Torsten Riedel - Bratwurst am Stiel
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Was machen Sie, wenn Sie eine Sonnenliege sehen?
1 ich lege mich drauf und trinke ein Bier
2 denken Sie, dass es viel zu früh ist, sich an den Pool zu legen?
3 ich lege sofort ein Handtuch auf die Liege
Ich habe keine Ahnung. Ich kenne nur die Liegen in unserem Freibad und die sind fest mit den darauf sitzenden Rentnern verwachsen, die sich im Prinzip nur bewegen, wenn sie in der mitgebrachten Strandtasche im XXL-Format auf Nahrungssuche gehen. Da diese aber in der Regel gleich neben der Lehne steht, ist es für die Liegenbesetzer praktischerweise möglich, den Bewegungsradius auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Das macht es relativ schwer, überhaupt eine leere Liege zu ergattern. Daher schmeiße ich mein Handtuch irgendwo auf die Wiese. Ich kann ja meine Klamotten schlecht mit ins Becken nehmen. Ich gebe gern zu, dass ich mein Handtuch dabei manchmal besonders ausgiebig ausbreite, damit ich mir ausreichend Platz zum Liegen verschaffe. Aber was soll man zwischen den ganzen Sonnenanbetern anderes machen? Ich könnte natürlich auch einfach wie ein Hund das Bein heben und mein Revier markieren. Dann würde ich aber wahrscheinlich gleich wieder im hohen Bogen aus dem Bad fliegen.
Die nächste Auswahl habe ich schon getroffen bevor ich die Frage richtig zu Ende gelesen habe. Wann laufen Sie am liebsten nackt herum.
1 nie
2 nur in dafür vorgesehenen Gebieten
3 überall, auch da wo es keiner sehen will
Es gibt im Prinzip nur drei Orte, an denen ich mich nackt aufhalte: mein Schlafzimmer, mein Badezimmer und die Umkleidekabine in der Schwimmhalle. Ansonsten verzichte ich gern darauf, mich der übrigen Menschheit nackt zu präsentieren. Auch wenn mein Bauch in den vergangenen Jahren von einem knallharten Waschbrett zu einem samtweichen Bügelbrett mutiert ist, muss ich mich nicht für mich selbst schämen. Aber irgendwie schreckt mich der Gedanke ab, dass mir jeder, der es will, dabei zusehen kann, wie ich nicht nur meine Seele baumeln lasse. Ich habe mich schon als Kind nur am Strand umgezogen, wenn mir meine Mutter ein etwa zirkuszeltgroßes Strandlaken um meine nicht vorhandene Männlichkeit gehalten hat. Erschwerend kommt hinzu, dass ich mitten in meiner pubertären Selbstfindungsphase Opfer einer nudistischen Verschwörung geworden bin. Es war in einem der Sommer, die ihren Namen wirklich noch verdient hatten. Die Sonne drückte derart auf den Planeten, dass einem das Wasser schon beim bloßen Atmen aus den Poren schoss. Die Liegewiesen im Sommerbad glichen in etwa der Verkaufsfläche einer Hamburger Fischauktion, nur dass sich lebendige Menschen Körper an Körper in der prallen Sonne aalten. Es gab nur noch einen einzigen Platz im Schwimmbad, der nicht komplett von halbgegrillten Badegästen bevölkert war. Ganz am Ende des Schwimmbades war hinter einer niedrigen Hecke noch eine kleine Grünfläche zu erkennen. Ich rannte im Hürdenlauf so schnell ich konnte über die Liegewiese, was angesichts der dort bruzelnden Badegäste gar nicht so einfach war. Nachdem ich mich endlich durch die halbgaren Menschenmassen gewühlt hatte, sprang ich in einem Satz über die Hecke, ließ meine Decke auf den Boden fallen und schmiss mich ohne nach links und rechts zu sehen auf sie drauf. Ich entblätterte mich bis auf die Badehose und stellte nach einem kurzen Rundumblick fest, dass ich hinter der Hecke der einzige war, der überhaupt noch irgendetwas an seinem Körper trug. Alle anderen Badegäste um mich herum waren splitterfasernackt. Ich war ausgerechnet in den neu eröffneten FKK-bereich geraten. Wegen der fehlenden Alternativen blieb ich trotzdem liegen und entschloss mich, einfach das Geschehen um mich herum auszublenden so gut es eben geht. Als ich mich gerade eincremte, standen wie aus dem Nichts zwei braungebrannte Lederhäute in der Manier eines Dorfsheriffs vor mir. Angesicht der Tatsache, dass beide von Kleidung so viel zu halten schienen wie von einer Achselrasur, sprang ich reflexartig auf, um nicht nach oben sehen zu müssen. Die beiden musterten mich mit einem Blick, wie es sonst normalerweise nur Straßenbahnkontrolleure bei Fahrgästen machen, die keinen gültigen Fahrschein vorweisen können. Nachdem sie mich von oben bis unten durchlöchert hatten, erklärte mir der größere der zwei Nacktmolche, dass ich mich gerade im FKK Bereich befinde. Zustimmend nickend bedankte ich mich und wollte mich gerade wieder hinlegen, als der kleine Unförmige hinzufügte, dass ich dafür nicht angemessen gekleidet bin. Da man auf der Liegewiese eines Freibades wohl kaum einen Smoking erwartet haben dürfte, konnte mit unangemessener Kleidung nur meine Badehose gemeint gewesen sein. Der nackte Sicherheitschef bestätigte meinen vorher nur vagen Verdacht und stellte mich vor eine grausame Wahl: die Badehose oder ich. Das hieß für mich entweder freies Geleit für alles was ich zu bieten hatte oder einen Platz zwischen den ganzen Ölsardinen vor der Hecke. Ich entschied mich für die Badehose und sorgte damit für schallendes Gelächter bei den ganzen Nacktschnecken um mich herum, die jeden Zentimeter beklatschten, den mein Sommertextil nach unten wanderte. Seitdem meide ich Nacktbereiche mindestens so sehr wie der Teufel das Weihwasser.
Bereits nach wenigen Fragen wird selbst mir als ausgewiesenem Schnellchecker mit Spätzündung das Muster des Tests klar. Je mehr Fragen ich mit „C“ beantworte, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich als einwandfreier Nachkomme der würschtelfressenden Krauts qualifiziere. Bei mir ist die Anzahl der „C´s“ in der Summe jedoch recht überschaubar. Entweder erweise ich mich einfach als ein schlechtes Medium oder man kann die genetische Herkunft doch nicht an einem Lieblingsgetränk und ein paar schlechten Angewohnheiten festmachen.
Mein doch eher recht neutrales Abschneiden im deutsch-britischen Abstammungstest bringt mich auf eine Wahnsinnsidee. Ich werde Teilnehmer meiner eigens entwickelten Verhaltensstudie unter realen Bedingungen, um herauszufinden, was oder besser wer wirklich in mir steckt. Möglicherweise habe ich ja bisher einfach nur nicht darauf geachtet, wie verhaltensauffällig bin. Man hört ja oft so etwas in der Art. Diejenigen, die nicht alle Latten am Zaun haben, merken es meistens zum Schluss. Vielleicht stimmen aber auch die ganzen Vorurteile nicht und wir Deutschen sind gar nicht so schlimm, wie immer alle meinen. Ich werde mich umgehend in den Dienst der Wissenschaft stellen und mich ans Werk machen. Aber davor trinke ich erst noch einen Kaffee.
Wembley für ganz Arme
Im Prinzip bin ich immer noch vollkommen begeistert von meiner Idee. Im Moment will mir aber einfach noch nicht der richtige Gedanke kommen. Ich sitze einfach nur da und stiere ein Loch nach dem anderen in meine Küchenwand, die eigentlich schon aussehen müsste wie ein Schweizer Käse. Auch nach meiner zweiten Tasse Kaffee will mir überhaupt nichts halbwegs Brauchbares einfallen. Ich mache das, was ich in dieser Situation immer mache. Ich schmeiße mein Tablet an und versuche es gleich mal bei den Jungs google. Ich gebe die Worte „Selbstversuch Deutsch“ in der Suchmaschine ein. Ich bin ziemlich sicher, dass meine Suche fruchtlos verlaufen wird. Es wird kaum schon irgendjemand auf den Gedanken gekommen sein, sich selbst auf sein „Deutschsein“ zu testen.
Auf Seite eins erhalte ich jede Menge Verlinkungen zu Onlinelexika und Wörterbüchern. Ich frage mich schon ein wenig, was genau da erklärt sein soll, das Wort „deutsch“ oder das Wort „Selbstversuch“. Gleich zu Beginn der zweiten Seite knutscht mich fast der Elch. Ich lese im Fettdruck „Selbstversuch eines Briten: Wie deutsch kann ein Engländer sein“. Gespannt folge ich dem Link und lande bei der Onlineausgabe einer hessischen Tageszeitung. Nach der Lektüre des Artikels folgt die totale Ernüchterung. Es gibt doch tatsächlich schon jemanden, der einen Selbstversuch gestartet hat, um zu testen, wie deutsch er ist. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, muss es ausgerechnet auch noch ein Brite sein. Da ist ja praktisch die Voreingenommenheit schon abzusehen. Das ist in etwa so, als ob ein Veganer ein Buch über die Fleischeslust schreiben würde oder ein Nichtschwimmer über das Tiefseetauchen. Da hätte man Oliver Kahn früher auch fragen können, ob er wegen akuter Beschäftigungslosigkeit im Tor gleichzeitig noch das Spiel als Schiedsrichter leiten wollte. Ich meine, ich habe mal so rein gar nichts gegen die Briten. Wirklich null. Selbst als ich das erste Mal mit meinem besten Freund in Nordengland unterwegs gewesen bin und eine einheimische Freundin uns eindringlich davor gewarnt hat, dass die Leute in der Region vielleicht das ein oder andere klitzekleine Vorurteil gegen uns Deutsche haben, bin ich absolut unbedarft an die Sache herangegangen. Und ich wurde auch nicht enttäuscht. Nach einem fröhlichen Pubabend mit ein paar Ortsansässigen sind wir noch in einem Haus versackt, in dem sich im Laufe des weiteren Abends eine Spontanparty entwickelt hat. Schon ein paar Biere aus dem Elsass und zwei Whisky haben ausgereicht, dass wir alle gemeinsam mitten im Wohnzimmer eines mir bis dahin vollkommen unbekannten Engländers gestanden und unter maximalen Stimmeinsatz eine perfekte Choreographie zu „YMCA“ aufgeführt haben. Am Ende waren es zwei absolut traumhafte Ferienwochen, mit der kleinen Einschränkung des etwas unbeständigen Wetters oder dem, was man in England halt so dafür hält. Als mir meine neuen Freunde damals erklärt haben, dass es gerade bestes Sommerwetter ist, habe ich dies in Anbetracht der 20 Grad und des immer wieder einsetzenden Regens glatt schon für den berühmten britischen Humor gehalten. Am Ende unseres Aufenthalts habe ich gemerkt, dass es purer Ernst war. Wobei ich ansonsten den britischen Humor eigentlich mag. Ein wenig Sarkasmus hat bekanntlich noch niemanden geschadet, nicht einmal den Unwissenden. Die verstehen ihn ja eh nicht. Ich bin auch absolut begeistert von den wunderbaren Landschaften und den herrlich schrulligen Häusern mit den kleinen Vorgärten, die täglich mit der Fingernagelschere bearbeitet werden müssen. Ich trage auch gern englische Klamotten. Meine Lederschuhe sind aus dem Arbeitsalltag schon gar nicht mehr wegzudenken. Wahrscheinlich bin ich auch der einzige Mensch außerhalb der Insel, der wahnsinnig auf das britische Essen abfährt. Ich schmatze mir die Hände nach den möglicherweise nicht mehr ganz so ursprünglichen Rezepten von Jamie Oliver. Ich liebe die kräftigen Soßen und die schmackhaften Fleischgerichte. Die Worcestersauce von Lea & Perrins könnte ich fast schon pur trinken. Ich mag sogar die schottischen Haggis und das obwohl ich weiß, dass sich die komplette Resterampe eines Schafs in meinem Mund befindet. Was das anbelangt, habe ich aber ohnehin einen sehr außergewöhnlichen Geschmack. Ich esse auch mit Vorliebe Grützwurst, den black pudding der deutschen Küche, und gebratene Rinderzunge. Wenn ich mir so vorstelle, dass die Zunge der Kuh gleichzeitig der Intensivpflege des Darmausgangs dient, klingen die Schafsinnereien sogar fast schon wieder wie eine Delikatesse. Ich habe also bestimmt nichts gegen die Briten und auch nichts gegen ihre Kultur. Aber dass sich ausgerechnet ein Brite darauf testet, wie deutsch er ist und das auch noch aufschreibt, ist schon ein starkes Stück. Ich werde das Buch aber früher oder später lesen müssen. Man muss ja wissen, was die Konkurrenz so macht und wir sind ja jetzt quasi Konkurrenten.
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