Paula Wuger - Räderwerk

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Ben Wesely, der, wie es heißt, in einem Keller gefangen gehalten worden ist, gelingt vor seinem 18. Geburtstag die Flucht. Sein angeblicher Entführer wirft sich vor einen Zug. Judith Steyn zweifelt an den Medienberichten und gerät im Laufe ihrer Ermittlungen in das Räderwerk einer Verschwörung, die fünf Menschen das Leben kostet. Lange Zeit weiß sie nicht, ob ein mysteriöser Männerbund hinter den Anschlägen steckt oder ein Einzeltäter. Dynamisch kämpft sie sich durch ein Gestrüpp der Lügen.

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Judith schob die Tasse mit dem Salat beiseite und räusperte sich. Das war eine überraschende Offenbarung.

„Hajo Hebenstreit, Waldheims Sohn“, wiederholte Gretel Mardein. „Um die vierzig Jahre alt – es war Waldheims zweite Ehe, die ebenso wie die erste geschieden wurde. Der Sohn nahm nach einem Streit den Familiennamen der Mutter an.“

„Hebenstreit hat anfangs für Waldheim gearbeitet.“

„Das war noch zu meiner Zeit in der Redaktion. Irgendwann kam es zum Bruch zwischen Vater und Sohn.“

„So, die Backhühner“, unterbrach die Kellnerin das Gespräch und stellte die Teller auf den Tisch. „Ich wünsche guten Appetit.“

Mit einem scheuen Blick auf die jeweils andere begannen Judith und Gretel die panierten Hühnerteile mit Messer und Gabel zu zerteilen, bis Frau Mardein ein Flügerl in die Hand nahm und daran knabberte.

Damit war das Eis auch für Judith gebrochen, und auch sie aß mit den Fingern.

„So wie es sich gehört“, bemerkte Gretel Mardein. „Sie stellen nicht umsonst Feuchttücher zur Verfügung. Wobei es früher hier viel nobler zuging, mit einer Wasserschale, auf der Zitronenscheiben schwammen und einer Stoffserviette. Ich erinnere mich noch, wie Onkel Fredi irrtümlich die Schale leertrank.“

Judith musste trotz des ernsten Gesprächs, das sie geführt hatten, lachen.

Dadurch ermuntert, fuhr Gretel Mardein in ihren nostalgischen Erinnerungen fort: „Mein Vater und eben jener Onkel genossen den Wein ohne Hemmungen, und wenn es zurück nach Wien ging, wurde im Auto gesungen. Es gab damals noch keine Einschränkungen, Alkohol am Steuer betreffend. Allerdings waren noch nicht so viele Autos unterwegs.“

Als satt waren, baten beide Frauen, die Kellnerin, die übrig gebliebenen Hühnerteile einzupacken. Sie wollten noch einen Teil ihres Magens für eine Nachspeise freihalten und entschieden sich für Salzmandeleis.

„Mit Schlag natürlich“, sagte Gretel Mardein. „Wir können es uns leisten. Aber wo war ich vorhin stehengblieben?“

„Bei dem Zwist zwischen Waldheim und seinem Sohn.“

„Ja. Das war tragisch. Aber was sollte Hans tun? Der Junge war von der Mutter großgezogen worden, verwöhnt, vernachlässigt und unerträglich. Er war notorisch unpünktlich, konnte nicht schreiben, also, ich meine journalistisch, und war frech. Hans wollte und musste ihn erziehen, obwohl er damals schon achtzehn war, an der Matura gescheitert. Eines Tages ist es zu einem Schreiduell zwischen den beiden gekommen, Waldheim hat ihn in seiner Wut als Schwuchtel bezeichnet. Von da an gingen die beiden getrennte Wege.“

„Und jetzt das noch“, sagte Judith. „Der schwere Verdacht, sein Selbstmord. Ich werde mich bemühen, den Fall zu klären.“

„Das ist wichtig, Judith, und Sie werden es wie immer schaffen. Der Grund, warum ich Sie um dieses Gespräch, gebeten habe, liegt in meiner Sorge um Hans. Mir war es wichtig, Ihnen den Hintergrund klar zu machen, damit Sie … Nein, ich bitte Sie natürlich nicht zu lügen, was immer Sie über Hajo herausfinden. Aber vielleicht können Sie in der Art, wie Sie es Waldheim beibringen, etwas vorsichtig sein.“

„Ich denke, er ist an der Wahrheit interessiert“, stellte Judith fest. „Und Sie haben völlig recht, Gretel. Es kommt auf die Form an, wie diese vermittelt wird.“

„Und wenn Sie wieder meine Hilfe benötigen … Ich bin froh, gebraucht zu werden. Immerhin haben wir in Gastein perfekt zusammengearbeitet. Wie geht es übrigens dem jungen Mann, den Sie dort kennengelernt haben?“

„Blendend. Manuel hat sich zum Bodyguard ausbilden lassen. Er arbeitet für eine Firma, die Ben Wesely bewacht.“

„Vom Keller in ein etwas größeres Gefängnis“, sinnierte Gretel Mardein.

„Ja, das hat etwas für sich. Wesely wurde und wird benutzt.“

„Aber wir waren bei Ihrem …“

„Manuel.“

„Sie haben ihn als Trojanisches Pferd in die Bande um Ben Wesely eingeschleust?“

„Nicht bewusst. Obwohl die Tatsache, dass er sich dort befindet, nicht unpraktisch ist.“ Nach einer kurzen Nachdenkpause fuhr Judith fort: „Bande. Sie sprachen von einer Bande.“

„Ja. Damit meine ich den Trupp von Männern, die den Entführten umgeben und ihn von der Öffentlichkeit fernhalten. Cramar und seine Handlanger, von denen einer der Übelsten und Verlogensten dieser Holzmeister ist.“

„Der Jugendpsychiater.“

„Eben dieser. Ist Ihnen nicht auch aufgefallen, dass das ausschließlich Männer sind. Von Cramar angefangen, über den Chefermittler hin zu den Wächtern.“

„Also, was Manuel betrifft …“

„Natürlich. Entschuldigen Sie, Judith. Ich meine den Chef von Guardian Angels .“

„Sie haben sich also intensiv damit beschäftigt, Gretel“, stellte Judith fest.

Die alte Journalistin lächelte verschmitzt. „Das bin ich Hans schuldig. Aber ich bin an meine Grenzen gestoßen, also habe ich Sie kontaktiert.“ Als sich die Kellnerin mit dem Eis näherte, schlug Frau Mardein ein Glas Muskateller zur Begleitung vor. „Er hebt sich würzig von der Süßigkeit ab.“ Dann meinte sie noch: „Sie sollten noch einmal mit Hans reden. Am besten morgen Vormittag.“

„Ich möchte nicht aufdringlich sein.“

„Ich werde ihn auf Ihren Besuch vorbereiten. Es muss etwas geschehen. Dieses unwürdige Schauspiel, in dem sein Sohn die Rolle des Opferlamms übernehmen musste, darf nicht ungestört über die Bühne gehen. Das ist die Verschwörung eines Räderwerks böser Menschen.“

Als Judith ihre Wohnung betrat, tönte aus den Lautsprechern des Soundsystems der Song All the King’s Men von den Wild Beasts, der Judith der kreischenden Stimme eines der Sänger wegen erschaudern ließ.

Manuel schien das nicht zu stören. Er hatte das Gehäuse einer mechanischen Taschenuhr geöffnet und setzte ein kleines bronzenes Zahnrad auf einen winzigen Metallstift.

Im rechten Auge trug er eine Uhrmacherlupe. Vor Anstrengung und Konzentration ragte seine Zungenspitze leicht aus dem Mund.

Judith wagte es nicht, ihn anzusprechen, um nicht seine heikle Arbeit zu stören.

Doch er selbst wandte sich an sie mit den Worten: „Ich glaube, sie funktioniert wieder.“

„Eine alte Uhr?“, fragte Judith.

„Militäruhr aus der Schweiz. Beginn 20. Jahrhunderts, vom Flohmarkt am Naschmarkt. Ein wunderbares Stück, und jetzt geht sie wieder.“

Judith lauschte den Worten des Songs der Wild Beasts und dachte wieder an den Fall Wesely.

And we are the boys

Who’ll drape you in jewels

Cut off your hair

And throw out your shoes

Cause baby, you won’t need them, where you'll be.

Die Boys. All the King’s Men. Die gefährlichen Männer.

Judith dachte an das Gespräch mit Gretel Mardein und die Männer, die Ben Wesely ihren Worten nach für ihre Zwecke nutzen wollten, während Manuel ihr das Uhrwerk erklärte.

„Das angespannte, aufgezogene Federwerk treibt die Räder an. Das Minuten-, das Kleinboden- und Sekundenrad sowie das Ankerrad, die alle perfekt ineinander greifen. Die Hemmung stellt die Verbindung zwischen Räderwerk und Unruh her und sorgt für den richtigen Takt, die richtige Schwingung, das Leben der Uhr.“

„Unruh. Mein Gott, wie lange habe ich diesen Ausdruck nicht mehr gehört!“, sagte Judith und staunte, wie ernst der sonst immer zu einem Scherz aufgelegte Manuel das Thema nahm.

„Sie entspricht dem Pendel einer Standuhr.“

„Räderwerk. Genau davon hat Gretel gesprochen.“

„Du hast die alte Schabracke getroffen?“

„Nein, das ist ungerecht, Manuel. Sie ist eine wunderbare Frau, und alt werden wir alle.“

„Wenn wir alt werden. Und wovon hat sie gesprochen?“

„Von einem Räderwerk der Männer, von einer Verschwörung, die das momentane menschliche Umfeld von Ben Wesely betrifft.“

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