Harald Hartmann - Trilogie der reinen Unvernunft Bd. 3
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Trilogie der reinen Unvernunft Bd. 3: краткое содержание, описание и аннотация
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Dadaistisch, politisch, subversiv und gar nicht mal unerotisch.
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Um zu wissen, woran ich genau war in diesem gemengehaften Geschehen, suchte ich mir eine Ecke. Wer mit einem Gewehr um die Ecke hören wollte oder auch nur mit einem Hörgerät da herum sehen wollte, kam ohne Ecke nicht aus. Das war zwar logisch, stimmte aber ausnahmsweise trotzdem. Mit Hilfe meiner Rückwärtskette und dem an ihm fest installierten Handmixer, kontrollierte ich meinen Rücken bis ganz nach unten. So hielt ich mir den Rücken frei für angenehme Überraschungen. Vorne lauschte ich mit meinem Spezialgewehr lautlos um die Ecke. So viel Vorsicht wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn hier war es lauter als auf einer Versammlung der einbeinigen Briefträger. Was ich mit meinem Equipment erlauschte, waren die Vertreter der ungeduldigen Vorzeitigkeit, die sich gerade dem Absingen längst vergessener Wanderlieder hingaben. Dem Krach nach zu urteilen, waren es mehr Vertreter als das Meer Wassertropfen hatte. Doch meine Augen trauten meinen Ohren nicht. Ich griff zu meinem Hörgerät, mit dem ich um die Ecke sehen konnte. Meine Ohren hatten richtig gehört. Es waren tatsächlich mehr als das Meer in seinem feuchten Portfolio aufbewahrte. Unbeobachtet zählte ich sie durch und ermittelte sie bis in ihre tiefsten finanziellen Strukturen. Das Ergebnis war, wie ich schon nach dem lauten Krach vermutet hatte. Aber es war jetzt natürlich viel präziser. Es waren nach Abzug aller Ungenauigkeiten genau zwei mehr als beim Meer, nicht mehr.
Plötzlich fing mein Ohr an, unruhig zu wackeln. Sie hatten sich nämlich bunte Lappen um den Hals gebunden und machten Frühstück. Sie beluden frische Brötchen mit Bergen von Erdbeermarmelade. Und die bunten Lappen um den Hals wehten optimistisch rückwärts im Aufwind. Mein Ohr wollte gar nicht mehr hinsehen. Die Verfolger waren hungrig. Mit Hilfe meines Gewehrs, mit dem ich um die Ecke hören konnte, konnte ich sogar ganz genau hören, wie lecker ihr Frühstück war. Es bestand aus unzähligen Pixeln und noch viel mehr Graustufen. Es war ein Luxusfrühstück wie aus einer pelzigen Banane gezogen.
Verfolgungen machten hungrig. Das wusste ich von meiner Fußpflegerin. Dagegen hatte ich natürlich nichts einzuwenden, weil ich, wie fast immer, für die Freiheit des Frühstücks war. Aber die Kehrseite des Verfolgers war der Verfolgte, also in diesem Fall ich oder auch, um es ganz einfach auszudrücken, der vereidigte Ministerpräsident, der mit diesem Ich, also mir, zusammen passte wie eine Identität zwischen der kein Blatt eine Maus von ihrem Faden abschneiden konnte. Und dieser Verfolgte hatte auch Hunger. Ich wollte ihn schon verhungern lassen, da meldete der Handmixer an der Rückwärtskette eine angenehme Überraschung hinter meinem Rücken. Ein Pinguinkellner aus dem Inselrestaurant war auf seinen modernen Brandblasen unter seinen Füßen elegant heran geglitten und servierte mir frische Brötchen mit Erdbeermarmelade.
„Eine kleine Aufmerksamkeit von den Vertretern der ungeduldigen Vorzeitigkeit“, sagte er und deutete mit einer ökologisch einwandfreien Kellnergeste um die Ecke.
„Das wurde aber auch Zeit“, sagte ich und langte sofort zu wie vom Henker gestochen.
Mir fiel auf, dass der Pinguin schon ganz dünn war. Ich lud ihn ein, mit mir zu frühstücken. Er lehnte ab. Er wollte noch dünner werden.
„Warum willst du denn noch dünner werden?“ fragte ich ihn.
„Weil ich weiß, wie die Welt funktioniert“, antwortete er.
„Das kannst du gar nicht“, sagte ich, „das steht nur in meinem Vermächtnis, und das ist so lange geheim, bis der Riesenkalmar den Dinosaurier heiratet oder umgekehrt natürlich.“
„Meinst du etwa das Drei-Säulen-Vermächtnis?“ fragte er.
„Ganz genau!“ sagte ich.
„Ich kenne aber jemanden, der es schon kennt“, sagte er.
„Wer soll das sein?“ fragte ich.
„Frau Müller“, sagte er, „sie hat es mir erzählt.“
Ich zelebrierte mir meine Gedanken einzeln und allein vor das kaum unbestechliche Auge meines Kleinhirns. Frau Müller hatte ich tatsächlich völlig vergessen. Die gab es ja auch noch. Sie war, wie ich mich erinnerte, sehr intelligent und hatte einen sehr langen und sehr biegsamen Arm. Ab hier verließ mich allerdings zum Glück jede Erinnerung. Dafür half das Fernsehen mir aber ungefragt weiter. Es hatte alles aufgenommen. Es war demnach so, dass Frau Müller bei einem ihrer intelligent geplanten Überraschungsbesuche meines Schlafzimmers mit ihrem sehr biegsamen Arm unter meine Matratze gelangt und das Drei-Säulen-Vermächtnis gefunden hatte, während ich wohl einen Augenblick anderweitig abgelenkt war. Wegen ihrer sehr hohen Intelligenz konnte sie es natürlich auch sehr schnell auswendig lernen und, wegen der sehr großen Biegsamkeit ihres Arms, es auch sehr schnell und sehr leicht wieder unter meiner Matratze verschwinden lassen. Der Pinguin hatte also recht.
„Du hast recht“, sagte ich zu ihm. „Sie ist die einzige, bei der diese Konstellation vorkommt, ein sehr langer, sehr biegsamer Arm und eine sehr hohe Intelligenz.“
„Was ist eigentlich mit ihrem anderen Arm?“ fragte der Pinguin.
„Ich habe versprochen, darüber zu schweigen“, antwortete ich.
„Schade, hätte mich interessiert“, sagte der Pinguin auf englisch.
Mir war klar, dass bei der Bedeutung eines Drei-Säulen-Vermächtnisses jederzeit Probleme auftauchen konnten. Auch mit Frau Müller. Denn Frau Müller hatte nun einmal einen sehr langen und sehr biegsamen Arm, und der war überall mit im Spiel. Das war bekannt. Das ließ sich einfach nicht verhindern, nicht mal mit dem Videobeweis. Das Gute an der Sache aber war, dass Frau Müller auch noch für etwas anderes bekannt war, für ihre unermüdliche Schweigsamkeit nämlich. Sie hielt dicht. Ihre Dichtigkeit in vertraulichen Dingen konnte es ohne weiteres aufnehmen mit der Dichtigkeit der einzigen, noch ganz dichten Matratze, der ich mein Vermächtnis anzuvertrauen keine Bedenken hatte. Gut also, dass Frau Müller es war, die es kannte und nicht irgendwelche untalentierten Sängerknaben. Das hatte eine sehr teure Katastrophe verhindert. Wenn es z.B. die vier starken Burschen gewesen wären oder die vierundzwanzig gut gelaunten Putzfrauen oder der einbeinige Briefträger oder der Polizist oder die fünf weisen Waisen oder die Zahnarztfrau oder der Fotograf oder die vielen ungeduldigen Vorzeitigen oder oder oder. Bei allen diesen und auch allen anderen wäre mir nichts anderes übrig geblieben, als den Engländer hinterher zu schicken mit einem gefährlichen Auftrag. Natürlich wie immer mit Geheimstufe „Hansi, Hansi, Hansi“.
So aber war es leicht. Es ging nur um den Pinguin mit dem Serviertablett. Ich brauchte einfach nur den Pinguin zu Frau Müller zu schicken. Sie würde ihn zum Schweigen bringen. Sie würde ihm seinen Schnabel mit dem Lockstoff der vereinigten Gurus ganz fest zukleben. Wenn sie dann erst einmal gemeinsam im Graben liegen würden, würde nicht nur sie sondern auch er augenblicklich schweigen. Umdrehen im Graben war bei dieser Aktion aber nicht verboten, also erlaubt, natürlich nur schweigend. Das konnte auch schön sein. Es gab auch überhaupt keinen Grund zu glauben, dass nicht alles auch, ohne zu reden, schön sein könnte. Alles andere wäre Aberglauben gewesen.
Frau Müller und der Pinguin wurden von mir augenblicklich auserkoren, zu Pionieren einer neuen Zeit zu werden, in der das Schweigen endlich etwas zu sagen hätte, so wie es noch nie vorher gewesen war. Eines Tages würden dann vielleicht nicht nur sie, sondern alle endlich schweigen und, wenn es gut ging, sogar für immer. Ich hatte da schon eine Idee, die ich unbedingt mit meinem Friseur besprechen musste, bevor ich darüber nachdenken konnte.
Doch mich interessierte das Jetzt mehr als das Später, besonders jetzt in meiner Situation. Bis hierhin war ja wirklich noch alles einmal gut gegangen. Bei dem grabbasierten Schweigen von Frau Müller und dem Pinguin handelte es sich um ein solides Glück im Glück aus Höhe mal Länge mal Breite. Als Ministerpräsident segnete ich das alles offiziell ab und konnte mich endlich wieder meinem Hunger zuwenden und ihm sein Maul stopfen mit den leckeren, fettigen, knusprigen, zuckergesüßten Erdbeermarmeladenbrötchen, die der Pinguin mir serviert hatte. Nach den vorangegangenen Ereignissen, die ich aber längst in den Papierkorb des Engländers geworfen hatte, kaute ich wieder so gleichmäßig wie die Minister in ihren bequemen Liegestühlen schnarchten. Ich schmatzte dazu so laut und deutlich, dass jeder sofort hören konnte, wie lecker die Brötchen mit der Erdbeermarmelade waren. Das war die unüberhörbare Sinfonie meines privaten Hungers mit mir, die ich aber gerne jedem, und besonders denen, die musikalisch nicht interessiert waren, übers Fell ziehen wollte. Wer sich weigerte, musste natürlich postwendend mit einem demokratischen Prozess rechnen.
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