Ole Engelhardt - Der Mann, der einmal einen Wal gewann
Здесь есть возможность читать онлайн «Ole Engelhardt - Der Mann, der einmal einen Wal gewann» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Mann, der einmal einen Wal gewann
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Mann, der einmal einen Wal gewann: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Mann, der einmal einen Wal gewann»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
"Weiss nicht", zuckt er mit den Achseln ."Eigentlich hat sich nichts geändert. Auch ein gewählter Mensch ist nur ein Mensch."
Ein ehemaliger Kanzler macht sich auf den Weg, um das wahre Leben, das er über Jahre regiert hat, kennen zu lernen.
Der Mann, der einmal einen Wal gewann — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Mann, der einmal einen Wal gewann», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Irgendwann saß ich in einem dieser übertrieben gemütlichen Couches und um mich herum waren mehr Leute, als ich jemals in unserer Firma gesehen zu haben geglaubt habe. Neben mir lümmelte sich der Kanzler. Ich beobachtete ihn genau, so genau, dass ich einen leichten Haaransatz in seinem Ohr bemerkte und kurz angewidert weggucken musste. Doch dann wieder hin. Wie fertig er aussah, wie unglücklich er aussah. Alle redeten, alles war laut und das schlimmste war, alle redeten mit ihm. Oder eher auf ihn ein. Verbale Schläge in die Fresse, kein Wunder, dass er so fertig aussieht. Nicht, dass sie Gemeinheiten äußerten, meine Kollegen, allein das schiere Volumen dieser Geräusche raffte das anfängliche Lächeln des Kanzlers schnell hinfort. Es war ein einziger Krach, ein Summen von Bienen, deren Sprache ich nicht sprach. Ich wusste genau, wie er sich fühlte. Ich sah genau, wie er einfach nur seine Ruhe haben wollte und wie ihm diese keiner gönnte. Wollen wir tauschen Herr Kanzler, wollen Sie ihre Ruhe haben? Keine Ahnung, warum ich auf einmal nett zu ihm sein wollte, wahrscheinlich war er doch politisch so fein geschult, dass er Menschen wie mich in einer einzigen Sekunde für sich einnehmen konnte. Also, Plätze tauschen. Es war wirklich tierisch laut, noch viel lauter als auf meinem Platz ein paar Zentimeter weiter links. Ein Krach voller Stimmen, von denen ich lediglich das einzige, immer wiederkehrende Schlagwort „Kanzler“ erkennen konnte und mir daraus erschloss, dass es wie immer nur darum und nicht um mich ging. Dicke Frauen, dünne Männer, große Brillen auf kleinen Gesichtern, Karohemden, denen die Ärmel zu fehlen schienen, Alkoholfahnen und aufreizend getragene Abendkleider mit weniger dahinter, blubberten vor mir ihre Visionen von der Demokratie Deutschlands. Sie wollten mir ihre Vorstellung vom Kanzlerdasein skizzieren. Und alle waren sich sicher, dass sie ins Schwarze getroffen hätten.
Eine Melange aus Wörtern, die alle in einer Stimme, der Stimme des Volkes, des Souverän verschwammen, prasselten auf mich ein und jeder Beitrag traf mich mehr als ein Vodka – O ohne O.
- Schiedsrichter, das ist für mich die Allegorie des Kanzlers.
- Eigentlich ist der Kanzler doch sowas wie ein unbeliebter Promi, und das ist doch eigentlich das schlimmste, was man sein kann oder nicht?
- Ich habe im Kanzler immer meinen alten Schulleiter gesehen, noch so mit strengen Hosenträgern und so.
- Mit Trillerpfeife, deren schriller Klang uns sagen soll, wann wir zu weit gegangen sind. Wann wir die Artikel überdehnt haben und uns die gelbe Karte erwartet.
- Und der nur ungern auf die lange verbotene Prügelstrafe verzichtet. Der es aber anderen, seinen Verbündeten mit einem augezwinkernden Nachsehen vergibt, wenn sie doch nicht widerstehen können den Taliban, also ich meine den Schülern, ihre Gräueltaten mit Linealen aus dem Hintern zu pfeffern.
- So ein bisschen wie Ralf Schumacher. Eigentlich hast du ja gar nicht so viel zu sagen, du bist ja eigentlich nur da und jeder kennt dich. Und wenn es falsch läuft, bist du scheiße und wenn es gut läufst, dann bist du halt Ralf Schumacher.
-- Und wenn du richtig pfeifst, dann mag dich trotzdem keiner. Dann wirst du nur noch viel öfter eingesetzt und darfst zur UNO- WM und zur EU- EM und dann wird noch mehr auf dich geachtet und im Zweifel noch mehr geschimpft und getadelt.
Und auf einmal saß dann mein Vater neben mir, der unmenschlich viel schwitzte, unter diesem Dauergerauche, was in Angie’s Bar nun einmal Gang und Gebe war. Ich hatte ihn einmal gesehen, den Kanzlervater, in irgendeiner spätausgestrahlten Doku im Dritten. Er war nicht da, als der Kanzler Kanzler wurde. „Der Kanzler ohne Vater“ oder so hieß die Doku dann folgerichtig auch. Aber das stimmt ja gar nicht. Hier war er doch, der Vater. Der mich dann anstupste und ohne mir in die Augen zu schauen sagte, dass es ja schon gar nicht soooo schlecht sei, Kanzler zu sein. Aber US – Präsident, oder KP- Chef, das, das muss man sagen mein Junge, ist dann doch schon eine andere Hausnummer.“
Mir wurde es zu bunt, zu viel Rauch, zu viele Allegorien, zu viel Schweiß in der Halbglatze meines Vaters, zu viel freier Alkohol in meinen Venen. Ich sprang auf, blickte irre um mich, wusste kurz nicht, ob Ralf nun der Große oder der Kleine ist, stellte dann fest, dass diese Frage nicht zu den Schumachers, sondern zu den Klitschkos gehörte und lief dann raus, nachdem ich noch laut schrie: „Man Vater ey, im Dritten bist du doch schon tot eigentlich!“
Ich musste raus, raus aus dieser Q&A – Session, zu deren zweiten Buchstaben ich heute nicht mehr imstande wäre. Frische Luft und ein Bier waren wie immer die für geeignet befundenen Lösungen für ein verknotetes Hirn. Das magere Etetpetete – Essen hatte es wieder einmal verfehlt mir eine geeignete Grundlage zu verschaffen und so merkte ich langsam, wie sich ein gewisser Grad an Trunkenheit den Weg bahnte. Draussen auf der Terasse war es dunkel, es schien leer zu sein. Ich wollte nicht leer sein in dem Moment, ich brauchte Leute. Ich ging auf die Straße, lief den Kiez hoch und runter. Aß fettiges Essen und las T-Shirts Slogan wie „Live is too short“ vor dem Hintergrund einer karikaturhaften E- Gitarre. Ich fragte mich, ob das ein Schreibfehler war oder ob dieser hässliche Typ mit halbverhunztem Vokuhila das ernst meinte. Dass seine Message irgendwie sowas war, wie „Livekonzerte sind zu kurz, man muss sie filmen, um immer und immer und immer wieder etwas von ihnen zu haben.“ Es war schon ziemlich spät. Die ersten Imbisse packten ihre Brote ein. Ich liebe diese Zeit. Ich stelle mich dann immer vor den Imbiss und warte darauf, bis diese gierigen verwahrlosten Mitvierziger – Alkoholleichen angeschlürft kommen und mit gierigem Fett in den Augen nur noch diesen obergeilen Fettburger im Gehirn haben. Und bevor sie dann ihren Mund öffnen, aus dem noch die Pommes rot-weiß Reste von nebenan kleben, kriegen sie dann völlig emotionslos dieses immigrierte türkisch-deutsche „leider schon gschlossen heut“ an den Kopf gehauen. Und dann entlädt sich ihr ganzer Frust, auf die Maloche, auf den fehlenden Fick heute Abend, auf die dicker werdende Frau und das bücherlesende Kind, all das, was eben noch in eine Flasche Bier passte, entlädt sich nun in diesem kleinen Türken, der doch nur seiner Pflicht nachkommt. Nach fünf Minuten purem Rumgeschreie gehen die beiden Herren wieder. Ich schaue zu dem netten Imbissbetreiber und sage, eigentlich gut gemeint, „in Ankara hätst das nicht gegeben, was?“ „Scheiß Nazi“ beschimpfte er mich und schlug die Tür zu. Ich trank aus und ging weiter. Wieder zurück zu Angie. Ich konnte mir selbst in meiner mir momentan ertrunkenen Phantasiewelt nicht vorstellen, dass die Party noch tanzte, doch ich wusste nicht wohin sonst mit mir. Ich überlegte, warum es mir so viel Spaß machte solche Situationen zu beobachten? Bin ich wirklich ein schlechter Mensch? Haben die Kollegen und eigentlich alle, mit denen ich zu tun habe, Recht, die in mir nichts anderes als ein miesgelauntes Arschloch sehen? In a way möchte ich das ja auch. Ich möchte nicht gutgelaunt sein, weil es dafür keinen Grund gibt. Und wenn sonst alle so tun, als gäbe es ihn doch, dann ist das für mich kein Anlass dem zu folgen. Kurz vor Angie lief mir ein Mädchen entgegen, ich kannte sie, ja, ich war mir sicher, dass es Sandra war. Die Neue. Für mich die Alte aus Schulzeiten. Sie war mir sympathisch. Wir hatten nie ein Wort gewechselt, doch das machte nichts. Ich würde ihr gerne erzählen von meinen Theorien und ihr erklären, warum ich vielleicht der netteste von allen bin, auch wenn ich nicht der dicken Maria zum Geburtstag gratuliert habe oder nie frage, ob noch jemand Kaffee möchte, wenn ich mir eine neue Tasse hole. Weil das alles nicht zählt, weil das alles im Gesamtbild solche Nuancen sind wie ein Farbklecks in hellrot oder in inkrementell hellerem rot. Sie würde es verstehen. Ich schaute sie an, sie schaute mich an. Gleich würden wir reden, doch dann lief sie einfach an mir vorbei. Sie hatte mich gesehen, da war ich mir sicher, sie hatte mich erkannt, da war ich mir sicher. Ich wusste in diesem Moment, auch für sie bin ich nichts weiter als der miesgelaunte, frustrierte Angestellte, der nicht über mehr Intellekt verfügt als seinen Welthass in ausbleibende Gutemorgenformeln zu stecken. Das machte mich traurig, ich blieb kurz stehen und sah ihr nach. Hier und da stolperte sie gegen Passanten und bei jedem blieb sie stehen und entschuldigte sich. In jedem sah sie mehr als in mir. Es ist nicht so, dass es mich wahnsinnig stört in der Firma wenig Beachtung zu finden. Es ist nur die Art und Weise, die Beweggründe, aus denen sie mich meiden. Auf eine sehr seltsame Weise, habe ich das Gefühl, werde ich sogar geduldet, und das passt mir gar nicht. Ich werde geduldet als der Quotenpessimist, den es, weil ja auch in Stromberg und sonstigen Serien, auch im wahren Leben geben muss. Ich bin niedlich, ich bin der „Depri“ und man schmunzelt über meine nachdenklichen Falten, rollt lächelnd die Augen, wenn ich mir das letzte Stück Kuchen nehme, obwohl ich doch schon drei hatte. Man findet mich irgendwie niedlich. Man missachtet mich, weil das meine Rolle ist. Dabei soll man mich missachten, weil ich anders bin und wenigstens versuche in einer höheren Ebene zu leben. In einer Ebene, in die wir doch hoffentlich alle irgendwann hineinstoßen werden. Eine Ebene, die sich mit dem Heute natürlich so gar nicht versteht und, aber ganz natürlich, aber eben auch nur deshalb, können sie mich ja auch gar nicht mögen. Ich merkte wie ich mich schon wieder hineinsteigerte in all meine Gedanken. Ich setzte mich vor Angies Bar, auf den Spielbudenplatz die Beleuchtung der Bar war aus. Die Party war aus. Die Nacht war zuende, nun hieß es wieder ein Jahr arbeiten, bevor man wieder den alkoholisierten Atem Herrn Sauselhaars riecht und während man ihn am Ende des Abends so bei 1,9 Promille zusammengerollt auf dem hintersten Stuhl des Saales kauern sieht, denken könnte, dass er ja vielleicht doch ganz nett sein kann. Der Spielbudenplatz schien leer.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Mann, der einmal einen Wal gewann»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Mann, der einmal einen Wal gewann» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Mann, der einmal einen Wal gewann» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.