Henrik C. Josefsson - Die Männer aus dem ewigen Eis

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Während Dorfschullehrer Ludwig Kofler als Aushilfe bei der jährlichen Bergbahnrevision arbeitet, wird er dazu verdonnert, zwei störende Gletscherleichen auf dem Friedhof zu entsorgen. Sie entpuppen sich jedoch als erstaunlich lebendige Bergsteigerpioniere des 19. Jahrhunderts, die durch eine Katastrophe in das 21. Jahrhundert katapultiert wurden. Bei ihrer Wiedereingliederung muss Ludwig sie im Eiltempo mit zahlreichen neuen Umgangsformen und Technologien vertraut machen.
Von Hightech-Bauern, Balkanroute, herumstreifenden Bären bis zur Ahnenforschung reichen die Herausforderungen. Selbst der Papst muss sich mit den ehemaligen Bergführern beschäftigen. Neben Journalisten und Wissenschaftlern zeigen aber auch Geheimdienste und sogar Google massives Interesse an den Tiroler Neubürgern, die vermutlich eine biologische Sensation darstellen.

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Ludwig klärte ihn daraufhin auf, dass man mittlerweile wissenschaftlich herausgefunden hatte, dass manche Träume, falls man sich überhaupt an einen erinnert, schon eine Bedeutung hätten. Ein wirrer, vielleicht wiederkehrender Traum bedeute aber absolut nichts Schlimmes. Er sei nicht unbedingt ein Blick in die Zukunft und nicht unbedingt etwas, das man genau so erlebt hatte. Menschen mit einem sogenannten „Gesicht“, die irgendwie in die Zukunft schauen könnten, gäbe es erwiesenermaßen gar nicht. Träume hätten meist in stark abgewandelter Form mit Erlebtem zu tun, welches das Gehirn immer noch weiterbeschäftigt. Das Gehirn würde mit den Träumen im Oberstüberl irgendwie noch aufräumen oder umsortieren. Dabei liefen manche Bilder oder Geschehnisse nochmals, oft aber stark verändert ab. In Träumen würden Gefühle, Wünsche, Ängste und Hoffnungen des gesamten Unterbewusstseins verarbeitetet, deren man sich vielleicht noch gar nicht richtig bewusstgeworden ist. Wie das technisch genau funktioniere, würden die Hirnforscher bislang aber nur vermuten. Bewegte Bilder von belegbaren Abläufen im Hirn stünden noch sehr am Anfang der Forschung.

Als einer der Ersten hatte sich mit diesen Dingen bereits rund zwanzig Jahre nach dem Start ihres vorübergehenden unfreiwilligen Winterschlafs ein Landsmann namens Sigmund Freud befasst. Diesen Teil des Hirns nenne man Psyche oder Bewusstsein. Bei einigen Menschen, die durchdrehten und früher als „Depperte“ oder „Gspinnerte“ galten, seien das manchmal einfach nur unverarbeitete, tief beeindruckende Erlebnisse gewesen, die langsam ihre Seele beschädigt hätten. Leichter geschah das vor allem dann, wenn über die Erlebnisse nie gesprochen wurde, aus welchen Gründen auch immer. Besonders nach den beiden furchtbaren Weltkriegen im 20. Jahrhundert habe es viele Kriegsheimkehrer gegeben, die vor dem Krieg die normalsten Menschen der Welt waren, aber später – obwohl sie körperlich ganz geheilt oder gar unversehrt geblieben waren - massive Probleme bekamen und anfingen regelrecht auszuticken. Solch endlos erscheinende seelische Irrfahrten konnten leicht in einer Wahnsinnstat mit anschließender Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt oder noch übler enden. Diesen Problemen versuchen neue Wissenschaftszweige, die Psychologie und Psychoanalyse, auf den Grund zu gehen. Das Seelenheil der Menschen, das über Jahrhunderte von den Kirchen beinahe monopolistisch, häufig, aber nicht immer, sehr wohlwollend, betreut worden war, bekam damit ernste wissenschaftliche Konkurrenz.

Tonis Traum schien Ludwig nicht außergewöhnlich dramatisch. Er vermutete, dass die beiden Tiroler Burschen lediglich ein starkes Interesse am Leben und Sterben ihrer ehemaligen Angehörigen hätten und in ihrem neu gewonnenen Leben durch die zahlreichen Neuerungen sehr irritiert waren. „Wen wundert’s bei gefühlten hundert Neuerungen pro Tag?!“ fasste es Ludwig gegenüber Margret zusammen.

Nachdem sich Toni und Alois ihrer „Entwicklung“ in größerem Umfang bewusst geworden waren - das heißt, dass sie gut einhundertvierzig Jahre „schockgefroren“ im Eis verbracht hatten, um in einem völlig anderen Jahrhundert wieder „aufzuwachen“ - weinten sie mehrere Nächte lang ihre Kopfkissen klatschnass. Nicht nur die völlig veränderte, nun hochtechnisierte Umgebung galt es zu verdauen, sondern auch die Tatsachen, dass Alois‘ damalige schwangere Verlobte, die Griesacher Anna samt ihres damals noch ungeborenen Kindes sowie Tonis Freundin bereits seit vielen Jahrzehnten gestorben und begraben worden waren, stellte für sie harte Brocken schwer zu ertragender „Realität“ dar.

Daher stammten die völlig durchnässten Kopfkissen, die Margret mindestens einmal pro Woche, anfangs noch häufiger, beim Bettenmachen neu beziehen musste. An manchem späten Abend traf Ludwig, wenn er nochmals kurz nach ihnen schauen wollte die beiden Burschen völlig aufgelöst in ihrer Wohnung an. Mit stark verweinten Augenrändern und von kurzen, tiefen Schnaufern unterbrochen, versuchten dabei aber eher Alois oder Toni ihn zu beruhigen, denn umgekehrt: „Es ischd wirkli gar nichts! Mir müssn halt ab und an a weng gränen“ erläuterte Toni.

Ihr häufiges intensives Weinen war für sie etwas absolut Selbstverständliches und in keinster Weise peinlich Berührendes oder Bemitleidenswertes. Bei einem gemeinsamen Bier in der Stube erzählten sie Ludwig dann von ihrem Leben im vorletzten Jahrhundert.

Damals war das Weinen eines gestandenen Mannsbilds etwas völlig Normales, wenn man es auch nicht offen zur Schau stellte. Genauso selbstverständlich wie Ludwigs neumodische Angewohnheit, wenn er etwa nach einem anstrengenden Tag in der Schule noch eine Stunde zum Joggen oder zum Mountainbiken ging. So ganz konnten sie den Sinn dieser „freiwilligen Schinderei bis zur Erschöpfung“, wie Toni sie bezeichnete, nicht verstehen. Alois fragte: „Füa woas mochst d’n die Schinderei da mit dem Radl oder deam Rumrenna?“ Und Toni kommentierte: „Mir san oafach froh, wenn ma uns ned so arg plagn müsse!“ Ihrem Bedürfnis, ausgiebig zu weinen, kamen die Tiroler Burschen allerdings nur in ihren eigenen vier Wänden nach, was beim Joggen oder Radeln naturgemäß deutlich schwieriger war.

Ihr teilweise noch schwacher Gemütszustand zeigte sich Margret, die solche Dinge eher als Ludwig wahrnahm, untertags aber immer wieder an kleinen, nur wenig auffälligen Verhaltensweisen. Das konnte einfach eine bestimmte Umgebung sein, die einen der Burschen besonders an ihre frühere Welt erinnerte. So blieb Alois eines Tags beim Verlassen eines Hofes, den sie zu viert besucht hatten, mitten im Türstock stehen und schaute ungewöhnlich lang auf den Weg zur Hauptstraße hinüber. Irgendwie schien ihn genau diese Perspektive an irgendetwas aus der Vergangenheit zu erinnern. Da Margret aufgefallen war, dass er erstaunlich lange unbeweglich und nachdenklich stehen geblieben war, legte sie ihm, als sie selbst aus dem Haus ging, behutsam eine Hand auf die Schulter und meinte einfühlsam: „Da woar sicher amoal was ganz bsonders passiert!“

Manchmal erzählte Alois anschließend, an was ihn dieses Bild gerade erinnert hatte, manchmal stand er aber einfach nur ruhig da und nickte zustimmend: „Ja, Ja, doa hoast so rechd!“ und fand es ganz schwer in Ordnung, dass sie nicht nachbohrte. Toni und auch Alois tat es einfach gut, dass ihnen in solchen Momenten des blitzartigen Erinnerns jemand mit nur wenigen oder gar keinen Worten tröstend zur Seite stand.

Auf ihre zunehmend drängender werdenden Fragen zum Verbleib ihrer Verwandtschaft und ihren Nachkommen stellte Ludwig Nachforschungen im Gemeindearchiv an. Der katastrophale Murenabgang, den er anfangs als Ausrede verwendet hatte, war offenbar ein historisches Ereignis, das tatsächlich im Kostnertal stattgefunden hatte. In den Archiven konnte er einige Nachkommen ausfindig machen, die den damaligen katastrophalen Murenabgang Ende des 19. Jahrhunderts unbeschadet überlebt hatten und erst viele Jahre später gestorben waren. Diese Verwandten waren damals auf dem örtlichen Pfarrfriedhof beerdigt worden. Zwar waren ihre Gräber schon lange aufgelöst, jedoch bestätigten spätere Nennungen auf einem der ältesten Familiengrabsteine ihre verwandtschaftliche Beziehung. Bei den wiederentdeckten Angehörigen handelte sich jedoch um Nachkommen ihrer Brüder, beziehungsweise eines Vetters. Die 57 Opfer des Murenabganges waren aufgrund akuter Seuchengefahr, soweit man sie überhaupt ausfindig machen und identifizieren konnte, in einem Gemeinschaftsgrab mit großem Gedenkstein, der mittlerweile als verschollen galt, beigesetzt worden.

Die Aufzeichnungen im Pfarrarchiv waren durch einen späteren Lawinenabgang, von dem ein Teil mitten durch den Pfarrhof polterte, arg ramponiert worden. Die verlaufenen oder verschmierten Namensangaben in den nachträglich getrockneten,teilweise zerrissenen Papieren waren deshalb nur äußerst schwer zu lesen. Zahlreiche Höfe, die in der Region seit jeher Namenszusätze führten, die aber nicht unbedingt mit dem Namen der Bauernfamilie übereinstimmen mussten, hatte man nach dem Unglück gar nicht mehr oder an einem ganz anderen Ort wiederaufgebaut, wodurch die Ahnenforschung deutlich erschwert wurde. Für Ludwig bedeutete das eine große Puzzlearbeit, bis er aus Archiveinträgen und mündlichen Nachfragen bei den Ältesten des Dorfes die Nachfahren der Burschen einigermaßen sicher benennen könnte. Die meisten Befragten verfügten über ein erstaunlich großes Wissen über die unterschiedlichsten, oft nur mündlich überlieferten Ereignisse des Tals.

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