Ole Engelhardt - Der Mann, der einmal einen Wal gewann

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"Was ist man, wenn man nichts mehr ist?", fragt sie.
"Weiss nicht", zuckt er mit den Achseln ."Eigentlich hat sich nichts geändert. Auch ein gewählter Mensch ist nur ein Mensch."
Ein ehemaliger Kanzler macht sich auf den Weg, um das wahre Leben, das er über Jahre regiert hat, kennen zu lernen.

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Wenige Stunden zuvor saß dieser Mann noch einige Kilometer weiter östlich. Er saß auf einer steinigen Mauer und sah Schiffen dabei zu wie sie sich erleichterten. Im Hintergrund prangerte ein Plakat für König der Löwen. Er saß dort und dachte daran, wie er einmal der König seiner Art war. Es war noch nicht sehr spät, doch er war schon ein wenig angeheitert und aus all diesen Fetzen, dem König der Löwen – Plakat, seiner Vergangenheit und den drei Sekunden eines Rio Reiser – Songs, der ihm aus einem vorbeifahrenden Auto entgegen geflogen war, entwickelte sich in seinem Kopf ein Streitgespräch mit Rio Reiser, wer denn nun der wahre König von Deutschland sei. Er hatte eigentlich keine Lust sich zu streiten, nie. Er hatte kein Interesse daran König von irgendwas zu sein. Links an einer der Häuserwände hing eine Flagge mit „Krieg dem Krieg und Frieden dem Frieden“. Könnte ein Song von Rio Reiser sein, dachte er. Lass mal Rio machen, dachte er. Er wollte eigentlich nur den Wind in den Haaren spüren, das Treiben des Wassers beobachten, Träumer auf den Mauern sitzen sehen, Träumer auf einer Mauer sein, der die Vollkommenheit seiner Unvollkommenheit genießen kann. Es ergab nicht viel Sinn, in dem was er machte. Doch es machte Sinn, das spürte er in diesem Moment, dass er hier war. In Hamburg. Nicht nur weil Hamburg einer der wenigen Wahlbezirke war, die er in der letzten Wahl noch gewonnen hatte, nein viel mehr, weil es sich richtig anfühlte. Als er am Wasser stand, schaute er sich die durch den Schiffsverkehr entstehenden Wellen an. Er musste an diesen einen Wähler denken, der ihm schrieb „ich hoffe, sie gewinnen die Wal“. Das war ein großer Lacher damals. Damals als man noch zuversichtlich war. Er hatte den Wal dann nicht gefangen. Lange Zeit danach hatte er keinen Wal mehr gesehen, den es zu fangen galt. Nun, das bildete er sich zumindest ein, sah er einen ganz weit weg, einen der Spaß hatte zwischen all diesen großen Metallklötzen, einen, dem die Unlogik seiner Existenz an diesem Ort egal war. Einen, den es zu fangen galt.

Sandra stand auf und bezahlte. Der Mann vom Hafen tat ihr gleich. Dann gingen sie beide heraus in die windige Luft und irrten umher. Sandra streifte durch Supermärkte, schaute fasziniert dabei zu wie ein Typ die Regale so schön einordnete. Alles hatte seine Ordnung, ein perfektes Bild. Diese Schönheit kam ihr vor wie Kunst, die jeder anderen überlegen war, denn sie wird nicht lediglich fotografiert oder über den Kamin gehängt, sondern viel besser, unmittelbar konsumiert und damit bewusst genutzt und gespürt. Hier wurde Kunst zum Anfassen geschaffen. Sie wünschte sich, dass in ihr drin auch mehr Supermarkt wäre. Dass es einen geben würde, der mal kräftig aufräumen würde. Die wichtigen Sachen nach vorne schieben würde und die Sachen, die keiner haben will, abgelaufene Milch oder so, ganz nach hinten. Alles war so klar, so simpel und so gut. Sie zündete sich eine Zigarette an, obwohl sie genau wusste, dass sie dafür eigentlich in der falschen Reihe stand, viel zu weit weg von der Kasse. Dann flog sie raus. Und irrte weiter herum. Am dritten Kiosk an dem die beiden zufällig zeitgleich Halt machten, entdeckte sie ihn dann. Und das klopsbegleitende Bier brachte es aus ihr heraus. „Hey ich kenn dich“. Der Kanzler kannte sie auch. Sie arbeiteten noch nicht lange in derselben Firma, doch wenn Gleich und Ungleich die Welt entstehen lässt, dann ermöglicht Gleich und Gleich doch wenigstens ein Notiznehmen unter 63 Kollegen. „Was machst du hier?“, fragte der Kanzler Sandra, obwohl er sich damit auch genauso gut sich selbst hätte meinen können. Sandra überlegte kurz, aber nicht gründlich und entschied dann ehrlich zu antworten. „ Ich habe mich verlaufen.“

„ Wo willst du hin?“

„ Keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe mich verlaufen, schon vor einer Ewigkeit, um genau zu sein. Das Ziel, wenn es das denn überhaupt gibt, ist soweit weg, dass ich es gar nicht mehr so richtig erkenne. Da ist vielleicht so ein Straßenschild in der Ferne, aber es regnet so stark, dass man rein gar nichts mehr davon erkennen mag.“

„ Willst du was essen?“

„ Ich kann nicht mehr essen.“

„ Du auch nicht?“

Sie machten sich auf den Weg, der ihnen weniger als klar war und doch vorgezeichnet schien. Wenn alles dunkel ist, ist eigentlich alles gleich, doch trotzdem sind alle Menschen irgendwie immer nur an diesen bestimmten Orten. Sie waren auch dort. Bestimmte Menschen an bestimmten Orten. Weg von Altona, vorbei an der Schanze, bloß weg vom Kiez, hin zum Wasser. Dem Element, in dem keiner kann, aber jeder will. Sie setzten sich auf die fiktive Parkbank und schauten auf das Wasser. Es war rein gar nichts still in dieser Zeit, sie hatten über alles möglich geredet. Momentan steckten sie in einer Diskussion über Kinder.

„ Warum ich keine Kinder will?“, fragte er. „Ich könnte einfach sagen, weil ich Kanzler war und das einen so schweren Druck auf die Schultern befördert, dass mein Kind nur kleinwüchsig werden kann. Doch eigentlich ist es eher, weil ich glaube, ich wäre ein unglaublich schlechter Vater. Und das nur, weil ich befürchte, dass ich mein Kind irgendwann dann rumlaufen sehe und für einen Moment vergesse, dass es mein Kind ist und deshalb anstatt stolz auf es zu sein einfach nur denke, was für ein scheiß Kind das wohl ist.“

Sie wurden betrunkener und die Themen dümmer.

„ Hattest du damals beim Sex eigentlich son bestimmten Kanzler-Dirty-Talk? Sowas wie `gleich kommt die Kanzlermehrheit, sie ist gewaltig`“. Der Kanzler musste lachen und sagte einfach nur „ja“, die ideale Antwort, um Schlimmeres zu verhindern.

„Personenschutz? Ja, haben sie mir angeboten. Aber ich wollte nicht. Ich glaube, meine Kanzlerschaft war zu unbedeutend, dass mich irgendwer umbringen wollte. Und jetzt… jetzt ist das schlimmste, das ich mache vielleicht einseitig bedrucktes Papier wegzuschmeißen. Nein, ich fühle mich sicher.“

Es war mittlerweile sehr spät. Reden tötet am effizientesten und am schönsten. Sie torkelten in eine Kneipe, in der sie Mettbrötchen aßen und Kaffee tranken. Ein Frühstück am Abend.

Über ihrer Lippe klebte ein Stück Mett.

„Und geht es dir nun schon besser?“

„ Wer sagt, dass es mir nicht gut ging? Ich glaube mir geht es sogar sehr gut, nur kommt das nicht an den richtigen Stellen an. Und wenn schon, nehmen mir mal an, mir ´geht es nicht gut`, du bist ja drauf, denkst du ein Mettbrötchen und schon sieht die Welt ganz anders aus? Es dauert lange ein Leben zu ändern, mehr als eine Nacht schöner Worte.“

Der Kanzler runzelte die Stirn und überlegte einen Moment.

„Weißt du, als Kanzler ist man verantwortlich dafür das Leben von 80 Millionen Menschen zu verbessern. 80.000.000 in 4 Jahren. Weißt du wie lange man da Zeit hat für ein Leben? Ich auch nicht.“ Er holte sein Smartphone heraus, tippte aus Versehen auf Musikplayer, der „don’t sop believing“ spielte, „sorry“, „nein schon okay“, dann rechnete er aus. „4 durch 80 Mio, das macht 0,00000005 Jahre, das sind 0,00001825 tage, das sind 0,000438 Stunden, das sind 0,02628 Minuten, das sind 1,5768 Sekunden pro Person. Also, wird’s bald?“

Sie prustete los. Das Mettbällchen über ihrer Lippe bewegte sich entlang des Pochens ihrer Haut. Dann flog es auf den Tisch. Sie nahm es auf und steckte es sich in den Mund. Und der Kanzler blieb sitzen.

„ Eigentlich hättest du schon froh sein müssen, als du anfingst diesem Mann von Burma zu erzählen.“

„ Hast du mich verfolgt?“

„ Kanzler ist wie Schiedsrichter, wir sind am besten, wenn man uns gar nicht bemerkt.“

„ Klingt gut. Nur, du vergisst etwas, du bist kein Kanzler mehr. Du bist jetzt einer von uns. Du kannst wieder raus in die Sonne und Knoblauch essen und son Kram. Herzlich Willkommen!“

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