Helmut H. Schulz - Glanz und Elend der Friedrich - Wilhelms

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Unter «Hofberichte» geht der Autor dem Klatsch bei Kurfürsts, bei Preußens Königen und Kaisern nach, der die Zeitgenossen in Aufregung versetzte. Neben den Standesehen wurde geliebt und gehasst, wurden Ränke geschmiedet und versucht, Politik zu machen.
Wer eine zusammenhängende Geschichtsdarstellung erwartet, der muss sie hinter den Banalitäten suchen, um auf seine Kosten zu kommen. Aber Fürsten – die wie in diesem Fall über Jahrhunderte Friedrich oder Wilhelm oder beides hießen, was auf die Fantasie der Namensgeber schließen lässt – sind eine In-stitution gewesen, sie lebten und webten außerhalb der gewöhnlichen und moralischen Maßstäbe und Regeln, die sie förderten, ohne ihnen zu unterliegen, umgeben von einem großen Hof und Höflingen. Darüber wird berichtet.

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Aber kommen wir aus dem Himmel solcher Prosa zurück auf die Erde des Prosaischen. Mit den beiden Krönungen waren die Feierlichkeiten keineswegs zu Ende. Zwar hatte sich Friedrich III. selbst zum König Friedrich I. und Sophie Charlotte zur Königin gekrönt, gleichwohl aber wollte er nicht auf die Einsegnung der Kirche verzichten, unterstreichend, dass die Königsmacht letzten Endes eben doch von Gott kommt, auch wenn sie einen gepfefferten irdischen Preis hat. Die Sache hatte ja schwierig genug ausgesehen, konnte aber glücklich zu Ende gebracht werden. König und Königin waren Kalvinisten, Sophie erst durch Übertritt, verschiedenen Konfessionen gehörten die neuen Untertanen an. So mussten zunächst einmal zwei Bischöfe gemacht werden, die nacheinander die Salbung des Herrscherpaares vornahmen. In der Kirche zu Königsberg rieben ihnen zwei Geistliche, ein Lutheraner und ein Kalvinist, Stirn und Handgelenke mit dem Öl der Salbung ein. Wir wissen nicht, woher es genommen wurde, das heilige Öl, ob es römisch-papistisch, lutherisch oder kalvinistisch war, allein es war zur Stelle, als es gebraucht wurde. Dass die Einsegnung in einer lutherischen Kirche vorgenommen wurde, sollte die Toleranz des Königs herausstellen. Damit endete das offizielle Krönungsprogramm des 18. Januar Anno Domini 1701, und wir alle sind ein erhebliches Stück weiter in der Weltgeschichte.

Später folgte der heitere Teil der Krönungsveranstaltung. Wie auch heute, bestand die Hauptlustbarkeit im Essen, im Genuss schwerer fetter Speisen und berauschender Getränke, Wein, Bier und Schnaps, seinerzeit im Festsaal des Schlosses. Aber auch im Schlosshof beging das Volk den neuen König auf hergebrachte Art und Weise. Ein ganzer Ochse wurde geröstet, dessen leere Bauchhöhle mit allerlei Kleingebratenem gefüllt worden war. Zwei Brunnenschnäbel, Adlerschnäbeln nachgebildet, lieferten Wein, an die 4 Tsd. Liter sollen geflossen sein. Der Tag konnte mit einem großen Feuerwerk beendet werden, es muss eine großmächtige Lustbarkeit ausgebrochen sein, die Feier eines glücklichen Volkes sozusagen, der unter dem Brandenburger Tor zu einer anderen Zeit nicht unähnlich und noch teurer als diese. Der Kronprinz vermerkte mit Empörung, dass es sich um einige Millionen Taler, 6 Millionen, das Jahreseinkommen des Staates, handelte, die durch eine nachträgliche Sondersteuer beigebracht wurden, was denn sonst?

Der Kronprinz führte nämlich über alles peinlich genau Buch. Es ist keine Literatenerfindung, sondern erstaunliche, wissenschaftlich belegbare Tatsache, dass sich der kleine Friedrich Wilhelm schon als Knabe über seine Ausgaben und Einnahmen, zur Bestürzung seiner Erzieher wie der Mama, Rechenschaft zu legen pflegte. Zur Belustigung der Großmutter übrigens, derselben, die dem Großen Kurfürsten und seiner Berlin e r Ag r i ppina den Tod an den Hals gewünscht hatte. Der Knabe Friedrich Wilhelm verbrachte einige seiner Kinderjahre zum Empfang der höheren Weihen feiner Lebensart an ihrem Hof, was genügt haben mag, um den kleinen Geizhals für alles Höhere untauglich zu machen. Da wir es mit Bildern haben, soll hier ein weiteres erwähnt werden, das unserer Frage nach Kinder- und Jugendbildern endlich einmal entgegenkommt, leider nicht sehr befriedigend. Ein Maler mit Namen Friedrich Wilhelm Weidemann hat den Kron- und Kurprinzen im Harnisch gemalt, und zwar in einem Alter von vielleicht zehn bis vierzehn Jahren, einen hübschen, etwas weibisch aufgefassten Knaben, großäugig und mit schwellenden Lippen in einem spitzovalem Gesicht. In den Jahren zwischen 1689 und 1693 wurde das Bürschlein wie gesagt in Hannover betreut. Sein Vetter Georg, der spätere englische König Georg II., war sein Spielgefährte und Prügelknabe, denn das Prinzchen zeigte im zarten Alter bereits eine ausgeprägte, von einer äffisch liebenden Großmutter kaum behinderte Sucht, diejenigen, die sich nicht wehren konnten oder späterhin wehren durften, bis aufs Blut zu peinigen. Diese Prachtausgabe von Oma war blind oder stellte sich blind und versorgte die europäischen Höfe mit der Auskunft, dass Wilhelm schon wie ein Dreißigjähriger zu reden verstehe, und wer wollte schließlich einen vorlauten Prinzenbengel zurechtweisen? Später bekam das Herrchen einen Hofmeister, den Grafen Dohna, als Gouverneur, einen Generalleutnant, was nur folgerichtig, denn seit dem Jahre 1694, ein Jahr vor der Berufung Dohnas zum Prinzenerzieher, befehligte der Kronprinz immerhin schon ein Regiment Soldaten, gewiss, symbolisch, aber selbst als solches vollständig blödsinnig. Gelernt hat Friedrich Wilhelm weiter nichts, wie man seinem Schreibstil und den Mitteilungen seiner zahlreichen Episteln und Befehle entnehmen kann. Ein wenig Neigung und vielleicht auch Talent zeigte sich zur Malerei. Im Jahre 1697 wurde ein Lehrer namens Jean Philipp de Rebeur engagiert, nach dem deutschen Pädagogen, eines Favoriten Danckelmann, eines unglücklichen Herrn mit Namen Cramer, der nicht viel auszurichten vermocht hat. Inzwischen war Friedrich Wilhelm zu einem solchen Ausbund an origineller Persönlichkeit gediehen, dass er nicht nur jeder Unterrichtung energischen Widerstand entgegensetzte, sich auf dem Boden wälzte, Geräte, Tische und Bänke zerschlug, sondern auch Rebeur mit dem Knüppel dermaßen regalierte, dass dessen Gesicht und Körper manches Mal in allen Farben schillerte. Als Material für seine Stöcke bevorzugte der junge Sadist Bambus und Buche. Zweimal wöchentlich musste dieser Mensch, der einmal König werden sollte, bei seiner Mama in Lietzenburg, Charlottenburg, ganz früher Lutzenburg, woraus die spöttische Großmutter Lustenburg gemacht hatte, antanzen und aus dem Telemach vorlesen. Das Machwerk von einem Schriftsteller namens Fenelon war hoch gefeiert und interessiert heute nur noch den Romanisten. Neben seinem auffallenden Sadismus - und der Kolporteur solcher Heldentaten muss sich keinen Verrenkungen hingeben wie dieser und jener Spezialhistoriker und darf die Dinge beim Namen nennen, ohne eine Karriere zu gefährden - fiel an diesem Bürschlein noch ein unglaublicher Geiz auf. In späteren Jahren hat die teure Mama nichts unversucht gelassen, die Sitten des Sohnes wenigstens so weit zu verbessern, dass er Beziehungen zu einer gebildeten Frau aus ihrem Hofkreise aufnehmen konnte.

Allein, der Prinz lernte aus solchen Anstrengungen, dass alle Frauen Huren seien, so pflegte er sie jedenfalls als reifer Mann in der Regel öffentlich zu bezeichnen. Als König fuhr er eines Tages den Landrat Schomberg an, was er für eine Hure in seinem Wagen spazieren fahre. Es handelte sich um die hochgeborene Tochter des Obersten Derschau und Ehefrau Schombergs. Dieser Vorfall hat den Landesherren sicherlich hochbelustigt, weshalb man ja auch von einem königlichen Amüsement spricht. Um es vorwegzunehmen: in Kaiser Wilhelm II. hat dieser König einen ihn an Arroganz und Rüpelhaftigkeit noch übertreffenden Nachfahren gehabt.

Zurück zum Prinzen Friedrich Wilhelm, wie wir ihn verlassen haben, bei den Krönungsfeierlichkeiten in Königsberg. Nach dem Festakt ließ man sich Zeit. Erst am 8. März des Jahres 1701 reiste der Hof in Richtung Berlin ab, mit allem Pomp, heißt es. In Wirklichkeit kehrte das Paar jedoch in aller Stille zurück ins Königsberger Schloss und trat erst später die Heimreise an, mit großen Umwegen über diese und jene seiner Städte. Endlich, am 6. Mai, durfte die Hauptstadt Berlin dem neugebackenen König und der Königin huldigen, was nicht wenig Aufwand erforderte. Auf dem heutigen Alexanderplatz - denkt daran, wenn ihr mal her- kommt, aber ihr müsst bald kommen, ehe Geniearchitekten und ehrgeizige Lokalpolitiker den Alex in ein Klein-Manhattan umgewandelt haben - waren sechs Triumphbögen aufgebaut worden, es läuteten alle Kirchenglocken Berlins, und um den Lärm womöglich noch zu erhöhen, mussten von den Stadtmauern, von der Marienkirche - es gibt sie noch, wer sie sucht - zuzüglich 200 auf Spreekähnen montierten Kanonen, die unablässig feuerten, Böller abgeschossen werden. Gesalbt wurde nicht noch einmal, selbst Pfaffen predigen nicht zweimal, aber es gab ein schönes Feuerwerk, natürlich. Nur waren die Feuerwerke jener Tage einfallsreiche Blitz und Krachmontagen, es wurden ganze Szenen gebaut und synchron abgefackelt. In diesem Falle konnte der Kronprinz in sein Dukatenbuch schreiben: Ew . Majestät wurd e als der heimkehrende Jason dargestellt , ma tres chere Maman hingegen ni c ht im Feuer materialisiert. Das wäre auch nicht gut gegangen, aus ihr eine Medea zu machen, aber Ew. Majestät erließen den Befehl, die hiesige Georgenstraße mit dem Ochsenmarkt dahinter in Königstraße und das dazugehörige Georgstor in Königstor umzubenennen. Hol der Teufel die verdammte Königsmacherei , sie hat, wir schreiben es nochmals hin und uns hinter die Ohren, an die 6 Millionen Taler gekostet. Wird wohl eine erhebliche Krönungssteuer erlassen werden müssen, um das Spektakel zu bezahlen . Die Krönungssteuer wurde gegen den Einspruch Dunkelmanns erhoben, aber auch sonst war anscheinend der Katzenjammer groß. Während der Zeremonien soll Sophie Charlotte nicht nur sehr gelangweilt ausgesehen haben, was keinen verwundern darf, sondern auch noch auffallend viel Tabak geschnupft haben, so dass es ihr der König als ungehörig untersagen musste. Der Enkel, Friedericus Rex, nannte den ganzen Aufwand magnifi c ience asiatic, und der damals schon greise Prinz Eugen, unbesiegt in siebenundzwanzig Schlachten, bemerkte, solche Ratgeber gehörten aufgehängt, die dem Kaiser den Unsinn des neuen Königtums eingeredet hätten. Begeistert hingegen war August von Sachsen. Die polnischen Stände protestierten erwartungsgemäß mit Nachdruck gegen den Krönungsort, und der Heilige Vater verwies darauf, dass Preußen erst durch Achilles zum Herzogtum gemacht worden war, noch dazu ein polnisches Lehnsgebiet sei. So betrachtet, war diese Königsmacherei ein absurder Jux. Allein, gegen Tatsachen helfen wie immer keine Argumente.

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