Karin Spieker - Im Bann der Quelle

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Die magische Quelle sorgt dafür, dass Luise und ihre Freunde alles haben können, was sie sich wünschen. Aber dafür zahlen sie einen hohen Preis: Der Rat von Südental regelt das Leben aller Dorfbewohner. Freundschaften außerhalb Südentals sind streng verboten. Und niemand darf Südental den Rücken kehren. Mysteriöse Todesfälle ereignen sich, wann immer jemand die Regeln der Quelle missachtet. Luise passt sich an – bis ein Neuer an ihre Schule kommt: Leander. Versehentlich liest sie seine Gedanken und auf einmal schlägt ihr Herz Purzelbäume. Sie muss sich entscheiden: zwischen dem Leben, das sie kennt, und ihrer großen Liebe… Luxus oder Freiheit – was würdest du wählen?
(aktualisierte und überarbeitete Neuauflage des Romans «Das Geheimnis der Quelle» von Karin Marold)

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Ich fühlte, dass ich anfing zu schwitzen. Trotzdem drückte ich weiter. Ich wollte in seinen Kopf. Unbedingt, auch wenn dieser Kopf vielleicht sogar mehr als zehn Meter weit entfernt war.

Und dann brach die Eisdecke ganz plötzlich ein. Nur, dass es diesmal keine Eisdecke war, eher eine dünne Schicht aus erkalteter Lava, unter der es brodelte.

Ich tauchte ein in ein Meer aus Wut. Ich sah einen Mann in den mittleren Jahren mit einem dunkelgrauen Anzug, mit Hemd und Krawatte, der an einem Schreibtisch saß. Ich fühlte geballte Fäuste und zusammengebissene Zähne. Eine hübsche, dunkelhaarige Frau, die auf einem Sofa lag und weinte. Eine Welle von Traurigkeit.

Ich zappelte mich mühsam aus diesen Emotionen frei. Sobald ich wieder etwas klarer denken konnte, ahnte ich, dass ich gerade Szenen eines Scheidungsdramas gesehen hatte. Mein Opfer war wütend, weil sein Vater seine Mutter verlassen hatte. Deshalb starrte er so düster vor sich hin. Und das erklärte vielleicht auch, warum ich ihn nie zuvor gesehen hatte: Bestimmt war er mit seiner Mutter nach der Trennung umgezogen.

Plötzlich schämte ich mich fürchterlich!

Was tat ich hier? Er wollte ganz bestimmt nicht, dass ich so intime Dinge über ihn wusste - wie sehr die Trennung seiner Eltern ihn mitnahm, wie wütend er war. Genauso gut hätte ich sein Tagebuch klauen oder in seiner Unterwäsche wühlen können. Ich war ein furchtbarer Mensch!

Andererseits: Ich hatte es erstmals geschafft, über eine größere Distanz in einen Kopf einzudringen. Zum ersten Mal würde ich mich im Gemeinschaftskreis nicht wie eine totale Versagerin fühlen, was den Umgang mit der Gabe betraf. Und jetzt, wo ich schon mal im Kopf war, war die eigentliche Hausaufgabe ein Klacks. Der Schaden war angerichtet, ich hatte ziemlich intimes Zeug gelesen, dagegen war ein umgelenkter Blick doch gar nichts, oder? Am besten erledigte ich meinen Kram einfach.

„Sieh mich an! Sieh mich an! Sieh mich an!“, dachte ich langsam und konzentriert in seine Emotionen herein. Und tatsächlich: Sein Blick verschleierte sich noch mehr und er drehte den Kopf und sah mich mit seinen großen, dunklen Augen an.

Geschafft. Die blöde, blöde Aufgabe, endlich erledigt.

Ich wollte nur noch raus aus seinem Kopf, keinen unnötigen Moment länger dort verharren.

Und dann, während ich seine Gedanken verließ, wichen Wut und Traurigkeit zurück. Plötzlich sah ich mich selbst durch seine Augen und wie ein Blitz erschien dazu dieses eine Wort: „Wow!“

Dieses „Wow!“ begleitete mich den ganzen Tag.

Ich holte es nach der Pause ungefähr tausend Mal im Chemieunterricht hervor.

Ich spürte es während der Busfahrt.

Zu Hause lag ich eine geschlagene Stunde damit auf dem Bett.

„Wow!“

Immer wieder spulte ich diesen winzigen Moment auf dem Schulhof vor meinem inneren Auge ab. Ich konnte mich gar nicht genug daran erinnern.

Ich war in seinem Kopf gewesen, ich wusste, dass dieses „Wow!“ bei meinem Anblick durch seinen ganzen Körper gezuckt war, genau, wie es durch meinen gezuckt war.

Was hätte ich gelesen, wenn ich noch länger in seinem Kopf geblieben wäre? Was hatte er nach dem „Wow!“ wohl gedacht? Hatte er mich noch länger angesehen? Hatte er mich weiterhin hübsch und interessant und attraktiv gefunden oder war ihm irgendwann aufgefallen, dass Sina neben mir weit zierlicher und cooler war als ich?

Sollte ich morgen einfach wieder in seinen Kopf steigen und es herausfinden? Die Versuchung war groß – dieser Moment, in dem wir uns angesehen hatten war unglaublich schön gewesen. Ich wollte mehr davon, definitiv!

Aber dann erinnerte ich mich auch wieder an die Scham, die ich empfunden hatte, und daran, was ich sowieso über die Gabe dachte, und war wild entschlossen, der Versuchung zu widerstehen. In die Augen sehen konnte ich ihm ja trotzdem morgen. Und mich mit meinem eigenen kleinen „Wow!“ zufrieden geben.

Als ich am frühen Abend zur Quellscheune ging, war mir klar, dass ich im Gemeinschaftskreis nicht die ganze Geschichte erzählen würde. Da hatte ich ein einziges Mal meine Hausaufgaben nicht nur gemacht, sondern die Aufgabe auch noch mit Bravour gemeistert, und schon wieder hoffte ich, dass ich nicht aufgerufen würde.

Ich wäre mir albern vorgekommen, wenn ich allen erzählt hätte, was sich heute zwischen mir und dem fremden Dunkelhaarigen abgespielt hatte. Die Kommentare der anderen konnte ich mir lebhaft vorstellen, sie hätten mein Erlebnis garantiert ins Lächerliche gezogen. Nein, diese kleine, herrliche Sekunde gehörte mir allein.

Und dann war da noch etwas. Etwas, das sich erst nach meiner stundenlangen Schwärmerei in mein Bewusstsein geschlichen hatte und seitdem leise an mir nagte: Ich hegte, nun ja, irgendwie, ziemlich eindeutig romantische Gefühle für diesen rätselhaften, hochinteressanten Unbekannten, oder? Ich wünschte mir brennend, ihn morgen wiederzusehen, vielleicht sogar mit ihm zu reden, mehr über ihn zu erfahren, noch einmal in seine dunklen Augen zu sehen, einfach so, ohne zu wissen, was er dachte, und … Und ich wusste selbstverständlich, dass der Fremde kein Südentaler war!

Leider ließen diese beiden Erkenntnisse zusammen nur einen Schluss zu: Ich hatte mich zum ersten Mal in meinem Leben auf einen eindeutig verbotenen Pfad begeben.

Schon deshalb durfte ich keinem davon erzählen, was heute wirklich passiert war.

Wir waren zu neunt im Kreis. Paul war erst seit einigen Wochen bei uns, Lukas ebenfalls, obwohl die Gabe bei ihm noch nicht erwacht war. Titus und Ilona würden uns noch ein paar Monate erhalten bleiben. Sie waren zwar strenggenommen beide erwachsen, aber die „echten“ Erwachsenen im Dorf forderten, dass wir den Gemeinschaftskreis wenigstens so lange besuchen sollten, wie wir zur Schule gingen oder noch in der Ausbildung waren.

Titus… Der Gedanke an ihn war auf einmal gar nicht mehr aufregend oder auch nur interessant. Titus war ein netter Junge. Ein guter Kumpel. Ein klasse Typ mit schönen, dunklen Haaren und einem putzigen Grübchen in der rechten Wange. Aber nichts in mir zuckte aufgeregt bei dem Gedanken, dass ich gleich eine ganze Stunde mit ihm im Gemeinschaftskreis sitzen würde. Ich ahnte, dass sich meine kleine Schwärmerei für ihn mit dem heutigen Tag erledigt hatte.

Als ich in der Quellscheune ankam, hatten die anderen schon die Sessel und das rollende Whiteboard hervor geholt. Unsere Scheune sollte an eine Laube im Wald erinnern, ich fand allerdings, dass es eher wie eine Hochzeitskappelle in Las Vegas aussah. Der Raum war einfach zu kitschig: Wie immer war der steinerne Quellpavillon in der Scheunenmitte mit Farbwechsel-LEDs magisch beleuchtet, unter der Decke hatte man künstliche Efeuranken mit kleinen Lichtern daran befestigt. Fehlte nur noch künstliches Vogelgezwitscher.

Feierlich, weil unter Beobachtung, bremste ich meinen Gang, sobald ich über die Schwelle der Scheune getreten war und schritt zum Pavillon, wo ich um Anmut bemüht meine Hand ins Becken tauchte und langsam zur Stirn führte. Normalerweise rannte ich durch die Scheune und klatschte das Wasser nur schnell ins Gesicht.

Ausnahmsweise leitete Sinas Vater - Herr Henke! Er war einer der wenigen Väter, die wir nicht beim Vornamen nannten - die Runde. Als Bürgermeister ließ er es sich nicht nehmen, von Zeit zu Zeit für die Erziehung der Jugend zu sorgen, wie er gern betonte. Das bedeutete, dass ich mich ausgerechnet heute besonders gut konzentrieren und mich rundum angepasst geben musste.

Sinas Vater mochte mich sowieso nicht besonders. Kein Wunder, er war sehr streng, sehr konservativ, legte größten Wert auf sein stets tadelloses Äußeres und war grundsätzlich mit furchtbar wichtigen Dingen beschäftigt. Von Sina wusste ich, dass er mich für undiszipliniert und schlampig hielt. Wenn er mich überhaupt je ansah, lag in seinem Blick der gleiche Ausdruck, mit dem Sina unsere Biolehrerin Frau Schulte betrachtete. Sicher hielt er mich nicht für den richtigen Umgang für sein kostbares Töchterchen!

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