Susanne Tammena - Corona & Amore

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14 Tage – im März 2020 eine magische Zeitspanne! Die ganze Republik lebt im Zweiwochentakt der Quarantäneverordnungen und Regierungserlasse. Doch die Stille des Lockdowns lässt auch Raum und Zeit für unerwartete Begegnungen: Anna verliebt sich beim Ausliefern einer Pizza ausgerechnet in einen Coronakranken, während Marit mit ihrer neuen Liebe wahlweise die enge Zweisamkeit genießt oder vagabundenhaft die leeren Straßen der Stadt durchstreift.
Von Zeit kann Chiara dagegen nur träumen. Sie kämpft im Klinikum gegen die Seuche und ungeliebte Kollegen und hofft, dass auch für sie am Ende ein wenig vom Glück übrigbleibt.

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Anna zuckte die Schultern.

„Ich glaube, zur Metamorphose gehört nicht nur Einsamkeit, sondern vor allem eine Überreife, ein Sich-überlebt-haben einer Daseinsform, aus der etwas Neues erwachsen muss, weil es sonst verfault und abstirbt.“

Sie wählte absichtlich drastische Worte, die ihr nur selbst einen gewissen körperlichen Schmerz verursachten, um Marit auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.

„Und zur Verwandlung gehört die Enge der Puppe, und die sehe ich hier überhaupt nicht.“

Marit schwieg. Ihr seelischer Höhenflug war für einen kurzen Moment unterbrochen, aber der innere Drang, hinauszustürmen und mit weit ausgebreiteten Armen die Straße entlangzurennen, war geblieben.

„Was ist mit deinen Neurotikern? Noch am Freitag gab es für dich nichts Wichtigeres auf der Welt“, legte Anna noch einmal nach, und brachte Marit damit ein wenig in Verlegenheit.

„Das ist es ja“, antwortete sie, „Sie sind mir plötzlich völlig egal und ich habe nicht die geringste Lust, morgen zur Arbeit zu gehen. Die ganze Welt steht Kopf und ich soll weiter an meine Psychos denken, das geht irgendwie nicht. Ich möchte in die Sonne, in die Wärme, ich möchte fliegen.“

Sie hatte sich von der Fensterbank erhoben und ging einige Schritte in Richtung ihres Zimmers, durch dessen weit geöffnete Tür das Sonnenlicht aufs Parkett fiel. Die Spitze dieses Sonnenflecks lag neben dem Sofa und Marit tippte mit ihren nur in bunten Wollsocken steckenden Füßen darauf. Dann stellte sie sich auf das Lichtfeld und formte mit den Füßen das V seiner Spitze nach. Sie schien nun nicht mehr das Ende, sondern der Ausgangspunkt des Lichtes zu sein. Nachdem sie ihre Arme einige Male langsam um ihren Kopf hatte kreisen lassen, die Finger weit gespreizt als seien es Flügel, ging sie entschlossen zur Garderobe, um ihre Jacke zu holen.

„Ich gehe raus. Solange wir keine Ausgangssperre haben, kann es mir ja keiner verbieten.“

Anna winkte ihr zu, als sie ging. Sie war sich sicher, dass Marit, sobald sie morgen im Birkenhain mit ihren Besuchern zu tun hatte, ihre Sozialarbeit wieder für die wichtigste Sache der Welt halten würde. Aber die quälende Verdammung zum Nichtstun, so vermutete sie, musste für Nichtleser wirklich der Horror sein. Sie fragte sich, was sie in diesen Tagen ohne Bücher tun würde und ihr fiel nur wenig ein.

*

Marit wanderte durch die Frühlingssonne bis zum Park, doch die Sonne wärmte noch längst nicht so stark, wie sie von ihrem Fensterplatz aus vermutet hatte. Es saßen nur wenige Menschen auf den Bänken in der Sonne, dazwischen patrouillierten zwei Polizeibeamte zu Fuß, deren Aufgabe es war, größere Menschenansammlungen notfalls auseinanderzutreiben, und die bei aller Ernsthaftigkeit ihrer Aufgabe doch vor allem die frische Luft zu genießen schienen.

Marit fror im kalten Ostwind. Die kahlen Eichen im Park standen in unerbittlicher Schwärze da und die jungen Eschen am Graben streckten ihre nackten Zweige wie Reisigbesen gen Himmel. Welch irrige Vorstellung von Frühling hatte da gerade ihr Hirn umnebelt? Sie konnte es nicht sagen, trotzdem wollte sie nicht sofort wieder nach Hause gehen. Denn ihre Flügel waren zwar in der Kälte etwas lahm geworden und ihr Körper hatte all seine Energiereserven in seinem Zentrum zusammengezogen, doch genau dort, mitten im Sonnengeflecht, spürte sie noch immer eine Unruhe, die ab und zu einen leichten Druck hinauf gegen das Zwerchfell entsandte und sie mehrmals tief seufzen ließ, bevor sie endlich verstand, dass sie in die falsche Richtung gegangen war.

Sie kehrte um und umrundete in einem großen Bogen den Bahnhofsring, um vor sich selbst den Anschein zu waren, sie befände sich nur auf einem längeren Spaziergang, einer Bummelei mit ungewissem Ausgang, obwohl sie in Wirklichkeit auch direkt am Bahnhof vorbei in die Wohnsiedlung hätte abbiegen können, dem Ziel entgegen, das sie mit jedem Schritt, den sie in die richtige Richtung unternahm, stärker anzog. Ihr Herz begann zu klopfen und sie fühlte ihre Flügel wieder wachsen und ihre Füße leichter werden. Sie wollte ihn wiedersehen, auch wenn es irgendwie peinlich war, dass sie ihn suchte, oder es zumindest peinlich werden konnte.

Aus einigen Gärten in der Schmiedestraße konnte sie Kinderstimmen hören, doch ansonsten lag das Viertel noch verlassener da als am Samstag Mittag. Marit bog ins Färbergässchen ab, blieb einen Moment an der Straßenecke stehen, wo sie ihn niedergestreckt hatte, und bemerkte verwundert einen gelbblühenden Teppich von Scharbockskraut, der sich hier auf einem bescheidenen Fleckchen nackter Erde neben dem Fallrohr einer Dachrinne ausgebreitet hatte. Sie pflückte eines der Blümchen und ließ den gelben Stern in ihrer Hand rotieren, indem sie den kurzen Stengel zwischen Daumen und Zeigefinger hin- und herrollte.

In der Kirchstraße wandte sie sich in die Richtung, die er eingeschlagen hatte und versuchte sich sein Bild erneut vor Augen zu führen. Er war schon kurz vor dem Ende der Straße gewesen, als sie ihn aus den Augen verloren hatte, es blieben nur die Häuser mit den Nummern 21 bis 28, allesamt kleine Doppelhäuser aus Backstein mit jeweils zwei niedrigen Türen in der Fassade, die direkt auf die Bürgersteige führten. Die fehlenden Vorgärten erleichterten Marit den Blick auf die Klingelschilder, da sie jedoch gar nicht wusste, wonach sie suchte, half ihr das auch nicht viel weiter. Er hatte allerdings ein wenig südländisch ausgesehen, als habe zumindest einer seiner Vorfahren einen Migrationshintergrund. Außerdem war er nicht besonders groß gewesen, zwar etwas größer als sie, aber nicht viel. All das konnte für einen Namen wie Güzel oder Mantini sprechen. Doch die Namen auf den Klingelschildern klangen - bis auf einen wohl osteuropäischen Yakurov – urdeutsch: Müller, Schmidt, Heikens, Marit wechselte die Straßenseite, Wohlfahrt, Unruh, Petersen, Schätzing. Fehlanzeige. ‚Vielleicht wohnt er irgendwo zur Untermiete‘, überlegte Marit, ging dann aber noch einmal einige Meter zurück und schaute, ob eines der Häuser einen Seiteneingang in der Querstraße hatte. Doch auch das war nicht der Fall. Müde setzte sie sich auf einen Zaunpfosten und ließ die Erkenntnis in ihren Verstand einsickern, dass er natürlich nicht hier wohnte, da er ja auch nicht auf dem Heimweg gewesen war. Natürlich hatte sie das eigentlich schon vorher gewusst, aber es hatte sie trotzdem hierher gezogen, weil sie keinen anderen Ort zum Suchen hatte und die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.

‚Scheiße!‘, dachte sie, warum hatte der blöde Kerl sie überhaupt angelogen, es war doch sowieso klar gewesen, dass er sie verfolgt hatte. Jetzt hatten sie den Salat. Sie dachte darüber nach, was sie sonst noch tun könnte, bis sie sah, dass im gegenüberliegenden Haus die Gardine zur Seite geschoben wurde und ein grimmig aussehender älterer Herr zu ihr hinüberschaute. Sie starrte grimmig zurück und machte sich enttäuscht auf den Heimweg.

*

In diesen anderthalb Stunden war Spicy zweimal den Bahnhofsring hoch- und runtergelaufen, genauso unsicher, wie er sie finden sollte, wie sie, aber von Anfang an sicher, dass nur das sein Ziel war. Marit hätte ihn mit Leichtigkeit entdecken können, wenn sie auf ihrem Platz am Fenster geblieben wäre, anstatt sich in der Kirchstraße herumzutreiben. Aber wie hätte sie das ahnen können?

Zurück in ihrer Wohnung stellte sie die Scharbockskrautblüte in ein Schnapsglas mit Wasser und hoffte, dass es nicht das einzige Andenken an ihr Erlebnis sein würde.

„Hübsches Blümchen“, sagte Anna, die gerade die Küche aufräumte, „Hast du das im Park gefunden?“

Marit schüttelte den Kopf.

„Das ist Scharbockskraut“, erklärte sie dann, einer direkten Antwort ausweichend, „eine der ersten Pflanzen, die im Frühjahr austreiben. Ihre Blätter wurden früher gegessen, um Skorbut vorzubeugen, denn sie enthalten viel Vitamin C.“

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