Ole Engelhardt - Der Mann, der einmal einen Wal gewann

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"Was ist man, wenn man nichts mehr ist?", fragt sie.
"Weiss nicht", zuckt er mit den Achseln ."Eigentlich hat sich nichts geändert. Auch ein gewählter Mensch ist nur ein Mensch."
Ein ehemaliger Kanzler macht sich auf den Weg, um das wahre Leben, das er über Jahre regiert hat, kennen zu lernen.

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Nicht ganz. Ganz hinten in der äußersten Ecke stand eine Figur, die sich nach ein paar Schritten meinerseits in dessen Richtung tatsächlich als der Kanzler herausstellte. Und da sagt noch einer, das Glück des Betrunkenen existiere nicht. Es war zu spät, nun konnte ich nicht mehr umdrehen, und meinen Abgang dabei vollkommen wertneutral erscheinen lassen. Eigentlich sollte man zwielichtigen Männern in dunklen Ecken aus dem Weg gehen, doch mein Weg war vorgezeichnet. Und vielleicht war es auch nicht schlecht, dass man mal so unter sich war. Oft erfährt man „unter sich“ mehr als unter allen. Nach mehreren kurzen Hallos und Kopfnicken und Zuprosten und meinen infirmitiven Annäherungsschritten an ihn kamen wir langsam ins Gespräch. Ich merkte, wie betrunken auch der Kanzler war. Das fand ich beruhigend. Relativ schnell kam dieser dann auch mit seinem alkoholischen Charme schnell zur Sache. „Sag mal, warum bist du eigentlich immer so scheiße? Du weißt sicher, was du für fiese Namen trägst bei den Kollegen, nicht wahr, Ekel, fieses Kapitalistenschwein und so.“

Ja, da war sie, meine Chance endlich einmal alles zu erzählen. Ich legte los und hörte mich reden. Ja, das stimmt. Ich bin ein Kapitalist, genau wie wir alle. Wir alle wollen doch immer mehr, no matter ob es Geld ist, oder Liebe oder Sport oder Musik oder Essen. Es wäre doch eigentlich möglich mit der Musik, die wir haben in peace zu leben, nicht wahr? Wir hätten gut vor hunderten von Jahren aufhören können Krach zu machen und könnten nun immer noch mit glücklicher Miene zu Beethoven und Händel abwippen. Doch wir wollen immer mehr. Wir brauchen immer noch einen Song und noch einen Song. Weil wir einfach nicht fähig sind zu genießen. Weil wir uns langweilen. Und auch wenn wir genug Kohle haben oder Brot und Marmelade, dann schauen wir uns irgendwann auf unsere fetten Bäuche und gähnen beim morgendlichen Bad durch den Groschentresor. Und dieses Gähnen ist es, was uns ausmacht. Es lässt uns neue Lieder schreiben und neue Menschen ausbeuten. Manches ist gut und manches ist schrecklich. Der Mensch ist schlecht, aber wenigstens will er geile Mukke dabei hören. Der Kanzler nickte zwar, aber vielleicht war es auch eher ein ganzkörperliches Getaumel. Keine Ahnung, ich stand ihm aber in nichts nach. Wir setzen uns hin, der Boden war irgendwie nass, keine Ahnung, ob das was ekliges oder was wolkiges war. Ich hoffe letzteres. Ich redete immer weiter, doch meine Worte kamen mir immer weiter weg vor. So lange wollte ich reden und nun da ich es konnte, liefen mir die Worte weg, sobald sie meinen Mund verließen und ich konnte kaum mehr wahrnehmen, was ich da eigentlich faselte. Ich hoffe, es war die richtige Platte. Der Kanzler nickte immer noch so ganzkörperhaft, es schien ihm zu gefallen. Vielleicht gefiel ihm aber auch einfach das Gesamtbild, der richtige hellrote Boden des Spielbudenplatzes. Das richtige Leben, das er solange nicht kannte. Das betrunkene Zusammensitzen an dreckigen Plätzen, das Versagen des Wahrnehmungszentrums, das morgendliche Aufwachen mit Schädel, die Frage, ob man sich nur an nichts mehr erinnert oder ob da gestern wirklich nichts passiert ist, was einem etwas bedeutet hat.

Am nächsten Morgen tat mir mein Schädel weh. Ich hoffte dem Kanzler erging es genauso. Ich hoffte, er hatte mir zugehört. Egal, was ich ihm erzählt haben sollte.

P 一

Warum? Ja ich glaube, das kann Ihnen heute keiner mehr sagen. Schon damals wahrscheinlich nicht einmal. Die Wahl stand damals kurz bevor, es waren nur noch wenige Tage bis wir unseren Kandidaten öffentlich machen wollten. Alles schien klar und alle waren entspannt. Doch dann, wir saßen gerade nach einem anstrengenden Tag zusammen in der Parteizentrale und genehmigten uns ein paar Bier, da sagte unser designierter Kandidat schon leicht angeheitert, Sie wissen ja sicher, wer das war, dass er es sich nicht hätte erträumen können einmal Kanzlerkandidat zu werden, „ wo es mir doch noch wie gestern vorkommt, als ich unserer dörflichen Rechtspartei ‚Ve r einigtes Deutschland‘ vorstand. Aber“, und dabei, das weiß ich noch genau, ploppte er sich noch ein Pils auf, „wie sagte schon Kollege Goebbels, das ist halt Demokratie. Cheers Freunde!“ Wir starrten uns an. Wir, das waren ich, unser Parteichef und ja, er halt, der baldige Kanzler. Roland, der Parteichef, ebenfalls schon gut angeschwippst, stand dann auf, haute noch beim Aufstehen auf den Tisch, lief sofort knallrot an und schrie, „raus du verdammtes Nazischwein!“ Rainer, so hieß er, stammelte dann irgendwas davon, dass das doch Ewigkeiten her sei und dass er soweit weg war vom Nazisein wie Hitler vom lebendig sein. Roland ließ nicht mit sich reden, vielmehr sagte er, „wer in Vergleichen Nazinamen benutzt, beweist noch viel mehr, dass er ein Nazischwein ist.“ Nach einigem Hin- und Herdiskutieren stand Rainer dann auch irgendwann auf und ging. Die Tür knallte zu. Wir haben ihn dann nie wieder gesehen. Theorien sagen, er sei in Argentinien, in Chile oder in Peru und arbeite da im Untergrund, um eine paramilitärische Naziarmee aufzubauen, die dann von Südamerika aus die Welt einnehmen würde. Das ist die Theorie meines Freundes. Er ist Filmregisseur und hatte schon lange keine gute Idee mehr.

Das war also die Situation. 8 Tage vor Präsentation unseres Kanzlerkandidaten. Wir waren eine Volkspartei ohne Mann, der das Volk repräsentierte. Wir hatten noch 6 Biere zu trinken. „Wenn der Kasten leer ist“, sagte Roland, „haben wir einen Kanzlerkandidaten. Ist noch Wurst auf dem Grill?“ Gunnar lief raus und kam bejahend wieder herein. Roland grinste, „Sie waren mir schon immer sympathisch.“ Während wir mampften und tranken, legten wir gefühlt tausende Namenskarten auf den Boden, die als Kandidaten in Frage kamen. Einer nach dem anderen fiel heraus. Zu dick, zu klein, zu kleines Vokabular, zu hohe Stimme, zu sexistisch, zu idealistisch, will zu viel. Wir schienen eine Partei aus Freaks, Strebern und Unförmigen zu sein. Langsam machte sich Panik breit. Warum bin ich eigentlich in so einer scheiß Partei fragte ich mich. Roland, der knieend auf dem Boden eine Karte nach der anderen entfernte, fing mittlerweile fürchterlich an zu schwitzen. Die Wurstfetzen, die noch aus seinem Mund hingen, seine schweißgetränktes rotes Gesicht, auf dem hier und da noch einige Büschel Haare wuschen und sein durchnässtes pinkes Hemd, das ihm hinten halb heraushing, ließen ihn wie ein Schwein aussehen. Ich fing mich an zu ekeln und wollte einfach nur, dass es vorbei war. Ich wollte raus hier, raus zu meiner Frau, mich unter die Decke legen und hoffen, dass morgen alles ganz anders aussehen würde. Warum ich mich nicht selbst vorgeschlagen habe? Ich war nie wirklich ein Mann für die erste Reihe, ich sehe nicht gut aus, stottere, wenn ich aufgeregt bin, was ich ziemlich häufig bin und ehrlich gesagt hatte ich keine Lust gerade in der Zeit als Kanzler zu kandidieren, in der unsere Partei in diesem desaströsen Zustand war, sodass ich unsere Siegchancen sowieso auf maximal 10% schätzte. Was wir brauchten, war ein Platzhalter. Einer der uns nicht wehtat, den wir ruhig verpulvern konnten und der uns dann vier Jahre Ruhe beschaffen würde, um den ultimativen Kanzler zu backen. Vor mir krabbelten ein Schwein und ein addrett aussehender, gutgebildeter Mann in seinen besten Jahren, der mir mit seiner ruhigen Art als ideale Variable in meinem Masterplan erschien. Roland sah mich dennoch ungläubig an als ich es ihm vorschlug. „Der?“ fragte er mich und sah dabei Gunnar an. „Immerhin hat er dir gerade astrein gegrillte Würstchen serviert oder nicht? Ist es nicht das, was der Kanzler ist, ein Diener, der am Grill steht, während das Volk Spaß hat?“ Roland stand auf, das dauerte einen Augenblick und benötigte, obwohl erst abgewehrt, am Ende doch Gunnars tatkräftige Unterstützung.

„In Vietnam habe ich einiges über die Demokratie gelernt… “, sagte Roland. Ich rollte innerlich mit den Augen, denn es ging mir langsam auf den Sack, wie er ständig seine Storys mit „in Vietnam begann“, um damit zu klingeln als wäre er ein alter verachteter Kriegsheld, obwohl er dort lediglich vor einigen Monaten einen Fickurlaub gemacht hat und das auch nur, dachte ich, weil sie ihn in Thailand nicht mehr hereingelassen haben. Nein, ich wäre mit meinen stereotypischen Südostasienansichten sicher kein geeigneter Kandidat. „Und weißt du, du könntest sogar Recht haben Martin“, sagte er. Ich wusste, was jetzt kommen würde. Eine Spirale aus hin- und hergewendeten Argumenten, garniert mit abstrusen Beispielen und am Ende war er dann selbst am allermeisten davon überzeugt, dass dieser „grandiose Vorschlag“ von ihm ganz persönlich gekommen war. Roland musste alles besitzen, er war ein ziemlich diktatorischer Demokrat. Gefragt nach seinen Lieblings-, benutzte er so viel erste Person- Possessiv, dass man glauben musste, er hätte die –Lieder („MEIN Song singt von Sehnsucht“ ), -Bücher („MEIN Buch spricht über Abenteuer“ ) und – Filme ( „MEIN Film spielt mit wilder Sehnsucht“ ) erfunden. Und er glaubte das wirklich.

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