Dabei spielte die katastrophale humanitäre Lage eine unbedeutende Rolle, denn diese hat sich nicht gebessert; eher ist das komplette Gegenteil zu erkennen. So ist aus Libyen ein instabiles und geteiltes Land geworden, was vor allem für Europa nicht von Vorteil ist, da die Flüchtlingsströme aus einem ruinierten Libyen die EU vor neue Herausforderungen stellten.
Die USA nahmen Europas Nachteile wie gewohnt in Kauf, um letztlich selbst davon zu profitieren, denn ein starkes Europa ist nicht im Interesse der USA. Traurig ist hierbei nur die Tatsache, dass sich die Europäische Union nicht traut, aktiv gegen die Vereinigten Staaten vorzugehen. Erbärmlich wird es dadurch, dass die EU die USA dabei unterstützt, sich selbst zu schaden.
Dementsprechend ist es sehr angebracht, am Verstand unserer Politiker sowie ihren Taten zu zweifeln. Bei Bedarf lässt es sich in Libyen problemlos mitmischen; so steht eine recht große Auswahl an Kriegsparteien zur Verfügung, um gegebenenfalls weitere geopolitische Interessen durchzusetzen wie die Kontrolle von Ölquellen, Einrichtung von Militärbasen usw.
Denn der sogenannte Störenfried Gaddafi, der Libyen einigte, steht einem nicht mehr im Weg. Die Lage in Libyen bleibt bis ins Jahr 2021 instabil und gefährlich, und das trotz diverser Verhandlungen der einzelnen Akteure, die um die Macht kämpfen. Wie so oft sehen wir an Libyen, dass es mit dem Sturz Gaddafis einfacher ist, eine Sache zu zerstören. Der Wiederaufbau gestaltet sich als fast unmöglich. Dabei war das erste angebliche Ziel nicht der Wiederaufbau, sondern eine Verbesserung des Zustands.
Ich persönlich mag zwar viel im Leben philosophieren und viele Sachen da reininterpretieren, aber ich würde mich in keiner einzigen Angelegenheit so verlogen verhalten wie der Westen in der Geopolitik und dabei Dinge wie die Grundsätze der Vereinten Nationen missbrauchen, die eigentlich dazu gedacht sind, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Angenommen, ich tätigte die Angelegenheiten im Leben so wie der Westen in der Geopolitik; dann würde mich dieses Gefühl der unendlichen Leere, das ich einst kurz spüren musste, komplett verschlingen und wäre somit von Dauer.
Ein Mensch mit einem richtigen Gewissen wäre einfach nicht dazu in der Lage, sich dauerhaft so zu verhalten. Dementsprechend stellt sich mir die Frage, was für gewissenlose, machtgierige und seelenlose Personen sich überhaupt in der Weltpolitik befinden.
Das Enthalten der Stimme im UN-Sicherheitsrat ist im weiteren Sinne ein Schweigen, das grundsätzlich auch gut mit diversen Lebenssituationen zu vergleichen ist. So spiegelt es folgende Situation wider: Man wird Zeuge, wie eine Gruppe eine bereits bekannte und unbeliebte Person überfällt. Jedoch ist man aufgrund der Vielzahl der Angreifer verunsichert und mischt sich nicht in das Geschehen ein, obwohl man am liebsten helfen würde. Der Grund für die Enthaltung ist aber nur der, dass man sich vor den Konsequenzen der Gruppe fürchtet. So macht man im besten Fall die Enthaltung als kleinen Protest sichtbar, im schlimmsten Fall folgt man der Gruppe.
Ich bemerke schon seit geraumer Zeit, dass das blinde Folgen einer Gruppe tatsächlich zu Vorteilen führt. Allerdings sind diese Vorteile nicht so wertvoll, denn sie beziehen sich nur auf banale Dinge.
Das Gefühl der Selbsterfüllung ist für mich viel relevanter, denn es gibt einem Menschen richtige Freude. Wenn ich sogar mein inneres Bewusstsein komplett missachtet und mich dem jeweiligen Gruppensystem angepasst hätte, um dadurch Erfolg und Anerkennung im Leben zu bekommen, so wäre dieser Erfolg vom Ursprung her falsch, selbst wenn die erhoffte Zukunft einträfe.
Ich könnte mich fast mein ganzes Leben lang selbst täuschen, nämlich auf der Grundlage von überwiegend scheinheiligen Dingen und Erfolgen. Trotzdem wäre das innere Bewusstsein nicht mit Glück, sondern mit Trauer erfüllt.
Spätestens kurz vor meinem Tod würde dann diese Trauer alles im Bewusstsein überschatten.
Ich würde anfangen zu realisieren, dass ich mein ganzes Leben nicht so wie gewollt verbracht hätte. Das wiederum wäre eine sehr traurige Erkenntnis, da ich mit dieser Einsicht die Welt verlassen würde.
Bei den besonders schlechten Menschen kommt noch eine riesige Angst hinzu, selbst dann, wenn sie vom Glauben her Atheisten sind. Dementsprechend kann ich die westliche Welt von ihrer Ideologie her nicht verstehen. Angenommen, der Westen übernähme die komplette geopolitische Kontrolle auf der Welt; selbstverständlich wäre dieser Erfolg mit den üblichen heuchlerischen Methoden erzielt worden. Dabei wären überwiegend Ideale als Ausrede benutzt worden, gegen die der Westen dann quasi selbst wäre, bedingt durch sein widersprüchliches Verhalten. Schließlich würde man das wahre Monster erkennen, doch es könnte dann zu spät sein, um überhaupt noch etwas dagegen unternehmen zu können.
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