Ole Engelhardt - Der Mann, der einmal einen Wal gewann
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"Weiss nicht", zuckt er mit den Achseln ."Eigentlich hat sich nichts geändert. Auch ein gewählter Mensch ist nur ein Mensch."
Ein ehemaliger Kanzler macht sich auf den Weg, um das wahre Leben, das er über Jahre regiert hat, kennen zu lernen.
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Irgendwann war es dann Gott sei Dank vorbei. Viel Geklatsche, Herr Sauselhaar sagte noch ein paar Worte, denen keiner mehr Gehört schenkte und dann, kusch kusch, machte sich der Pöbel wieder an die Arbeit. Ich gehörte heute aus mir nicht bekannten Gründen nicht zum Pöbel. Anscheinend hatte mich Herr Sauselhaar ausgelost ihn und den Kanzler auf einer ersten Rundtour durch die heiligen Hallen unseres unheiligen Maklergeschäfts zu begleiten. Und ich sollte auch noch reden. Vielleicht wollte Herr Sauselhaar mich testen. Wir waren nie wirklich gut aufeinander zu sprechen. Lag wahrscheinlich daran, dass er ein cholerischer, selbstverliebter geerbter Firmenchef und ich ein relativ fauler Angestellter selbiger Firma bin. Wahrscheinlich wollte er nur einmal überprüfen, ob ich überhaupt eine Ahnung habe, was wir für Abteilungen haben und was diese Abteilungen so den ganzen Tag über machten. Vielleicht wollte er mich auch einfach weg haben von meinem Schreibtisch, um sicher zu gehen, dass ich keine Scheiße baue. Ich habe ihn nicht gefragt. Eigentlich reden wir auch nie miteinander.
Wir bewegten uns dann also relativ entspannt durch unser Büro. Schon daran merkte man, wie wichtig Herrn Strauselhaar sein neuer Mitarbeiter war. Ich glaube, ihm war scheiß egal, was er wirklich leisten könnte. Er könnte selbst ein vom Container gefallener Kanzlerkrüppel sein, der an nichts mehr denken könnte als an nichts, aber auf dessen Stirn, und das war Herrn Strauselhaar extrem wichtig, eben immer noch der Banner „ICH WAR MAL KANZLER“ klebt. Irgendwie hatte Herr Strauselhaar diese wahnsinnige Idee, das ein Kanzler als Mitarbeiter = Jahresprofit x 1.000 heißt. Dass uns zukünftig jedes Schifffahrtsunternehmen wie eine dauergeile Nutte ansprechen würde und wir uns vor pinken Jacken gar nicht mehr retten könnten. In der Upper Class zählt kein Wissen, sondern Titel, und einmal Kanzler bleibt Kanzler. Und weil ein Kanzler ja nun einmal alles verantwortet, kann er eben auch alles. So einfach ist die Welt, wenn man Chef ist. Manchmal sehe ich in Herrn Strauselhaar ein kleines dickes verwöhntes Kind, das obwohl schon kurz vor dem Platzen, gierig nach der nächsten Eisbombe lüstet und dabei so logisch argumentiert, dass von einem Eis mehr oder weniger ja noch nie jemand geplatzt sei. Und weil sein Vater in unseren Mikrokosmus nun mal Gott ist, wird er wahrscheinlich auch wirklich nicht platzen. Und wahrscheinlich werden wir wirklich Erfolg haben. Ich hasse es, wenn meine Firma Erfolg hat. Eine wahre Niederlage. Meine Lustlosigkeit fällt in diesem Überguss an fleißigen Bienen einfach nicht ins Gewicht.
Wir standen nun vor unserem Kaffeeautomaten und weil Herr Strauselhaar stoppte, fühlte ich mich irgendwie gezwungen etwas zu sagen, also sagte ich, „das ist unser Kaffeeautomat, hier trinken wir Kaffee“. Das war nicht nur insofern falsch, als dass ich überhaupt keinen Kaffee trinke, sondern auch, dass auch der Rest nie wirklich hier, sondern überall sonst Kaffee trinkt. Selbst auf dem Klo. Jedenfalls hoffe ich, dass das diese kleinen bräunlichen Flecken am Klorand erklärt. Von nun an übernahm Herr Strauselhaar das Kommando. Er führte uns schnurstracks in sein Lieblingsspielzeug, das er, da bin ich mir sicher, noch nie selbst benutzt hatte. Den Freizeitraum samt Kicker. Dieses Instrument ist für Herrn Strauselhaar der ultimative Beweis dafür, dass unsere altbackene Firma insgeheim genauso cool ist wie Google. Wir mögen zwar keine so abgefahrenen Sessel haben, aber wir haben Kicker. Auch nun, als er ihn dem Kanzler vorführte und dabei wild mit den Männern herumfuchtelte und sich dabei mit zwei gegnerischen Mannschaften die Kugel zuspielte, verschweigt er dabei, dass jeder Mitarbeiter laut interner Regelung genau 10 Minuten am Tag Erlaubnis hat diese Spielspaßundspannung-Maschine zu nutzen. Der Kanzler darf sicherlich so lange wie er möchte. Alleine. Dann wurde geraucht. Der Kanzler raucht nicht. Ich auch nicht. Aber Herr Sauselhaar umso mehr. Er fletzte sich auf einen der beiden Ledersessel, lud den Kanzler mit einer Handbewegung auf den nächsten ein und qualmte mir dabei genüsslich seinen Zigarettenrauch in meine Nasenflügel. Der Kanzler solle erst einmal ankommen, erst einmal verstehen wie es lebt, wie es agiert, wie es riecht, wie es schmeckt. Der Geruch sollte nach der dritten Zigarette in diesem 20 Quadratmeter fensterlosen Zimmer jedem klar sein. Wir gingen deshalb weiter.
„Und hier“, verkündete Herr Strauselhaar nun äußerst feierlich, „hier ist Ihr Arbeitsplatz, Herr Kanzler.“ Stattliches Einzelbüro in Prämienabteilung A. Direkt neben Prämienabteilung D und Schadensabteilug C. Abteilungen B und C sind am anderen Ende des Büros. Keiner weiß den Grund dieser Anordnung, „historisch gewachsen“ heißt es, wenn man fragt. Auf seinem Schreibtisch thronte ein überdimensionaler Blumenstrauß signiert für „Sehr verehrter Herr PROKURIST Kanzler a.D. Gunnar Ganslaar. Als der Kanzler das sah, musste er husten. Herr Strauselhaar deutete das als Zeichen der Gerührtheit und nicht absoluter Peinlichkeit und sagte deshalb, „keine falsche Bescheidenheit Herr Kanzler.“ In diesem Moment fragte ich mich ernsthaft, warum er sich das antut. Warum er es sich gibt, einem solchen Vollidioten unterstellt zu sein, anstatt ein pflichtloses Rentnertum im besten Alter zu fristen. Vielleicht ist er wirklich schlauer als wir alle zusammen.
Wir gingen nun zurück zum Ausgangspunkt. Dabei passierten wir direkt Schadensabteilung D, gerade nur besetzt von Sandra, die Neue, die Junge. Sie schaute hoch von ihrem PC und grüßte uns, oder mehr den Kanzler. Der sagte einige Sekunden später mehr zu sich als zu uns, sie trägt ein schönes Gesicht. Mir gefiel dieser Ausdruck, ein schönes Gesicht tragen. Auch wenn er das damit vielleicht gar nicht sagen wollte, bringt es doch auf den Punkt, dass keinem seine Schönheit verinnerlicht ist, sondern dass wir sie alle nur tragen, von Gott geliehen quasi. Genauso vergänglich wie bekömmlich. Eine erste Lektion des Kanzlers?
„Ich habe Hunger und Sie?“. Herr Strauselhaar starrte dabei ganz fixiert den Kanzler an, als wolle er mir ganz klar signalisieren, dass mein Hungergefühl ihn einen feuchten Dreck scherte. Die Tür klappte zu und sie waren weg. Zumindest bei einem hatte ich eine außergewöhnliche Hoffnung, dass er wiederkommen würde.
S一
Du warst auf einmal weg, völlig ohne mir Bescheid zu sagen. Nicht dass du das müsstest, nicht dass es irgendeinen erkennbaren Grund dafür gäbe. Wir haben ja ohnehin kein Wort gewechselt an diesem Abend, kennen uns ja auch kaum. Einen Kanzler spricht man ja auch nicht einfach so an. Und das wäre dann ja so, als würde man die ganze Zeit mit seinem Lieblingsteddy spielen und dann kurz bevor man schlafen geht, kriegt doch der komische plauschige Bernadienerhund einen Gutenachtkuss. Quasi weil er halt Lieblingsplüschtier des Jahres gewählt wurde, um im Bilde deines Metiers zu bleiben. Aber weiß du, irgendwie dachte ich, gäbe es zwischen uns diese unausgesprochene Verbindung, die es zwischen zwei Menschen, die nicht da sind wo sie hingehören, immerzu gibt. Ich dachte, wir wären dieses bescheuerten Backpackertraveller, die immer auf der Suche nach möglichst remote Places ohne westliche Touris sind, die sich dann aber, wenn doch einer da ist, total überglücklich auf ihn werfen. Wie die rassistischen Schwarzen, die, wenn von Weißen umgeben, ohne sich zu kennen immer dem anderen Schwarzen zunicken. Ich bin kein Rassist, ich bin einfach nur betrunken und dachte wir würden uns heute noch sehen und uns eingestehen wie verloren wir sind. Ich dachte, heute Abend bin ich nicht mehr die einzige. Ich laufe vorbei an der großen Party, an der wie an jedem Abend ganz Hamburg teilnehmen zu scheint. Irgendwas lese ich von Molotows und von Udo Jürgens oder Lindenberg. Ich nehme das nicht wirklich wahr, ich weiß nicht warum, aber irgendwie suche ich nur dich. Kurz bin ich froh, denn in dem Kiosk kurz vor dem Rummel gibt es noch diese urige 0,33l Dose Hansa Knack . Ich atme sie weg und suche weiter nach dir. Der Rummel ist die Hölle, Zuckerwatte, Zahnspangen, Goldketten, Autoscooter, kein billiges Hansa Knack. Ich muss ihn schnell hinter mich lassen. Ich fand das übrigens gut, dass wir uns letztens getroffen hatten und mir ist es nicht peinlich, dass du mich gesehen hast, wie ich umherirrte wie eine Irre. Wie ich wagte, einfach nur rumzustehen, so ganz ohne Plan, so ganz ohne Iphone in der Hand, das jedem Nichtstun eine gesellschaftlich akzeptierte Legitimation gewährt. Es war mir nicht mal peinlich. Die Schanze ist noch voller als der bescheuerte Kiez. Es ist spannend zu sehen, wie in jeder Stadt in jeder Dekade diese Partykaravane von einer Straßenseite auf die andere fällt, weil es links nun auf einmal viel trendiger, lässiger und irgendwie angesagter ist. Als sei nicht alles das gleiche. Als gäbe es nicht überall das gleiche. Laute Musik, überteuerten Alkohol, Tische und Stühle, Menschen, die nicht auf der Suche nach anderen Menschen, sondern nur nach der eigenen Befriedigung sind. Ich laufe vorbei an einem dieser neumodischen Shisha-Stände, die gefährlich nahe daran gekommen sind, den Sprung zum Standardrepertoire einer Bar, die etwas auf sich hält, zu mutieren. Wenn ich Shishapfeifen und diese glühenden Kohlehaufen sehe, dann bin ich immer gleich im Mittelalter. Dann stehe ich in kurzer Distanz zum Scheiterhaufen und sehe wie einer rothaarigen Vollbusigen ein heißes Stück Kohle in ihren Vorbau gedrückt wird und die Meute es beklatscht, und dieses Spektakel in ihren Köpfen schon zu diesen Urzeiten viral geht. Auf dem Schulterblatt spielt eine Band, die mir ausnahmsweise sogar gefällt. Ich bleibe einen Moment stehen, lehne mich an den Stromkasten und höre ihnen zu. Ich lasse meinen Blick durch das eintrittsfreie Publikum schweifen und halte an. Denn auf einmal stehst du da. Du bist noch weit weg, ich sehe nur dein Profil, doch das musst du sein. Das musst du sein, der da auf der Rampe des Floraskatepark steht und den alle gebannt anstarren. Der dann diese unglaubliche Line fährt in völliger Dunkelheit. Ich möchte dir gratulieren und renne auf dich zu. Ich komme dir immer näher und entferne mich dabei noch viel schneller. Das bist nicht du. Du bist nicht dieser gut gebräunte langhaarige Blondie, der mit australischem Akzent davon erzählt how the second Kickflip was a little sketchy . Fick dich, fick dich, denke ich. Fick dich du scheiß Australier. Go back to your fucking Australia and be all work and travel or whatever you stupid Aussies do, whenever you’re not playing Rugby! Ich renne weg, will nur nach Hause, werde fast von einem Taxi überfahren, der in mir keinen laufenden Euroschein sieht, sondern nur eine verwirrte betrunkene, potenziell in sein frischgereinigtes Auto Kotzende. Während ich laufe und mehr Kioske als Menschen passiere, vibriert es in meiner Hose. „Ich bin hier oben“, schreibst du. Das erste Mal, dass ich froh bin ein Firmenhandy zu besitzen. Ich bin fast wieder auf diesem scheiß Rummel. Natürlich bist du da. Da steht diese Flasche Bier, das billigste in ganz Hamburg, wenn ich mich nicht irre. Und auf diesem 0,5 Ravensburg für 60 Cents, das ca. 4/5 geleert ist, steht „bitte trinke mich aus, mein Besitzer konnte leider nicht mehr, ich bin nicht giftig und stinke auch nicht aus dem Mund.“ Nie würdest du ein Bier einfach verwesen lassen. Ich blicke nach links und sehe nach oben auf diesen riesigen klotzigen Bunker. Ich sehe das Licht brennen und etliche Beine herunterbaumeln. Ich eile die Treppen hinauf und atme die erfrischende Höhenluft ein, als hätte ich gerade den K2 oder Kilimandscharo oder wie die Dinger alle heißen bestiegen. Ja, da bist du. Du fährst kein Skateboard du bist nicht braun, doch du bist ganz sicher nicht minder verloren als ich. Ich setze mich zu dir und zusammen schauen wir auf den Rummel, der von hier oben gar nicht mehr so scheiße aussieht, wie noch vor einigen Minuten.
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