganz schön ausgepackt, nicht alles war da klar.

Walter Becker wusste, dass es ihm nicht immer gelang, kindgerecht genug zu erklären. Doch meinte er, er könne nicht früh genug beginnen, die Söhne klassenbewusst zu erziehen. Auf jeden Fall blieb immer etwas hängen, seine Jungen waren nicht dumm. Stolz betrachtete er Artur, der mit zusammengepressten Lippen marschierte, ohne zu klagen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «... und nicht auf den Knien»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «... und nicht auf den Knien» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «... und nicht auf den Knien»

Обсуждение, отзывы о книге «... und nicht auf den Knien» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x