Klaus Melcher - Die Frau des Scharfrichters

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Die Frau des Scharfrichters: краткое содержание, описание и аннотация

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1347 in Sülsheim, einer kleinen Stadt in Franken.
Der Scharfrichter Wolfram hat wegen fehlender Hinrichtungen und der wenigen Körperstrafen kaum genug Geld, um zu überleben. Deshalb hat er das Amt des Heymlichkeitenfegers (Kloakenreinigers) übernommen und verkauft zudem selbst gemischte Heilkräuteressenzen und Salben aus Menschenfett.
Eine Änderung seines Lebens bringt erst die Verhaftung Mathildes. Sie hat ihren gewalttätigen Mann vergiftet und erwartet im Kerker ihren Prozess.
Wolfram versorgt sie bis zu ihrem Gerichtsprozess und behandelt aus Mitleid die Wunden der geschundenen Frau und verliebt sich in die junge Frau.
Erwartungsgemäß wird Mathilde zum Tode verurteilt.
Wie es die Vorschrift verlang, bereitet Wolfram gewissenhaft den Scheiterhaufen vor.
Das Volk fiebert dem Fest entgegen.
Da geschieht etwas, womit niemand gerechnet hat.

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Gerade wollte die Frau des Gewürzhändlers am Rathaus vorbei auf die Sonnenseite des Marktplatzes zurückkehren, da entstand irgendwo hinten, wohl am gegenüberliegenden Ende, Unruhe. Schnell bildete sich eine Traube von Menschen, die immer mehr anschwoll, und bald war der Wagen, auf dem der Bäcker seine Brote feilbot, von Menschen umzingelt, die aufgeregt, und wie es schien, feindselig durcheinander schrieen.

Schon sah man die ersten Frauen auf den Bäcker einschlagen und ihn mit seinen Broten bewerfen, da kamen die Marktbüttel.

Widerwillig räumten die Umstehenden den beiden Männern eine Gasse, die sie gleich wieder schlossen, als die Büttel den Bäckerwagen erreicht hatten. Zu fragen brauchten sie nicht nach dem Grund für die Aufregung, die Szene sprach für sich. Immer wieder kam es vor, dass Bäcker sehr sparsam abwogen, obgleich sie wissen mussten, dass sie für ihren Betrug empfindlich bestraft wurden.

Nachdem sich die Menge murrend beruhigt hatte, nahmen sie den Bäcker mit seinem Karren in ihre Mitte und machten Anstalten, mit ihm fortzugehen. Bereitwillig machten die Frauen Platz, ließen die Büttel und den Wagen passieren und schlossen sich ihnen an. Eine eigenartige Prozession begab sich auf der Mittelgasse zwischen den Ständen zum Rathaus und wandte sich dann dem Stapelhaus zu.

An der rechten Ecke, dort wo sich die öffentliche Waage und die offizielle Elle befanden, machte der Zug halt. Unter allgemeinem Gelächter und Spott wurde der Bäcker gewogen. Fast einhundert und vierzig Nürnberger Pfund brachte er auf die Waage, und schon rechneten das einige besonders Eifrige in Brote um:

Einhundert und vierzig Pfund Bäcker, das Brot zu vier Pfund, dann musste man den Bäcker mit fünfunddreißig Broten aufwiegen.

Erst als der Stadtschreiber das Ergebnis bestätigt hatte, setzte die Prozession ihren Weg fort.

An der Rückseite des Stapelhauses floss der Stadtkanal vorbei, der oberhalb der Stadtmauer von der Seuse abgezweigt wurde und die Stadt, vor allem aber die Gerber und Färber mit Wasser versorgte, um dann, außerhalb der Stadt, in das Flüsschen zurück geleitet zu werden.

Hier hatte man eine Art Brunnen gebaut, in dem sich das Wasser sammelte und aus dem das Vieh getränkt wurde. So blieben die städtischen Brunnen vor Verunreinigungen weitgehend geschützt.

Etwa einen Schritt entfernt vom Beckenrand hatte man den Stamm einer kräftigen Eiche in den Boden gerammt und auf seinem abgesägten freien Ende einen beweglichen Balken befestigt. Er konnte sowohl nach links und rechts als auch nach oben und unten geneigt werden.

An dem einen freien Ende des Balkens war ein eigentümlicher hölzerner Verschlag befestigt, einem Vogelkäfig ähnlich.

An dem anderen Ende hing ein aus Weiden geflochtener Korb.

Der Bäcker wurde zu dem Käfig geführt und unter dem Gejohle der Menge hineingesperrt.

Laut verkündete der Stadtschreiber, wie viele Brote in die andere Waagschale getürmt werden mussten, und dann drehten die Büttel die Waage so, dass der Käfig über dem Brunnen hing.

Noch über dem Wasser, sichtbar für alle, beschwerten die Büttel den Korb zusätzlich mit ihrem Gewicht.

Dann ließen sie ihn los, und schon senkte sich der Korb mit dem Bäcker, erst langsam, dann verschwand er mit einem lauten Klatschen in dem Brunnen.

Begeistert klatschten die Umstehenden in die Hände, riefen sich etwas zu, schienen dieses Fest zu genießen.

Aber es war noch nicht zu Ende.

Einer der Büttel beschwerte noch einmal den Brotkorb mit seinem eigenen Gewicht, und langsam tauchte der Korb mit dem Bäcker wieder auf.

Pitschnass, hustend und um Luft ringend, mit wirren Haaren, die am ganzen Gesicht klebten, mit irrem Blick hockte er auf dem Boden des Korbes.

Es war ein Anblick, der eigentlich jeden rühren musste, aber das Volk wollte mehr, forderte die Fortsetzung der Zeremonie, und die Büttel machten nicht den Eindruck, als wollten sie Milde walten lassen und sich gegen das Volksbegehren wenden.

„Wie viele Brote muss ich drauflegen?“, fragte einer der Büttel, so laut, dass jeder in der Runde es vernehmen konnte.

Der Bäcker schwieg, sei es, weil er nicht antworten wollte oder weil er die Frage gar nicht verstanden hatte.

Ein Brot legte der Büttel statt seiner in den Korb.

Wieder senkte sich die Waage, wurde nach einem endlos scheinenden Augenblick wieder hochgezogen.

Aus allen Körperöffnungen lief das Wasser, aus Mund und Nase, Augen und Ohren, ja selbst den durch die Kleidung verborgenen.

Wieder fragte der Büttel: „Wie viele Brote muss ich drauflegen?“

Als der Bäcker, unfähig zu antworten, schwieg, legte der Büttel das zweite Brot in den Korb.

Einen Augenblick pendelte der Waagebalken, bevor der Bäcker ganz langsam in die Höhe gehoben wurde.

Dort blieb er, nass und frierend, dem Spott ausgeliefert.

Langsam löste sich die Menschenmenge auf. Es gab nichts mehr zu sehen, nur ab und zu fühlte sich jemand besonders stark und nahm eins der Brote aus dem Korb und freute sich, wenn der Bäcker wieder im Wasser zu versinken drohte. Gerade rechtzeitig legte er das Brot in den Korb zurück, und der Bäcker wurde unter Gelächter wieder emporgehoben.

Erst als die Bauern aus der Umgebung und kleinen Händler ihre Pferde tränken wollten, fand dieses Spiel sein Ende.

Es wurde schon dunkel, als einer der beiden Büttel kam, die Waage wieder über den Brunnenrand zog und den Käfig aufschloss. Nass, durchgefroren, gedemütigt kroch der Bäcker durch das enge Türchen, reckte sich, als er wieder festen Boden unter seinen Füßen hatte, und stellte schmerzhaft fest, dass die lange Gefangenschaft in dem engen Käfig seine Glieder hatte erstarren lassen.

Wie gerädert kam er sich vor. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, wie das wäre, nur einmal hatte er dem Rädern eines Straßenräubers beigewohnt, aber so ungefähr musste sich der Mann gefühlt haben, dachte er.

Mühsam schleppte er sich nach Hause.

Er wählte nicht den direkten Weg, sondern nahm den kürzesten zur Stadtmauer. Dort würde er niemandem begegnen, der ihn kannte, und das Gesindel würde ihn nicht erkennen, nicht jedenfalls in diesem Aufzug.

Unerkannt gelangte er zum Judenviertel.

Drei Gassen hatte man den Juden zugewiesen, um sich anzusiedeln, und hatte das Geviert mit einer hohen Mauer umgeben. Hier lebten sie, arbeiteten sie, feierten sie ihre Feste, starben sie und wurden sie begraben.

In fast allen Städten Europas gab es diese Ghettos, als müsste man sich vor einander schützen.

Das Tor war schon verschlossen, wurde aber noch einmal von dem Wächter geöffnet, als ein später Heimkehrer oder Besucher Einlass begehrte.

Sicher, dachte der Bäcker, war es ein Besucher, denn für einen Bewohner des Ghettos war er zu vornehm gekleidet. Er hätte ohne weiteres als Patrizier durchgehen können, hätte er nicht einen Judenhut getragen. Selbst in der Dunkelheit war er an seiner gelben Farbe deutlich zu erkennen und an der albernen Form, wie er meinte.

Anfangs hatte er sich darüber belacht, hatte nicht verstehen können, wie sich erwachsene Männer einen Hut aufsetzen konnten, der aussah wie ein umgedrehter Trichter mit einem Knauf am Ende. Dann sah er immer mehr Männer mit dieser Kopfbedeckung.

War das die neuste Mode?

Er hörte sich um, und endlich erfuhr er im Wirtshaus: Diesen Hut hatten die Juden zu tragen, damit man sie erkannte. Und noch etwas erfuhr er: Sie hatten einen eigenen Wohnbezirk zugewiesen bekommen. Dort hatten sie zu leben und ihren Geschäften nachzugehen.

Nur einer war von diesem Gesetz ausgenommen, konnte sich kleiden wie jeder andere, konnte in seinem vornehmen Haus am Marktplatz wohnen, völlig unbehelligt,

der Salomon.

Es gab kaum einen Patrizier oder Kaufmann, dem Salomon nicht Geld geliehen hatte, kaum einen Handwerksmeister, der sich nicht von ihm Geld geborgt hatte. Selbst der Bürgermeister und die Herren vom Rat waren seine Schuldner.

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