Frank Thomsen - Nur nach vorn?

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Die Menschheit stößt langsam aber sicher an ihre Grenzen. Das 'mehr ist besser' Wirtschaftsparadigma funktioniert nur noch mit großen wirtschaftspolitischen Anstrengungen und geht auf Kosten der Umwelt und damit auch auf Kosten von uns selber.
Aber warum ist das so? Sind wir denn nicht schlau genug, um neue Wege zu beschreiten? In 'Nur nach Vorn?' wird erörtert, warum unsere Ur-Basisprogrammierung uns immer wieder in die Schranken unserer Problemlösungskompetenz weist. Das System der Sicherung des Individuums und der Gruppe schlägt immer wieder gnadenlos zu.
Doch es gibt Auswege und Möglichkeiten, mit dieser Erkenntnis umzugehen. In vielen Beispielen, Szenarien und Zukunftsausblicken wird deutlich, dass wir als Menschheit das erste Mal etwas ändern können. Wenn wir dazu bereit sind, holistisch denken zu lassen.

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Die vielen Einzelvereinfachungen haben uns letztendlich die Welt kompliziert gemacht, superduper kompliziert – so sehr, dass kein Mensch mehr den ganzen Überblick haben kann. Wir sind also Opfer unseres programmierten individuellen Sicherungssystems geworden.

Kurz: Es wird immer komplizierter, ein einfach sicheres Leben zu führen.

Wenn einfach nicht einfach ist

Politiker und Wähler, Unternehmenslenker und Arbeitnehmer unterliegen gleichermaßen der Systematik „einfach ist besser“. Für die wahlberechtigten Bürger ist der jetzige politische Prozess in den meisten Fällen jedoch zu kompliziert. Die mittlerweile vielen verschiedenen Parteien und Meinungsfacetten werden auch durch Wahl-o-Maten oder ähnlichen Meinungsbildungshilfsmitteln nicht unbedingt transparenter, im Gegenteil. Durch unsere immer kompliziertere, damit kleinteiligere Lebenswelt mit hunderten Lebensvariablen erstarken in mehreren Ländern Europas leider die radikaleren Parteien, die gegen den europäischen Gedanken Sturm laufen. 20Das große Ganze ist schwer fassbar, das Denken über die jeweiligen Landesgrenzen hinweg fällt zunehmend schwerer bzw. es ist nicht in den örtlichen Lebensalltag integrierbar, liegt zu weit außerhalb der persönlich empfundenen Sicherheitszone. Dabei sollten wir gerade in unserer heutigen Zeit sehr viel vernetzter, großräumiger denken, um Landesgrenzen überschreitende Problemlösungen voranzutreiben.

Dummerweise sind Politiker aber auch nur Menschen und wie ihre Wähler immer mehr von der heutigen Komplexität der Welt überfordert. Das Spektrum an Themen ist einfach zu groß, zu viele Stellschrauben bzw. Variablen existieren und für ganzheitliche Überlegungen ist meistens zu wenig Zeit.

Um sich das vorzustellen, verwende ich gerne eine Bildgegenüberstellung: Auf der einen Seite einen alten Modelleisenbahn-Trafo von Märklin mit nur einem Stellhebel, auf der anderen Seite ein Bild vom Kontrollzentrum der größten Modelleisenbahnanlage der Welt im Miniatur Wunderland Hamburg. Der Märklin-Trafo aus der guten alten Zeit trifft ganz gut die Stellschrauben-Menge, die ich noch in meiner Kindheit erlebt habe: Es gab praktisch nur zwei Funktionen, nämlich vorwärts und rückwärts fahren, das allerdings mit einer stufenlosen Geschwindigkeitsregelung. Keine weitere Ablenkung durch zusätzliche, heute standardmäßige digitale Sonderfunktionen (verschiedene Züge, die unterschiedlich schnell fahren können, Lichtfunktionen, Geräuschfunktionen, digitale Weichensteuerung etc.!). Die Welt war übersichtlich. Das andere Bild vom hochtechnisierten Miniatur Wunderland symbolisiert unsere Welt heute: unglaublich viele, durch die technische Machbarkeit hervorgerufene Optionen, Stellschrauben, Variablen – vom Einzelnen überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen, geschweige denn zu kontrollieren.

Aus dieser sich täglich verschärfenden Komplexitäterhöhung heraus wird eine Horde von Beratern und Assistenten für die Großkopferten (wie man hier in Bayern sagt) benötigt, um überhaupt einigermaßen die anstehenden Problemstellungen zu sichten, zusätzlich zu recherchieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Diese Berater scheitern in vielen Fällen dann immer noch, weil selbst die Zusammenfassungen der Zusammenfassungen immer noch viel zu komplex für die Politiker sind.

Politiker können wie wir alle rein biologisch nicht holistisch, also ganzheitlich denken. Wenn etwas außerhalb des täglichen Erlebensbereichs steht, werden auch keine tiefergehenden Verknüpfungen aufgebaut. Frau Merkel braucht sich z. B. nicht um Fragen rund um die vielschichtige Entwicklung des Internets kümmern, dazu hat sie Experten. Ihre eigene Erlebenswelt in Bezug auf Nachrichtenaustausch ist hauptsächlich auf mündliche und papierschriftliche Kommunikation reduziert, plus einen Anteil SMS (die sie schon mal gerne während einer Bundestagssitzung schreibt), plus ihrem wöchentlichen Videoblog, der aber auch so ist, als ob sie schnell mal ein Fernsehinterview gibt. Das Internet steht nicht als Priorität auf ihrer Tagesagenda, und Frau Merkel denkt wirklich, „das Internet ist für uns alle Neuland“ 21– denn im Kopf der Bundeskanzlerin ist das auch so.

Konzerndenken

Trotz moderner Kommunikations- und Zusammenarbeitswerkzeugen, vielen verschiedenen Organisationsberatern mit immer wieder neuen Verheißungen „Jetzt werden Sie wie ein modernes Startup!“ werden die meisten Großkonzerne wie kaiserliche Hofstaaten des 19. Jahrhunderts geführt. Das geht auch kaum anders. Veränderungen sind für die Unternehmens-Supertanker geradezu gefährlich. Der oft zitierte Vergleich mit großen und kleinen Schiffen trifft es ganz gut: Kann ein kleines Schiff noch schnell in eine andere Richtung ausweichen, wenn z. B. unvorhergesehen ein Eisberg auftaucht, kann ein dickes Containerschiff die Richtung nur über viele Kilometer wirklich ändern – es fährt einfach in das Hindernis hinein.

Darum können allzu große Innovationen in Konzernen, seien es nun rein organisatorische, technische oder serviceorientierte, tatsächlich systemisch bedingt nur sehr schwer oder mit unglaublich hohem Aufwand umgesetzt werden. Die Masse an Mitarbeitern kann ihre Tätigkeiten in eingespielten Prozessen nicht so schnell ändern.

Dieses Konzerndenken ist eine wirklich hartnäckige Angelegenheit für die ganze Gesellschaft, eine Art postindustrielle Prägung, die tiefen Eingang in unsere gesamte Kultur und damit in unser Verhalten gefunden hat. Wie schon erwähnt, verträgt der Konsument nur eine geringe Veränderung von einer Produktgeneration zur nächsten, einfach weil wir es sonst mit der Angst zu tun bekommen, weil es noch nie aus der Produkte herstellenden Industrie größere Veränderungen gegeben hat. Wie auch? Der Automanager von heute konnte sich nur über eine lange Zeit inkrementell hochdienen. Er kann gar nicht anders, als ständig gedanklich auf die Bremse zu drücken, um ja nicht irgendwo anzuecken. Es wird nicht unbedingt die tatsächliche Leistung belohnt, sondern – ähnlich wie in der Politik – die Anpassungsfähigkeit (inklusive Balz-, Rudel- und Kampfverhalten) innerhalb der bestehenden Grenzen der Organisation.

Angst als Werkzeug

Machthaber können mit allgemeinen Ängsten und mit der blanken Unwissenheit der Masse spielen, um sich Vorteile zu verschaffen. Ein einfaches und beliebtes Vorgehen ist das künstliche Erschaffen von Sündenböcken. Man picke sich eine Minderheit heraus, die sich nur schwer wehren kann, und behaupte, sie wäre an den meisten Problemen Schuld. Die Probleme und die Angst der Bevölkerung werden auf ein sichtbares Ziel kanalisiert, ein Ziel, das nicht nur vorstellbar, sondern eben real vorhanden ist. Einen Feind. Auch wenn eigentlich nur vorgeschoben/konstruiert, das Feindbild kürzt Processing-Power im Gehirn ab, das Weltbild wird einfach. Es entspricht unseren ganz tiefen Sicherheitsprogrammierungen.

Wer sich damit näher beschäftigt und z. B. eine Dokumentation über die Nürnberger Prozesse gesehen hat, fragt sich unwillkürlich: Kann so etwas wie die Nazi-Zeit sich jemals wiederholen? Wir müssen doch jetzt schlauer, aufgeklärter geworden sein, besonders durch solche Offenlegungen. Das Sprichwort „Geschichte wiederholt sich“ erleben wir trotzdem jeden Tag aufs Neue. Vor ein paar Monaten habe ich in den Tagesthemen wieder vor Augen geführt bekommen, wie brutal und einfach diese Methode ist. Im afrikanischen Uganda wurde ein neues Gesetz in Kraft gesetzt, das Homosexualität unter schwere Strafen stellt, wobei die betroffenen Menschen angeblich fehlgeleitet, irre, böse sind. Und die Masse macht mit, inklusive der lokalen Presse, die sogar bereitwillig die mutmaßlichen Homosexuellen groß und mit Bild veröffentlicht. In organisierten und spontanen Mobs werden Schwule und Lesben aus ihren Häusern gezerrt, brutal zusammengeschlagen, gedemütigt und unter schlimmsten Bedingungen eingesperrt oder sogar getötet. Eine unglaublich traurige, menschenverachtende Angelegenheit. Ähnliche Gesetze gibt es in vielen afrikanischen und in leichterer Form in einigen asiatischen Ländern – weil die Bevölkerung mit einem alltäglichen Feindbild besser funktioniert bzw. andere ungerechte oder hochgradig korrupte Machenschaften akzeptiert.

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